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Verfahren und Vorrichtung für kinematographische Aufnahmen.
Bisher war es bei kinematographischen Aufnahmen im allgemeinen üblich, das Gesamtobjekt in natürlicher Form und Grösse aufzubauen. Es ist schon vorgeschlagen worden, einen Teil des Hintergrundes in verkleinertem Massstabe vor dem Vordergrund aufzustellen. Es werden dann jedoch bei der Aufnahme durch den vorn aufgestellten Hintergrund leicht Teile des wirklichen Vordergrundes bzw. der darauf handelnden Personen verdeckt.
Um dies zu vermeiden, wird gemäss der Erfindung nur der Teil des Szenenbildes, auf dem die handelnden Personen spielen, in natürlicher Form und Grösse ausgeführt und dieses Objekt durch einen Spiegel aufgenommen, dessen Konturen genau der Form und Grösse des Objektes in verkleinertem Masse el1tsp echen, während das Erg11nzungsobjekt hinter dem Spiegel in verkleinertem Massstabe so angeordnet ist, dass es mit dem Spiegelbild zusammen das Gesamtobjekt ergibt. Hiedurch bleibt stets die richtige Reihenfolge : Apparat, Vordergrund, Hintergrund gewahrt, denn vor dem verkleinerten Hintergrund ist der Spiegel mit entsprechend verkleinertem Vordergrund gesetzt. Durch diese Anordnung wird unter. Zuhilfenahme der Spiegel an einer Stelle das Gesamtobjekt zum Gesamtbild zusammengezogen.
Es können auch mehrere Spiegel angewendet werden, die nach Bedarf an besonderen Blenden oder auch an dem Modell in verkleinertem Massstabe angebracht werden, so dass an verschiedenen Stellen handelnde Personen zu einem Gesamtbild vereinigt werden können. An Stelle des verkleinerten Modells hinter dem Spiegel kann auch ein an der gleichen Stelle angeordnetes Bild oder projiziertes Bild verwendet werden.
Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen der Erfindung dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 eine Vorrichtung zur Aufnahme im Grundriss, Fig. 2 und 3 eine Ausführungsform eines für indirekte Aufnahmen geeigneten Spiegels, Fig. 4 eine besondere Form des Spiegels, Fig. 5 einen Grundriss dazu, Fig. 6 die einzelnen Teile, aus denen der Spiegel zusammengesetzt ist, Fig. 7 eine Abänderung der Erfindung, Fig. 8 eine Hausfront mit mehreren Stockwerken, von denen nur der untere Teil in natürlicher
Grösse ausgeführt wird, Fig. 9 die Anwendung von Einzelspiegeln in einer Blende, Fig. 10 die Anwendung von Spiegeln in dem Modell in verkleinertem Massstabe.
Gemäss Fig. 1 wird das natürliche Objekt mittels des Apparates 5 durch einen Spiegel aufgenommen.
Dieser Spiegel reflektiert nur an den Stellen 7, die dem Objekt 4 entsprechen, während der übrige Teil 8 der Glasscheibe durchsichtig ist, so dass das dahinter aufgestellte Modell 9, welches den Anschluss an das natürliche Objekt bildet, direkt aufgenommen wird.
Die in Fig. 2 und 3 dargestellte Ausführungsform des Spiegels zeigt zwei durchsichtige Glasscheiben 10, zwischen denen ein aus kleinen Teilen 11 bestehender Spiegel genau dem Spiegelbild des natürlichen Objektes entsprechend zusammengesetzt werden kann.
Die in Fig. 4-6 dargestellte Konstruktion des Spiegels besteht aus einem Rahmen 12, der nach hinten durch eine durchsichtige Glasplatte 13 abgeschlossen ist. Auf dieser Platte 13 ist ein aus kleinen Einzelfeldern bestehender Spiegel 14 angeordnet, der durch zwei Leisten 15 und Schrauben 16 zusammengehalten wird. Dieser Spiegel besteht vorteilhaft aus poliertem, spiegelndem Material, so dass die spiegelnde Fläche an der Oberfläche liegt. Vor diesem geteilten Spiegel ist wieder eine Glasplatte 17 angeordnet, die zweckmässig auf derinneren, dem Metallspiegel zugekehrten Seite raste'artig mit einem Spiegelbelag 18 versehen ist. Der Spiegelbelag muss äusserst fein gekörnt sein, etwa in der Art, wie er bei halbdurchlässigen
Spiegeln verwendet wird.
