<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Desinfektionsmittel aus Phenolen oder ihren Homologen bzw. Substitutionsprodukten sowie Fetten oder Ölen und Alkalien. Um aus diesen Bestandteilen wasserlösliche Desinfektionsmittel zu erhalten, hat man es bisher stets für nötig gehalten, das Reaktionsgemisch längere Zeit zu erhitzen, um auf diese Weise eine Verseifung der in den Fetten oder Ölen vorliegenden Glyzeride zu erzielen. Man hat auch schon vorgeschlagen, dabei zunächst das Alkali in den Phenolen oder dgl. unter Bildung der entsprechenden Phenolate aufzulösen und alsdann diese Salze auf die Öle und Fette einwirken zu lassen. Nach dem bisherigen Stande der Technik musste man jedoch annehmen, dass man in diesem Falle erst recht an das Arbeiten in der Hitze gebunden ist.
Denn da, wie sich aus den Handbüchern der Seifenfabrikation ergibt, die Verseifung der Glyzeride selbst mit freien Alkalien im allgemeinen nur unter Erhitzen gelingt und bereits bei Anwendung stark alkalischer Salze, wie Soda, an Stelle des freien Alkalis erheblichen Schwierigkeiten begegnet, musste ea für jeden
EMI1.2
Phenolaten und damit die Bildung wasserlöslicher Desinfektionsmittel daraus höchstens durch längeres Erhitzen gelingen würde.
Überraschenderweise hat sich nun gezeigt, dass man wasserlösliche Desinfektionsmittel ohneweiters durch Zusammenbringen der Lösungen von Alkalisalzen der Halogenphenole bzw.-kresole und deren Homologen mit den Fetten und Ölen herstellen kann, ohne dass es nötig wäre, sie zu erhitzen. Es bildet sich beim Zusammenbringen dieser Bestandteile zunächst eine homogene Mischung und diese geht beim Stehenlassen allmählich in eine in Wasser vollkommen lösliche Flüssigkeit über. Man hat zwar auch bereits vorgeschlagen, eine Mischung oder Suspension von Phenol, Rizinusöl und wenig Alkali bei gewöhnlicher Temperatur herzustellen.
In diesem Falle handelte es sich jedoch nicht um die Herstellung eines wasserlöslichen Desinfektionsmittels, sondern um diejenige eines wasserhaltigen rost- . schützenden Schmiermittels. Dabei war infolge der geringen Menge des angewandten Alkalis von vornherein einerseits die Bildung des Phenolats ans dem Phenol und andererseits auch die Verseifung des Öls ausgeschlossen. Eine solche war aber in jenem Falle auch gar nicht beabsichtigt ; vielmehr sollte die hergestellte Suspension nach ihrem Verwendungszweck als wasserhaltiges Schmiermittel wasserunlöslich sein.
Noch weniger konnte es nach vorstehendem vorausgesehen werden, dass es auch möglich aeiu würdo, wasserlösliche Desinfektionsmittel ohne Erhitzen aus den Alkalisalzen der Uatogenphenole bzw. threr Homotogen aus Glyzoridcn herzustellen ; denn bekanntlich wird die saure Natur der Phenole durch die Einführung von Halogenatomen noch erheblich gesteigert, derart, dass beispielsweise Pentachlorphenol schon in kalter Soda-oder Pottasche- lösung löslich ist. Tatsächlich aber gelingt es auch bei Anwendung der Halogenphenol- alkalien ohneweiters, durch Einwirkenlassen dieser auf Öle oder Fette wasserlösliche
Desinfektionsmittel zu erhalten. Ja, es hat sich sogar gezeigt, dass man an Stelle der normalen Alkalisalzo der Phenole bzw.
Halogenphenole auch deren saure Alkalisalze zu diesem
Zwecke verwenden kann, z. B. die nach den Patentschriften Nr. 21549, Nr. 23217 und
Nr. 60091 gewonnenen.
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
des Handels und ähnlichen direkt gewonü8n werden können, Anwendung finden.
Um Salz und Fett miteinander zu mischen und so die Reaktion einzuleiten, kann ein geeignetes organisches Lösungsmittel, zu B, Alkohol, mitverwendet werden.
Im nachfolgenden wird das Verfahren an einer Reihe von Beispielen erläutert :
Beispiel 1.
EMI2.2
6'0 g Wasser, bei gewöhnlicher Temperatur stehen gelassen, gibt eine homogene Flüssigkeit, die in Wasser löslich ist.
B e i s p i e l 3.
EMI2.3
47@0 g saures p-Chler-m-Kresolnatrinm, 0 g Alkohol,
EMI2.4
30@0 g Rizinusöl, 47'0 g saures p-Kresolkalium, 10@0 g Alkohlo,
EMI2.5
60@0 g Chlorkresolkalium, 98@0 g Leinöl, 15@0 g Wasser, bei gewöhnlicher Temperatur stehen gelassen, gibt eine homogene Flüssigkeit, die in Wasser
EMI2.6
15@0 g Wasser, bei gewöhnlicher Temperatur stehen gelassen, gibt eine homogene Flüssigkeit, die in Wasser löslich ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Desinfektionsmittel aus Phenolen oder ihren Homologen bzw. Substitutionsprodukten, Fetten oder Ölen und Alkalien, dadurch gekennzeichnet, dass man Alkalisalze der Halogenphenole bzw. -krelol8 und deren Homologen auf die Fette und Öle einwirken lässt, ohne sie zu erhitzen.