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Verfahren zur Herstellung von kombinierten Bildern.
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zui Herstellung von kombinierten Bildern und ist, obgleich auch auf Einzelbilder anwendbar, insbesondere für die Kinotechnik bestimmt.
Ein wesentliches Moment der Erfindung besteht in der Verbilligung der Herstellung von Bildern, bei welchen Natur und Kunst verschmolzen sind, so dass die Szene den Anschein erweckt, zu anderer Zeit und an einem anderen Ort aufgenommen zu sein, als dies tatsächlich der Fall ist.
Weiters gestattet die Erfindung in hübscher Weise eine Naturszene und ein Bild zu kombinieren. so zwar, dass es den Anschein hat, als existiere die ganze photographierte Szene in Wirklichkeit.
Ferner gestattet die Erfindung die Herstellung photographischer Bilder, bei welchen ein Miniaturbild und eine wirkliche Szene zugleich aufgenommen werden, so dass das Miniaturbild im Hintergrund der Aufnahme erscheint. während es sich in Wirklichkeit im Vordergrund befand.
Ferner wird die Herstellung des Miniaturbildes in den verschiedenen Tönungen und Farben der zu photographierenden Szene erleichtert, um die volle Illusion beim Betrachten des fertigen Bildes zu geben.
Ferner wird es erleichtert, verschiedene Objekte in das Miniaturbild einzuzeichnen, in einem
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Miniaturbild erscheinen soll.
Auch ist es möglich, Szenen mit Handlungen zu photographieren, so dass das so entstehende Bild den Eindruck macht, dass die Handlung in einer Umgebung stattfand, die ganz verschieden ist von der. in welcher bei der Herstellung des Bildes die Handlung sich tatsächlich abspielt.
Schliesslich wird auch die Abgrenzung der Randpartien des Miniaturbildes in Übereinstimmung mit den Teilen der Szene des fertigen Bildes erleichtert, die den Randpartien des Miniaturbildes
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Der Ausdruck Miniaturbild''bedeutet durchwegs alle Arten von Bildern, Zeichnungen, physischen Darbietungen und anderen künstlichen Verkörperungen jeglicher Art, wie sie in der Photographie und Kinotechnik verwendet werden.
Gemäss der Erfindung wird ein Bild der Szene aufgenommen, die ein Objekt einschliesst, von dem eine oder mehrere Dimensionen bekannt sind. Mit Hilfe dieser Photographie wird ein Miniaturbild von einem oder mehreren Objekten hergestellt, so dass diese Miniaturbilder mit ersterer und mit der Szene in Tönung, Farbengeblmg und Perspektive harmonieren. Dieses Miniaturbild wird im Vordergrund der Szene aufgestellt und Szene und Miniaturbild werden gleichzeitig photographiert, wodurch das fertige Bild erhalten wird.
In den Zeichnungen ist die Erfindung in Form eines Ausführungsbeispieles dargestellt :
Fig. 1 ist eine natürliche Szene oder Landschaft, wie sie sich durch die Linse einer Kamera gesehen darstellt und von welcher ein Teil den Inhalt des herzustellenden Bildes ausmacht.
Fig. 2 ist eine Darstellung des vom Apparat aufgenommenen Bildes der Szene gemäss Fig. 1 mit einem Raster für die Herstellung des Mmiaturbildes.
Fig. 3 ist die Ansicht des Miniaturbildes, das vom Künstler gemalt oder modelliert ist auf einer opaken Tafel und geeignet ist, in die Szene gemäss Fig. 1 eingeffigt zu werden, um den künstlichen Teil der Reproduktion zu bilden.
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Fig. 5 ist ein Vertikalschnitt nach der Linie. f-x der Fig. 4.
Fi1 ! :. 6 stellt die Szene gemäss Fig. 1 dar, wie sie durch die Linse der Kamera gesehen wird, jedoch aufgenommen um eine kurze Zeitspanne später, wobei auch ein Teil des Rahmens dargestellt ist. der das Bild in der vorherbestimmten Stellung hält, welche es in der Szene. einnimmt.
