-
Einrichtung zum schnellen Abbremsen von in Leonard-Schaltung betriebenen
Gleichstrom-Motoren Gegenstand der Erfindung ist ein leonardgesteuerter Gleichstrom-Motor,
dessen Feld konstant erregt wird und dessen Drehzahl in bekannter Weise durch Änderung
der Generatorerregung mittels eines ferngesteuerten Feldreglers geregelt wird. Das
Anlassen des Leonard-Motors erfolgt dabei in der Weise, daß durch allmähliches Kurzschließen
des Widerstandes am Feldregler die Generatorerregung auf ihren vollen Wert gesteigert
wird. In gleicher Weise kann durch Rücklauf des motorgesteuerten Feldreglers ein
Abbremsen des Antriebsmotors erzielt werden, wobei die Generatorerregung in entsprechender
Weise geschwächt wird. Diese allgemein bekannte Maßnahme zum Abbremsen eines in
Leonard-Steuerung betriebenen Gleichstrom-Motors hat nun den Nachteil, daß der Bremsvorgang
eine verhältnismäßig lange Zeit in Anspruch nimmt, zumal der Motor infolge seiner
Umlaufenergie, die durch die angetriebenen Massen noch erhöht wird, auch bei völlig
geschwächtem Generatorfeld noch eine gewisse Zeit umläuft, also nur allmählich zum
Stillstand kommt.
-
In vielen Fällen besteht nun aber gerade die Notwendigkeit, daß der
Antriebsgleichstrommotor beim Abbremsen möglichst schnell zum Stillstand kommt.
Erfindungsgemäß wird zur Lösung dieser Aufgabe eine Einrichtung gewählt, die bewirkt,
daß gleichzeitig mit der Einleitung des Bremsvorganges infolge Schaltens des Feldreglers
in an sich bekannter Weise mittels seines Motorfernantriebes auf selbsttätigen
Rücklauf
die Generatorerregung über einen auf den Höchststrom eingestellten, im Leonärd-Kreis
angeordneten Stromwächter so lange ein-und ausgeschaltet wird, bis der Feldregler
seine Ausgangsstellung erreicht hat.
-
In den Abb. i bis 3 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
an Hand dessen die genaue Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung im folgenden
näher beschrieben wird. Hierbei zeigt die Abb. i den grundsätzlichen Aufbau der
Einrichtung, während Abb. 2 .den schützengesteuerten. Fernantrieb des Generatorfeldreglers
in Form eines Stromlaufplanes veranschaulicht und Abb. 3 das Bremsschütz mit seinen
Arbeitskontakten für die Einleitung der verschiedenen Steuervorgänge zeigt. -In
Abb. i bedeutet a den Antriebsgleichstrommotor, der beispielsweise ein Gebläse i
antreibt. Der Motor a wird von dem Leonard-Generator b
gespeist, der seinerseits
von dem mit ihm direkt gekuppelten Drehstrommotor c angetrieben wird. Das Feld
f des Motors a wird von der Erregerspannung UV dauernd konstant erregt, während
das Generatorfeld von der gleichen Hilfsspannung über den als Spannungsteilerwiderstand
ausgebildeten Feldregler d gespeist wird. Die Feldregelung des Generatorfeldes g
und damit die Drehzahlregelung des Arbeitsmotors a erfolgt durch Verstellung des
Feldreglers d, der durch den Motorfernantrieb e
gesteuert wird. Erfindungsgemäß
ist zur Erzielung einer schnellen Abbremsung des Antriebsmotors a im Leonard-Kreis
ein Stromwächter k angeordnet, der auf einen -bestimmten höchsten Betriebsstrom
anspricht, wobei sein Kontakt p im Stromkreis der Erregerwicklung g liegt. Der Kontakt
p, der während des normalen Betriebes offen ist, wird durch den Schützkontakt ms
überbrückt.
-
Die genaue Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Bremssteuerung wird
besonders verständlich, wenn man .gleichzeitig die Abb. 2 und 3 heranzieht. Die
Einleitung des Bremsvorganges erfolgt durch Betätigung des Druckknopfes n (Abb.
