DE485573C - Verfahren zur Sicherung von Faserstoffen gegen Mottenangriff - Google Patents

Verfahren zur Sicherung von Faserstoffen gegen Mottenangriff

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DE485573C
DE485573C DEJ29235D DEJ0029235D DE485573C DE 485573 C DE485573 C DE 485573C DE J29235 D DEJ29235 D DE J29235D DE J0029235 D DEJ0029235 D DE J0029235D DE 485573 C DE485573 C DE 485573C
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quinidine
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N65/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing material from algae, lichens, bryophyta, multi-cellular fungi or plants, or extracts thereof

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Description

  • Verfahren zur Sicherung von Faserstoffen gegen >Mottenangriff Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Mottenschutz, durch das Faserstoffe, insbesondere tierische Faserstoffe wie Pelz, - Federn, Wolle und Wollgewebe, vor Motten und deren Larven geschützt werden. Die Verwendung von Chinin, dessen Salzen oder Derivaten als Mottenbekämpfungsmittel ist bekannt. In ähnlicher Weise können verwandte Stoffe benutzt werden, beispielsweise Cinchona-Alkaloide, Chinidin, Cinchonin, Cinchonidin usw. Die Untersuchung dieser Stoffe hat gezeigt, daß eine ganze Reihe derselben in wasserfreien organischen Lösungsmitteln, wie Alkohol, Benzol, Kohlenstofftetrachlorid, Petroleumäther, Petroleumnaphtha und Petroleum, löslich sind, die für die Trockenreinigung verwendet werden. Diese Lösungsmittel sind für die Herstellung eines Mottenbekämpfungsmittels deshalb zweckmäßiger als Wasser, weil sie die tierische Faser des zu behandelnden Stoffes nicht zum Quellen bringen oder ihre physikalische Beschaffenheit in anderer Weise verändern. Ferner sind diese Lösungsmittel deswegen besonders geeignet, weil sie die Wolle schnell benetzen und von dieser aufgesaugt werden. Als besonders geeignet hat sich Naphtha, d. h. ein Gasoliv von hohem Siedepunkt, erwiesen.
  • Die Untersuchung hat ferner gezeigt, daß die Stoffe am besten in Form ihrer Fettsäuren, insbesondere der Oleate,Verwendung finden. Diese Stoffe sind in den genannten Lösungsmitteln löslich, die für die sogenannte Trockenreinigung Verwendung finden können.
  • Die Benutzung des Mottenbekämpfungsmittels erfolgt in der Weise, daß das Mittel in der Lösung auf dem Stoff zerstäubt wird. Auch kann man den Stoff in die Lösung tauchen. Beispielsweise kann man das Mottenschutzmittel beim Reinigen der Stoffe in der Reinigungsflüssigkeit auflösen. Auch kann man es in einem Spülbad auflösen, das man nach dem Reinigen verwendet, sei dieses Wasser oder Naphtha. Man kann daher die Behandlung mit dem Mottenschutzmittel mit anderen Arbeitsverfahren vereinigen.
  • Chinidin, ein typisches Cinchona-Alkaloid, ist alkalisch in seiner Lösung, verhält sich wie eine zweiwertige Base und bildet zwei Gruppen von Salzen. Zum Zwecke der Prüfung der Eigenschaften des Chinidins wurden mehrere dieser Salze hergestellt, von denen einige noch nicht bekannt waren. Diese Salze wurden in geeigneten Lösungsmitteln gelöst, worauf Stücke von Wolle und anderem Stoff eingetaucht bzw. bespritzt wurden. Diese Stücke wurden in geschlossenen, mit Motten besetzten Schränken aufbewahrt.
