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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Flavoureinsatz zum Einlegen in eine Rauchartikel-Verpackung, um Aromastoffe an Rauchartikel abzugeben.
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Von der Zigarettenindustrie wurden in den letzten Jahren vermehrt Zigarettenprodukte entwickelt, die es dem Rauchartikel-Konsumenten ermöglichen, den Rauchgeschmack von Zigaretten individuell an verschiedene Geschmackswünsche anzupassen.
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Es sind bereits Zigaretten bekannt, die im Filterabschnitt eine Flavourkapsel aufweisen, die beispielsweise Menthol enthält. Durch Zerdrücken der Kapsel kann der Rauchartikel-Konsument eine Zigarette ohne Mentholgeschmack in eine Zigarette mit Menthol-Geschmack verwandeln oder aber den Mentholgehalt/-geschmack einer Zigarette mit bereits mit Menthol versehenem Tabak erhöhen.
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Aus den Druckschriften
WO 2009/092823 und
EP 2 034 817 sind Zigarettenpackungen bekannt, die mittels an der Packung angeordneter Aromastoff-Träger die in der Packung befindlichen Zigaretten einem Aromastoff aussetzen.
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Ferner sind aus der
DE 20 2004 009 457 und der
US 3,266,499 Stäbchen bekannt, die in eine Zigarettenpackung eingesetzt werden können, um die in der Packung befindlichen Zigaretten mit den in den Stäbchen vorhandenen Aromastoffen zu behandeln.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine individuell einsetzbare Möglichkeit für Rauchartikel-Konsumenten bereitzustellen, um den Geschmack von Rauchartikeln zu beeinflussen.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche definieren hierbei bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
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Der erfindungsgemäße Flavoureinsatz umfasst ein aufnahmefähiges Trägermaterial und zumindest zwei Behältnisse, die den gewünschten Flavourstoff speichern. Die Behältnisse sind dabei so ausgestaltet, dass diese durch den Benutzer geöffnet werden können, so dass der darin befindliche Flavourstoff aus den Behältnissen austreten kann. Der aus den Behältnissen ausgetretene Flavourstoff wird sodann durch das Trägermaterial aufgenommen und kann so nicht unkontrolliert in die Umgebung entweichen. Vielmehr wird der Flavourstoff vom Trägermaterial gleichmäßig, nach und nach in kontrollierter Weise an die Umgebung abgegeben. Da es sich bei der vorliegenden Erfindung um einen Flavoureinsatz zum Einlegen in eine Rauchartikel-Verpackung handelt, ist unter dem Begriff ”Umgebung” der Aufnahmeraum einer Rauchartikel-Verpackung gemeint. Auf diese Weise können Rauchartikel vom Benutzer individuell und auf einfache Weise mit Aromastoffen versehen werden. Eine Aromatisierung findet also indirekt statt, also im Gegensatz zu Rauchartikeln mit integrierten Kapseln oder Aromastoffträgern von einem Ort außerhalb der zu aromatisierenden Rauchartikel aus.
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Wird der Flavoureinsatz zusammen mit der Rauchartikel-Verpackung verkauft (beispielsweise könnte dieser zusammen mit dem Rauchartikel verpackt werden), kann der Konsument den Flavoureinsatz aus der Packung entnehmen, nach Belieben ein oder mehrere Flavourstoff-Behältnisse öffnen und den Flavoureinsatz somit aktivieren und diesen wieder in die Rauchartikel-Verpackung einlegen. Der mittlerweile im Trägermaterial befindliche Flavourstoff wird allmählich an die Umgebung abgegeben, breitet sich in der Rauchartikel-Verpackung aus, und aromatisiert auf diese Weise die in der Rauchartikel-Verpackung befindlichen Rauchartikel wie beispielsweise Zigaretten oder auch losen Feinschnitttabak für selbstgedrehte Zigaretten. Die Intensität der Aromatisierung ist dabei sowohl von der Einwirkzeit des Flavourstoffes auf die Rauchartikel als auch von der gewählten Anzahl der geöffneten Flavourstoff-Behältnisse, also der Menge des freigesetzten Flavourstoffes abhängig. Die Anzahl der Behältnisse ist dabei unbegrenzt, beispielsweise können bis zu 20 oder mehr Behältnisse im Flavoureinsatz vorgesehen sein. Auch kann die Anzahl der Behältnisse an die Anzahl der Rauchartikel angepasst sein und dieser insbesondere entsprechen.
