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Verfahren zum Imprägnieren von Holz zum Schutz gegen Fäulnis und Insektenzerstörung
Für die Imprägnierung von Fichten und Tannen hat sich seit vielen Jahren das Saftvendrängungsverfahren
nach B o u c he r i e am besten bewährt, da es, im Gegensatz zu :den anderen bekannten
Verfahren, eine vollkommene und gleichmäßige Durchträn!kung des gesamten Splintho:lzes
ermöglicht.
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Das Verfahren in der alten, von B o u c he r i e angegebenen Form
hat aber, trotzdem es noch heute in sehr großem Umfang in Verwendung ist, erhebliche
Nachteile. So ist die Tränkdauer eine außerordentlich hohe, oft währt sie eine ganze
Reihe von Wochen, und der Verlust an Imprägnierlösung, die am Zopfende mit .dem
Saft abtropft, ist sehr groß. Aus .diesem Grunde sind Abwandlungen des Verfahrens
in Aufnahme bekommen, die .diese Fehler mehr oder weniger zum Verschwinden gebracht
haben. So hat man z. B. nicht nur die Imprägnierlösung dem Fußende unter Druck zugeführt,
sondern man 'hat gleichzeitig vom Zopf aus. mittels Vakuum den Saft und dann die
verdünnte Lösung abgesaugt.
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Dies hat zwar eine Verkürzung der Tränkdauer gebracht, aber keine
Verringerung .der Tränkverlus.te, da die Imprägnierlösung, wenn sie mit der Borke
der zu imprägnierenden Stämme, wenn auch nur flüchtig, in Berührung gekommen ist,
durch Aufnahme gewisser Stoffe aus der Borke so sehr
zur Schlammbildung
neigt, daß ihre Wiederverwendung praktisch ausgeschlossen ist.
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Nach einer neuen, vielfach in Anwendung gekommenen Verbesserung des.
Saftverdrängungsverfahrens werden daher die saftfrischen Stämme geschält in mit
Imprägnierlösung gefüllte Tröge eingebracht und: der Saft von. den beiden Stirnflächen
aus mittels Vakuum abgesaugt, so daß die Tränklösung durch die Mantelfläche der
zu tränkenden Rundhölzer, und zwar durch die in saftfrischem Zustand offenen Markstrahlen,
eintreten kann.
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Hierdurch ist ein. ganz außerordentlicher Fortschritt erzielt worden.
Die Tränkdauer, .die nach dem alten Boucherie-Verfahren bis. zu vier Wochen und
darüber betrug, ist auf wenige Tage heruntergedrückt, .die aus den Stirnflächen
herausgesaugte verdünnte Lösung kann in vollem Umfang durch Zusatz von Salz oder
konzentrierter Lösung wieder zur Verwendung gebracht werden, so @daß überhaupt kein.
Verlust an Tränksalz mehr entsteht.
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Der Gegenstand .der vorliegenden Erfindung stellt eine weitere Verbesserung
der vorbeschriebenen Trogsaugtränkungdar. Bei dieser verursacht nicht unerhebliche
Anlagekosten die Herstellung der Tröge, die mindestens. die Länge der längsten Masten
sowie eine gewisse Breite und Tiefe haben müssen, um eine gewünschte Produktionskapazität
zu erzielen; weiterhin muß eine erhebliche Menge Tränklauge vorrätig gehalten werden,
wozu ein entsprechend großer Behälter erforderlich ist. Schließlich erfordert das
Füllen und Entleeren der Tröge beachtlichen Zeit- und Lohnaufwand.
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Alle diese Nachteile werden durch .die vorliegende Erfindung vermieden.
Nach ihr werden die saftfrischen Rundhölzer in dichten Stapeln vom Boden aus aufgesetzt.
Die Abmessungen der Stapel werden in der einen Richtung durch die Länge der Masten,
in der anderen durch die Anzahl der Maste einer Lage und in der dritten durch die
Anzahl der aufgeschichteten Lagen bestimmt. Dabei werden die einzelnen Lagen nicht
durch Abstandhölzer voneinander getrennt, sondern die nächste Lage immer in die
Lücke .der vorhergehenden eingebracht.
