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Elektrische Steuervorrichtung für Aufzüge.
Bei elektrischen Aufzügen wirkt die Verminderung der Anzahl elektrischer Triebzeuge, die für die Steuerung im ganzen benötigt werden, im günstigen Sinne auf die erreichbare Betriebssicherheit ein. Aus diesem Grunde sind in der letzten Zeit Steuerungen entstanden, bei denen sowohl der Anlasser als auch die Bremse und der Umkehrfernschalter zusammen durch nur einen einzigen Hilfsmotor betätigt werden, der, den beiden Fahrtrichtungsn des Aufzuges entsprechend, zwei Drehrichtungen besitzt und beim Ausschalten durch Feder- oder Gewichtskraft in die Nulllage zurückgedreht wird. Dieser Hilfsmotor kann natürlich, da er der zu verrichtenden Gesamtarbeit entsprechend sehr kräftig sein muss, viel betriebssicherer hergestellt werden, als zwei oder gar drei ein7elne kleinere Triebzeuge.
Andererseits aber ist nicht zu verkennen, dass ein allfälliges Versagen des selbsttätigen Rückganges dieses Hilismotors um so verhängnisvoller für den Aufzug werden muss, als gleichzeitig mit der Nichtabstellung des Stromes auch die Bremse gelüftet bleiben würde. Die Bestrebungen des Konstrukteurs müssen also darauf gerichtet sein. die beim Rückgange des Hilfsmotors etwa noch vorhandenen Hemmungswideratände zu beseitigen.
Von der Erkenntnis ausgehend, dass bei den bisherigen Konstruktionen Hemmungen hauptsachlich dadurch verursacht werden, dass während der Aussehaltpenode der Vorrichtung das Rückdrehen der Anlasserkontakte auf die Nullstellung stattfindet, ist nun vorliegende Erfindung entstanden. Sie stellt eine neue. mit gemeinsamen. Hilfsmotor für Anlasser. Bremse und Umschalter ausgerüstete Steuervorrichtung dar, bei der das Rückdrehen des Anlassers auf die Nullstellung erst wahrend der Einschaltperiode der Steuervorrichtung bei Vorbereitung einer neuen Fahrt bewirkt wird. Es wird hiedurch der Vorteil erreicht, dass ein etwaiges Versagen der Vorrichtung nur das Ingangsetzen des Aufzuges verhindert, nicht aber die Ursache werden kann, dass der Aufzug das Endziel ohne Ausschaltung des Stromes und bei gelüfteter Bremse überfährt.
Von den Zeichnungen erläutert Fig. 1 schematisch die Wirkungsweise der Steuervorrichtung.
Die Fig. 2 bis 6 stellen eine besonders vorteilhafte und einfache Ausführungsform dar, und zwar zeigt Fig. 2 eine seitliche Ansicht, teilweise im vertikalen Längsschnitt durch die mit Motor und
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Hilfsgewicht G3 in seine Betriebslage E zurückbewegt wird. Diese Rückbewegung kann, den Anforderungen des Aniasservorgangea entsprechend, durch einen Luftkatarakt L in üblicher Weise zeitlich gehemmt werden. Während der ganzen Dauer der hiedurch eingeleiteten Fahrt bleibt der Hilfsmotor H eingeschaltet und das Steuergestänge T verharrt in der durch einen
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geschaltet, das Gewicht Gl, verstärkt durch das Bremsgewicht G2, dreht mittels der Kurbel Kl die Steuerwelle W in die Nullage zurück.
Hiedurch wird der A, ufzugsmotor durch den Umschalter U ausgeschaltet, das Bremsgewicht G bringt mittels des Bremshebels B die Bremsscheibe S und die Motorwelle M zum Anhalten. Das Steuergestänge T wird durch die Kurbel K2 wieder emporgezogen, und die Knagge N gleitet wieder über den Anlasserhebel E in ihre Anfangslage zurück.
Der Ausschaltvorgang vollzieht sich also ohne wesentliche Hemmungswiderstände, was eine ganz beträchtliche Sicherheit des Betriebes bedingt. Ferner ist klar, dass durch Ausschluss der sehr veränderlichen Anlasserhemmungswiderstände beim Rückdrehen der Steuervorrichtung stets ein gleich schnelles und genaues Ausschalten des Motors stattfinden muss, wodurch die Genauigkeit des Anhaltens im günstigen Sinne beeinflusst wird. Da ferner der Umschalter zu erst im letzten Augenblick der Steuerbewegung den Betriebsstrom einschaltet, wird auch umgekehrt die vollständige Wiederausschaltung bereits nach einer kurzen Drehung des Hilfsmotors erfolgen, was gleichfalls einen günstigeren Einfluss auf das genaue Anhalten ausüben muss, als lang ausgedehnte Schaltvorgänge über viele Anlasserstufen hinweg.
