DE229143C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C69/00—Esters of carboxylic acids; Esters of carbonic or haloformic acids
- C07C69/34—Esters of acyclic saturated polycarboxylic acids having an esterified carboxyl group bound to an acyclic carbon atom
- C07C69/36—Oxalic acid esters
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 229143 KLASSE 12 #. GRUPPE
Die bis jetzt bekannt gewordenen Verfahren zur Herstellung von Phenol- bzw. Kresolestern
der Oxalsäure bestehen darin, daß man Phenol bzw. Kresol bei höheren Temperaturen
in Gegenwart wasserentziehender Mittel mit Oxalsäure zusammenschmilzt (C. A. Bischoff
und A. v. Hedenström, Berichte der deutschen ehem. Ges. 35 [1902], S. 3443), wobei
Ester der Oxalsäure entstehen, welche sich durch große Beständigkeit auszeichnen. Ein
weiteres Verfahren zur Herstellung eines Kresoloxalsäureesters ist in den Patentschriften
137584 und 141421 der Kl. 12 q beschrieben.
Nach diesem Verfahren gelang es nur, einen Ester des p-Kresols zu erhalten, der bei seiner
sonstigen verhältnismäßigen Beständigkeit durch eine außerordentlich leichte Verseif barkeit ausgezeichnet
ist. Nach der letzterwähnten Patentschrift geht unter den in ihr angegebenen Arbeitsbedingungen das m-Kresol keine
Verbindung mit Oxalsäure ein. Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Verfahren
bezweckt nun, auch aus dem m-Kresol, welches von allen Kresolen die stärksten desinfizierenden Eigenschaften besitzt, eine
Verbindung mit Oxalsäure herzustellen.
Läßt man m-Kresol bei genügend niedriger Temperatur mit wasserfreier Oxalsäure zusammenstehen,
so findet eine langsame Vereinigung des Kresols mit der Oxalsäure statt, die schließlich dazu führt, daß die ganze Masse
vollständig erstarrt. In dem durch starkes Abpressen von überschüssigem Kresol befreiten
Reaktionsprodukt liegt ein Körper vor, in welchem sich Oxalsäure und m-Kresol in einem
Verbindungsverhältnis von 1:2 befinden und
welcher einen Zersetzungspunkt von 510 C. besitzt. Der Körper ist in Wasser ziemlich löslich.
Beim Erhitzen auf 510 zerfällt er augenblicklich in seine Komponenten.
Der verhältnismäßig leichte Zerfall des Körpers in Verbindung mit seiner Zusammensetzung
findet am leichtesten eine Erklärung, wenn man annimmt, daß ein saurer m-Kresolorthooxalsäureester
von der folgenden Formel vorliegt:
OH
C(-OH
. CH3
H3
Durch das vorliegende Verfahren wird erreicht, daß das flüssige m-Kresol, welches
schon für sich stark desinfizierend wirkt, in eine feste, leicht in Tablettenform herstellbare
Verbindung übergeführt wird, die zudem dem reinen m-Kresol gegenüber noch bedeutend
gesteigerte desinfizierende Eigenschaften aufzuweisen hat.
Aus Untersuchungen des Kaiserl. Gesundheitsamtes und des Berliner Hygienischen Institutes
(Arbeiten aus dem Kaiserl. Gesundheitsamte, Bd. 5X1889], S.247 bis 293 [Jäger];
Bd. 6 [1890], S. 89 bis 99 [Ohlmüller]; Zeit-,
schrift für Hygiene [Fränkel], Bd. 6, S. 521 bis 543) geht hervor, daß die Kresole eine in
hohem Grade bakterientötende Eigenschaft besitzen, welche sie in dieser Beziehung unmittelbar
an die Spitze aller bisher untersuchten Körper der aromatischen Reihe stellt. Eine wertvolle Ergänzung und Vervollständigung
finden diese Untersuchungen in einer Arbeit von Carl Seybold (Zeitschrift für Hygiene, Bd. 29 [1898], S. 377 bis 418), aus
der neben einer weiteren Bestätigung der hohen desinfektorischen Kraft der Kresole im
allgemeinen hervorgeht, daß unter den drei Isomeren wiederum dem m-Kresol die stärksten
baktericiden Eigenschaften bei verhältnismäßig geringster Giftigkeit zukommen. Der
medizinischen Anwendbarkeit der Kresole im allgemeinen und des m-Kresols im besonderen
stand ihre Unlöslichkeit in Wasser im Wege.
