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Verfahren zur Konservierung (Imprägnierung) von Holz.
Eine Konservierung des Holzes muss darin bestehen, dass das Imprägnierungsmittel einen genügenden Schutz gegen pflanzliche und tierische Schädlinge des Holzes bietet und anderseits das Eindringen von Feuchtigkeit in das Holz verhindert. Mit den bisher angewendeten Holzimprägnierungsmitteln wird dieser Zweck nur vorübergehend erreicht, indem teils die
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infolge der Wasserlöslichkeit der Imprägnierungsmittel eine rasche. Auswaschung (Auslaugung) derselben erfolgt.
Während die Verwendung zum Imprägnieren von Holz von Nitroverbindungen des Benzols
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wirksame, in Wasser unlösliche Mittel nitrierte Naphthaline, wie z. B. lI1ononitro- und Dinitronaphthalin, gefunden. Ausserdem wurden praktisch wasserunlösliche Kondensationsprodukte des Naphthalins, erhalten mit wasserfreiem Aluminiumchlorid, z. B. Dinaphthyle, hiezu geeignet gefunden.
Dinaphthyle sind zwar auch im Steinkohlenteeröl enthalten, sind jedoch dort wegen der vorhandenen geringen Mengen von keiner wesentlichen Bedeutung für den Schutz des Holzes gegen Pilzangriff.
Diese beiden Mittel (nitriert Naphthaline und Kondensationsprodukte des Naphthalins) werden in leicht flüchtigen Kohlenwasserstoffen, wie Benzol, Toluol, Benzin oder einem halogenierten Kohlenwasserstoff wie Tetrachlorkohlenstoff u. dgl., gelöst und dringen so beim Eintauchen des Holzes in diese Lösung die wirksamen Stoffe rasch, tief und gleichmässig in das Holz ein. Die flüchtigen und eventuell leicht brennbaren Lösungsmittel werden praktisch vollkommen zurückgewonnen. Bei Anwendung von wechselnden Drücken und höheren Temperaturen lässt sich die Imprägnierung wesentlich rascher und die Zurückgewinnung des leicht flüchtigen Lösungsmittels rationeller gestalten.
Die dann zurückbleibenden wirksamen Stoffe befinden sich im Holze in gleichmässiger Verteilung als feste Lösungen in den wasserabstossenden Kohlenwasserstoffen. Die geringen Mengen der im Holz verbleibenden Imprägl1ierstoffe verleihen diesem keinen störenden Geruch, wie er sonst bei Teerölen und andern Imprägnierungsmitteln häufig auftritt.
Die Imprägnierung eines Holzes wird an folgenden Beispielen erläutert :
Beispiel 1 : Möglichst trockenes Holz wird in eine Benzollösung von Nitronaphthalin und höher kondensierten aromatischen Kohlenwasserstoffen, wie sie z. B. aus indifferenten Kohlenwasserstoffen des Steinkohlenteers gewonnen werden. eingetaucht, bis zu zwei Stunden lang in der Lösung belassen und hernach das flüchtige Lösungsmittel durch rasches Verdampfen zurückgewonnen, womit der Prozess beendigt ist.
Beispiel 2 : Dinitronaphthaline werden mit einem Gemisch von hochkondensiertf'n aromatischen Kohlenwasserstoffen, wie sie z. B. durch Kondensation von Naphthalin mit wasserfreiem Aluminiumchlorid leicht erhalten werden, in Benzin gelöst. In diese Lösung wird das zu imprägnierende Holz eingebracht. Nach dem Verdampfen des Benzins. wie im Beispiel 1.
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Beispiel 3 : Ein Gemisch der Dinaphthyle mit Nitronaphthalin oder einem Gemisch von Nitronaphthalin und Dinitronaphthalinen wird in Tetrachlorkohlenstoff gelöst und mit dieser Lösung möglichst trockenes Holz durch Eintauchen in diese und Verdampfen des Lösungsmittels analog wie im Beispiel 1 und 2 imprägniert.
Durch dieses letztere Verfahren behält das imprägnierte Holz beinahe vollständig seine Eigenfarbe. - Für manche Zwecke genügt es auch, wenn ein Gemisch von hochkondensierten aromatischen Kohlenwasserstoffen, wie es durch Kondensation von Naphthalin mit wasserfreiem Aluminiumchlorid erhalten wird, in Benzol gelöst, in obiger Weise zur Imprägnierung des Holzes angewendet wird.
