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Verfahren und Vorrichtung zum Imprägnieren von Telegraphenstangen, Holzmasten und sonstigen Hölzern.
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für eine nur einigermassen gleichmässige Imprägnierung über die ganze Länge des Holzes erforderlich ist.
Für sehr lange Hölzer. insbesondere Telegraphenstallgen, kann das bekannte Verfahren aus den angegebenen Gründen gar nicht benutzt werden, denn diese Stangen müssen gerade an dem dicken Ende. weil sie mit diesem in die Erde eingesetzt werden. am besten imprägniert sein. während die Saugkappe am dünnen Ende aufgesetzt werden muss, um die Entlüftung in der Wuchsrichtung vorzunehmen.
Alle Nachteile des bekannten Verfahrens, insbesondere für Telegraphenstangen, sollen durch das vorliegende Verfahren beseitigt werden. Es wird mit ihm eine verhältnismässig lasche, vollständige Imprägnierung bis auf den Kern herbeigeführt, indem die Hölzer mit ihrem einen Ende. zweckmässig mit dem Wipfelende aus der Flüssigkeit ragend, in die die Imprägnierflüssigkeit aufnehmenden Behälter aus Beton od. dgl. eingebracht werden und die Absaugung an den aus der Flüssigkeit ragenden Enden der Hölzer erfolgt.
Das Ansaugen der Imprägnierflüssigkeit erfolgt somit vom Wurzelende aus, und es kommt die Saugvorrichtung mit der Imprägnierflüssigkeit nur dann in Berührung, wenn die Imprägnierflüssigkeit die Stange ihrer ganzen Länge nach durchdrungen hat. Die Imprägnierung ist. vom Wurzelende der Stange beginnend, eine durchaus gleichmässige und kann nach Belieben auf den unteren Teil
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Länge in die Imprägnierfliissigkeit einzutauchen. Vergeudung von Impräsnierilüssigkeit durch deren nutzloses Absaugen ist ausgeschlossen.
Mit dem neuen Verfahren ist die Aufgabe selöst. das Quecksilberchlorid bis zur Kerngrenze in die Stangen einzuführen, was bei der Kyanisiermethode seit langer Zeit
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Verfahren bei Telegraphenstangen nur eine oberflächliche Behandlung ermöglicht.
Die Verwendung eines Behandlungsbehälters aus Beton und die Anordnung der Saugvorrichtuns. insbesondere der Saugkappen ausserhalb der Imprägnierflüssigkeit, ermöglicht die Anwendung des Verfahrens auch für Imprägnierflüssigkeiten, welche Metall angreifen, insbesondere von Sublimatlösungen, die hauptsächlich für die Imprägnierung von Telegraphenstangen in Betracht kommen. Die Vorlagen zum Auffangen des Saftes, welche an das Saugrohr in geeigneter Weise angeschlossen werden, sowie die Absaugvorrichtung können aus Glas oder anderem durchsichtigen Material bestehen. Das Glas lässt ausserdem infolge seiner Durchsichtigkeit den Verlauf der Imprägnierung gut erkennen.
Eine weitere Ausführung des Verfahrens besteht darin, dass die zu behandelnden Stangen oder Hölzer, die nur mit ihrem unteren Teil in die Imprägnierfliissigkeit eintauchen, während der von unten erfolgenden Einführung der vorgewärmten Imprägnierflüssigkeit am oberen Ende weiter entlüftet werden. Dadurch wird zunächst erreicht, dass die am Wurzelende in die Längskanäle des Holzzellgewebes eindringende Imprägnierflüssigkeit dauernd in Fluss gehalten wird und eine Verstopfung der Kanäle. z. B. durch die bei Verwendung von Quecksilbersublimaflösung erfolgende Abscheidung von Quecksilbersalzen, möglichst vermieden wird. Ferner kann die Dauer der Evakuierung vor Eintritt der Imprägnierflüssigkeit in den Behälter herabgesetzt werden, ohne dass die Imprägnierung beeinträchtigt wird.
Letztere wird vielmehr durch die beim Eintritt der Imprägnierflüssigkeit fortgesetzte Absaugung an den aus der Imprägnierflüssigkeit herausragenden Enden der Hölzer verbessert. Die fortgesetzte Absaugung macht schliesslich auch eine besondere Druckpumpenanlage zum Einbringen der Imprägnierflüssigkeit überflüssig.
Das Verfahren kann auch in gewissem Masse kontinuierlich gestaltet werden. Zu diesem Zwecke benutzt man zwei oder mehr stehende Imprägnierbehälter, die derart wechselweise zusammenarbeiten, dass das Holz in dem einen Behälter mit Imprägnierflüssigkeit behandelt wird, während der andere entleert, neu beschickt und entlüftet wird. Die Behälter sind durch eine zwischen ihnen etwa bis zu ihrer
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der Imprägnierflüssigkeit zu beschickenden Behälter genügender Saugdruck vorhanden ist.