  • Einer dieser Versuche verlief wie folgt: Chinidin-Alkaloid wurde in ölsaures Chinidin übergeführt, indem das Alkaloid in dem doppelten Gewicht von Ölsäure gelöst wurde. Dieses ölsaure Chinidin ist sehr löslich in Petroleumnaphtha. Stücke von Wolle wurden in eine Lösung des ölsauren Chinin in Naphtha getaucht und geschleudert, andere wurden mit der Lösung bespritzt. Einmal wurden Wollstücke mit einer sehr dünnen Lösung des ölsauren Chinins in Naphtha behandelt. Diese wurden von den Motten in den Schränken angegriffen. Danach wurden andere Wollstücke mit einer konzentrierteren Lösung des ölsauren Chinidins behandelt und in den mit Motten besetzten Schrank gebracht. Dieses Verfahren wurde fortgesetzt, bis sich die Konzentration des Chinidins als genügend erwies, um einen Mottenangriff zu verhindern. Hieraus ergab sich als geringste Konzentration, daß eine Lösung von annähernd 10/, ausreicht und daß annähernd 3/4 ccm des ölsauren Chinidins bei gleichmäßiger Verteilung durch Eintauchen oder Spritzen für i Pfund Wolle ausreichend sind.
  • Ferner hat sich gezeigt, daß gleiche Mengen von Chinidin in anderen Verbindungen die gleiche Wirkung hervorrufen. Chinidin geht zahlreiche Verbindungen ein, die in verschiedenen Lösungsmitteln lösbar sind. Zahlreiche Verbindungen wurden untersucht, die löslich waren in Alkohol, Benzol, Kohlenstofftetrachlorid, Petroleumäther, Petroleumnaphtha, Petroleum usw. Um Chinidin in einem gewünschten Lösungsmittel lösen zu können, muß man es erst in das geeignete Salz überführen. Wird eine Lösung in Naphtha gewünscht, so kann man das Chinidin in das ölsaure Salz überführen. Das Sulfat ist in Alkohol löslich. Solche Lösungsmittel, die als trockene Reinigungsmittel bezeichnet werden, werden zweckmäßig bei Geweben und Faserstoffen, Pelzen und Federn verwendet. Sie verursachen kein Quellen oder anderweitige Veränderung des Faserstoffes. Zu solchen trockenen Lösungsmitteln gehören Chlorkohlenwasserstoffe, Benzol, Petroleum, Naphtha, Alkohol, Aceton usw.
  • Die richtige Verwendung des Chinidins und der anderen Cinchona-Alkaloide als Mottenmittel beruht auf der Isolation des gewünschten Alkaloids und der Herstellung eines solchen Salzes, welches weitgehend löslich ist in einem für die Behandlung von Wolle, Pelz, Federn usw. geeigneten Lösungsmittel. Zur Erzielung einer vollkommenen Wirkung müssen die Lösungen eine bestimmte Stärke haben.
  • Ölsaures Chinidin und die anderen ölsauren Cinchona-Alkaloide können am besten in Lösung in einem geeigneten flüchtigen Lösungsmittel verwendet werden, welches Motten und deren Larven vernichtet, beispielsweise Kohlenstofftetrachlorid oder Petroleumnaphtha. Dieses Lösungsmittel verdampft und läßt das Mottenmittel in feinster Verteilung in dem Stoff.
  • Die höher siedenden Petroleumdestillate, wie z. B. besondere Petroleumnaphthas, sind besonders vorteilhaft als Lösungsmittel für ölsaures Chinidin. Wenn wollene Stoffe in eine solche Lösung getaucht werden, so verändern sie sich nicht in der Weise, wie wenn sie mit Wasser benetzt werden. Wollstoffe schrumpfen nicht, wenn sie mit Petroleumnaphtha angefeuchtet werden.
  • Wenn Wollstoffe u. dgl. mit einer Lösung von ölsaurem Chinin mit einem Petroleumnaphtha besprengt werden, so benetzt die Naphtha die Wolle schnell und verteilt sich in ähnlicher Weise, wie Petroleum in einem Lampendocht aufgesaugt wird. Diese Eigenschaft ist besonders vorteilhaft, da die ölsaure Chinidinlösung in die Säume von Kleidungsstücken und in Polsterwaren dringt, die durch Spritzen nicht unmittelbar erreicht werden. Schweres Petroleumnaphtha hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen.