Durch Lösen der Schraube 16 können die Spiegelteile so verschoben werden, dass sie den Konturen des aufzunehmenden Objektes entsprechen. An Stelle des aus kleinen Einzelfeldern bestehenden Spiegels 14 kann bei fein verteiltem Raster auch eine Fläche aus anderem Material hinter dem Raster angeordnet werden, die entweder aus einzelnen, den kleinen Einzelfeldern entsprechenden Teilen besteht oder noch zweckmässiger den Konturen des Bildes entsprechend ausgeschnitten ist und nur den Zweck hat, die Durchsicht an dieser Stelle nach hinten abzudecken, da der fein verteilte Rasterspiegel in Verbindung mit der Glasfläche ein ausreichendes Spiegelbild ergibt.
Bei der Aufnahme der Handlung kommt es jedoch des öfteren vor, dass die handelnde Person sehr in den Vordergrund tritt, so dass sie in der Sehlinie über die Konturen 21 des natürlichen Objektes hinausragt und infolgedessen im Spiegel nicht mehr vollständig erscheint. In diesem Falle wird durch den Aufnahmeoperateur vor dem Spiegel 14 bzw. 17 ein der ganzen Bildgrösse entsprechende, durch Gewichte 22 ausbalancierter Spiegel. M gebracht, so dass die handelnde Person vollständig aufgenommen wird. Notwendig ist es jedoch, dass dann der Hintergrund des natürlichen Objektes vollkommen schwarz gehalten
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ist. Tritt die handelnde Person wieder in die Konturen des natürlichen Objektes zurück, so wird der
Spiegel 19 wieder zurückgezogen.
Durch irgendwelche Mittel wird die Länge des mit dem Spiegel 19 aufgenommenen Filmstreifens festgelegt, und nach Beendgung der Aufnahme wird ein Filmstreifen gleicher Länge mit dem Ergänzungsobjekt hergestellt. Durch Übereinanderkopieren der Filmstreifen in bekannter Weise wird dann der Film hergestellt.
Gemäss Fig. 6 besteht der Spiegel 14 aus kleinen Stücken, die durch Nut und, Feder 20 aneinander- geführt sind.
Es kann auch eine Spiegelscheibe verwendet werden, die nur an den dem natürlichen Objekt entsprechenden Stellen mit einem Spiegelbelag versehen ist. Eine Verbesserung des vorbeschriebenen
Verfahrens wird erreicht, wenn man an Stelle des genannten Spiegels einen Spiegel verwendet, der an der Oberfläche einen so feinen Spiegelbelag trägt, dass der Spiegel als durchsichtige Scheibe erscheint. derartige Spiegel bezeichnet man in der Technik gewöhnlich als halbdurchlässige Spiegel. Es wird an den Stellen, welche dem Objekt in natürlicher Grösse entsprechen, hinter dem Spiegel undurchsichtiges
Papier angeordnet, so dass der Spiegel hier vollkommen lichtundurchlässig wird. Bei derartigen Spiegeln können Gegenstände, welche im Aufnahmeraum vorhanden sind, als störende Spiegelbilder auf den durchsichtig bleibenden Teil des Spiegels reflektiert werden.
Um diesen Mangel zu beseitigen, wird zwischen dem Originalobjekt und dem Spiegel eine Blende angeordnet, welche nur einen Ausschnitt trägt, der dem natürlichen Objekt in entsprechendem Massstabe entspricht, so dass Störungen in der Durch- sicht des Spiegels durch etwaige Reilexerscheiningen vermieden werden. Diese Blende gibt noch eine andere Möglichkeit zur Ausführung von Aufnahmen, indem z. B. bei Aufnahmen, bei denen die handelnden
Personen in verschiedener Höhenlage spielen müssen, diese auf ebener-Erde ohne Ausführung kost- spieliger Bauten ihre Handlungen durchführen können, indem die Blende besondere verstellbare Spiegel erhält, durch welche Einzelhandlungen von einem Standpunkt zu ebener Erde auf die entsprechenden
Stellen des wirklichen Objektes übertragen werden können.
Die genannten verstellbaren Spiegel können auch in dem Sehkegel des Apparates an anderer Stelle eingeschaltet werden, entweder zwischen Haupt- spiegel und Apparat oder hinter dem Hauptspiegel im Modell. In diesem Falle kann man in dem Modell durch den durchsichtigen Hauptspiegel hindurch die auf einem gesonderten Platz handelnden Personen aufnehmen.
