DE4009157C2 - Verfahren und Vorrichtung zur hydro-thermischen Behandlung von Reis - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur hydro-thermischen Behandlung von ReisInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur hydro-thermischen Be
handlung von Reis, gemäss dem Oberbegriff der Ansprüche 1 bzw. 6.
Es ist bereits bekannt, Reis einer hydro-thermischen Behandlung, d. h. einer Be
handlung unter der Einwirkung von Feuchtigkeit und Wärme, zu unterziehen und
einen solcherart behandelten Reis als Parboiled Reis auf den Markt zu bringen, bei
welchem Reis die Kochzeit wesentlich reduziert ist. Einem solchen hydro
thermischen Verfahren können auch andere stärkehaltige Produkte zum gleichen
Zweck unterworfen werden.
Hierzu wurde bereits vorgeschlagen, den Reis in Wasser einzuweichen, anschlie
ssend zu kochen und dann die Reiskörner aus dem Kochwasser zu entfernen und
zu trocknen. Für diese Vorgangsweise genügen zwar einfache und billige Einrich
tungen, eine solche Vorgangsweise ist jedoch energie- und zeitaufwendig und er
laubt lediglich eine chargenweise Behandlung des Reises. Für eine industrielle An
wendung ist daher eine solche Vorgangsweise nicht geeignet.
Es ist auch bereits bekannt, den Kochprozess in einem Druckgefäss durchzuführen
(EP 722 333 A, GB 781 062 A, GB 807 084 A). Dadurch wird zwar der Kochprozess
beschleunigt, die hierfür benötigten Einrichtungen sind jedoch relativ teuer, und ihre
Bedienung erfordert - schon aufgrund gesetzlicher Vorschriften - ein besonders ge
schultes Personal. Auch der Energieaufwand ist bei diesem bekannten Verfahren
verhältnismässig gross, und dieses Verfahren ermöglicht gleichfalls nur eine char
genweise Behandlung des Reises.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, den Reis mit Wasser und Dampf kombi
niert zu behandeln (US-PS 2 592 407, US-PS 3 086 867, DE 37 03 494 A1). Die Be
handlung ist hierbei im allgemeinen mehrstufig, was einen noch grösseren apparati
ven Aufwand erforderlich macht und einen grösseren Energieverbrauch mit sich
bringt.
Aus der GB 179 206 A sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von
Parboil-Reis bekannt geworden, wobei die Erwärmung des Reises beim Kochvor
gang durch Kontakt mit einer heissen Oberfläche erfolgt. Der durch Aufweichen in
unerwärmten Wasser aufgequollene Reis wird bei dieser bekannten Vorrichtung
durch Schächte geführt, deren Wände aufgehetzt sind. Um dabei den Reis auf
Kochtemperatur zu bringen, muss entweder der Durchlaufweg durch die Schächte
sehr lang sein, was platz- und investitionsaufwendig ist, und/oder der Querschnitt
der Schächte muss sehr klein sein, um das Verhältnis von Reismenge pro zuge
führter Wärmeenergieeinheit zu verbessern, und/oder die Wärmezufuhr muss mit
sehr hoher Vorlauftemperatur erfolgen. Im letzteren Fall ist aber die Gefahr gege
ben, dass die an der Schachtwand unmittelbar anliegenden Reiskörner stärker be
heizt werden, als die in der Mitte des Schachtes befindlichen Reiskörner, sodass
keine gleichmässige Behandlung erfolgt. Weiters kann es zu Rösteffekten, ja sogar
zu Verbrennungen der Reiskörner und dadurch hervorgerufenen unerwünschten
Geschmacksveränderungen kommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
hydro-thermischen Behandlung von Reis so auszubilden, dass der Energiebedarf
gesenkt wird, dass teure und nur mit Fachpersonal zu betreibende Autoklaven ver
mieden werden, und dass dennoch ein Produkt guter Qualität erhalten wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1 vorgeschlagen.
