AT513412B1 - Mundstückbelagspapier - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Mundstückbelagspapier für einenRauchartikel wie eine Filterzigarette oder eine mit einem Filterversehen Zigarillo, wobei das Mundstückbelagspapier an seinerInnenseite eine Bedruckung mit Lack aufweist, welcher eine optischeoder eine haptische Funktion haben kann. Das Mundstückbelagspapierhat eine zusätzliche aus Lack gebildete Versiegelungsschicht,welche sich auch über jenen Lack erstreckt, dereine optische oder eine haptische Funktion hat.

Description

österreichisches Patentamt AT513 412B1 2014-07-15

Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft das Mundstückbelagspapier für einen Rauchartikel wie eine Filterzigarette oder eine mit einem Filter versehene Zigarillo.

[0002] Die Erfindung wird des Weiteren an Hand der Anwendung an Zigaretten beschrieben obwohl sie auch an Zigarillos, sofern diese mit einem Filter versehen sind, anwendbar ist.

[0003] Wesentliche Teile einer üblichen Filterzigarette sind der Tabakstrang, das diesen einhül-lende Zigarettenpapier, der Filter, das diesen unmittelbar einhüllende Filterhüllpapier und das Mundstückbelagspapier.

[0004] Das Mundstückbelagspapier, oft auch als „Tippingpapier" oder kurz "Tipping" bezeichnet, ist jener Teil der Filterzigarette, welcher beim Rauchen der Filterzigarette durch die Lippen der die Zigarette rauchenden Person berührt wird. Es umhüllt den Filterteil und ragt üblicherweise in Längsrichtung der Filterzigarette auch geringfügig in den Längsbereich des Tabakstranges und umhüllt dort das Zigarettenpapier. Es ist mit dem Filterhüllpapier und dem Zigarettenpapier durch eine Klebung verbunden. Durch das Herstellen dieser Klebung werden in der Zigarettenmaschine Filterteil und Tabakstrangteil mechanisch verbunden. Das Mundstückbelagspapier ist zumeist tatsächlich ein Papier, es kann aber auch eine Folie (oftmals auch mit "Film" bezeichnet) sein oder auch ein Verbundmaterial aus mehreren Schichten verschiedener Materialien.

[0005] Üblicherweise weist das Mundstückbelagspapier eine Bedruckung auf. Beispielsweise kann diese Bedruckung an Kork erinnern.

[0006] In der GB433228 A wird schon 1934 vorgeschlagen, das Zigarettenpapier von filterlosen Zigaretten zumindest an einem Ende, welches bestimmungsgemäß beim Rauchen mit den Lippen berührt werden soll, mit Nitrozelluloselack getränkt auszuführen. Vorteile seien unter anderem, dass damit die Emission von Rauchinhaltsstoffen an die Lippen vermindert werde, dass das Zigarettenpapier bei Berührung mit den Lippen weniger nass werde und dass das Zigarettenpapier weniger an den Lippen klebe.

[0007] Die Schriften US 2755206 A, US 3916914 A, CN 2193654 Y und EP 1895863 B1 beschreiben Zigarettenfilter, welche im Filterkern Stoffe wie typischenweise Aromastoffe in flüssiger Form gespeichert haben, wobei diese Stoffe typischerweise in einer Kapsel aufbewahrt sind, welche durch eine äußere Druckkraft soweit aufgebrochen werden kann, dass der Stoff mit dem Rauchstrom aus dem Tabakteil der Zigarette in Kontakt kommen und seine Wirkung entfalten kann. Damit der flüssige, typischerweise ölige Stoff nicht das Mundstückbelagspapier, also die äußerte Umhüllungsschicht des Filters der fertigen Zigarette, durchtränkt und verfärbt, sind das Mundstückbelagspapier und der den flüssigen Stoff beinhaltende Filterkern durch eine kreiszylindermantelförmige Zwischenschicht aus einem flüssigkeitsdichten Trennmaterial getrennt.

[0008] Die GB 1422286 A1 und die DE 2327822 A1 beschreiben ein Mundstückbelagspapier, welches aus einem Kunststofffilm besteht und auf seiner Außenseite eine zusätzliche Bedruckung mit Lack aufweist. Diese zusätzliche Bedruckung kann in zwei Schichten aufgebracht sein.

[0009] Die DE 630817 C beschreibt ein Mundstückbelagspapier welches außen eine Schicht aus Echtgold aufweist. Dazu wird am Mundstückbelagspapier eine erste Lackschicht aufgebracht, auf welcher die Goldschicht kathodisch aufgetragen wird. Über der Goldschicht wird eine weitere Lackschicht aufgebracht um Abrieb zu vermeiden. Die GB 269194 A beschreibt ein Mundstückbelagspapier auf welchem außen eine Schicht aus pulverisiertem Glimmer aufgebracht ist, welcher in Mischung mit einem Lack aufgebracht wird. Über dieser Glimmerschicht wird eine weitere Lackschicht aufgetragen.

