-
Verfahren zum Imprägnieren von Holz Holz kann man durch Trocknen und
durch Anstrich konser@-iereti: außerdem kann man es tränken, Die Trocknung und der
Anstrich setzen jedoch eine Entrindung der Hölzer voraus, die vor allem bei schwachen
Hölzern mit erheblichen Arbeitskosten verbunden ist. Außerdem nehmen die meisten
getrockneten Holzarten ini Regen wieder Feuchtigkeit auf, wodurch der Schutzanstrich
ausgeNvaschen werden kann. In beiden Fällen ist also nur eine vorübergehende Sicherung
gegen Pilze und sonstige Schädlinge gegeben, denen (las Holz in kürzerer Zeit zum
Opfer fällt.
-
Die verschiedenen bekannten Tränkungsverfahren erfordern meist größere
industrielle Anlagen. Auch ist die Durchführung dieser Verfahren, wie z. B. die
Imprägnierung unter Druck, die Saftverdrängung, das Anbohren stehender Bäume und
das Osmoseverfahren nur wirtschaftlich bei der Verarbeitung von Starkholz. Die bekannten
Eintauchverfabren erfordern ebenfalls eine Entrinduiig des Holzes, soweit dieses
in die linprägnierfliissigkeit eingetaucht werden soll. Die Hölzer müssen in großen
Behältern während einer Tauchzeit von etwa 4 bis 6 Tagen und länger lagern, was
die Wirtschaftlichkeit sehr beeinträchtigt. Außerdem ist die Aufnahme des Tränkungsmittels
nur oberflächlich.
-
Die Anwendung dieser bekannten Verfahren ist meist nur gerechtfertigt
bei der Verarbeitung von starken Hölzern. Bei schwachen Hölzern, z. B. Baum- und
Zaunpfählen, Rebpfählen usw., verzichtete man mit Rücksicht auf den geringen Wert
des Holzes und die ungenügende Wirkung sowie die Umständlichkeit und lange Imprägnierdauer
einfachster Verfahren, wie z. B. das Einstellen, meistens auf die Konservierung
und nahm die kurze Lebensdauer solcher Pfähle in Kauf. Bei dem großen Bedarf an
derartigen schNvachen Hölzern gingen so
große Holzmengen durch Witterungseinflüsse
verloren.
-
Es wurde nun die überraschende Feststellung getroffen, daß man insbesondere
schwächere, abgetrennte Hölzer in einfacher Weise konservieren kann, indem man erfindungsgemäß
die Imprägnierflüssigkeit durch die Krone bzw. das Laub oder Nadelwerk ganz oder
teilweise in das Stammholz sowie in Astwerk, Ruten oder Zweige in frischem Zustand
zum Aufziehen bringt und durch den Saftstrom bis in alle Verästelungen verteilt.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das frische Behandlungsgut mit dem Stammende in die Imprägnierflüssigkeit eingesetzt,
die in einfachen, offenen Behältern untergebracht sein kann. Unter Umständen können
die Hölzer auch in die Imprägnierflüssigkeit eingelegt werden. Eine Entrindung des
Holzwerkes ist nicht erforderlich. Der aufzuziehenden Imprägnierflüssigkeit können
Färbemittel oder sonstige Zusätze zugemischt werden.
-
Als Imprägnierflüssigkeit eignen sich alle bekannten Lösungen, insbesondere
Lösungen von :Metallsalzen. Die Stärke der Hölzer liegt im allgemeinen unter io
ein Durchmesser. Voraussetzung für die Anwendung des Verfahrens ist, daß die abgetrennten
Hölzer noch saftfrisch und die Krone bzw. das Laub oder Nadelwerk noch ganz oder
teilweise aktionsfähig ist.
-
Der Erfindungsgegenstand wird an folgenden Ausführungsbeispielen erläutert:
Beispiel i Fichtenstangen bis 4 cm Durchmesser werden am Hiebort ohne jede Vorbereitung
mit der Schnittfläche, mit der sie vom Stamm abgetrennt worden sind, ungeschält,
in Fässer eingesetzt, die ein Imprägniermittel enthalten. Die frischen Stangen saugen
die Imprägnierflüssigkeit auf, die sich nach 48 Stunden bis in die Stangenspitzen
verteilt. Die Stangen werden dann aus den Fässern herausgenommen und zu Baumpfählen
aufgearbeitet. Beispiel e Bei der Aufarbeitung frisch gefällter Pappeln werden die
Äste von einem Durchmesser von etwa 3 bis 4 cm unter Belassung des Laubes zu einem
Holzhof gefahren und dort mit dem die Schnittfläche tragenden Ende in Behälter eingesetzt,
die eine 3 bis 4o/oige Metallsalzlösung enthalten. Nach 3 Tagen ist die Imprägnierung
bis in die kleinsten Äste vorgedrungen. Die Aste werden dann entlaubt, von den kleinen
Zweigen befreit und zu fertig imprägnierten Rebpfählen aufgearbeitet.
-
Die Behandlung des Holzes erfolgt während der Vegetationszeit, bei
Nadelhölzern ist dieses das ganze Jahr hindurch, außer bei starkem Frost, möglich.
Weiden, insbesondere die Ruten von Korbweiden, können im Anschluß an das Einsetzen
in Schälteiche oder auch in Verbindung hiermit imprägniert werden. Hierbei ist gleichzeitig
eine Färbung des Holzes möglich, was die Anwendungsgebiete wesentlich erweitert.
Die geschälten Ruten sind dann sofort verarbeitungsfähig und die Imprägnierung ist
auch mit dem Farbstoff sehr beständig.
-
Erfindungsgemäß wird der Vorteil erreicht, daß ohne komplizierte Apparaturen
nach einem einfachen Arbeitsverfahren ohne Fachkräfte eine gleichmäßige und vollständige
Imprägnierung insbesondere von dünnen Hölzern erreicht werden kann. Die Aufarbeitung
schwachen Holzes wurde bisher, außer für den Eigengebrauch, als unwirtschaftlich
angesehen. Für Zaunpfähle, Baumpfähle, Zaunlatten usw. mußten im allgemeinen wesentlich
stärkere Hölzer verwendet werden, um ihre Lebensdauer für eine gewisse Zeit zu sichern.
Nach dem vorliegenden Verfahren genügen die z. B. aus Festigkeitsgründen tatsächlich
benötigten Durchmesser, weil die Imprägnierung die früher üblichen Zuschläge bezüglich
der Abmessungen ausgleicht, um zu einer entsprechenden Lebensdauer zu gelangen.
Die auf dem Holz verbleibende Rinde sichert dessen Imprägnierung noch zusätzlich,
auch gegen das Auswaschen des Imprägniermittels. Aus diesem Grunde sind auch billigere
Imprägniermittel verwendungsfähig, die andernfalls ausgewaschen würden.
-
Es ist zwar bekannt, daß in Flüssigkeiten eingesetzte Pflanzen- und
Holzteile die Flüssigkeit aufziehen, es war jedoch durchaus überraschend, daß es
gelingt, durch den aufsteigenden Saftstrom bereits abgetrennter frischer Hölzer
ein Imprägniermittel gleichmäßig und bis in die feinsten Verästelungen zu verteilen.
-
Die erfindungsgemäß imprägnierten schwachen Hölzer eignen sich als
Flechtruten, Flechtschienen, Bandstöcke, Tomatenstäbe, Bohnenstangen, Leiterbäume,
Wäschestützen, Wäschepfähle, Fahnenstangen, Radiomasten, Obststützen, Zaunlatten,
Zaunriegel, Rebpfähle, Hopfenstangen, Reuterstangen, Zauntore usw.