Auf diese Art imprägnierte Hölzer weisen ebenfalls keinen störenden Geruch auf.
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<tb>
<tb> Nitronaphthalin......................... <SEP> 18 <SEP> g <SEP> pro <SEP> Holz
<tb> Dinitronaphthalin........................15 <SEP> # <SEP> # <SEP> #
<tb> höher <SEP> kondensierte <SEP> Kohlenwasserstoffe....... <SEP> 14 <SEP> ,.,
<tb> Dinaphthyle........................... <SEP> H-
<tb>
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Wasseraufnahme festgestellt :
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<tb>
<tb> Holz <SEP> unimprägniert <SEP> Holz <SEP> imprägniert <SEP> nach <SEP> Beispiel
<tb> 1 <SEP> 3
<tb> Wasseraufnahme <SEP> in <SEP> % <SEP> 23-9 <SEP> 1-4 <SEP> 1-7 <SEP> 1-
<tb>
Die pilzwidrige Kraft der angeführten Stoffe wurde durch Kulturversuche mit den als Holzzerstörer hauptsächlich in Betracht kommenden Pilzarten, u. zw. Coniophora cerebella.
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Giftgrenze mit Hilfe der Röhrchenmethode wurden die in der folgenden Tabelle angegebenen Werte erhalten :
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<tb>
<tb> Gift <SEP> % <SEP> 0 <SEP> 0#025 <SEP> 0#05 <SEP> 0#1 <SEP> 0#25 <SEP> 0#5
<tb> Gift <SEP> cm3 <SEP> 0 <SEP> 0#13 <SEP> 0#25 <SEP> 0#5 <SEP> 1#25 <SEP> 2#5
<tb> Nährboden <SEP> cm3 <SEP> 10 <SEP> 9-87 <SEP> 9-75 <SEP> 9-5 <SEP> 8-75 <SEP> 7-5
<tb> Teeröl <SEP> + <SEP> + <SEP> + <SEP> + <SEP> +Natriumfluorid <SEP> und <SEP> Dinitrophenol <SEP> (im
<tb> gebräuchlichen <SEP> Mischungsverhältnis) <SEP> + <SEP> + <SEP> + <SEP> +-Nitronaphthalin <SEP> + <SEP> + <SEP> +--Dinitronaphthalin <SEP> + <SEP> +---Dinaphthylgemisch <SEP> + <SEP> + <SEP> + <SEP> +--
<tb>
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das Ausbleiben des Pilzbefalles.
Ausserdem wurden nach den Beispielen l. und 3 imprägnierte Klötzchen in kräftig- wachsende Kulturen der angeführten holzzerstürenden Pilze eingelegt. Obschon die Beobachtungs- dauer auf vier Monate ausgedehnt wurde, konnte in keinem Falle eine Gewichtsabnahme der Klötzchen infolge Pilzangriffes festgestellt werden. Es wurde beobachtet, dass das Pilzinyzel die nur mit Dinaphthylen imprägnierten Klötzchen zwar umgab. jedoch nicht in das Holz einzudringen vermochte (keinerlei Gewichtsabnahme). Bei den mit nitrierten Naphthalinen imprägnierten Klötzehen trat während der angeführten Beobachtungszeit kein Pilzbefall ein (keinerlei Gewichtsabnahme).
Hingegen zeigten nicht imprägnierte Holzklötzchen unter den gleichen Bedingungen einen starken Pilzbefall und eine Gewichtsabnahme von 3#61#.
Infolge der praktisch vollständigen Unlöslichkeit der angewendeten wirksamen Stoffe sind diese in hygienischer Hinsicht vollkommen unschädlich.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Konservierung von Holz durch Imprägnierung mit nicht flüchtigen, wasserabstossenden und pilzwidrigen Stoffen. dadurch gekennzeichnet, dass das Holz mit Lösungen von praktisch wasserunlöslichen nitrierten Xaphthalinen (z. B. Dinitronaphthalin) in leicht flüchtigen Kohlenwasserstoffen oder in leicht flüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffen der aliphatischen Reihe (z. B. Tetrachlorkohlenstoff) getränkt und das Lösungsmittel hierauf entfernt wird.