Dadurch, dass das Produkt zunächst auf Kochtemperatur gebracht
wird, und zwar im allgemeinen bei Atmosphärendruck, also ohne
Verwendung von Druckgefässen, genügt es, lediglich die zur
Erreichung dieser Kochtemperatur benötigte Wärmemenge anfänglich
einzubringen, um den Kochprozess drucklos einzuleiten, welcher
dann in der Wärmehaltezone unter dem Einfluss der zuerst einge
brachten Wärmeenergie fortgesetzt wird. Ein derartiges Verfahren
ist somit sehr energiesparend und kann auf einfache Weise konti
nuierlich durchgeführt werden, wobei teure Einrichtungen, wie sie
für mehrstufige Verfahren und für das Kochen in Druckgefässen
erforderlich sind, vermieden werden.
Die Wärmehaltezone ist naturgemäss so beschaffen, dass die darin
auftretenden natürlichen Wärmeverluste möglichst gering sind. Um
die Kochtemperatur in der Wärmehaltezone aufrecht zu erhalten,
erfolgt daher in der Wärmehaltezone allenfalls eine Zufuhr von
Wärmeenergie lediglich zum Ausgleich der natürlichen Wärmever
luste.
Um das befeuchtete Produkt rascher auf Kochtemperatur bringen zu
können, kann dieses vorher auf eine Temperatur zwischen 50° und
75°C, vorzugsweise etwa 65°C, vorerwärmt werden. Dadurch kann
jene Zone, in der das Produkt durch Zufuhr von Wärmeenergie auf
Kochtemperatur gebracht wird, klein gehalten werden, und der Wär
meübergang erfolgt langsam und schonend. Dieses Vorerwärmen kann
beispielsweise dadurch erfolgen, dass das Produkt zur Befeuchtung
in Warmwasser eingeweicht wird.
Damit das Trocknen gleichfalls schonend erfolgt, wird dieses er
findungsgemäss zweckmässig in mehreren Stufen vorgenommen.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist erfindungs
gemäss die Merkmale des Anspruches 6 auf. In diesem Wärmehaltebe
hälter erfolgt der eigentliche Kochvorgang des zunächst auf Koch
temperatur gebrachten Produktes ohne wesentliche Wärmeenergiezu
fuhr, da nur allfällige Wärmeverluste ausgeglichen werden müssen.
Zu diesem Zweck ist der Wärmehaltebehälter mit einer Heizeinrich
tung versehen, mittels welcher die natürlichen Wärmeverluste
während der Verweilzeit des auf Kochtemperatur gebrachten Produk
tes ausgeglichen werden.
Damit die Temperatur im Wärmehaltebehälter konstant gehalten wird,
kann gemäss einem weiteren Merkmal im Wärmehalte
behälter ein Temperaturfühler vorgesehen sein, der über einen
Regelkreis die Heizeinrichtung zur Aufrechterhaltung einer vor
bestimmten Temperatur regelt.
Die Heizeinrichtung weist gemäss einer bevorzugten Ausführungs
form der Erfindung mehrere im Inneren des Wärmehaltebehälters
quer zur Durchflussrichtung des Produktes angeordnete, von einem
heissen Wärmeträgermedium, vorzugsweise Dampf, durchflossene Roh
re auf. Diese Anordnung gewährleistet eine gleichmässige Wärme
verteilung über den gesamten Durchflussquerschnitt des Wärmehal
tebehälters und ergibt den zusätzlichen Vorteil, dass der Wärme
übergang durch Kontaktwärme rascher erfolgt.
Zweckmässig weisen die Rohre einen in der Durchflussrichtung des
Produktes langgestreckten Profilquerschnitt mit einem oberen,
spitz zulaufenden Dachabschnitt und einem an den Dachabschnitt
anschliessenden unteren Abschnitt auf, dessen Erstreckung in
Längsrichtung des Rohrquerschnittes grösser ist als jene des
Dachabschnittes und dessen Erstreckung senkrecht zur Längsrich
tung des Rohrquerschnittes gegen das dem Dachabschnitt abgewen
dete Ende geringfügig konvergiert. Derartige Rohre besitzen ein
strömungstechnisch günstiges Profil, da der Dachabschnitt den
Strom der durchfliessenden Körner des vorzukochenden Produktes
teilt und der untere, geringfügig konvergierende Abschnitt die
Gefahr von Ablagerungen des feuchten und an der Oberfläche lang
sam gelatinisierenden Produktes an der Rohrwandung verhindert.