Infolge der stehenden Anordnung der zu imprägnierenden Hölzer im Kessel können letztere erforderlichenfalls nur bis zu einer bestimmten Höhe, etwa in Höhe des in die Erde zu steckenden Holzteiles, imprägniert worden. oder es kann der untere Teil intensiver imprägniert werden als der obele Teil. Dies ist besonders für Telegraphenmasten von wesentlicher Bedeutung. Aber auch in anderen Fällen, z. B. bei Bauhölzern, Balken usw., ist es oft von Wichtigkeit, nur denjenigen Teil sehwammsicher zu imprägnieren, der in das Mauerwerk eingebaut wird.
Der aus den verschiedenen, zu behandelnden Hölzern abgesaugte Saft wird zweckmässig in aetrelnten Vorlagen gesammelt, so dass aus der Menge der in den Vorlagen sieh sammelnden Imprägnier- J1lissigkeit für jedes Holz der Grad der Imprägnierung festgestellt und hienach geregelt werden kann. Die Vorlagen sind zweckmässig mit einer Masseinteilung versehen, um den Stand der abgesaugten Flüssigkeit leicht feststellen zu können.
Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der zur Ausübung des Verfahrens dienenden Vorrichtung dargestellt u. zw. zeigen Fig. 1 eine Ausführung der Vorrichtung, bei welcher der Saft der verschiedenen Hölzer in gemeinsamen Vorlagen gesammelt wird, im Längsschnitt und Fig. 2 im Quer- - Schnitt, Fig. 3 eine zweite Ausführung der Vorrichtung mit getrennter Absaugung des Saftes aus den verschiedenen Hölzern im Längsschnitt, Fig. 4 in Endansicht und Fig. 5 in Draufsicht, Fig. 6 eine Ausführung
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aufnehmenden Behälter verbunden ist, im senkrechten Längsschnitt und Fig. 7 im wagerechten Querschnitt, Fig. 8 eine Ausführung der Vorrichtung mit zwei wechselweise zusammenarbeitenden Imprägnier- bchältern im senkrechten Längsschnitt, Fig.
9 im wagerechten Querschnitt und Fig. 10 einen Schnitt ) @@ch der Linie. i-B-C-D der Fig. 8.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 der Zeichnung ist 1 ein oben offener Betonbehälter. der die Imprägnierflüssigkeit, z. B. Quecksilbersublimatlösung, aufnimmt. In diesem Behälter werden die zu behandelnden Hölzer 2 so gelagert, dass ihre Wipfelenden aus der Imprägnierflüssigkeit herausragen. während sich das Wurzelende unten in der Imprägnierflüssigkeit befindet. An die freie Hirnfläche der aus der Imprägnierflüssigkeit herausragenden Wipfelenden der Hölzer sind die Saugkappen 3 angeschlossen. an welchen Abschlusshähne 4 oder gleichwertige Absperrmittel angebracht sind.
Die Hähne 4 sind durch Gummischläuche 5 mit einem Saugrohr Sin Verbindung gebracht, welches an seinem einen Ende an eine
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bottich 1 schräg eingelegt und entsprechend befestigt. Der Bottich wird mit Sublimatlösung gefüllt. An der freiliegenden Hirnfläche der Holzstämme werden die Saugkappen 3 angeschlossen. Hierauf wird der Elektromotor 8 angelassen, wodurch die Vakuumpumpe 7 in Tätigkeit tritt und eine ständige Luftleere in den Rohrleitungen, in den Vorlagen n und in den Saugkappen 3 erzeugt. Dadurch wird der Zellsaft aus den Holzstämmen herausgesaugt, er tritt in das Saugrohr 6 und fliesst in diesem entlang, um dann in die Glasbehälter 11 abzufliessen, wo er sich sammelt.
Die Menge des aus den Saftbahnen des Holzes getretenen ZelIsaftes entspricht der Menge der t'ingesogenen Imprägnierflüssigkeit, wodurch durch Beobachtung des Fliissigkeitsstandes in den Glasbehältern und durch Erfahrung die Möglichkeit gegeben ist, die eingesogene Laugenmenge und auch beim Holzstamm die Stelle zu bestimmen, bis zu welcher die Lauge eingedrungen ist. Durch das neue Verfahren wird eine sehr vollkommene Durchtränkung des Zellgewebes bis auf das porenlose Kernholz hervor- crnfen, u. zw. sowohl in der Richtung der Saftbahnen, der Tracheidenzüge bei Fichten-und Tannenholz,
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vollständige Sättigung der Poren bzw. Hohlräume des Holzes ein.