  • Die Verwendung einer Lösung von ölsaurem Cinchona-Alkaloid in Naphtha empfiehlt sich insbesondere in Trockenreinigungsanstalten zur Behandlung von Wolle, Pelz, Federn usw. Auch läßt sich die Lösung von annähernd i °/o zweckmäßig im Haushalt verwenden, wo sie am besten durch Spritzen verteilt wird.
  • In Trockenreinigungsanstalten kann man wie folgt vorgehen: Eine Lösung . von ölsaurem Chinidin in besonders schwerem Naphtha wird hergestellt, indem 6 kg Chinidin in 6 kg Ölsäure gelöst werden. Diese Lösung wird darauf in 3-701 Petroleumnaphtha eingetragen. Anzüge, Wollstoffe, Mäntel, Pelze, Federn usw. werden in diese Lösung getaucht oder mit derselben bespritzt. Die angegebenen Verhältniszahlen führen mit Sicherheit zum Erfolg. Auch geringere Mengen von Chinidin sind noch erfolgreich. So genügt es, wenn man iioo ccm Chinidin in das Ölsalz überführt und danach in 3701 Petroleumnaphtha löst. Man erhält so eine rund i°%ige Lösung. Werden die Stoffein die Lösung getaucht, so werden sie nach dem Befeuchten geschleudert und danach getrocknet. Es bleibt dann genügend ölsaures Chinidin in dem Stoff, um Mottenfraß zu verhindern. Die behandelten Stoffe bleiben äußerlich unverändert .und üben auch keinen nachteiligen Einfluß auf die Haut aus. Sie nehmen keinen Geruch, keine Farbe, keinen Staub oder andere Anzeichen der Behandlung an.
  • In ähnlicher Weise kann man mit Chinidin-Alkaloid oder einem Cinchona-Alkaloid in Lösung Teppiche, Vorhänge, Möbel, Wollstoffe usw. behandeln, bevor sie in den Handel gebracht werden. Auch kann man Wollstoffe, Pelz und Federn bei der Verarbeitung behandeln.
  • Die in Wasser löslichen Salze der Cinchona-Alkaloide können auf Faserstoffe, Pelze und Federn in derselben Weise wie Farbstoffe aufgebracht werden. Beispielsweise kann man Wolle in ein heißes Bad von Chinidinhydrochlorid in wäßriger Lösung tauchen. Das Chinidin haftet dann an der Wolle derart, daß es durch Lösungsmittel, in denen es sonst löslich ist, nicht leicht entfernt werden kann. :Ulan kann daher die Stoffe dauernd unempfindlich gegen Mottenfraß machen.
  • Wenn Wolle und Wollgewebe in der beschriebenen Weise behandelt werden, so werden sie mottensicher. Die Mottenlarve greift sie nicht an oder stirbt, wenn sie noch ganz klein ist. Daher wird der Stoff vor Beschädigung geschützt. Die Wirkung des Mottenmittels dauert beliebig lange Zeit. Bei den Versuchen ist eine Verminderung derWirksamkeit nicht festgestellt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCI3E: i. Verfahren zur Sicherung von Faserstoffen gegen Mottenangriff mittels eines Salzes . eines Cinchona- oder verwandten Alkaloids oder eines Derivates desselben, dadurch gekennzeichnet, daß das Salz in einem wasserfreien organischen Lösungsmittel von der Art der bei derTrockenreinigung verwandten, vorzugsweise Gasolin von hohem Siedepunkt, gelöst wird, welches die Faser nicht zum Quellen bringt oder sonst physikalisch verändert.
  2. 2. Verfahren zur Sicherung von Faserstoffen gegen Mottenangriff mittels eines Salzes eines Cinchona- oder verwandten Alkaloids oder eines Derivates desselben, dadurch gekennzeichnet, daß Oleate der Cinchona- und verwandten Alkaloide zum Behandeln der Stoffe verwendet werden, die in Lösungsmitteln der in Anspruch i angegebenen Art gelöst werden.
DEJ29235D 1925-12-17 1926-10-10 Verfahren zur Sicherung von Faserstoffen gegen Mottenangriff Expired DE485573C (de)

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