Der Wärmehaltebehälter kann aus mehreren Ele
menten zusammengesetzt sein, wobei die vom heissen Wärmeträger
medium durchflossenen Rohre in jedem Element zueinander parallel
und in benachbarten Elementen vorzugsweise einander kreuzend an
geordnet sind. Die Ausbildung des Wärmehaltebehälters aus mehre
ren, vorzugsweise gleich aufgebauten Elementen ermöglicht ein
baukastenartiges Zusammensetzen und damit eine Anpassung des
Wärmehaltebehälters an die jeweiligen Anforderungen. Dadurch,
dass die Rohre in jedem Element zueinander parallel verlaufen,
wird eine leichte Zufuhr und Abfuhr des Wärmeträgermediums sicher
gestellt, da es in diesem Fall lediglich notwendig ist, an zwei
gegenüberliegenden Wänden des Elementes die Rohre in einen ge
meinsamen Sammelraum, beispielsweise in Form eines Domes, mün
den zu lassen. Dadurch, dass durch entsprechendes Zusammensetzen
der Elemente die Rohre in benachbarten Elementen einander, vor
zugsweise rechtwinkelig, kreuzen, erfolgt gleichfalls eine Ver
gleichmässigung der Wärmeverteilung über den Durchflussquerschnitt
des Wärmehaltebehälters.
Die Trocknungseinrichtung ist zumindest teilwei
se von einem in Durchflussrichtung des Produktes an das letzte
Element des Wärmehaltebehälters anschliessenden Trocknungselement
gebildet, das von Trocknungsluft, vorzugsweise quer zur Durch
flussrichtung des Produktes, durchströmt ist. Eine solche Aus
bildung weist den Vorteil auf, dass sich der Elementaufbau des
Wärmehaltebehälters in der Trocknungseinrichtung fortsetzen kann,
deren äussere Formgebung dann mit jener der Elemente des Wärme
haltebehälters identisch ist, wodurch auch die Herstellung ver
einfacht wird.
In diesem Teil der Trocknungseinrichtung erfolgt zweckmässig le
diglich eine Vortrocknung, da es zwecks schonender Behandlung
des Produktes günstig ist, die Trocknung in wenigstens zwei Stu
fen vorzunehmen.
Zweckmässig ist es daher, wenn die Trocknungseinrichtung zumin
dest teilweise von einem vom Wärmehaltebehälter gesonderten
Trockner gebildet ist, der im Gegenstrom zur Durchflussrichtung
des Produktes von Trocknungsluft durchströmt ist. In diesem
Trockner erfolgt dann zweckmässig die vollständige Trocknung.
Damit das Produkt beim Verlassen des Wärmehaltebehälters in der
erforderlichen Weise vorgekocht ist, ist es nötig, dass dieses
Produkt im Wärmehaltebehälter eine vorbestimmte Zeit verweilt.
Um dies zu gewährleisten, ist gemäss einem weiteren Merkmal
am Austragsende des Wärmehaltebehälters bzw. des mit
diesem verbundenen Trocknungselementes eine Einrichtung zum do
sierten Entladen vorgesehen, durch die die Durchsatzkapazität
durch den Wärmehaltebehälter gesteuert werden kann.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispie
len schematisch veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungs
form der erfindungsgemässen Vorrichtung und
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemässen Vor
richtung, teilweise in perspektiver Darstellung. Die
Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch eine Ausführungsform eines
Elementes, aus dem der Wärmehaltebehälter gemäss der
Ausführungsform nach Fig. 2 zusammengesetzt ist, und
Fig. 4 eine zweite Ausführungsform eines solchen Elementes,
und zwar in einer Darstellung, die zu jener in Fig. 3
um 90° verdreht ist.
Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung weist eine Förderschnecke 1
auf, welcher der vorzukochende Reis über einen Trichter 19 zuge
führt wird. Im Gehäuse der Förderschnecke 1 sind Düsen 2 für die
Zufuhr eines Fluids vorgesehen. Entweder wird über den Trichter
19 bereits angefeuchteter Reis zugeführt, und es wird durch die
Düsen 2 heisser Dampf mit einer Temperatur von etwa 100°C einge
leitet, wodurch die im Reis enthaltene Flüssigkeit zum Kochen ge
bracht wird, oder es sind zwei oder mehr solcher Förderschnecken 1 hintereinan
dergeschaltet, wobei in der ersten Förderschnecke zur Befeuchtung des Reises über
die Düsen 2 Wasser, insbesondere Heisswasser, eingeleitet wird und in der in
Durchflussrichtung letzten Förderschnecke der erwähnte Dampf eingeleitet wird.
