DE660697C - Steuerung fuer Verschiebeankermotoren - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
l.JUNI 1938

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVr 660 KLASSE 2Id¹ GRUPPE

Demag Akt.-Ges. m Duisburg Steuerung für Verschiebeankermotoren

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. August 1935 ab

Bei Verschiebeankermotoren wird die Axialbewegung des umlaufenden Teiles vielfach zum Steuern einer Bremse benutzt. Dann muß Sorge dafür getragen werden, daß beim Anfahren die im Stillstand eingefallene Bremse sogleich gelüftet wird, damit der Motor nicht anfangs gegen die Bremse arbeitet.

Zu diesem Zweck kann man den Motor so ausgestalten, daß er eine besonders starke axiale Zugkraft entwickelt, oder man schließt den Läuferstromkreis durch einen vom Läufer betätigten Schalter erst, nachdem der Läufer durch das zuvor erregte Feld in den Ständer hineingezogen ist. In beiden Fällen ist eine

15' besondere Ausgestaltung des Motors erforderlich, auch besteht beim zweitgenannten Fall die Gefahr, daß vor dem Einschalten des Ankerstromkreises der Motor von der Last im falschen Drehsinne angetrieben wird, wenn es sich z. B. um Hebezeugantriebe handelt.

Die Erfindung beschreitet einen anderen Weg, welcher darin besteht, dali an der mit durch Federwirkung erzwungenen Rast-Stellungen versehenen Schaltwalze zwischen der Nullstellung und der ersten Rastslellung des Steuerhebels Kontakte vorgesehen sind, durch die der Motor kurzzeitig auf ein stärkeres Drehmoment geschaltet wird, als er

in der nachfolgenden ersten Raststellung der Schaltwalze erhält.

Der entsprechende Kontakt der Steuerwalze ist also so kurz, daß er weder in der Nullstellung noch in der ersten Raststellung des Steuerhebels wirkt, sondern nur kurzzeitig während der Überführung des Steuerhebels von der Nullstellung in die der eigentlichen ersten Anlaufstufe entsprechende erste Raststellung. Dadurch erhält der Motor augenblicklich ein starkes Drehmoment, das auch einen entsprechend starken axialen Zug mit sich bringt, so daß die Bremse durch Axialbewegung sofort gelüftet wird. Unmittelbar darauf gelangt der Steuerhebel in die erste Raststellung, in welcher der Motor ein wesentlieh geringeres, der normalen ersten Anlaufstufe entsprechendes Drehmoment erhält. Die Haftung der Reibflächen der Bremse und die Reibung in den Lagern ist aber inzwischen durch den kurzzeitigen Anstoß des Motors bereits überwunden worden, so daß die Bremse nicht mehr einfällt.

Durch eine geringfügige Änderung am Schaltmittel für den Motor wird demnach ein sofortiges Anlüftcn der Bremse beim Einschalten des Motors erreicht, wobei ein Verschiebeankermotor ohne Sondercinrichtun« verwendet werden kann. Deshalb kann die Anordnung nach der Erfindung auch bei vorhandenen Verschiebcankermotorantriebennachfraglich angewendet werden.

Bekannt ist es, einem Motor, z. B. einem Nähmaschinenmotor, zur Überwindung des Anfahrwiderstandes vorübergehend ein größeres Drehmoment zu verleihen und hierfür eine anfängliche Kontaktstellung der Schaltwalze vorzusehen, z. B. die erste Stellung des Schaltwalzenhebels, in der ein wesentlich geringerer

Anlaßwiderstand als in der nachfolgenden Stellung vorgeschaltet ist. Ebenso ist es für Drehstrommotoren bereits bekannt, eine Anlaßstufe mit erhöhtem Drehmoment vorzuä sehen. '

Der Erimdungsgcgenstand unterscheidet sl;h von diesen Steuerungen nicht nur durch d'-c Benutzung der bekannten Maßnahmen <um neuen Zwecke der Vermeidung des erhöhten Anfalirwiderstandes. der durch die geschlossene Bremse -gegeben ist/ sondern auch durch die Verlegung der Schaltstcllung i'ür das erhöhte Drehmoment zwischen zwei Kasten. Dadurch ist der Möglichkeit vorgebeugt, dal.) der Bedienungsmann die Schaltwal/.e nur bis zur ersten Stellung bewegt und so den Motor ohne Benutzung der eigentlichen AnlalJMellnngen einschaltet. Beim Erfmduüirsgegcnstand ist der Bedienungsmann vielmehr gezwungen, die Anlaßstellungen mit dem Schalthebel zu durchlaufen, die Steuerung kann also von ganz ungeübten Leuten ohne Kenntnis besonderer Bedienungsvorschriften bedient werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Steuerung, für Verschieben nkciTnot<->i\.n, bei denen vor dem vollen Einschalten des Motors die Bremse durch die Axialverschiebung des umlaufenden Teiles gclüftet wird, dadurch gekennzeichnet, daL> an der mit durch Federwirkung erzwungenen Raststellungcn versehenen Schakwalze zwischen der Nullstellung und der ersten Raststellung des Steuerhebels Kontakte vorgesehen sind, durch die der Motor kurzzeitig auf ein stärkeres "Drehmoment geschaltet wird, als er in der nachfolgenden ersten Raststellung der Schaltwalzc erhält.