Ein weiterer Vorzug der Konstruktion ist, dass die Anlasserkontakte nie unter Strom ausgeschaltet werden, also auch nie verbrennen und deshalb ihren Kontaktwiderstand nicht vergrössern können. Das kommt besonders zur Geltung bei Drehstrommotoren mit geringen Läuferspannungen und dementsprechend hohen Läuferströmen. Im gleichen Sinne wirkt auch der Umstand, dass im Ruhezustande des Aufzuges die Berührungskontakte des Anlassers geschlossen sind und somit das Zwischenlagern von Staub und Schmutz verhindern.
Die Ausführung der neuen Steuervorrichtung kann in der verschiedensten Weise erfolgen.
Die Kurbeln KI und K2 können durch gleichwertige Elemente, z. B. durch Exzenter, ersetzt werden. Die Bremse kann eine Federbremse sein und der Anlasser, der in Fig. 1 mit Kohlenberührungskontakten dargestellt ist, könnte sinngemäss durch einen solchen mit Schleifkontakten ersetzt werden. Eine sehr gedrängte bequem mit der Aufzugmaschine zu vereinigende Ausführungsform ist in den Fig. 2 bis 8 dargestellt. Hiebei soll einerseits der Ersatz der Gewichte durch Federn gezeigt werden, andererseits der Ersatz der Kurbeln durch Exzenterscheiben.
Weiter aber übernehmen die Funktion des Steuergestänges T zwei auf der Steuerwelle sitzende
Knaggen Nl, N2, wodurch ein besonders einfacher und gedrungener Bau der Vorrichtung erreicht wird.
Auf einem seitlichen Aufbau C ist der Aufzugsmotor M aufgestellt. der durch eine gleich- zeitig als Bremsscheibe ausgebildete Kupplung S mit der Schnecke des Getriebes verbunden ist. Cber dem Schneckenkasten ist unter Ausnutzung des verfügbaren Raumes die Steuer- vorrichtung aufgesetzt. Der Hilfsmotor H treibt auch hier mittels des Zahnrades BI das grössere, auf der Steuerwelle Wu sitzende Rad R2 an. Fest verbunden mit der Welle tt\ ist der Brems- exzenter Z, der bei einer Drehung aus der Nullage die Bremsbacken Bl, B2 lüftet, ao dass die Bremsscheibe S in bekannter Weise freigegeben wird.
Gleichfalls fest mit der Welle W, verbunden sind die Schaltkontakte P des Umschalters U, die zur Einschaltung des Aufzugs-
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bzw. Fus in ihre Ruhelage zurück. Nunmehr zieht die gespannte Feder F3 den Anlasserhebel E in die Betriebslage zurück ; diese Bewegung geschieht, den Anforderungen des Anlassvorganges entsprechend, unter Einwirkung des Luftkataraktes L zeitlich verzögert. Der Aufzugsmotor M läuft an und setzt den Aufzug in Bewegung. Kurz vor Beendigung der Fahrt wird der Hilfsmotor H wieder ausgeschaltet, die Welle W, begibt sich unter der Einwirkung der gespannten Feder F1 bzw.
Fin ihre Nullage zurück, mit ihr der Umschalter U und der Bremsexzenter D1 : der Motor M wird abgeschaltet und die einfallenden Bremsbacken Z und B2 bringen mittels der Bremsscheibe S den Aufzugsmotor M zum Anhalten. Auch die Klinke NI bzw. N2 gleitet über den halbkreis- förmigen Anschlag J in ihre Nullage zurück, so dass dieser bei der nächsten Steuerbewegung von neuem mitgenommen werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektrische Steuervorrichtung für Aufzüge mit nur einer Kraftquelle (Hilfsmotor) für
Bremse, Umschalter und Anlasser, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückbewegung der Anlasser- kontakte in die Nullstellung zwecks Beseitigung von Hemmungen beim Ausschalten nicht während der Ausschaltperiode, sondern erst während der hierauf folgenden. eine neue Fahrt einleitenden
Einschaltperiode stattfindet.