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Als Flavourstoff sind dabei alle bekannten für Tabakprodukte geeigneten Flavourstoffe bzw. Flavourstoffmischungen geeignet. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Flavourstoff Menthol oder ist besonders bevorzugt Menthol. Als Flavourstoffe bzw. Flavourstoffgemische sind aber auch Pfefferminzöle, Spearmintöle, florale und fruchtige Flavour denkbar. Mischungen der genannten Aromastoffe sind ebenso denkbar. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Trägermaterial, welches nach dem Öffnen der Behältnisse den Flavourstoff aufnehmen soll, Filtertow, Papier und/oder Karton. Besonders bevorzugt besteht das Trägermaterial des Flavoureinsatzes aus einem dieser Materialien.
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Zwar ist es grundsätzlich vorstellbar, dass der Flavourstoff fest, flüssig oder gasförmig sein kann, allerdings wird gemäß der vorliegenden Erfindung flüssiger Flavourstoff bevorzugt. Hier ist es von Bedeutung, dass das Trägermaterial den flüssigen Flavourstoff gut aufnehmen kann, also saugfähig ist. Eine weitere wichtige Aufgabe für das Trägermaterial ist die allmähliche Abgabe des Flavourstoffes an die Umgebung bzw. das Innere der Rauchartikel-Verpackung, so dass eine kontrollierte Aromatisierung der Rauchartikel ermöglicht wird. Die Behältnisse für den Trägerstoff können als voneinander getrennte separate Kapseln, beispielsweise in der Form von ”Perlen” mit einem Hohlraum ausgestaltet sein. Diese Kapseln können aus einem beliebigen geeigneten Material bestehen, wichtig ist allerdings, dass sie durch Manipulation durch den Rauchartikel-Konsumenten geöffnet werden können, um den Flavourstoff freizusetzen. Ferner können die Behältnisse durch Ausbauchungen gebildet werden, die in einem oder mehreren flächigen Gebilden ausgestaltet sind. Dies erlaubt es, mehrere Behältnisse durch Bearbeitung eines flächigen Gebildes, beispielsweise eines Folienstreifens herzustellen. Ferner können diese Ausbauchungen durch ein oder mehrere weitere flächige Gebilde, beispielsweise durch eine Folie verschlossen werden, um den Flavourstoff in den Ausbauchungen zu halten.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung soll sichergestellt werden, dass der aus den Behältnissen austretende Flavourstoff nicht unkontrolliert, beispielsweise in flüssiger Form mit den Rauchartikeln in Kontakt kommt. Daher sieht die Erfindung in bevorzugten Ausführungsformen vor, die Behältnisse in das Trägermaterial einzubetten, so dass diese von allen Seiten vom Trägermaterial umschlossen sind, die Behältnisse neben dem Trägermaterial anzuordnen, wobei sichergestellt werden sollte, dass die Behältnisse ausschließlich in Richtung des Trägermaterials geöffnet werden, oder aber die Behältnisse mittels des Trägermaterials lediglich zu umhüllen. Umhüllen soll an dieser Stehe im Gegensatz zum Einbetten so verstanden werden, dass zumindest eine Stelle an einem oder mehreren Behältnissen frei von Trägermaterial ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die Behältnisse durch Zerstören der Behältniswandung geöffnet, wobei die Zerstörung besonders bevorzugt durch Drücken auf die Behältnisse hervorgerufen wird. Auf eine besondere einfache Weise kann Flavourstoff freigesetzt werden, wenn die Zerstörung der Behältniswandung durch einfaches Drücken des Rauchartikel-Benutzers bzw. Zerquetschen der einzelnen Behältnisse möglich ist. Allerdings wäre es ebenso vorstellbar, die Behältnisse länglich auszugestalten, um dem Rauchartikel-Konsumenten die Möglichkeit zu geben, diese wie ein Stäbchen zu zerbrechen. Im Grundsatz soll dem Benutzer die Möglichkeit gegeben werden, die Behältnisse ohne Zuhilfenahme von Hilfsmitteln gleich welcher Art, zu öffnen.
