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Vorrichtung zur Behandlung von Tabak
Die Erfindung betrifft eine tunnelartige Vorrichtung zum Behandeln von Packen, Ballen oder sonst fest gepackten Massen aus Tabakblättern, durch die die zu behandelnden Güter durchgeführt werden.
Wenn Tabakblätter in Lagerhäusern gestapelt werden, üblicherweise in Behältern, Ballen od. dgl. dicht gepackt, so wird der Feuchtigkeitsgehalt in einem solchen Ausmass verringert, dass die Blätter zu trocken werden und auch zu brüchig, um gehandhabt zu werden. Bevor daher die dicht gepackte Masse entpackt wird, müssen vorsichtig Schritte unternommen werden, um einen Teil des Feuchtigkeitsgehaltes wieder einzubringen.
Bei den bekannten Verfahren wird der relativ feste Ballen der Blätter in Behandlungskammern gebracht und normalerweise mit Dampf so lange behandelt, bis der Feuchtigkeitsgehalt des Körpers in geeigneter Weise geändert worden ist.
Bei gewissen Arten von Tabakblättern, z. B. bei orientalischem Tabak, können diese Verfahren nicht durchgeführt werden, da die Dampf- und Hitzeeinwirkung für das Blatt schädlich sind. In diesen Fällen muss die Behandlung kalt erfolgen, d. h. bei normaler Zimmertemperatur. Es ist nicht leicht, einen gleichmässigen Feuchtigkeitsgehalt im Ballen od. dgl. bei Kaltbehandlung zu gewährleisten und es ist überdies ein langsamer Prozess, da in der Kälte die Blätter für Feuchtigkeit nicht besonders aufnahmefähig sind.
Es ist auch bereits bekannt, in einer Behandlungskammer den Druck zu erniedrigen, dann eine Kühlbehandlung und hierauf eine Wärmebehandlung durchzuführen. Auch eine tunnelartige Behandlungskammer ist bekannt, durch die der zu behandelnde Tabak hindurchgeführt wird, dabei ist eine sich durch die ganze Kammer erstreckende, gegen das Ende ansteigende Wand vorgesehen.
Erfindungsgemäss wird nun vorgeschlagen, dass die Vorrichtung eine Reihe aneinanderschliessender Kammern aufweist, die abwechselnd mit einer Wärmezufuhr und einer Kühleinrichtung verbunden sind.
Es ist klar, dass durch eine Wärmebehandlung Feuchtigkeit aus der warmen, feuchten Luft auf den Tabak in den Ballen kondensiert. Diese Kondensation setzt sich fort, bis die Temperatur des befeuchteten Tabaks ungefähr der der Luft entspricht. Die zugeführte Feuchtigkeitsmenge kann aber noch zu klein sein, um das Blatt im gewünschten Ausmasse zu erweichen. Es wird daher eine Kühlphase vorgesehen, um die Temperatur des Tabaks wieder zu erniedrigen. Die Abkühlung wird dann wieder durch eine weitere Erwärmung abgelöst, wodurch eine weitere Feuchtigkeit auf dem Tabak kondensiert. Die abwechselnde Erwärmung und Kühlung wird fortgesetzt, bis der gewünschte Feuchtigkeitszusatz erreicht ist.
Während der Kühlphasen nimmt das Blatt aus den auftreffenden Wasserstrahlen Feuchtigkeit auf, wenn eine Wasserbesprühung verwendet wird. Dadurch wird der Feuchtigkeitsgehalt des Ballens rascher und gleichmässiger erhöht, u. zw. bis zu einem Ausmass, bei dem die Blätter einfach geöffnet werden können. Durch die erfindungsgemässe Vorrichtung lässt sich rasch und einfach die Befeuchtung des Ta-
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bakballen durchführen.
Die Vorrichtung ist im folgenden an Hand der Zeichnungen beispielsweise beschrieben. Fig. l ist eine schematische Seitenansicht, mit der die Durchführung einer fortlaufenden Behandlung einer Reihe von Ballen od. dgl. gezeigt wird. Fig. 2 zeigt eine andere Seitenansicht einer andern Behandlungsvor- richtung in grösserem Massstab und gebrochen. Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch eine mögliche Behand- lungskammer. Fig. 4 ist eine ähnliche Ansicht einer andern Vorrichtung. Fig. 5 ist ein Schnitt entlang der Linie A-A der Fig. 4.
Fig. l zeigt eine Vorrichtung, bei der eine Reihe von Ballen auf einem Förderband --25-- durch einen Tunnel bewegt wird, der in eine Reihe getrennter Zonen oder Kammern getrennt ist. Diese die- nen abwechselnd zur Befeuchtung und Erwärmung, Zonen H, und zum Abkühlen, Zonen C, so dass der durch den Tunnel geführte Tabak der Reihe nach verschiedenen Bedingungen ausgesetzt ist. Es kann jede beliebige Anzahl von Zonen verwendet werden, wobei ihre relativen Längen je nach dem gewünschten
Programm zur Änderung des heiss-feuchten und des kalten Zeitraumes ausgewählt ist.
