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Verfahren zum Nachimprä?nieren stehender Holzmaste Zur Nachimprägnierung
stehender Holzmaste hat man neben dem sog. Impfstichverfahren Bandagen angewendet,
die mit Imprägniermitteln gefüllt sind und unter Ein-\a-irkung des Regens diese
Imprägniermittel an und in die gefährdeten Stellen des Mastes bringen sollen. Da
insbesondere der Mast dort, wo er aus dem Erdreich heraustritt, der Fäulnisgefahr
unterliegt, so beobachten die meisten Vorschläge diese Stelle und bringen dort die
Einrichtungen an.
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Des weiteren ist vorgeschlagen worden, auf dem Zopfende des Mastes
einen beutelförmigen Tränkhehälter zu befestigen, aus dem die durch das Regenwasser
und der im Behälter befindlichen Tränkmasse gebildete Lauge zwischen den Jahresringen
senkrecht nach unten in das Holz eindringen soll. Unterhalb dieses Behälters ist
ein zweiter Behälter für Regenwasser angebracht, uin auch an dieser tiefergelegenen
Stelle gelöstes Imprägniermittel dem Maste zuzuführen.
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Diese Lösung der Imprägnierfrage beruht auf dem Wunsche, den gefährdeten
Stellen möglichst unmittelbar das Imprägniermittel zuzuführen. Alle diese Vorschläge
leiden daran, daß Nachfüllbarkeit nicht berücksichtigt ist, d.aß man also beispielsweise
den Imprägnierbeutel als solchen erneuern müßte. Infolgedessen ist es nicht möglich,
mit .einfachen Mitteln für die Nachimprägnierung zu sorgen.
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Mit dieser Aufgabe befaßt sich die vorliegende Erfindung, die des
weiteren berücksichtigt, daß das durch Regenwasser gelöste Imprägniermittel .am
Maste entlang fließt und durch einen unteren Behälter aufgefangen wird. Wenn also
auch bei dem Verfahren nach der Erfindung zum Nachimprägnieren stehender Holzsäulen,
wie Holzmaste, sich am Mast übereinander anzubringende Imprägn ierungsmittelbehälter
befinden, so sind diese doch im Gegensatz zu dem Stande der Technik miteinander
in Wirkungszusammenhang gebracht.
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Erfindungsgemäß bringt man am oberen Teil des Mastes einen oder mehrere
nachfüllbare, nach unten .an der Mastoberfläche durchlässige Behälter zur Aufnahme
wasserlöslicher Imprägniermittel und .am unteren Teil des Mastes einen weiteren,
nach oben offenen und in oder dicht über der besonders gefährdeten. Erdzone nach
unten gegen den Mast wasserdicht .abgeschlossenen Auffangbehälter an. Auswaschverluste
durch Regen können hierbei nicht .auftreten, während dieses bei den beschriebenen
Vorrichtungen mit übereinander befindlichen Behältern, wenn diese aus wasserdurchlässigem
Stoff bestehen, eintreten muß. Würde man bei den bekannten Einrichtungen die am
Mast eng anliegenden Behälter nach unten wasserundurchlässig ausbilden, so kann
keine Berieselung des Mastes unterhalb des oberen Behälters stattfinden.
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Mit den Maßnahmen nach der Erfindung tritt aber gerade dieser Erfolg
ein, weil der obere Behälter nach unten an der Mastoberfläche durchlässig ist, anderseits
kann kein Imprägniermittelverlust eintreten, weil der untere Behälter die niederrieselnden
und nicht
vom Mast aufgenommenen Flüssigkeitsmengen auffängt. Das
bedeutet, daß, selbst wenn beispielsweise bei sehr starkem Regen im oberen Behälter
mehr Imprägniermittel gelöst wird, als der Mast aufnehmen kann, dieser Überschuß
nicht verlorenist. Von demunter en Behälter, der unten gegen den Mast wasserdicht
.abgeschlossen ist, gelangt diese Imprägniermenge langsam in den Mast ,nach Art
des Tauchverfahrens, dringt ,aber auch durch Kapillarwirkun,g in die .anschließenden
Holzteile ein.
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In Trockenzeiten haben diese Holzteile die Möglichkeit der Austrocknung,
wodurch -die Schutzstoffe besser im Holz fixiert werden. Man nutzt so die angewandten
Imprägnierstoffe völlig aus. Da außerdem der Feuchtigkeitsgehalt des Holzes innerhalb
des unteren Behälters sehr stark schwankt, aber jede Pilzart höchste Lebensfähigkeit
bei einem ganz bestimmten Feuchtigkeitsgehalt hat, wird allein hierdurch schon das
Pilzwachstum beeinträchtigt.
