-
Verfahren zur Imprägnierung des Holzes Gegenstand der Erfindung ist
ein Verfahren zur Holzimprägnierung mittels Quecksilberchlorids (Sublimat). Da die
Lösungen der Konservierungsmittel. bei der Imprägnierung bekanntlich sehr schwer
in- das Holz eindringen,- bedient man sich gewöhnlich der Druckimprägnierung, bei
der aus dem Imprägniergefäß nach Einbringen des Holzes zunächst die Luft ausgepumpt
und dann die Imprägnierlösung unter Überdruck von mehreren Atmosphären so lange
eingepreßt wird, bis das Holz durchimprägniert ist. -Gemäß der Erfindung wird das
Holz zunächst mit feiner schwächeren -Lösung von Quecksilberchlorid und sodann mit
einer stärkeren Lösung desselben. Salzes unter Druck imprägniert.
-
Es ist an sich bekannt, Holz mit verschi.edenen Konservierungsmitteln.
nacheinander zu imprägnieren.
-
Die -vorliegende Erfindung verwendet zwei Sublimatlösungen von steigender
Konzentration und macht von der Erkenntnis Gebrauch, däßeinmal verdünntere, z. B.
o; 15- bis ö;3prozentige Quecksilberchloridlösungen aüßeror,-dentlich leicht
und gleichmäßig in das Holz eindringen und infolge der sehr -stark desinfizierenden
Wirkung des Quecksilberchlorids für die Konservierung des Holzinnern ausreichen,
und daß ferner diese erste Imprä= gnierung eine nachfolgende Behändlimg des Holzes
-mit einer stärkeren; z. B. 0;3- bis o,7prozentigen Lösung, die nach :erneuter Evakuierung
stattfindet, bedeutend- erleichtert. Wähnend bei der- Imprägnierung mit konzentrierteren
Lösungen der Verteilungsgrad des Imprägnierungsmittels nach dem Holzinnern zu sehr
schnell abnimmt, so daß die Hauptmenge des Imprägnierungsmittels in den äußeren
Schichten bleibt, ist dies bei verdünnteren Lösungen nicht der Fall.
-
Durch die zweite Imprägnierung wird deshalb nicht n_ ur der äußeren,
sondern auch cler inneren Holzschicht die übliche und 'für -eine dauernde 'Widerstandsfähiglteit
dies Holzes gegen Pilze notwendige Sublimatinemge zweckmäßiger zugeführt, und es
wird eine größere Wirtschaftlichkeit infolge IVEnderverbrauchs an Chemikalien, ,eine
höhere Lebensdauer des imprägnierten Holzes infolge einer rationellen 'Verteilung
des Sublimates im Ho'lze und dadurch eine wesentliche Verhiigung dien Holzimprägnierung
überhaupt erreicht.
-
Verwendet `man -beispielsweise, wie bisher üblich, um die äußeren
Holzschichten, welche einer größeren Gefahr ausgesetzt sind, gegen Fäulnis zu schützen,
eine o,7prözentige Sublimatlö.
sung für eine einmalige Imprägnierurig;
so benötigt man für den Kubikmeter Kiefernholz- etwa 554kg dieser Lösung entsprechend
3,88 kg Sublirnat.
-
Die hohe # Menge von Sublimatlösung ist zwar im ganzen Splint verteilt,
die Verteilung des SubLanates ist jedoch einzig und allein nur von den natürlichen
Eigenschaften des Hohes, d. h. von seiner Struktur, seiner Dichte usw., abhängig.
Das Verhältnis. der Verteilung des Sublimates in den ;äußeren und inneren Schichten
des Holzes bleibt hierbei konstant und kann nicht geregelt werden, Die bei dieser
konstanten Verteilung notwendige Sublimatmenge verteuert jedoch die Holzimprägnierung
mit Sublimat derart, däß dieselbe unwirtschaftlich wird.
-
,Wird .dagegen, wie bei dem Verfahren gemäß der Erfindung, zuerst
nur eine o , i 5prozientige und darauf folgend eine o,55prozentige Lösung von Sublimat
verwendet, um die äußeren Holzschichten ebenso finit einer o,7oprozentigen Sublimatlösung
wie bei einer einmaligen Tränkung zu schützen, so werden durch das Einpressen von
etwa 5oolz:g einer o , i 5prozentigen Lösung bei dem ersten und dann von ietwa 54kg
einer o,55prozentigem-Lösung beim zweiten Arbeitsgang nur 1,o_47 kg festen Sublimates
benötigt, welche jedoch bedeutend zweckmäßiger in den Splintschichten vierteilt
sind. Denn es kann bei diesem Verfahren eine ökonomische und rationelle Holz--konsiervierung
.dadurch bewirkt werden; -däß -man, - durch eine entsprechende Höhe und Länge 'des
Druckes und Vakuums eine beliebige Verteilung des Sublimates im Holzsplinte erzielt.