Fig. 7 ist eine Darstellung analog wie Fig. 3 und zeigt das Miniaturbild auf einem durchsichtigen Hintergrund.
Fig. 8 ist eine Stirnansicht eines rastrierten transparenten Schirmes, der an der Stirnseite der 'Kamera verwendet werden kann. beim Photographieren der Szene, so dass im Bilde sich die Linie repro- duziert, welche dem Maler hilft, die Umrisslinien des Gemäldes oder Miniaturbildes zu verzeichnen. um die Szene korrekt gegenüber dem Miniaturbild einzustellen, mit welchem sie zusammen photographiert wird.
Bei dieser neuen Methode der Bilderherstellung errichtet der Photograph eine Visierscheibe 1 (Fig. 1) in der Szene im Bildfelde der nicht dargestellten Kamera. Diese Scheibe kann beliebige Form und Stärke haben und ist in bekanntem Abstand vom Objektiv angeordnet und dient in der später be- schriebenen Weise. bestimmte Punkte zu markieren. Diese Scheibe ist mit einer Teilung : ; versehen und die Zwischenräume zwischen den Teilstrichen sind verschieden gefärbt oder getönt. Die Abstände zwischen den einzelnen Teilstrichen ist dem Photographen bekannt. In Fig. 1 sind sechs verschiedene
Tönungen a, b, c, d, e, f ersichtlich und wenn das Bild aufgenommen wird, dann entsprechen einige oder
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graphierenden Szene. Z.
B. sei angenommen. dass in Fig. 1 der Ton f korrespondiere mit dem bei l'in der Szene und der Ton d mit dem bei . Es sei ferner angenommen, dass die Töne f und d' dem von Buschwerk an dem Hügelabhang bei 4 entsprechen. 5 sei eine Wasserfläche und die ganze Szene stelle einen Überblick über einen Meeresteil und die anliegende Küste. Auf dem Meere schwimmt ein Schiff 6, dessen Länge dem Photographen bekannt ist. Dieses Schiff sei im folgenden durch den Ausdruck ,. perspektivisches Mass"bezeichnet, wobei mit dieser Bezeichnung ganz allgemein irgend ein Objekt verstanden werden soll, dessen Länge dem aufnehmenden Photographen bekannt ist. Die Funktion dieses perspektivischen Masses wird im folgenden klargestellt werden. Der Horizont ist mit 7 bezeichnet.
Nachdem die Scheibe wie oben beschrieben aufgestellt ist und das perspektivische Mass sich im Bildfelde der Kamera befindet, nimmt der Photograph die Szene samt Scheibe 1 und perspektivisches Mass auf. Das entstandene Bild ist in Fig. 2 der Zeichnung dargestellt. Die Lage der'Scheibe wird auf geeignete Weise markiert und die Scheibe selbst kann sodann entfernt werden.
Nachdem die Szenerie (Fig. 1) aufgenommen ist, wird in bekannter Weise ein Positiv gemacht
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dem Bild der Masslatte 1. Dann werden von dem in Fig. 2 mit 12 bezeichneten Fluchtpunkt Linien gezogen zu den entgegengesetzten Enden des Schiffsrumpfes 6 und verlängert bis zum Rand der Photographie.
Die Linien 10, 11 können auch zu den entgegengesetzten Enden jedes anderen Schiffsteiles oder sonstigen perspektivischen Masses gezogen werden, welches bekannt ist, z. B. wenn die Höhe des Sehiffsmastes bekannt ist, kann man die Linien 10, 11 so ziehen, dass sie Spitze und Basis des Mastes streifen.
