<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Die bisher gebräuchlichen Verfahren zum Imprägnieren von Hölzern in geschlossenen Gefässen gestatten nicht immer ein vollständiges Durchdringen der antiseptischen, färbenden oder sonstigen Flüssigkeiten. Wenn die Hölzer nicht trocken genug sind und nicht eine beschränkte Länge haben, bleiben ihre mittleren Teile von der Imprägnierfiüssigkeit unberührt. Dies kommt daher, weil die Flüssigkeit von beiden Enden aus der Länge nach in das Holz eindringt, während das seitliche Eindringen der Flüssigkeit unbedeutend oder gleich Null ist. Da die Flüssigkeit beim Eindringen von den beiden Enden aus die in den Hölzern enthaltenen Gase und etwaige noch vorhandene Säfte nach der Mitte zu treibt, so entsteht zwischen den beiden sich gegeneinander bewegenden Flüssigkeitssäulen ein das Zusammentreffen derselben verhinderndes Gasepolster bzw. Saftgasepolster.
Um den von diesem Polster eingenommenen mittleren Teil der Hölzer zu durchtränken, werden dem Zwecke der Erfindung gemäss unter eventueller Wiederholung der Reihenfolge der Arbeitsvorgänge die Gase und etwaige Säfte entweder zum einen Ende der Hölzer ganz herausgetrieben oder aber mindestens so weit nach dem einen Ende hin verschoben, dass die vom anderen Ende eindringende Flüssigkeit den vorher von dem Gasepolster innegehabten Raum einnehmen kann.
Diesem Zwecke entsprechend wird die Imprägniernüssigkett in ein-oder mehrfacher Wiederholung der Reihenfolge der Vorgänge bei stark geneigter bzw. mehr oder weniger aufrechter Lage des Imprvgnierungsgefässes von unten her unter Druck eingelassen, dann oben durch Freigeben einer grossen Öffnung plötzlich entspannt und nach Schliesser. der Öffnung zwecks Schaffung einer Luftverdünnung über dem Flüssigkeitsspiegel unten abgesaugt.
Zur Ausführung des Verfahrens kann man sich der bekannten, mittels seitlicher Zapfen neigbar gelagerten Metallzylinder bedienen.
An dem bei geneigter Stellung oberen Kopfende des Zylinders nahe am Deckel befindet sich ein Luftaustasshahn, ein Manometer und ein Vakuumanzeiger. Zur Ausübung des Verfahrens wird am Kopfende noch ein besonders grosser Hahn für plötzliche Entspannung der Imprägnierftüssigkeit angebracht. An dem entgegengesetzten unteren Ende befindet sich ein Hahn, der sowohl zum Füllen und Drücken als auch zum Absaugen dient. Dieser Hahn ist deshalb mit einer Druck- und Saugpumpe verbunden.
Wenn die zu imprägnierenden Holzstücke sehr lang sind, erhält der Deckel noch einen mit einer Luftpumpe verbundenen Hahn.
Nachdem der Zylinder mit beliebigen langen Hölzern, wie Rindenholz, Kreuzhötzern, Bohlen. Brettern usw. gefüllt, geschlossen und in die geneigte Stellung gebracht ist,
EMI1.2
: Atmosphären oder mehr. Die Flüssigkeit dringt dabei ziemlich schnell von beiden Enden aus in die Hölzer ein und drängt die Gase und Säfte vor sich her der Mitte zu.
Diese Gase und Säfte bilden dort das dem weiteren Vordringen der Flüssigkeit Widerstand entgegensetzende Poistor, und es entsteht somit dort eine nicht von der Flüssigkeit durch- drungene Zone. Um diese nun zu durchtränken, hält man nach einer der Länge und der Natur des Holzes angepassten Zeit den Gang der Druckpumpe an und öffnet gleichzeitig
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
Luft mit nach oben fort, wobei. sich das Gasepolster nach aufwärts vorschiebt. Wenn keine Flüssigkeit mehr überläuft, wird der obere grosse Entspannungshahn geschtossen. Alsdann setzt man die Saugpumpe in Tätigkeit und saugt vom unteren Zylinderende Flüssigkeit ab.
Dabei entsteht über dem sich mehr und mehr senkenden Flüssigkeitsspiegel und somit auch über den oberen Enden der Hölzer eine Luftverdünnung. Infolge der Saugwirkung entleeren
EMI2.2
Gasepolater weiter hochsteigt. Nachdem der Zylinder zur Hälfte oder mehr von der Flüssigkeit entleert ist und der Vakuumanzeiger nahe auf Null zeigt, hält man die Pumpe an und wiederholt die gesamten Vorgänge. Beim Wiederftillen kann der Lufthahn geschlossen bleiben, aber auch wieder geöffnet werden, bis der Zylinder ganz gefüllt ist.
Nach jedesmaliger plötzlicher Entspannung der Flüssigkeit und Herstellung einer Luftverdünnung über den Flüssigkeitsspiegel worden die Gase immer weiter nach oben gedrängt, bis sie schliesslich ganz aus dem Holz heraustreten, während die von unten her im Holze aufsteigende Flüssigkeit immer weiter nach oben vordringt, so dass die Hölzer auf diese Weise in allen Teilen gut imprägniert werden.
In manchen Fällen genügt es, wenn das Gasepolster nur von der Mitte aus nach oben ein Stück verschoben wird, und man kann dann die Anzahl der Wiederholungen der Arbeitsvorgänge beschränken.