Durch diese Dampfzufuhr wird der Reis bei Atmosphärendruck, also ohne Verwen
dung eines Druckgefässes, auf Kochtemperatur gebracht.
Anschliessend gelangt der befeuchtete, Kochtemperatur aufweisende Reis in einen
Wärmehaltebehälter 9, der beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 siloartig ausgebil
det und mit wärmeisolierten Wänden versehen ist, in welchen eine von Heizschlan
gen gebildete Heizeinrichtung 20 angeordnet ist. Im Wärmehaltebehälter 9 befinden
sich Temperaturfühler 21, durch die die Heizeinrichtung 20 über einen Regelkreis 22
zur Aufrechterhaltung einer vorbestimmten Temperatur geregelt wird. Dabei erfolgt
jedoch eine Wärmezufuhr nur in dem Masse, als sich eine Temperaturminderung
des Reises innerhalb des Wärmehaltebehälters 9 aufgrund von Wärmeverlusten
ergibt. Diese sind jedoch infolge der Wärmeisolierung gering.
Die Verweilzeit des Reises im Wärmehaltebehälter 9 richtet sich nach der Reissorte
und dem gewünschten Grad der Gelatinierung und beträgt etwa 10 bis 40 min, ins
besondere etwa 15 bis 35 min. Innerhalb dieser Zeit wird die Temperatur des Rei
ses sicherlich etwas absinken, sodass die Anordnung der Heizeinrichtung 20
vorteilhaft ist. Aus der geringen Wärmemenge, die jedoch über die Heizeinrichtung
20 zugeführt werden muss, ist aber auch ersichtlich, wieviel Energie während der
relativ langen Verweilzeit eingespart werden kann. Vergleichsmessungen mit her
kömmlichen Verfahren haben gezeigt, dass Energieeinsparungen von etwa 40 bis
60% erreicht werden konnten.
Ist der eigentliche Vorkochvorgang im Wärmehaltebehälter 9 beendet, so wird der
Reis über eine Einrichtung 10 zum dosierten Entladen in Form einer Zellenrad
schleuse aus dem Wärmehaltebehälter 9 ausgetragen und über einen Elevator 11
einem Trockner 12
zugeführt. Dieser Trockner ist beim dargestellten Ausführungs
beispiel nach Fig. 1 als an sich bekannter Bandtrockner ausge
führt, kann aber auch aus einem Schachttrockner bestehen, wie er
im folgenden anhand der Fig. 2 näher beschrieben wird. Zur Ver
meidung von Qualitätsverlusten soll die Trocknung schonend vor
genommen werden. Deshalb ist es zweckmässig, die Trocknung in
mehreren Stufen durchzuführen, also im vorliegenden Fall mehrere
hintereinandergeschaltete Bandtrockner 12 anzuordnen.
Fig. 2 stellt eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsge
mässen Vorrichtung dar. Zur Befeuchtung des Reises wird dieser
zunächst wenigstens einem Einweichbehälter 101 zugeführt, der
mit einer nicht dargestellten Zufuhrleitung für Wasser, mit einer
gleichfalls nicht dargestellten Zufuhrleitung für Dampf und zweck
mässig auch mit einer an sich bekannten Niveausonde versehen ist.
Nach dem Befüllen des Einweichbehälters 101 mit Reis wird in die
sen Wasser eingelassen, und der Reis verbleibt so lange im Behäl
ter, bis er eine Feuchtigkeit von etwa 30% bis 35% erreicht hat.
Arbeitet man mit Heisswasser, so erfolgt hierbei gleichzeitig
ein Vorwärmen des Reises auf beispielsweise 50° bis 75°C, ins
besondere auf etwa 65°C, arbeitet man mit Frischwasser, so kann
dieses Vorwärmen durch anschliessende Dampfzufuhr vorgenommen
werden. Das Vorwärmen des Reises im Einweichbehälter 101 hat den
Vorteil, dass die eigentliche Aufheizzone 201, in welcher der
Reis auf Kochtemperatur gebracht wird, klein gehalten werden kann
und der. Wärmeübergang langsam und schonend erfolgt.