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Die Imprägnierlösung wird nun auf die Oberfläche der zu tränkenden
Rundhölzer durch Berieseln von der obersten Lage aus, (durch Besprengen von oben
und von der Seite oder durch Besprühen von allen Seiten aufgebracht. Zu diesem Zweck
werden Rohre von der Länge der längsten Maste auf den Stapel aufgelegt bzw. an dessen
Seiten angeordnet oder in den Stapel .eingelegt; .diese Rohre sind mit feinen Bohrungen
versehen, durch welche die Tränklösung mittels einer Pumpe gedrückt wird. Da die
Saugwirkung an den Enden ,der zu tränkenden Stämme, in der Nähe der Saugkappen,
am stärksten ist, so werden zweckmäßig an den Enden der Rohre mehr Bohrungen angeordnet,
so daß dort eine größere Flüssigkeitsmenge austreten. kann.
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Es hat sich als das Zweckmäßigste erwiesen, die Stapel nach oben zu
in ein oder mehrere Dächer auslaufen zu lassen und lediglich je eine Rohrleitung
unmittelbar über dem in der Spitze liegenden Rundholz anzuordnen. Von diesem oder
diesen aus wird dann dc.r ganze Stapel durch Berieseln allmählich angefeuchtet.
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Um mit Sicherheit auf der Oberfläche ,der zu tränkenden Rundhölzer
stets genügend Tränklösung zu haben, so daß in keinem Augenblick Luft angesaugt
werden kann, ist es erforderlich, ein Mehrfaches an Tränklösung über die zu tränkenden
Hölzer rieseln zu lassen, als durch die Vakuumpumpe eingesaugt werden kann.
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Beim Beginn der Tränkung muß eine gewisse Menge Imprägnierlösung zur
Verfügung stehen, die über die Oberfläche der zu tränkenden Hölzer ausgebreitet
wird, so daß keine Luft eingesogen werden kann.
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Um eine bessere und! schnellere Verteilung der auf die Stämme herabrieselnden
oder gesprühten Imprägnierlösung auf .der Oberfläche des Holzes zu erreichen, wird
der Lösung ein. Benetzungsmittel zugefügt. Dadurch wird bewirkt, daß die Lösung
nicht in Streifen an der Mantelfläche der weiß geschälten Rundhölzer herunterläuft,
sondern sich gleichmäßig über die Oberfläche verteilt.
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Damit die Tränklösung nicht durch Regen verdünnt werden kann, erhält
der Stapel eine Bedeckung, zweckmäßig aus Gummistoff od. dgl., sowie in Gegenden
mit viel Regen und heftigen Winden auch. auf der Wetterseite eine Seitenwand. Dies
empfiehlt sich schon deshalb, damit durch den Wind. nicht zuviel Tränklösung versprüht
wird und dadurch verlorengeht.
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Nach der Beendigung der Tränkung und Abstellen der Berieselung wird
das Vakuum noch eine Zeitlang angestellt gelassen, so daß jetzt aus dem Innern der
Stämme mit Saft verdünnte Lösung oder auch reine Tränklösung abgesaugt wird. Infolge
des auf die Oberfläche der Rundhölzer einwirkenden Atmosphärendruckes wird die in
den äußeren Schichten der Stämme befindliche Lösung nach innen gedrückt und auf
die Weise eine gewisse Antrocknung der Maste erzielt, die mit Rücksicht auf die
Verringerung der Rißbildung nur erwünscht ist.
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Die Imprägnierung der Stämme leidet darunter nicht, da beim Trocknen:
die Trämklösung aus .dem Innern an die Oberfläche treten muß und, falls keine zu
schnelle Umsetzung stattfindet, wofür man sorgen muß, .das noch mobile Salz in die
äußeren Schichten der Mantelfläche befördert.
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Diese Verbesserung des Saftverdrängungsverfahrens eignet sich in ganz
hervorragender Weise zur Ausbildung einer transportablen Imprägnieranlage, die jeweils:
in unmittelbare Nähe des Holzeinschlages, gefahren werden kann. Es werden sehr wenig
Anlageteile benötigt, so daß die gesamte Anlage bequem auf einem Lastwagen von wenig
Tonnen Tragfähigkeit untergebracht werden kann.
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Durch Verwendung eines Druckkessels, in den .die zu tränkenden Rundhölzer
eingebracht werden, läßt sich eine erhebliche Abkürzung der Tränkdauer erzielen.
Bei Verwendung eines Druckes von 8 bis io Atm. geht die Tränkdauer auf etwa 8 Stunden
herunter. Dadurch, daß die Imprägnierlösung durch Besprengen auf .die zu tränkenden
Rundhölzer
aufgebracht wird, ist es auch nicht erforderlich, eineganze
Kesselfüllung mit der Lösung auf der transportablen Anlage mitzuführen.