Die nächste Stufe besteht in der Herstellung eines Miniaturbildes von einem oder mehreren Gegen-
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Dieses Miniaturbild kann entweder ein verkleinertes Modell der im fertigen Bilde erwünschten Objekte sein oder es kann gemalt oder gezeichnet sein auf einer, aus irgend einem geeigneten Material bestehenden Platte, die durchsichtig oder undurchsichtig sein und aus einer Kunstmasse oder aus Glas oder irgend einem anderen geeigneten Material bestehen kann.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Miniaturbild aus Gebäuden. M. Hilgel oder Bergen. M, 5. 16. 17, einem Schloss 18 auf der Spitze des Hügels 77. Vor dem Zeichnen des Miniaturbildes werden auf der Platte die Rasterlinien 19 und 20 gezogen, wie in Fig. 3 und 7. die dem Raster 8, 9 in Fig. 2 entsprechen, abgesehen davon, dass ihre Distanz nicht dieselbe, sondern ein Vielfaches der Liniendistanz des Rasters 8, 9 ist.
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Fig. 2 anschliesst, wobei wieder bei der Einzeichnung die Rasterlinie 19, 20, bzw. 8, 9 den Zeichenstift (Pinsel) die Führung geben. In gleicher Weise verfährt man bei anderen Partien des Miniaturbildes.
Die Abstufungen a, b, c, d, e, f in der Schattierung der Latte ermöglichen es dem Photographen, sich mit den Farbentönen verschiedenen Teilen der Szene bei Anfertigung des Miniaturbildes anzupassen, so zwar. dass Licht und Schatten im Miniaturbild halmonieren mit Licht und Schatten in der wirklichen Szene. Dadurch soll erreicht werden, dass das Miniaturbild im fertigen Gemälde als ein weitentfernter Teil erscheint, während es in Wirklichkeit beimPhotographieren sieh im Vordergrund befindet. Will der Photograph die Schattierllng f1 im Miniaturbild haben, so blickt er beim Anfertigen desselben auf die Schattierung t der Latte und trägt Ton und Farbe entsprechend dieser Schattierung auf.
Beim Zeichnen. Malen oder Modellieren von Objekten, wie z. B. der Baulichkeit 18, ist der Künstler in die Lage versetzt, geeignete Dimensionen einzuhalten unter Zuhilfenahme der perspektivischen Linien 10
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im fertigen Bild erscheinen soll und es ist klar, dass die Objekte um so breiter gezeichnet werden müssen, je näher im Vordergrund des Bildes sie erscheinen sollen. Wenn z. B. der Schiffsrumpf 40 m lang ist, so kann man ganz genau bestimmen, wie die Gebäude 18 im Bilde zu dimensionieren sind, da man mit Hilfe der perspektivischen Linien 10 und 11 die Dimension der Gebäude mit der Länge des Schiffes ins Verhältnis setzen kann.
Sogar die Tore und Fenster des Gebäudes kann man in korrekter Übereinstimmlmg zeichnen, so dass dann die Gebäude ihren richtigen Platz in der Szenerie des fertigen Bildes einnehmen und dem Auge nicht näher erscheinen, als die Teile des Bildes, mit welchen sie als Miniaturbild verwoben werden sollen.
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verwendet zum Halten dieser Platte, nachdem letztere rings längs der Umrisslinien des Bildes beschnitten worden ist, wie Fig. 4. zeigt.
Das Wegschneiden der unbemalten Randteile der Platte wird vorteilhaft unregelmässig vorgenommen, wie in Fig. 4 : die Umrisslinie g zeigt, um die Randlinien des Miniaturbildes in möglichst gut passende Übereinstimmung mit der Szene, Fig. 1, zu bringen.
Um beim Aufnehmen der Szene Lichthöfe durch Reflexion an den Kanten des Miniaturbildes zu vermeiden, werden dieselben wie bei 24 in Fig. 5 angedeutet, nach rückwärts umgebogen, wodurch erreicht wird, dass jeder Lichtreflex von den Kanten nach rückwärts geworfen wird und störende Liehthöfe rund um das Miniaturbild beim Photographieren vermieden werden.