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Das wasserdicht unten am Mast anschließende untere Gefäß bildet gleichzeitig
einen Schutz gegen das Auswaschen des Mastes infolge der Erdfeuchtigkeit. Anderseits
gelangt aber auch in das den Mast umgebende Erdreich gar nicht mehr so viel Wasser
wie sonst an diese Erdaustrittsstellen, weil es in dem wasserdichten Gefäß aufgefangen
und nutzbringend verwandt wird.
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Das Nachfüllen der Imprägniermittel kann z. B, bei Leitungsmasten
ohne jede Betriebsunterbrechung der Elektrizitätsversorgung durchgeführt werden,
da einoberer Behälter unter der Quertraverse, welche die Leitungen trägt, angeordnet
wird, so daß er von dem Betriebspersonal gefahrlos erreicht und gefüllt werden kann,
während .der Behälter am Mastkopf mit schwer löslichen Imprägniermitteln gefüllt
wird, die auch deswegen sehr lange vorhalten, weil ihnen am wenigsten Regen zugeführt
wird. Durch die Erfindung hat man somit eine in den nötigen Zeitabständen wiederholbare,
gewissermaßen halbselbsttätige Nachimprägnierung des ganzen Mastes; der gesamte
aufgewendete Imprägnierstoff wird .auch tatsächlich dem Holz zugeführt und Auslaugung
am Mastfuß verhindert. Ebenso werden Verluste und eine allzuoft zu wiederholende
Nachfüllung der Behälter vermieden.
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Die Zeichnungen zeigen die erfindungsgemäße Vorrichtung in Abb. i
bei einem Vollmast und in Abb. a bei einem Hohlmast.
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Nach Abb. i trägt der Vollmasta an seinem Oberteil :einen Behälter
b unterhalb der Traverse t zur Aufnahme eines wasserlöslichen Imprägniermittels.
Der in der Zeichnung dargestellte obene offene Trichter b zur Aufnahme des Imprägniermittels
1 kann ohne weiteres. um den Mast herumgelegt werden. Es ist nicht erforderlich,
den Trichter etwa von oben her überzuschieben, sondern man schneidet ihn ui seiner
Abwicklung z. B. .aus Zinkblech zu und nagelt ihn dann mit seinem unteren Ende an
den Mast an, wobei darauf zu achten ist, daß das untere Ende des Trichters keinen
wasserdichten Abschluß zeit dem Maste- bildet. Nach hoben muß der Behälter bei schwerlöslichen
Imprägnierstoffen mehr als bei leichtlöslichen geöffnet sein. Diese Öffnung wird
dadurch geregelt, daß z. B. bei Behältern aus Blech dieses von -oben eingeschlitzt
wird und die -oberen Enden durch Annageln mehr oder weniger dicht um den Mast befestigt
werden. Dieses wird durch die gestrichelte Linie in Abb. r angedeutet.
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Unten, beim Austritt aus dem Erdreich, wo der Mast weben der gleichmäßigen
Durchfeuch tung bei gleichzeitigem Luftzutritt am meisten gefährdet ist, bringt
man ein Gefäß g an, nachdem. man etwa 2o bis 30- cm oder mehr unter der Erdoberfläche
den Mast mit einem emulgierbaren Kaltasphaltanstrich k versehen hat. Das untere
Ende des Behälters g muß mit dem Mast wasserdicht verbunden werden. Nach der Abbildung
liegt um den Mast z. B. ein Teerstrick d herum, der zwischen Mast und Gefäßwand
g entstehende Raum wird in seinem unteren Teil mit einer heißflüssigen Asphaltklebemasse
f ausgefüllt: Das Gefäß g erhält zweckmäßig die .aus der Zeichnung ersichtliche
Trichtergestalt und kann z. B. aus Zinkblech hergestellt werden, dessen Überlappung
verlötet wird.
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Bei dem Hohlmast lt in Abb. z, der also von vornherein als solcher
aus Gründen besserer Imprägnierung aufgestellt ist und nicht mehr das dem Imprägnierungsmittel
fast unzugängliche Kernholz aufweist, muß die Masthöhlung laufend mit Imprägniermitteln
versorgt werden. Nach der Erfindung verbindet man zu diesem Zweck die -etwas höher
am Mast angebrachte Auffangvorrichtung ä für das Imprägniermittel durch Bohrungen.
i mit dem Masthohlraum: Lind leitet so die Imprägnierflüssigkeit unmittelbar in
den Masthohlraum hinein.