[0010] Die US 20080029111 A1 beschreibt ein aus zwei Lagen gebildetes Mundstückbelagspapier, wobei die äußere Lage vom Raucher entfernt werden kann. Falls die innere Lage eine Beschichtung mit Empfindungsstoffen aufweist, dient die äußere Lage dazu, die Beschichtung 1 /4 österreichisches Patentamt AT513 412B1 2014-07-15 der inneren Lage gegen Einflüsse von außen zu schützen.

[0011] In der DE 1928432 U und in der DE 1532252 A1 wird vorgeschlagen, den beim Rauchen mit den Lippen zu berührenden Längsbereich von Filterzigaretten mit einem desodorierenden Mittel oder Geschmacksmittel zu tränken um zu verhindern, dass durch im Rauch enthaltene Stoffe, geschmacklich unangenehme Stoffe auf den Lippen wirksam werden. Es wird auch vorgeschlagen, den mit einem derartigen Mittel versehenen Oberflächenbereich durch eine Bedruckung, farblich von angrenzenden Oberflächenbereichen unterscheidbar zu machen.

[0012] In der US 20030178039 A1 wird ein Mundstückbelagspapier beschrieben, das zu 20-70 Gew.-% aus wasserdispergierbarem Zellulosematerial, zu 20-70 Gew.-% aus einem wasserlöslichem Filmbildner und zu 0-10 Gew.-% aus einem Feuchthaltemittel besteht. Dieses Mundstückbelagspapier wird außen bedruckt und mit einer Schicht Lip- Release-Coating überzogen. Unter Lip-Release-Coaing versteht man eine Substanz, welche das Anhaften der Lippen am Mundstückbelagspapier verhindert und üblicherweise als Lack aufgebracht wird.

[0013] In der DE 2743986 A1 wird vorgeschlagen, ein Mundstückbelagspapier, das durch geprägte Vertiefungen einen an Kork angepassten Oberflächencharakter aufweist, außen mit einer Lackschicht zu überziehen, um eine verbesserten Glanzeffekt zu erzielen. Dieser Effekt besteht darin, dass die Lackschicht in den geprägten und somit verdichteten Bereichen weniger in das Papier eindringt als in den übrigen Bereichen. So wirkt dieser glänzend in den Vertiefungen und matt im übrigen Bereich.

[0014] Die WO 2009/027331 A2 zeigt ein Mundstückbelagspapier, welches an seiner Außenseite eine Beschichtung mit kühlend wirkenden Substanzen aufweist. Die kühlend wirkende Substanz wird mit einem Trägerstoff bzw. Lösemittel (Trägerlack) aufgetragen. In einer Ausführungsvariante wird das Mundstückbelagspapier bereits vor dem Aufbringen der kühlend wirkenden Substanz an seiner Innenseite, oder Außenseite mit dem Trägerlack versehen.

[0015] Hinsichtlich des Bedruckens von Mundstückbelagspapier werden Art des Druckmaterials, Druckverfahren und aufgetragener Menge von Druckmaterial so ausgewählt bzw. bemessen, dass die Bedruckung den Beanspruchungen bei der Herstellung der Zigaretten, bei Verpackung, Transport und Lagerung der Zigaretten und natürlich beim Rauchen der Zigaretten sicher vollständig standhält und somit durch die Bedruckung keinerlei störende Nebeneffekte wie Abfärben etc. verursacht werden.

[0016] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabenstellung zielt darauf ab, die Auswahlmöglichkeiten für Bedruckungen für das Mundstückbelagspapier einer Zigarette hinsichtlich Art, Menge und Kombinierbarkeit von Bedruckungsmaterialien zu erweitern und dabei dennoch die Einhaltung der im vorigen Absatz genannten Bedingungen hinsichtlich des Standhaltens der Bedruckung gegenüber Beanspruchungen garantieren zu können.

[0017] Zum Lösen der Aufgabe wird vorgeschlagen, das Mundstückbelagspapier nach dem Bedrucken mit einer versiegelnden Lackschicht zu versehen, welche Migration verhindert bzw. teilweise reduziert.

[0018] Ein Lack in diesem Sinne ist ein flüssiger oder auch pulverförmiger Beschichtungsstoff, der dünn auf Gegenstände aufgetragen wird und durch chemische oder physikalische Vorgänge einen durchgehenden festen Film, die sogenannte Lackschicht, bildet.

[0019] Bevorzugt ist die versiegelnde Lackschicht durchsichtig. Weiter bevorzugt ist sie farblos.

[0020] Als Lack, mit welchem die versiegelnde Lackschicht gebildet werden kann, ist beispielsweise Nitrozelluloselack sehr gut geeignet.