Die lange Verweilzeit des Reises in den Einweichbehältern 101 be
dingt, dass für einen quasi kontinuierlichen Betrieb mehrere, we
nigstens zwei solcher Behälter vorgesehen sein müssen, die wech
selweise entleerbar sind. Es kann natürlich auch von Interesse
sein, für verschiedene Reissorten je einen Einweichbehälter 101
vorzusehen.
Der die erforderliche Feuchtigkeit aufweisende Reis gelangt vom
Einweichbehälter 101 über einen Bandförderer 3 in einen Einfüll
trichter 4, der ein Dosierelement beinhalten kann, um die Zufuhr
des Reises mit Sicherheit gleichmässig zu gestalten. Ueber den
Einfülltrichter 4 wird der Reis der bereits erwähnten Aufheiz
einrichtung 201 zugeleitet, in der der befeuchtete Reis auf Koch
temperatur gebracht wird. Der Heissdampf wird über entsprechend
angeordnete Düsen 2 zugeführt, die an Zufuhrleitungen 5 ange
schlossen sind. Je nach Art des Dampfes wird sich dadurch gege
benenfalls auch eine Erhöhung des Feuchtigkeitsgehaltes des Rei
ses ergeben, die aber auch 5% im allgemeinen nicht übersteigen
wird. In der Praxis zeigten sich Feuchtigkeitserhöhungen in der
Grössenordnung von 1% bis 3%, meist etwa 2%.
Zur besseren Durchmischung des Reises mit dem zugeführten Dampf
ist in der Aufheizeinrichtung zweckmässig ein Misch- bzw. Rühr
werk vorgesehen, von dem lediglich die Rührwelle 18 dargestellt
ist.
Die Aufheizeinrichtung 201 sitzt am oberen Ende des Wärmehaltebe
hälters 109, dem der Reis, nachdem er auf Kochtemperatur gebracht
wurde, zugeführt wird. Dieser Wärmehaltebehälter 109 ist aus we
nigstens zwei Elementen 109', 109" aufgebaut, deren Wände zweck
mässig mit einer Isolierummantelung versehen sind. Die Aufent
haltsdauer des Reises in diesem Wärmehaltebehälter beträgt zwi
schen 10 und 40 Minuten, insbesondere zwischen 15 und 35 Minuten,
sodass es bei einem kontinuierlichen bzw. quasi kontinuierlichen
Betrieb erforderlich ist, eine grössere Anzahl von Elementen vor
zusehen bzw. diese länger auszubilden, als es in der Zeichnung
dargestellt ist. Während dieser Zeit treten trotz Wärmeisolie
rung Wärmeverluste auf, die ausgeglichen werden müssen. Dies
kann auf dieselbe Weise erfolgen, wie es anhand des in Fig. 1
dargestellten Aufführungsbeispieles geschildert wurde. Vorzugs
weise sind jedoch im Inneren jedes Elementes 109', 109" quer zur
Durchflussrichtung des Reises parallel zueinander angeordnete
Rohre 44 vorgesehen, durch welche ein Wärmeträgermedium, vorzugs
weise Heissdampf, strömt. Die Anordnung dieser Rohre 44 gewähr
leistet eine gleichmässige Wärmeverteilung über den gesamten
Durchflussquerschnitt und einen raschen Übergang der Wärme durch
Anordnung grosser Kontaktflächen.
Die einzelnen Elemente 109', 109" weisen an einander gegenüberlie
genden Wänden jeweils einen Dom 39 bzw. 40 auf, in welche Dome
die Rohre 44 mit ihren Enden münden, sodass über diese Dome die
gemeinsame Zufuhr bzw. Abfuhr des Wärmeträgermediums erfolgt. Die
Einzelheiten dieser Konstruktion werden im folgenden anhand der
Fig. 3 näher erläutert.