Ohlmüller, Laplace, Fränkel und Jäger fanden zwar, daß sich Lösungen von Kresolen
in verdünnter Salzsäure und Schwefelsäure herstellen lassen, welche eine große Wirksamkeit
gegen Coccen und Sporen besitzen; eine medizinische Verwendung dieser stark sauren
Lösungen konnte jedoch kaum in Betracht kommen.
Ein recht wirksames Desinfektionsmittel für den medizinischen Gebrauch wurde nun nach
der vorliegenden Erfindung erhalten, indem es gelungen ist, das so wirksame m-Kresol in
eine feste Form zu bringen. Der m-Kresolorthooxälsäureester ist mit besonders hohen
bakterientötenden Eigenschaften ausgerüstet, die fast an diejenigen des Sublimats heranreichen.
Die Formen, in denen das neue Desinfektionsmittel hergestellt werden kann, sind recht
mannigfache. Es kann je nach dem Verwendungszwecke in Pulverform, in Form von Tabletten oder in Form von Lösungen gebracht
werden. Dazu ist es nur nötig, den abgepreßten Ester zu pulverisieren, zu tablettieren
oder zu lösen.
Das neue Mittel tötet in Y2 bis V4prozentiger
Lösung die so widerstandsfähigen Sta- > phylococcen fast augenblicklich ab. Es eignet
sich daher gut für ärztliche Zwecke, Händedesinfektion usw., da es in Verdünnungen angewendet
werden kann, in denen Ätzwirkungen ausgeschlossen sind.
Die Darstellung des m-Kresolorthooxalsäureesters
nach vorliegendem Verfahren erfordert keineswegs die Anwendung von reinem m-Kresol als Ausgangsstoff; vielmehr können
auch technische m-Kresole bzw. technische Kresole mit mehr oder weniger hohem Gehalt
an m-Kresol auf den Ester verarbeitet werden. Man hat dann nur Sorge zu tragen,
daß zunächst das Phenol und p-Kresol entfernt werden, beispielsweise durch Behandlung
des technischen Kresolgemisches mit wasserfreier Oxalsäure oder mit Oxalaten, worauf
man die verbleibenden Kresole nach vorliegendem Verfahren behandelt. .
Nach der Patentschrift 189960, Kl. 301, wird ein festes Desinfektionsmittel durch Mischen
von Phenolen, beispielsweise Rohkresol, mit entwässerter Oxalsäure erhalten. Die für die
Darstellung dieser Produkte vorgesehenen Mengen an Kresol sind indes für die Bildung des
m-Kresolorthooxalsäureesters viel zu gering; auch wird nach dem angeführten Beispiel bei
zu hohen Temperaturen gearbeitet. Tatsächlich löst sich das nach dem Verfahren der
Patentschrift 189960, Kl. 301, erhaltene Produkt leicht in Wasser, während der m-Kresolorthooxalsäureester
sich nur zu etwa 3 Prozent in Wasser löst.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Darstellung eines sauren m-Kresolorthooxalsäureesters, darin bestehend, daß man m-Kresol und Oxalsäure gemischt in der Kälte stehen läßt, bis die anfangs halbflüssige Masse fest geworden ist.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE229143C true DE229143C (de) |
Family
ID=489480
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT229143D Active DE229143C (de) |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE229143C (de) |
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