Gemäss Fig. 1 und 7 wird das natürliche Objekt 4 mittels des Spiegels 7 durch den Apparat 5 aufgenommen. Zwischen dem Spiegel 7 und dem Objekt 4 ist eine Blende 25 angeordnet, welche nur an der dem Objekt 4 entsprechenden Stelle mit einem Ausschnitt 26 versehen ist. Die dem Spiegel 7 zu- gekehrte Seite ist in der Tönung so gehalten, dass der hiezu gehörende Teil des Bildes nicht beeinträchtigt wird und demgemäss störende Reflexe im Spiegel vollkommen vermieden werden. Soll z. B. das Gesamt- objekt eine Hausfront, Fig. 8, sein, so wird nur der strichpunktierte Teil 27 in natürlicher Grösse ausgeführt und bei 4 aufgestellt. Die übrige Hausfront wird in verkleinertem Massstabe als Modell 9 hinter dem
Spiegel 7 aufgestellt.
Es kommt nun aber der Fall vor, dass in den Fenstern 28 des dritten Stockwerkes gleichfalls handelnde Personen aufgenommen werden müssen. Um dies zu ermöglichen, werden gemäss Fig. 9 auf der Blende 25 genau an den den Fenstern 28 entsprechenden Stellen 29 besonders spiegelnde Flächen angebracht und in entsprechende Winkel zu diesen Flächen besondere Modelle 30 in natürlicher Grösse aufgestellt, auf denen wieder die handelnden Personen spielen können. Die Spiegel 29 können dabei so geneigt werden, dass auch Modell 30 auf ebener Erde aufgestellt werden kann, so dass alle kostspieligen Hochbauten vermieden werden. Bei der Ausführung gemäss Fig. 9 sind die Spiegel 29 an der Blende befestigt. Es gibt aber auch Fälle, in denen dies nicht möglich ist.
In diesen Fällen können die Spiegel 31 auf einer Glasplatte zwischen Apparat und Hauptspiegel oder in dem Modell 9 angeordnet werden (Fig. 10), und der entsprechende Handlungsplatz wird dann bei 32 aufgestellt.
Bei den bis jetzt beschriebenen Verfahren wird das Modell stets körperlich in verkleinertem Massstabe ausgeführt. Derartige Modelle sind oft unzureichend, wenn es sich z. B. um die Nachbildung klassischer Bauten handelt oder wenn in dem Anschlussobjekt bewegte Landschaft dargestellt werden soll. Um diesen Mangel zu beseitigen, wird das Modell durch genaue Darstellung als Bild, Photographie oder beleuchtetes Diapositiv hinter dem Spiegel angeordnet oder auf die Rückseite des halbdurchsichtigen Spiegels oder auf eine hinter diesem aufgestellte Durchsichtsprojektionsfläche bekannter Art von hinten projiziert. Derartige Projektionen müssen in kleinem Massstabe geschehen, da sie grösser zu starken Lichtverlust haben, um wieder photographiert zu werden.
Es müssen jedoch grössere Projektionen sein, da sie genügend entfernt sein müssen, um zugleich mit dem sich spiegelnden Objektteil bei einer Objektiveinstellung bei genügender Tiefenschärfe aufgenommen werden zu können. Man muss daher die Aufnahme durch den Spiegel von der Aufnahme der Projektion zeitlich trennen und die beiden Aufnahmen nacheinander mit verschiedener Objektiveinstellung vornehmen. Die Aufnahme kann in der Weise erfolgen, dass z.
B. erst die Aufnahme durch den Spiegel erfolgt, wobei der Aufnahmefilm an allen den Stellen abgedeckt ist, die nicht der Spiegelsilhouette entsprechen, während bei der darauffolgenden Aufnahme mit entsprechend neuer Objektiveinstellung auf denselben Aufnahmefilm der Teil, welcher der Spiegelsilhouette entspricht, abgedeckt wird.
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Auf diese Weise werden dann in zeitlicher Folge auf einem Film zwei Aufnahmen auf sich ergänzenden Stellen vorgenommen, die zusammen den richtigen Film ergeben.
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des Aufnahmeapparates festgelegt werden.
Bei der Anwendung von Projektionen hinter dem halbdurchlässigen Spiegel oder auf der Rückseite desselben müssen Projektionsfläche und Spiegel im Dunkeln stehen, da fremdes einfallendes Licht die Schärfe des Bildes beeinträchtigt.
Ein einfaches Verfahren zur richtigen Zusammenstellung der einzelnen Silhouetten wird in nachfolgendem beschrieben.