Wie in der Zeichnung dargestellt ist es vorteilhaft, wenn das
Element 109" gegenüber dem Element 109' um 90° verdreht angeord
net ist, sodass die Rohre 44 des einen Elementes die Rohre 44 des
benachbarten Elementes unter einem Winkel von 90° kreuzen. Da
durch wird gleichfalls eine Vergleichmässigung der Wärmevertei
lung über den Durchflussquerschnitt erzielt.
Selbstverständlich ist es möglich, in jedem der Elemente kreuz
und quer liegende Rohre vorzusehen, wodurch allerdings die Zu
leitungen und Ableitungen kompliziert werden. Ebenso ist es mög
lich, die Rohre gitterartig auszubilden, jedoch sind diese Rohre
schwerer zu reinigen, und eine solche Ausbildung bewirkt eine
starke Verengung des Durchflussquerschnittes, sodass die darge
stellte Hauweise bevorzugt wird.
Durch den Aufbau des Wärmehaltebehälters 109 aus einzelnen Ele
menten ist es auf einfache Weise möglich, durch Wahl einer ent
sprechenden Anzahl von Elementen die Durchsatzleistung zu ändern
und an die jeweiligen Gelegenheiten anzupassen. Zwecks einheit
licher Ausbildung der einzelnen Elemente ist es vorteilhaft, wenn
diese, im Querschnitt senkrecht zur Durchflussrichtung des Reises
gesehen, quadratisch ausgebildet sind.
Die gezeigten Elemente 109', 109" sind an ihrem oberen Ende mit
einem erweiterten Rand 6 versehen, in den die untere Wand des
jeweils darüberliegenden Elementes unter Zwischenlage einer ent
sprechenden Dichtung hineingestellt wird. Dies ermöglicht eine
einfache Verbindung der einzelnen benachbarten Elemente. Selbst
verständlich kann diese Verbindung auch in herkömmlicher Weise
über Flanschverbindungen 7 vorgenommen werden, wie dies an der
Unterseite des Elementes 109" gezeigt ist.
Die aus dem Wärmehaltebehälter 109 ausgetragenen Reiskörner müs
sen einem Trocknungsvorgang unterworfen werden. Zweckmässig er
folgt die Trocknung in zwei Stufen, und zwar zunächst in einem
Vortrockner 15, der unmittelbar an der Unterseite des Elementes
109 befestigt ist. Dieser Vortrockner wird quer zur Durchfluss
richtung des Reises von Trocknungsluft durchströmt, die über ein
Gebläse 8 an der einen Seite zugeführt und über eine Abzugshaube
13 an der gegenüberliegenden Seite abgeführt wird. Um allenfalls
in der abgeführten Luft vorhandene Staubpartikel od. dgl. zu be
seitigen, ist es zweckmässig, der Abzugshaube 13 einen Abschei
der, vorzugsweise ein Zyklon 14, nachzuschalten.
Der im Vortrockner 15 vorgetrocknete Reis gelangt über einen
Elevator 11 in einen vom Wärmehaltebehälter 109 gesonderten
Trockner 112, der gleichfalls aus Elementen 109', 109" zusammen
gesetzt sein kann. Ein Vorteil dieser Ausbildung liegt somit
darin, diese vielfach verwendbaren Elemente in grossen Stückzah
len und damit relativ billig herstellen und einsetzen zu können.
Am Austragsende des Vortrockners 15 befindet sich wieder eine
Einrichtung 10 zum dosierten Entladen, deren Durchsatzkapazität
die Durchlaufgeschwindigkeit durch den Wärmehaltebehälter 109
und damit die Verweilzeit des Reises in demselben bestimmt.
Zweckmässig ist die Durchsatzkapazität bzw. Drehzahl dieser Ein
richtung einstellbar.
Der Trockner 112 wird im Gegenstrom zur Durchflussrichtung des
Reises von unten nach oben von Luft durchströmt, sodass eine
vollständige Trocknung des Reises erfolgt.
