DE197226C - - Google Patents

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DE197226C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D3/00Other compounding ingredients of detergent compositions covered in group C11D1/00
    • C11D3/48Medical, disinfecting agents, disinfecting, antibacterial, germicidal or antimicrobial compositions

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
- ΛΙ 197226 KLASSE 23 e. GRUPPE
OTTO SCHMATOLLA in BERLIN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Juli 1907 ab.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein
Verfahren zur Darstellung medikamentöser Seifen harter und weicher Konsistenz, welche die wirksamen Substanzen bestimmter Rohdrogen enthalten.
Die Darstellung medikamentöser Seifen ge-' schah bislang in der Art, daß man die fertigen Seifenkörper, seien es weiche Kali-, Ammoniak- oder harte Natronseifen, entweder
ίο mit den fein gepulverten Drogen direkt vereinigte, oder indem man aus den Drogen spirituöse oder wässerige oder andere Extrakte herstellte und diese den genannten fertigen Seifenkörpern einverleibte.
Nach, dem vorliegenden Verfahren vollzieht sich die Darstellung medikamentöser Seifen in der Art, daß man die Aufarbeitung der-Drogen auf ihre medikamentösen Bestandteile direkt mit der Darstellung der Seife vereinigt. Zu diesem Zwecke eignen . sich vorzüglich die gespaltenen Fette, d. i. die Fettsäuren, wie Ölsäuren, Palmitinsäure, Stearinsaure, Leinölfettsäure u. a. Diese Körper besitzen ein ausgezeichnetes Lösungsvermögen gege11 die wirksamen Bestandteile der Drogen, und besonders sind sie in dieser Beziehung durch die ungespaltenen Fette, d. i. die GIyzeride, nicht zu ersetzen. Infolge ihres sauren Charakters werden von ihnen ohne weiteres sämtliche basischen Bestandteile als fettsaure Verbindungen bzw. Ester gelöst, und da sie ferner das gleiche Lösungsvermögen wie Alkohol, zum Teil sogar wie mäßig verdünnter Alkohol besitzen, gehen weiter von vornherein alle im anderen Falle, z. B. in Benzol, in Alkohol, Methylalkohol usw., löslichen Bestandteile in Lösung über. Diese fettsauren Auszüge können dann ohne weiteres mit den betreffenden Ätzalkalilaugen bzw. mit Ammoniak zu fertigen Seifen verarbeitet werden; denn die Fettsäuren verbinden sich mit den genannten Basen ohne weiteres, so daß die von ihnen gelösten medikamentösen Bestandteile der Rohdrogen nicht oder nur sehr wenig beeinflußt werden, besonders nicht, wenn man bei der Ausübung des Verfahrens darauf bedacht ist, im Verlaufe der Reaktion die Wirkung des überschüssigen Ätzalkalis hintenan zu halten, die Entwickelung der Wärme zu regeln, die bei der Verbindung der Fettsäuren mit dem Alkali in bemerkenswerter Weise frei wird, und vor allen Dingen, wenn man gegen Ende der Reaktion auf die Bildung eines neutralen Präparates achtet. Entgegen-den Fettsäuren besitzen in dieser Beziehung die ungespaltenen Fette sehr bedeutende Nachteile; diese werden für diesen Zweck durchaus wirkungslos, denn zunächst ist ihr Lösungsvermögen ein bei weitem geringeres und sie schon deshalb für den vorliegenden Zweck unbrauchbar, dann aber wäre es nicht möglich, die mit den Neutralfetten hergestellten Auszüge mit Ätzalkalien zu Seifen zu verarbeiten, ohne die' ' wirksamen Bestandteile der Drogen wesentlieh zu verändern. Denn die Verseifung eines Glyzerin fettes erfordert eine außerordentlich intensive Behandlung mit den Ätzalkalien, zum Teil sogar ist sie nur möglich unter starker Erhitzung der Fette. Es kommt noch hinzu, daß man das Lösungsvermögen der Fettsäuren gegenüber dem
wirkungsvollen Bestandteile der Rohdrogen j außerordentlich steigern kann, wenn man j ihnen bei der Extraktion einen seifenartigen Charakter verleiht; es geschieht dies dadurch, daß man der geschmolzenen Fettsäure eine geringe Menge Ätzalkalilauge zusetzt, so daß eine saure Seife entsteht. Bei entsprechend geringem Gehalt an Ätzalkali besitzen diese sauren Seifen entgegen den neutralen Seifen
ίο die für die Extraktion der Drogen außerordentlich wertvolle Eigenschaft, schon bei geringer Wärme flüssig zu werden, besonders wenn der Wassergehalt der sauren Seifen ein sehr geringer ist bzw. die dazu benutzte Ätzalkalilauge eine stärkere Konzentration besaß. Extrahiert man z. B. fein geschnittene Fructus Capsici annui mit 10 Teilen Olivenölfettsäure in der Wärme, so geht bereits ein großer Teil der wirksamen Bestandteile in die Fettsäure in Lösung über; auf Zusatz von wenig Kalilauge tritt momentan eine verstärkte Lösung ein, indem die zunächst aufgeweichten und kolloidal verteilten Extraktivstoffe sich mit der sauren Seife zu einer klaren, dunkelroten.. Lösung vereinigen. Den erhaltenen Seifenkörpern können nach Belieben andere indifferente Vehikel, wie Vaselin, Glyzerin oder Gemische dieser, nach Bedarf zugemengt werden.
Das Verfahren ist besonders ■ anwendbar für vegetabilische Rohdrogen, wie der oben bereits angeführte spanische Pfeffer, ferner Tabakblätter, indischer Hanf, Opium, Myrrhe, Nelken u. a.. Man verfährt z. B. wie folgt:
Zur Herstellung einer weichen Seife aus Canabis Indica verfährt man z. B. wie folgt: 100 Teile zerquetschtes Kraut werden mit 500 Teilen reiner Olivenölfettsäure vermischt und erwärmt; diesem Gemisch setzt man Unter Steigerung der Wärme nach und nach 10 g einerjstarken Kalilauge von 400 zu und digeriert unter Mischen durch etwa 2 Stunden bei mäßiger Hitze. Darauf wird das Gemisch durch Abpressen getrennt, der flüssige Auszug durch einen Dampffilter geklärt und mit der weiteren Menge Kalilauge von 20° bis zur neutralen Reaktion zu einer Seife verarbeitet. Es verbleibt eine transparente weiche Kaliseife.
In gleicher Weise können nach obigen Beispielen aus Tabakblättern Nikotianäseifen hergestellt werden. Benutzt man statt Kalilauge Natronlauge, so entstehen harte Natronseifen.
Statt der Fettsäuren können entweder ganz oder teilweise auch Harzsäuren, vorzüglich das Kolophon, in Anwendung kommen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Darstellung medikamentöser Seifen, denen die wirksamen Bestandteile medizinisch gebrauchter Drogen einverleibt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Drogen mit Fettsäure, Harzsäuren oder deren Gemischen behandelt und die von den Drogen getrennten sauren Auszüge verseift werden.
2. Verfahren zur Darstellung von Seifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drogen mit sauren fettsauren oder sauren harzsauren Alkalien behandelt und die gewonnenen Auszüge hierauf vollständig verseift werden.
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