Infolge der grossen Tiefen Wirkung des neuen Verfahrens wird die Auswaschmögliehkeit des Konservierungsmittels ganz bedeutend vermindert und sogar gänzlich aufgehoben. Die Hölzer werden völlig schwammsicher. Es lässt sich aus alledem der , ichere Schluss ziehen, dass die Lebensdauer von nach dem Verfahren imprägnierten Stangen eine ausser- ordentlich lange sein wird.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3-5 der Zeichnung sind die Hölzer 2 auch mit dem starken Ende nach unten in den Zementbottich 1 schräg eingelegt und entsprechend befestigt. An den aus der lmprägnierflüssigkeit herausragenden Enden der Holzstämme sind die Saugkappen 3 luftdicht, z. B. mit Gummidichtung, angeschlossen. Die Saugkappen sind jedoch hier mit getrennten Vorlagen 12 für jedes Holz verbunden. Zu diesem Zwecke sind die Saugkappen durch z. B. aus Glasröhren bestehende
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Auflösen des Sublimats, als Vorratslaugenraum und zur Aufnahme etwa überschüssiger Lauge aus den Behältern 34 und 35, welche jeweilig durch Steinzeugrohre dahin gesogen wird.
Das Heizwasser oder der Heizdampf können durch den Auslauf 41, der durch einen Hahn 42 verschliessbar ist, abgelassen werden.
Die beiden Bottiche 34 und 35 stehen durch eine an ihren Böden mündende, S-fomuge Leitung 43 miteinander in Verbindung, die zwischen den Behältern bis nahezu zu deren Höhe emporgeführt ist und deren Mündungen in den Behältern 34 und 36 durch Ventile 44, 46 verschliessbar sind. Wie die Zeichnung erkennen lässt, kann die Einrichtung bis zu drei Viertel der Höhe in die Erde eingebaut werden.
Der Betrieb gestaltet sich etwa wie folgt : Es sei z. B. angenommen, dass beide Behälter mit Holz beschickt sind, im Bottich. 84 finde ein Imprägnierprozess statt, im Behälter 35 sei er beendet. Dann
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wird der Behälter. 35, nach dem das Vakuum im Behälter 34 aufgehoben worden ist, geöffnet und da, Ventil 45 geschlossen. Das im Behälter 35 bereits imprägnierte Holz wird herausgenommen und der Behälter. 35 sogleich erneut mit Holz beschickt. Nachdem der Druck im Behälter 34 aufgehoben worden ist, wird dann das Ventil 45 im Behälter 35 geöffnet und der Deckel dieses Behälters luftdicht aufgeschraubt.
Nun wird mittels der Vakuumpumpe 7 der Behälter. 35 und das hineingebrachte Holz entlüftet. Naeh bestimmter Zeit wird der Deckel vom Behälter 34 abgehoben und zunächst das Ventil 44 etwas geöffnet.
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die Q-förmige Rohrleitung t13 und Ventil 46 von unten in den Behälter 3J ein, von wo sie unter fortgesetzter Entlüftung an den unteren Enden der im Behälter 85 aufrecht stehenden Hölzer eindringt und diese in der Hauptsache der Länge nach durchdringt. Sobald die Imprägnierungsflüssigkeit das Holz genügend umspült, was durch angebrachte Wasserstandsröhren festgestellt wird, und bestimmte Zeit aufs Holz eingewirkt hat, wird das Ventil 44 des Behälter 34 geschlossen.
Während dieser Zeit ist das im Behälter durchtränkte Holz herausgenommen und die Behälter 34 neu besehickt worden. So geht es abwechselnd weiter. Mit Metallteilen kommt die Behandlungsflüssigkeit während des ganzen Arbeitsganges nicht i : ! Berührung.
In allen beschriebenen Fällen können beliebige Imprägnierflüssigkeiten Anwendung finden ; wo kann das Holz auch mit Mitteln zum Schwerbrennbar- oder Unentflammbarmachen. wie z. B. phosphorsaurem Ammoniak, schwefelsaurem Ammonium, wolframsaurem Natrium oder einem Gemisch dieser Salze, ferner auch mit verschiedenen Farbstoffen, getränkt bzw. gefärbt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Imprägnieren von Telegraphenstangen, Holzmasten und sonstigen Hölzern dadurch gekennzeichnet, dass die Hölzer aufrecht stehend (senkrecht oder schräg) so in den Imprägnierungs- behälter eingebracht werden, dass eines ihrer Enden, zweckmässig das Wipfelende, aus der Imprägnierung.-'- flüssigkeit ragt und dass die Tränkung durch Absaugen an den aus der Flüssigkeit ragenden Enden der Hölzer erfolgt, so dass in dem Mass, in dem die Absaugung geschieht, die Imprägnierflüssigkeit an dem anderen in der Flüssigkeit befindlichen Ende in die Hölzer eindringt.