[0021] Nach dem Bedrucken des Mundstückbelagspapiers mit Lack, welcher eine optische und/oder eine haptische Funktion haben kann, kann die erfindungsgemäß vorgesehene zusätzliche versiegelnde Lackschicht entweder durch beidseitiges Imprägnieren des Mundstückbelagspapiers mit versiegelndem Lack erfolgen oder durch einseitiges Aufträgen des versiegelnden Lackes zumeist an jener Seite des Mundstückbelagspapiers, welche an der fertigen Zigarette außen liegt. 2/4 österreichisches Patentamt AT513 412B1 2014-07-15 [0022] Es kann aber auch sinnvoll sein, die Versiegelungsschicht an jener Seite des Mund-stückbelagspapieres aufzutragen, welche an der fertigen Zigarette die Innenseite des Mundstückbelagspapiers bildet. Das ist vor allem dann der Fall, wenn an der Innenseite des Mundstückbelagspapiers zuerst ein Lack für eine andere Funktion aufgetragen wurde. Beispielsweise kann dieser zuerst aufgetragene Lack ein Lack sein, durch den die Opazität des Mundstückbelagspapiers gezielt eingestellt wird.

[0023] Bei den meisten Anwendungen werden bei geringem Aufwand sehr gute Ergebnisse erzielt, indem der versiegelnde Lack zwar nur einseitig aufgetragen wird, dafür aber mehrmals in zeitlich hintereinander stattfindenden Auftragsvorgängen.

[0024] Für das Aufträgen der versiegelnden Lackschicht können die für das Imprägnieren und/oder Bedrucken von Mundstückbelagspapiers üblichen Verfahren angewendet werden.

[0025] Die erforderliche Menge von versiegelndem Lack pro Papierfläche hängt von der Porigkeit des verwendeten Mundstückbelagspapiers und natürlich von der Art und der Menge des verwendeten optischen bzw. haptischen Lacks ab. Sie ist im Rahmen des fachmännischen Handelns gut durch Näherungsüberlegungen und/oder durch Versuch zu ermitteln.

[0026] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Mundstückbelagspapier nicht vollflächig mit einer versiegelnden Lackschicht versehen, sondern vor allem an dem vom Tabakstrang der fertigen Zigarette abgewandten Endbereich, welcher der ist, welcher beim Rauchen der Zigarette mit den Lippen berührt wird.

[0027] Indem der tabakstrangnahe Längsbereich des Mundstückbelagspapiers, welcher ja ohnedies nicht mit den Lippen berührt wird, nicht mit einer versiegelnden Lackschicht versehen ist (bzw. nicht mit einer so stark versiegelnden Lackschicht versehen ist) kann dort die Luftdurchlässigkeit des Mundstückbelagspapiers höher belassen sein, wie es in diesem Bereich für das Einstellen der Rauchwerte durch Frischluftbeimischung zum Rauchstrom vorteilhaft ist.

[0028] Durch die erfindungsgemäße Ausführung von Mundstückbelagspapieren werden vor allem auch die Anwendungsmöglichkeiten von Strukturlacken erweitert. Ein Strukturlack im Sinne dieser Beschreibung ist ein Lack, mit welchem sich auf einer Oberfläche ein Raster einer fühlbar erhabenen Struktur drucken lässt.

[0029] Durch die erfindungsgemäße Ausführung von Mundstückbelagspapieren wird nicht nur Migration von Substanzen aus einer Lackschicht des Mundstückbelagspapiers verhindert. Es wird damit auch vermindert oder ganz verhindert, dass unerwünschte Substanzen aus anderen Teilen der Zigarette als der Lackschicht des Mundstückbelagspapiers an jene Oberfläche des Mundstückbelagspapiers migrieren, welche durch die Lippen der die Zigarette rauchenden Person berührt wird. 3/4

Claims (6)

1. österreichisches Patentamt AT513 412B1 2014-07-15 Patentansprüche 1. Mundstückbelagspapier für einen Rauchartikel wie eine Filterzigarette oder einen mit einem Filter versehenen Zigarillo, dadurch gekennzeichnet, dass es an jener Seite des Mundstückbelagspapiers, welche an der fertigen Zigarette die Innenseite des Mundstückbelagspapiers ist, eine Bedruckung mit Lack aufweist, welcher eine optische oder eine haptische Funktion haben kann und eine aus Lack gebildete Versiegelungsschicht über besagter Bedruckung aufgetragen ist.
2. 2. Mundstückbelagspapier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Versiegelungsschicht aus Nitrozelluloselack besteht.
3. 3. Mundstückbelagspapier nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lack, über welchen sich die Versiegelungsschicht erstreckt, ein Strukturlack ist.
4. 4. Mundstückbelagspapier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Außenseite des Mundstückbelagspapiers eine weitere Versiegelungsschicht aufgetragen ist.
5. 5. Mundstückbelagspapier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Versiegelungsschicht nur über einen Teil der Länge des Mundstückbelagspapiers erstreckt.
6. 6. Mundstückbelagspapier nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Versiegelungsschicht nur über den dem Tabakstrang abgewandt liegenden Teil des Mundstückbelagspapiers erstreckt. Hierzu keine Zeichnungen 4/4