2). Beim Drücken des Druckknopfes n wird die Spule des Schützes S von der Steuerspannung
± erregt, das Schütz S zieht an und schließt- dabei seinen Selbsthaltekontakt m1
sowie seinen Arbeitskontakt m2 (Abb. z und 3). Hierdurch wird der Motorfernantrieb
e eingeschaltet, der den Feldregler d im Sinne einer Generatorfeldschwächung zurücklaufen
läßt. Im selben Augenblick wird aber auch der Kontakt n3 des Schützes S geöffnet
und damit die Erregung des Feldes g des Generators b unterbrochen und über den Spannungsteilerwiderstand
des Feldreglers d geschlossen. Die Folge ist, daß die Erregung und damit die elektromotorische
Kraft des Generators b abklingt. Der Antriebsmotor a wird nun aber infolge seiner
Schwungenergie zum Generator, d. h. der Strom im Leonard-Kreis kehrt seine Richtung
tim und steigt entsprechend dem Verschwindender elektromotorischen Kraft des Generators
an.
-
Beim Erreichen des eingestellten Höchststromes spricht der Stromwächter
k an, wobei sich dessen Kontakt p schließt. Damit wird das Feld g wieder erregt,
und die Spannung am Generator b kehrt demzufolge wieder. Dies hat aber wiederum
zur Folge, daß der Strom im Leonard-Kreis sinkt, wobei der Stromwächter h beim Unterschreiten
des eingestellten Höchststromes seinen Kontakt p wieder öffnet. Dieses Spiel, d.
h. das wiederholte Öffnen und Schließendes Stromwächterkontaktes p, wiederholt sich
so lange, bis die elektromotorische Kraft des abgebremsten Motors so weit abgesunken
ist, daß der Höchststrom, auf den der Stromwächter h anspricht, nicht mehr erreicht
wird. In der Zwischenzeit nähert sich der zurücklaufende Feldregler d seiner Ausgangsstellung.
In dem Augenblick, in dem- diese erreicht wird, unterbricht der Endschalter o (Abb.
i und 2) die Erregung des Schützes S, dieses fällt ab. Die Kontakten, und m2 werden
geöffnet und der Kontakt na. geschlossen. Damit ist der Bremsvorgang beendet. Mit
der erfindungsgemäßen Einrichtung wird unter Aufwendung von nur geringen zusätzlichen
Mitteln der besondere Vorteil einer sehr raschen Abbrernsung des Arbeitsmotors erzielt.
-
Es sei noch erwähnt, daß an Stelle der unmittelbaren Regelung des
Generatorfeldes g die Regelung in an sich bekannter Weise auch im Feld einer besonderen,
das Generatorfeld speisenden Erregermaschine vorgenommen werden kann. Insbesondere
in diesem Falle können sich aber dadurch Schwierigkeiten ergeben,, daß infolge der
magnetischen Trägheit der Wicklungen eine gewisse Zeit verstreicht, bis sich beim
-Einschalten der Erregerspannung durch den Stromwächterkontakt p die Gegenspannung
des Generators einstellt. Dies hat aber zur Folge; däß der Strom im Leonard-Kreis
über den am Stromwächter eingestellten höchsten Ansprechstrom ansteigt. Man kann
nun diesen Schwierigkeiten dadurch begegnen, daß der Stromwächter auf einen etwas
niedrigeren Ansprechstrom (z. B. 7o bis 8o0/9 des Nennstromes) eingestellt wird.
Dies führt aber andererseits dazu, daß die Schnellbremsung erst dann einsetzt, wenn-der
Feldregler d so weit zurückgelaufen ist, daß der Betriebsstrom den am -Stromwächter
eingestellten Stromwert unterschreitet. Um nun auch in diesem Falle ein sofortiges
Einsetzen der Schnellbremsung sicherzustellen, wird in weiterer Ausbildung der Erfindung
ein Widerstand in den Stromkreis des . Feldes g gelegt, der normalerweise durch
einen Ruhekontakt n4 des Bremsschützes S überbrückt ist. Dieser Widerstand q wird
beim Ansprechen des Schützes S, d. h. erst beim Einleiten des Bremsvorganges, eingeschaltet,
indem der Kontakt m4 beim Anziehen des Schützes öffnet. Der Widerstand muß im übrigen
so bemessen werden, daß der Erregerstrom kleiner wird als der dem Einstellstrom
des Stromwächters k entsprechende Erregerstrom.