In Fig. 2 ist ein Tunnel gezeigt, der eine erste Kammer --30- hat, in der stets eine Heiss-Feucht- Behandlung durch Dampfdüsen erfolgt, und eine Endkammer --31--, die ebenfalls zur Heiss-Feucht-Be- handlung durch Dampfdüsen dient. Zwischen diesen kann jede Anzahl von Kainmern angeord- net sein, in denen abwechselnd Heiss-Feucht- und Kühlbehandlung erfolgt, z. B. jeweils für 15 bis 30 min. Jede Kammer hat einen Lufteinlass --35-- im oberen Teil und einen Luftauslass --35a-- am Bo- den.
Die Ballen --10-- werden durch den Tunnel von einem fortlaufend bewegten endlosen Förderband - transportiert, das sie von der letzten Kammer --31-- zu einer Vorrichtung --37-- zum Öffnen der Ballen bekannter Art bringt, die ihrerseits mit einer Behandlungseinheit --38-- für die losen Blätter verbunden ist, an die ein Abtransport-Förderband --39-- auschliesst. Die einzelnen Zonen oder Kam- mern im Tunnel können durch Baffles getrennt sein, die den Durchgang der Packen oder Ballen gestatten, wobei jedoch die Durchtrittsöffnung nur so gross wie nötig ist, so dass der Durchtritt von Luftvon einer Zone oder Kammer zur andern auf ein Minimum reduziert ist. Die verschiedenen Ventilatoren und Erhitzer und die Dampf- und Wasserdüsen können jede gewünschte Art haben.
Alle Kammern oder Zonen können an eine gemeinsame Installation angeschlossen sein oder aber ihr eigenes System haben.
Das Programm des Luftumlaufes, der Dampfinjektion, der Dampfabschaltung, der Wassereinspritzung und Wasserabschaltung kann durch eine geeignete Zeitvorrichtung automatisch gesteuert werden. Statt eines sich fortlaufend bewegenden Förderbandes kann auch eines verwendet werden, das eine Reihe kurzer Bewegungen ausführt, so dass die Ballen in jeder Zone oder Kammer zur Ruhe kommen. Die Ballen können durch den Tunnel hintereinander geführt sein, das Förderband kann jedoch breit genug sein, um auch zwei oder mehr Packen nebeneinander zu tragen.
Gemäss Fig. 3 wird der Ballen oder das Paket des Tabaks --10-- auf einem durchbrochenen Band - in die Kammer -13-- gebracht, u. zw. so, dass die von den Blättern gebildeten Schichten ungefähr vertikal sind. Von einem Ventilator --14-- wird Frischluft angesaugt und durch eine Zufuhrleitung-15-geblasen. Die Luft wird von aus Zerstäubern-16-austretendem Dampf erwärmt und befeuchtet und wird dann zum Ballen --10-- in der Kammer --13-- geführt. Der Grossteil der vom Ventilator bewegten Luft wird durch die Schichten des Ballens hindurchgedrückt. Ein Teil der Luft jedoch strömt um die Kanten des Ballens.
Nachdem die warme, gesättigte Luft eine Zeit lang durch und um den Ballen geströmt ist, ist jedes Tabakblatt erwärmt und befeuchtet und hat ungefähr die Temperatur der Luft. Nun werden die Dampfzerstäuber --16-- abgeschaltet. Manchmal ist es notwendig, die Kammer wieder zu kühlen, hiezu werden Wasserdüsen --17-- geöffnet. Die Wassertröpfchen werden zum grössten Teil von einer Reihe von Baffles --18-- aufgefangen. Die gleiche Anordnung ist in den Kammern zum Kühlen vorgesehen. Der Ballen wird hier der Kühlung einer feuchten, kalten Luft während einer geeigneten Zeitdauer unterworfen. Der untere Teil der Kammer --13-- unterhalb des Bandes - ist mit einer Ableitung --19-- zur Atmosphäre verbunden.
Gemäss Fig. 4 wird die Luft, die durch und um den Ballen -10-- und in den unteren Teil der Kammer --13-- unter der Platte -12-- geströmt ist, in einer Leitung --21-- geführt, die zurück zum Ventilator führt, so dass die Wärme und Feuchtigkeit, die in der warmen Luft enthalten ist, nicht ver- lorengeht, sondern für den nächsten Umlauf verwendet werden kann. Wie Fig. 5 zeigt, kann ein Schieber oder Ventil -22-- vorgesehen sein, so dass frische Luft bei geöffnetem Schieber vom Ventilator eingesaugt werden kann.. In diesem Falle muss dafür gesorgt werden, dass über die Leitung --21-- ein entsprechender Luftbetrag durch die Öffnung --23-- entfernt wird.