Bei Kombinationsaufnahmeverfahren, bei denen die verschiedenen Bildteile gleichzeitig oder in zeitlicher Folge aufgenommen werden, können die Bildteile infolge verschiedener Entfernung vom Objektiv nur schwer mit der nötigen Genauigkeit zusammengepasst werden.
Bei Spiegelaufnahmen wird das Zusammenpassen noch dadurch erschwert, dass die Abdeckung und die Blende in verschiedenen Winkeln zueinander stehen. Am schwierigsten jedoch ist die Herstellung der Abdeckung hinter einem halbdurchlässigen Spiegel, denn der Spiegel steht meistens so nahe an dem Objektiv des Aufnahmeapparates, dass die Konturen beim Avisieren nicht mit der nötigen Genauigkeit umrissen werden können.
Um diese Mängel zu beseitigen, wird von einem vorhandenen Objekt oder einem Modell verkleinerten Massstabes ein Diapositiv hergestellt, auf dem die Trennungslinien der verschiedenen Objekte markiert bzw. eingezeichnet werden. Dieses Diapositiv mit den Trennungslinien wird im Aufnahmeapparat oder in einen an seine Stelle gesetzten Projektionsapparat eingesetzt und durch eine Lichtquelle auf das Modell, Bild, Diapositiv usw. oder bei Spiegelaufnahmen auf den Spiegel und damit auch auf die Blende projiziert, so dass man auf dem Modell usw., dem Spiegel sowohl als auf der Blende, die Konturen der Abdeckung genau herstellen kann. Diese Projektion muss sich mit dem Aufnahmeobjekt genau decken.
Nach Herstellung des Ausschnittes oder der Abdeckung kann dann das Objekt in natürlicher
Grösse ebenfalls genau nach der Projektion aufgebaut werden, indem man durch helle Schirme die Konturen und bildmässigen Formen sichtbar macht. Die Stellen, an denen die Schirme aufgestellt werden, ergeben sich durch die betreffenden Schnittpunkt der Projektion auf dem Fussboden. Das Verfahren kann auch in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden, indem zuerst ein Diapositiv mit Trennungslinien von dem vorhandenen Objekt natürlicher Grösse hergestellt wird.
Mit Rücksicht auf die Tiefenschärfe kann es erforderlich werden, dass das Objekt natürlicher Grösse in zeitlicher Folge gegenüber dem verkleinerten Modell erfolgen muss. Auch in diesem Falle wird mittels Projektion auf einem vor dem halbdurchlässigen Spiegel angeordneten undurchsichtigen schwarzen Papierstück ein Bild des gesamten Vorder-und Hintergrundes projiziert, und es werden dann die Konturen, wie sie auf dem Diapositiv eingetragen sind, auf dem Papier markiert. Durch Zerschneiden an dieser
Stelle erhält man eine genau zusammenpassende Maske, die wieder vor den Spiegel gelegt werden kann.
Es wird darauf zuerst durch den halbdurchlässigen Spiegel hindurch unter Benutzung des einen Teiles der Maske, die die Abdeckung der Spiegelfläche an der dem natürlichen Objekt entsprechenden
Stelle vornimmt, das Modell in verkleinertem Massstabe aufgenommen und hierauf der Spiegel durch den anderen Teil der Maske abgedeckt, so dass nur der Spiegelteil freibleibt, der dem Objekt natürlicher
Grösse entspricht. Durch Abdecken des halbdurchlässigen Spiegels nach hinten kann jetzt auf den schon zum Teil belichteten Film die eigentliche Handlung vor dem Objekt natürlicher Grösse aufgenommen werden.
Durch diese Ausführung wird ein gutes bildmässiges Zusammenpassen der Bilder im Film erzielt, auch wenn man zwecks Erzeugung einer genügenden Tiefenschärfe das Objektiv oder die Blende am Aufnahmeapparat verstellen muss.
Das zuletzt beschriebene Verfahren kann auch sinngemäss in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden.
Dadurch, dass die Masken für die Abdeckung an der gleichen Stelle vor dem Spiegel angeordnet sind, ist ein gutes Zusammenpassen der Teile gewährleistet.
Die Konturen, die als Trennung zwischen beiden Bildteilen auf dem Diapositiv eingetragen werden, werden vorteilhaft in möglichst willkürlichen unregelmässigen Linien gehalten. Die ergänzenden Bildteile überschneiden sich deshalb reichlich. Auf diese Weise können die Grenzen von im Tonwert nicht genau zusammenpassenden Teilen nicht festgestellt werden.
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