Nachdem das Miniaturbild gemalt und wie oben beschrieben montiert, bzw. ein kleines Modell der in Betracht kommenden Objekte hergestellt wurde, setzt man dieses Miniaturbild samt dem Rahmen 23 genau in die von der Latte eingenommene Vertikalebene. Der Photograph schaut dann durch die Kamera auf das Miniaturbild, bewegt es nach rechts, links, aufwärts oder abwärts, bis seine Randpartien genau mit den entsprechenden Teilen der Szene in Koinzidenz kommen, oder bis gewisse Punkte des Miniatur-
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in Koinzidenz kommen. Die Stellung der Kamera, bei welcher das in Fig. 2 dargestellte Bild aufgenommen wird, markiert man genauestens. Das kombinierte Bild, das man dabei durch die Linse entworfen erhält, zeigt die Fig. 6.
Der Photograph exponiert jetzt die Platten oder Filme in bekannterweise, sei es, dass ein einziges Bild, sei es. dass eine Serie von Bildern zu einem lebenden Filme vereinigt wird. Auch Vorgänge können mit gewissen Einschränkungen aufgenommen werden. In Fig. 6 ist dies durch die Schiffe 26 ? und. * ? und durch den Mann 27 angedeutet.
Die Vorteile dieser Methode der Aufnahme werden leicht verständlich, wenn man bedenkt, dass es ermöglicht ist, grosse Baulichkeiten und andere Objekte, die man bis jetzt in mehr oder weniger vollkommener Weise hergestellt hat, zu ersetzen durch ein Gemälde, eine Zeichnung oder ein kleines, einfaches und billiges Modell. Überdies sei noch erwähnt, dass es bisher oft notwendig war, Ausflüge in weitentfernte Gebiete zu machem, um die notwendigen Bilder aufzunehmen. Gemäss der Erfindung ist es möglich Handlungen auf ein Bild zu bringen und dann anscheinend in ein fremdes Land oder eine Umgebung zu versetzen, die sich beträchtlich geändert hat in den Jahren, die zwischen der Periode liegen, die dargestellt werden soll und dem Zeitpunkte, in welchem die Handlung aufgenommen wurde.
Wenn das Miniaturbild auf einer transparenten Platte (Fig. 7) dargestellt wird, so ist klar, dass man die ganze Platte in die Ebene der Latte 1 stellt, wobei die unbemalten Teile derselben für die bemalten Teile den Rahmen abgeben, der in Fig. 4 als separater Rahmen mit J bezeichnet ist.
Statt des Rasters 8, 9 (im Bilde gemäss Fig. 2) kann man einen transparenten Schirm 28 verwenden (Fig. 8). Beim Photographieren werden die Linien 29 des Rasters auf dem Schirm mitphotographiert und erscheinen dann auf jedem Positiv, das von der Aufnahmeplatte gemacht wird.
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Ohne den Rahmen der Erfindung und der nachfolgenden Patentansprüche zu verlassen, kann man von den dargestellten Ausführungen, bzw. Vorrichtungen in mannigfache Weise abweichen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von kombinierten Bildern, dadurch gekennzeichnet, dass ein Miniaturbild eines oder mehrerer Objekte im Vordergrund einer Szene vorgesehen und zugleich mit dieser Szene photographiert wird, welches Miniaturbild in Tönung, Farbe und Perspektive mit der Szene so harmoniert, dass es im fertigen Bilde als in der Natur vorhandener, im Hintergrund statt im Vordergrund befindlicher Teile dieser Szene erscheint, u. zw. in einem kleineren Massstabe als die Objekte, welche es darstellt, erscheinen wurden, falls sie als Teil oder Teile der Szene wirklich vorhanden wären.
2. Verfahren zur Herstellung von kombinierten Bildern, dadurch gekennzeichnet, dass eine Szene mit einem Objekt aufgenommen wird, von welchem ein oder mehrere Dimensionen bekannt sind, worauf von einem oder mehreren Objekten mit Hilfe der Photographie ein mit letzterer und mit der Szene in Tönung, Farbe und Perspektive harmonierendes Miniaturbild hergestellt, in den Vordergrund der Szene gestellt und mit dieser zugleich photographiert wird.