-
Das -neue Verfahren 'macht zum-=-,erate4 Male von den neueren Erkenntnissen
des,-PYi:n.-zips der Optimal`wrkung durch Anwendung ungleich -konzentrierter und
ungleich -=dsso-.zinerter antiseptisch wirkender SOzlösungen Gebrauch. 'Bei mit
hochdissoziierten -Sahen imprägnierten Hölzeru tritt -das .Phänomen der »sekundären
biologischen Erscheinungen« auf, daß nämlich durch -Aufnahme und Abgabe von Luftfeuchtigkeit
= 1n2 Holz verscheden konzentriertes Lösungen entstehen, die -gegeneinander diffundieren,
so daß mit der Zeit der Gehalt der inneren. Holzschichten- an leicht dissozilenenden-
Salzen, i vorliegenden Fall an Sublimät, immier größer wird. Dieser Vorgang wird
hei - deni neuen Verfahren dadurch begünstigt, daß zunächst -eine verdünn--tere
und: stärker dissoziierte Suhbxnatlösung verwendet wird, die auch besser= bis in
die inneren Schichten des Holzes eindringt.
-
Infolge der außerordentlich =hohen: antiseptischen Kraft -des Sublinlates
- übersteigt schon die Vorimprägnierwng .finit einer o, i 5prozentigen Sublimatlösung
den :Giftkoieffizienten des Subhmates gegen Pilze (0,0r7 Prozent) bereits um das
Neunfache.
-
Da diejenigen Holzteile, welche im Erdboden stecken und bekanntlich
bedeutend schneller faulen als die Teile, welche der Einwirkung der Luft und der
Sonne ausgesetzt sind, .so kann nach dem Verfahren gemäß der Erfindung eine weitere
Ersparnis an Sublimat bei gleicher oder besserer Wide@-standsfähigkeit des imprägnierten
Holzes dadurch erzielt werden, daß man beispielsweise Te@egrapnenstangen nur mit
einer sehr verdünnten Sublimatlösung imprägniert; und dann nur den Teil der Stangen,
der in den Erdboden kommt, in einem besonderen, entsprechend konstruierten Kessel
mit einer stärkeren Sublimatlösung imprägnert.
-
Ein Ausführungsbieispiel des Verfahrens gemäß der Erfindung ist im
folgenden an Hand der beiliegenden Zeichnung beschrieben, in welcher die entsprechende
Einrichtung im Grundriß dargestellt ist.
-
,Das zu imprägnierende Holz wird in die Fessel 5 eingeschoben (auf
der Zeichnung ist bloß lein einziges Kesselpaar dargestellt), worauf man die Kesseldeckel
schließt und die -mit den Kesseln durch die Rohrleitung 22 verbundene Luftpumpe
anläßt. Man läßt den Unterdruck etwa 3 o Minuten einwirken, wonach die Rohrleitung
15 geöffnet wird, die die --Imprägnierungsflüss.igkeit in den unteren Teil der Kessel
fährt- und mittels der Hauptleitung" 5' mit-,dem @Saznmelgefäß 33 für die .verdünnte
Lösung in --Verbindung steht; =diese Lösung ieaithält z. B. _356g Süblimat- in 360h
Wasser. Dann werden- -die Verltile=35 geschlossen und die Drückluftleitung äz zum
Koxnpressor-geo'ff-net: Nach.etwaeiner halben Stundfe tverden-die Verschlüsse der
Leitung 15' wieder geöffnet, so daß die Flüssigkeit in das 'auch -als Meßgefäß dienende
Sammelgefäß 33 zurückgedrückt wird. = - -Nun wird die Hauptleitung T ? -für die
verdünnte Lösung ge-sellpssen. Die- Luftpumpe i (Leitung 22) wirb von -heue nn 3ö
bis q.S Minuten laufen gelassen; dann wird die den Imprägtnüeikessel :mit dem zweiten
SanitnelbehäIter.44 für die stärkere- -Flüssigkeit, z. -B. ebenfalls eine Sublimatlösung
(z:= B. ' 65o g i Quecksilbersublimat auf =-3.o01' -Wasser), -ver-@bindeh:de Röhrleitxun.g
1511 - geöffnet- und dadurch die stärkere Lösung in den Imprägnier-Fessel eingeführt,
= damit dieselbe die :.fülle oder Oberfläche des Holzes :(Stangen, eisen- i bahnschwellen
u. dgl.) gehörig @durclitränkt. Durch -die Wirkung des. =Vakuums :find der ersten
-verdünnten Lösung wird -b-ewirl«, daß die zweite konzentriertere Iösung :in da$
-Holz besser,eindringen kann. _ _ 1 - Nach Füllung des Kessels mit starker----I:ösung
wird die -Luftpumpe abgestellt,-und:durch
Öffnen der Luftdruckleitung
a r wird auf das Holz ein Druck von etwa 3 bis 7 Atinasphären, je nach der Holzdichte,
einwirken gelassen, - damit das Holz gehörig durchimprägniert werde, was etwa 3o
Minuten dauert. Dann wird die Leitung z7 zumAuslassen des Druckes geöffnet, ein
Teil- des Druckes wird ins Freie gelassen, und der restliche Druck wird zum Herausdrücken
der Flüssigkeit in den Sammelbehälter 6q. für die starke Lösung verwendet, welcher
ebenfalls als Meßgefäß dient. Das Holz wird dann herausgenommen.