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Verfahren zur Herstellung von Ölbildern (bzw. Aquarellen) unter Verwendung eines
Chromatgelatinebildes.
Es besteht ein Verfahren der Hintermalung von Photographien (Silberbildern) nach dem bekannten Crystoleumprozess (auch Chromophotographie genannt ; vgl. Enzyklopädie der Photographie von G. Mercator 1903, Heft 44, Seite 50), bei welchem die Photographie mit der Schichtseite auf Glas (facettierte Glasplatte oder Konvexglas) aufgeklebt, mittels Fettstoffen transparent gemacht-bei Benutzung von abziehbarem Bromsilberpapier fällt das Durchsichtigmachen des Papierfilzes weg-und nun mit deckenden Ölfarben bemalt wurde.
Die so erzielten Bilder auf Glas wirken, abgesehen von der wenig brillanten Farbengebung, ganz unnatürlich und unkunstlerisch, weil die Farbe nur in den hellsten Lichtern zur Geltung kommt, während alle Abschattierungen durch den undurchsichtigen Silberniederschlag gedeckt, grauschwarz erscheinen.
Es wurde auch schon vorgeschlagen, statt Silberbilder Pigmentdrucke, u. zw. insbesondere Kohledrucke zu benutzen, die entweder hintermalt oder mit einem Hintergrund aus Papier versehen wurden, auf den die Farben in entsprechender Weise aufgetragen wurden. Es waren dies demnach Bilder, bei denen die Schatten von den Lichter sich durch die Anwesenheit von mehr oder weniger Pigment unterschieden. Bei dem Verfahren der Anmeldung hingegen ist nicht ein Pigment Träger der Bildwirkung, diese Wirkung geht vielmehr von dem auf der Unterseite des Gelatinebildes aufgebrachten Farbstoff aus, der durch die gar nicht oder nur schwach gefärbte Gelatineschicht hindurch zur Geltung kommt.
Zur Ausführung dieses Verfahrens wird ein durchsichtiger Träger, z. B. eine Glasplatte, mit Talkum abgerieben und durch Aufguss mit einer farblosen Lackschicht, am besten Kollodium, über- zogen. Auf dieses kommt nun ein Aufguss von chromierter Gelatine, die entsprechend dem gewünschten Tonkolorit des Bildes (bläulich, bräunlich oder rötlich usw.) z. B. mit einem wasserlöslichen Anilinfarbstoff gefärbt sein kann, worauf unter einem Negativ kopiert wird. Der weitere Vorgang ist der des Pigmentverfahrens, weshalb auch statt des vorgesebilderten Vorganges das Chromatgelatinebild direkt auf die Kollodiumschicht aufgebracht werden kann.
Das nach Entwicklung erhaltene Diapositiv wird nun nach dem bekannten Crystoleumprozess mit Öl-oder Aquarellfarben hintermalt ; hiebei ist infolge der schwachen Färbung des Gelatinebildes dem Maler volle Freiheit in der Behandlung der Farbentöne gegeben. Da die Schicht die Eigenschaft besitzt, nicht nur in den Lichtern, sondern auch in den Schattenteilen, vom Halbschatten bis zu den tiefsten Tiefen den richtigen Farbwert durchzulassen, ist die Nuancierung von Hell zu den dunkelsten Tiefen bei absolut richtiger Ton-und Farbenerscheinung ermöglicht. Während z. B. ein Kopf mit Reflexbeleuchtung nach dem Crystoleumprozess wiedergegeben, in den bebeleuchteten Stellen farbig, in den Schatten aber grau erscheint, gestattet das vorliegende Verfahren, auch in den Schatten die richtigen Farbwerte wiederzugeben.
Nach dem Trocknen der Farbe wird mittels eines Klebemittels, Leinwand od. dgl. aufgezogen, worauf das Bild'Von der Glasscheibe abgezogen wird. Nach erfolgter Pressung wird das Bild auf einen passenden Malerrahmen aufgezogen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Ölbildern (bzw. Aquarellen), bei dem ein durchsichtiger Träger unter Zwischenschaltung einer Lack-oder Firnisschicht mit einem Bilde des darzustellenden Gegenstandes in Chromatgelatine versehen wird, welches hintermalt und nach Verbindung mit einer Trägerschicht abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass dieses Bild aus nicht oder nur schwach gefärbter Chromatgelatine besteht.
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