In Fig. 3 ist ein Element 109' im Detail dargestellt. Der Dom
39 ist mit einem Zulaufrohr 41 verbunden, das mit einem Anschluss
flansch 42 versehen ist. Im Inneren des Domes befindet sich vor
der Mündung des Zulaufrohres 41 eine Diffusorplatte 43, um den
zugeführten Dampf innerhalb des Domes 39 auf die Rohre 44 gleich
mässig zu verteilen. Diese Rohre 44 durchqueren den Querschnitt
des Elementes 109 und münden am anderen Ende in den Dom 40, der
mit einem am unteren Ende des Domes vorgesehenen Abzugsstutzen
45 versehen ist, über den der Dampf und auch das Kondenswasser
abgeführt wird. Es ist jedoch auch möglich, über diesen Abzugs
stutzen 45 ausschliesslich das Kondenswasser abzuführen und für
den Dampf einen weiteren Abzug im oberen Bereich des Domes 40
vorzusehen.
Eine solche Ausbildung ist bei Getreidetrocknern üblich.
Fig. 4 zeigt eine Ausführung eines Elementes 109a mit besonders
ausgebildeten Rohren 144, und zwar in einer Darstellung, in der
der Querschnitt dieser Rohre ersichtlich ist. Die Rohre 144 lie
gen in zwei übereinander angeordneten Ebenen, wobei die Rohre in
diesen beiden Ebenen zweckmässig zueinander versetzt angeordnet
sind, um eine gleichmässige Wärmeverteilung zu begünstigen.
Die Rohre jeder Ebene sind an ein gemeinsames, an der Aussenseite
des Elementes entlanglaufendes Zulaufrohr 141 bzw. 241 angeschlos
sen, wobei an der, in der Zeichnung infolge der Schnittdarstel
lung nicht ersichtlichen gegenüberliegenden Seite, ein entspre
chendes Abzugsrohr liegt. Auch bei dieser Ausführungsform er
folgt die Beschickung der Rohre mit Dampf parallel.
Die Rohre 144 weisen einen in der Durchflussrichtung des Reises
langgestreckten Profilquerschnitt auf. Dieser besteht aus einem
oberen, spitz zulaufenden Dachabschnitt 16 relativ geringer Höhe
und einem darunter anschliessenden Abschnitt 17 grösserer Höhe,
dessen Breite gegen das untere Ende geringfügig konvergiert. Der
Dachabschnitt 16 zerteilt den Strom der durchfliessenden Reis
körner, indem er ein strömungstechnisch günstiges Profil bis
zu seiner grössten Breitenausdehnung besitzt. Um die Gefahr von
Ablagerungen des feuchten und an der Oberfläche langsam gelati
nisierenden Reises an der Aussenwand der Rohre 144 möglichst zu
verhindern, schliesst an den Dachabschnitt 16 der geringfügig
konvergierende Abschnitt 17 an, der infolge seiner Ausbildung
eine Druckentlastung bewirkt, ohne dass dadurch eine Verringerung
der Wärmeübergangsflächen erfolgt. Ein solches Rohrprofil lässt
sich auch durch Biegen eines Metallbleches um die Dachkante des
Abschnittes 16 und durch Verbinden der beiden Endabschnitte an
der Unterseite des Profiles leicht herstellen.
In einer Vorrichtung gemäss Fig. 2 wurde nach Befüllen des Ein
weichbehälters 101 mit sogenannten Paddy-Reis Frischwasser bis
zum Erreichen einer vorbestimmten Höhe eingelassen. Anschlies
send wurde dieses Wasser durch Zufuhr von Dampf auf etwa 70°C
aufgeheizt.
Nach einer Verweilzeit von etwa drei Stunden im Einweichbehälter
101 hatte der Reis einen Feuchtigkeitsgehalt von 30% bis 35% er
reicht und wurde über den Bandförderer 3 in die Aufheizeinrich
tung 201 überführt, worauf der nächste Behälter 101 in der oben
geschilderten Weise mit Reis und Frischwasser befüllt wurde.
In der Aufheizeinrichtung 201 wurde der feuchte, auf etwa 65°C
vorerwärmte Reis über durch die Düsen 2 zugeführten Dampf auf
Kochtemperatur (100°C) bei einer Feuchtigkeit von 32% bis 37%
gebracht. Danach gelangte der Reis in den Wärmehaltebehälter 109,
wo er etwa 30 Minuten verblieb. Anschliessend wurde der Reis im
Vortrockner 15 auf eine Restfeuchte von 30% gebracht und hierauf
in einem Dächertrockner 112 (mit dachartigen Einbauten, unter
denen Trockenluft herströmt) durch im Gegenstrom hindurchgeführte
Warmluft zu Ende getrocknet und gekühlt, bis er mit einer Tempe
ratur von etwa 10°C über der Aussentemperatur und einer Endfeuch
te von 15% dem Trockner 113 und einem nachfolgenden Kühler ent
nommen wurde. Danach wurde der Reis für mehrere Stunden, zwecks
Konditionierung, abstehen gelassen.
