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Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen von Gemüse, Kartoffeln u. dgl.
Zum Trocknen von Gemüse, Kartoffeln u. dgl. kennt man schon Schacht-, Trommelund Kanaltrockner, die entweder mit Gleichstrom oder mit Gegenstrom arbeiten. Wie die Praxis gezeigt hat, hat das im Gegenstrom mit hoher Eingangstemperatur getrocknete
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bei einer langen Aufquellungsdauer in der Mitte noch harte Stellen zeigt. Man sucht diesem Übelstand bei Gegenstromtrocknern durch vorhergehendes kurzes Aufquellenlassen des Nassgutes in heissem Wasser abzuhelfen. Dieses Verfahren hat aber den grossen Nachteil, dass ein grosser Teil der Nährsalze ausgelaugt wird, wodurch das Trockengut einen strohigen 'Geschmack annimmt und in der Qualität minderwertig wird.
Die Anwendung des Gleich- stromes hat ausserdem den Vorteil, dass eine schnelle Trocknung ermöglicht wird, da die
Temperatur der Trockenluft, die zunächst mit dem feuchtesten Gut in Berührung kommt, sehr hoch gehalten werden kann. Dadurch werden nicht allein Geschmack und Aufquellungs- fähigkeit, sondern auch die Leistungsfähigkeit infolge der Verkürzung der Trockendauer günstig beeinflusst. Die mit Gleichstrom arbeitenden Trommeltrockner haben den Nachteil, dass das Gut während des Trocknens bewegt wird, wodurch es seine natürliche ansehnliche Form verliert.
Alle Hordenapparate (Schacht-, Kammer-, Kanaltrockner) mit ruhender Materialschicht haben nun den Nachteil, dass infolge der nicht zu vermeidenden Ungleichmässigkeiten in der Schichtstärke und Dichte der Hordenbelegung feuchte Stellen in der Trockengutschicht verbleiben.
Durch die vorliegende Erfindung werden die Nachteile der verschiedenen Trockenapparate beseitigt, ihre Vorteile dagegen vereinigt. Es wird das dadurch erreicht, dass das
Gleich-und Gegenstromprinzip verbunden angewandt, indem das Gut zunächst nach dem
Gleichstromprinzip behandelt und dabei höheren Eingangstemperaturen ausgesetzt wird, darauf nach dem Gegenstromprinzip fertig getrocknet wird, so dass das Trockengut am Ende der Trocknung nochmals mit trockener warmer Luft in Berührung kommt. Dies bietet nach der intensiven Gleichstromvortrocknung die Gewähr, dass die in der Trocknung zurückgebliebenen feuchten Stellen völlig oder bis auf einen ganz geringen Prozentsatz ausgetrocknet werden.
Durch den Trockner nach vorliegender Erfindung, der nach dem Gleichund Gegenstromprinzip arbeitet, ist ausserdem die Möglichkeit gegeben, das Trockengut während des Arbeitsganges zwischen der Gleich-und Gegenstrombehandlung nach der Bildung von feuchten Stellen zu untersuchen und das Gut an den feuchten Stellen erforderlichenfalls von Hand aufzulockern.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines zur Ausführung des Verfahrens dienenden Schachttrockners schematisch dargestellt, und zwar zeigen Figs x den Schachttrockner in Vorderansicht,
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Fjg. 2 in Seitenansicht und
Fig. 3 in Draufsicht.
Der Schachttrockner besteht aus zwei nebeneinander aufgestellten Schächten a, b, die mit Horden c beschickt werden. Die mit frischem Gemüse o. dgl. belegten Horden werden mittels einer von Hand betriebenen Hubvorrichtung d absatzweise durch den Schacht a von unten nach oben befördert und hier im Gleichstrom mittels erhitzter Luft vorgetrocknet
Die Horden c können zu diesem Zwecke an Ketten aufgehängt sein, mit denen ein Fanghaken der Hubvorrichtung d in Eingriff gebracht werden kann, so dass die Horden beim Antrieb der Hubvorrichtung um den erforderlichen Betrag nach oben geschaltet werden.
Die im höchsten Punkt des Schachtes angelangt Horde wird nun nach dem Schacht b hinübergeschoben und in ihm mit den nachfolgenden Horden nach unten befördert. In dem Schachte b erfolgt die Fertigtrocknung des Gutes im Gegenstrom.
Um das in dem Schacht a vorgetrocknete Gut hinsichtlich der Bildung von feuchten Stellen untersuchen zu können, kann die oberste Horde, bevor sie von dem Schacht a nach dem Schacht b befördert wird, auf ein vorgelagertes Gestell. f herausgezogen werden.
Etwa vorhandene feuchte Stellen können von Hand aufgelockert werden, damit sie bei der Nachtrocknung in Schacht b fertiggetrocknet werden. Das Gestell f dient auch gleichzeitig dazu, die Horden mit dem fertiggetrockneten Gut am unteren Ende des Schachtes b herauszunehmen. Nach erfolgter Entleerung dieser Horden können sie wieder mit feuchtem Gut beschickt und unten in den Schacht a eingebracht werden, worauf sich der Arbeitsgang wiederholt.
Die Trockenluft wird dadurch erzeugt, dass vor den Schächten a, b z. B. ein Dampf- heizregister g angeordnet ist, dessen Heizröhren mit dem Kesseldampf gespeist werden. Da die im Gleichstrom durch den Schacht a strömende Luft heisser sein kann, als die im Gegenstrom durch den Schacht b strömende Luft (weil die erstere mit dem noch nassen Gut in Berührung kommt), so kann die Temperatur der Gleich-und Gegenstromluft, z. B. durch Frischluftzusatz in einstellbarer Menge oder durch Beeinflussung der Wärmequelle nach Erfordernis, geregelt werden. Die Regelung kann aber auch in anderer Weise erfolgen, indem z. B. in Richtung des Luftzuführkanals h in der Mitte eine Klappe eingebaut ist, die so eingestellt werden kann, dass den Schächten a und b verschiedene Heissluftmengen zuströmen.
Die mit Wasserdampf gesättigte ausgenutzte Trockenluft wird durch einen oder mehrere, in der Zeichnung z. B.. zwei Exhaustoren i, durch die Kanäle k ins Freie abgesaugt.