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche Modifikationen möglich;
so könnte an Stelle des erwähnten Dächertrockners auch eine Vor
richtung 201 für Trocknungszwecke benützt werden, um so die
Serienfertigung zu begünstigen.
Claims (13)
1. Verfahren zur hydro-thermischen Behandlung von Reis, insbesondere zum Herstellen
von Parboil-Reis, wobei ein befeuchteter Reis zunächst durch Zufuhr von Wärmee
nergie gekocht und nach dem Kochen getrocknet sowie gegebenenfalls gekühlt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Reis zunächst durch Zufuhr von Wärmee
nergie bei Atmosphärendruck auf Kochtemperatur gebracht wird und nach Erreichen
derselben in einer Wärmehaltezone während 10 bis 40 Minuten auf dieser
Kochtemperatur gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhr
von Wärmeenergie durch Heissdampfzufuhr erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in der
Wärmehaltezone eine Zufuhr von Wärmeenergie lediglich zum Ausgleich der Wär
meverluste erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der
befeuchtete Reis auf eine Temperatur zwischen 50° und 75°C, vorzugsweise etwa
65°C, vorerwärmt wird, bevor er in die Wärmehaltezone gelangt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Reis nach dem Kochen in mehreren Stufen getrocknet wird.
6. Vorrichtung zur hydro-thermischen Behandlung von Reis, insbesondere
von Parboil-Reis, nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit einer Kocheinrichtung für
den befeuchteten Reis und einer Trocknungseinrichtung sowie gegebenenfalls einer
Kühleinrichtung für das gekochte Produkt, dadurch gekennzeichnet, dass die Ko
cheinrichtung einen Wärmehaltebehälter (9, 109) aufweist, der mit einer Heizein
richtung (20, 44, 144) versehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Wär
mehaltebehälter (9, 109) ein Temperaturfühler (21) vorgesehen ist, der über einen
Regelkreis (22) die Heizeinrichtung (20, 44, 144) zur Aufrechterhaltung einer vorbe
stimmten Temperatur regelt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Heizeinrichtung mehrere im Inneren des Wärmehaltebehälters (109) quer zur
Durchfliessrichtung des Reises angeordnete, von einem Wärmeträgermedium, vor
zugsweise Dampf, durchflossene Rohre (44, 144) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre
(144) einen in der Durchflussrichtung des Reises langgestreckten Profilquerschnitt
mit einem oberen, spitz zulaufenden Dachabschnitt (16) und einem an den Dachab
schnitt (16) anschliessenden unteren Abschnitt (17) aufweisen, dessen Erstreckung
in Längsrichtung des Rohrquerschnittes grösser ist als jene des Dachabschnittes
(16) und dessen Erstreckung senkrecht zur Längsrichtung des Rohrquerschnittes
vorzugsweise gegen das dem Dachabschnitt (16) abgewendeten Ende geringfügig
konvergiert (Fig. 4).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeich
net, dass der Wärmehaltebehälter (109) aus mehreren Elementen (109', 109",
109a) zusammengesetzt ist, wobei die vom Wärmeträgermedium durchflossenen
Rohre (144) in jedem Element zueinander parallel verlaufend und in benachbarten
Elementen quer, insbesondere unter 90°, hierzu angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeich
net, dass die Trocknungseinrichtung zumindest teilweise von einem in Durchfluss
richtung des Reises an das letzte Element (109") des Wärmehaltebehälters (109)
anschliessenden Trocknungselement (15) gebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeich
net, dass die Trocknungseinrichtung zumindest teilweise von einem vom Wärme
haltebehälter (109) gesonderten Trockner (112) gebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeich
net, dass am Austragsende des Wärmehaltebehälters (9, 109) bzw. des mit diesem
verbundenen Trocknungselementes (15) eine Einrichtung (10) zum dosierten Entla
den vorgesehen ist.
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