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Um eine kontrollierte Öffnung der Behältnisse sicherzustellen, so dass der austretende Flavourstoff ausschließlich dem Trägermaterial zugeführt wird, können in der zu zerstörenden Behältniswandung ein oder mehrere Schwächungen, etwa reduzierte Wandstärken vorgesehen werden.
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Eine weitere Möglichkeit, ungewollten Kontakt des austretenden Flavourstoffes mit den Rauchartikeln zu verhindern, ist das Vorsehen einer Umhüllung für den Flavoureinsatz. Eine solche Umhüllung kann beispielsweise aus Papier gefertigt sein und direkt auf das Trägermaterial aufgebracht werden. Insbesondere kann die Umhüllung wie Zigarettenpapier auf der Zylinderfläche einer Zigarette den Flavoureinsatz bzw. das Trägermaterial umhüllen. Um dennoch einen kontrollierten Austrag des Flavourstoffes sicherzustellen, kann die Umhüllung porös ausgestaltet sein und/oder Durchbrechungen aufweisen, durch die der Flavourstoff hindurchtreten kann.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann der Flavoureinsatz an seiner Außenseite, insbesondere auf der Umhüllung Markierungen aufweisen, um dem Rauchartikel-Konsumenten Hinweise hinsichtlich der Lage der Behältnisse im Flavoureinsatz bzw. im Trägermaterial oder hinsichtlich der Art der in den Behältnissen befindlichen Flavourstoffe zu geben. Auch ist es vorstellbar, den Flavoureinsatz oder darauf aufgebrachte Markierungen entsprechend der Behältnisanordnung im Trägermaterial bzw. Im Flavoureinsatz mehr oder weniger stark einzufärben, um den Rauchartikel-Konsumenten auf die Stärke der Aromatisierung entsprechend der Anzahl der geöffneten Behältnisse hinzuweisen. Etwa kann ein länglicher Flavoureinsatz, bei welchem die Behältnisse aneinandergereiht angeordnet sind, von einem Ende zum anderen Ende immer intensiver werdende Markierungen aufweisen. Dies kann beispielsweise sowohl durch die Farbintensität (etwa hellgrün zu dunkelgrün für Menthol) oder aber auch durch die Größe der Markierungen geschehen.
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Besonders bevorzugt wird gemäß der vorliegenden Erfindung der Flavoureinsatz länglich, in Form eines sogenannten ”Flavoursticks” ausgestaltet. Ein solcher Stick kann insbesondere für die Aromatisierung von Zigaretten die Ausmaße und Form einer Zigarette aufweisen. Auf diese Weise kann ein solcher Stick zusammen mit den zu aromatisierenden Zigaretten in einer Packung verkauft werden. Es ist jedoch von Vorteil, wenn sich ein solcher Stick zumindest durch ein Merkmal von herkömmlichen Zigaretten unterscheidet, um Verwechslungen durch den Rauchartikel-Konsumenten zu vermeiden. So kann der Stick entweder länger oder kürzer als die zu aromatisierenden Zigaretten ausgestaltet sein, wobei ein längerer Stick einfacher der Rauchartikel-Verpackung entnommen werden kann. Ferner kann ein solcher Stick Markierungen, insbesondere an den Stirnflächen aufweisen, so dass der Rauchartikel-Konsument den Flavourstick sofort als solchen erkennt. Auch sind diverse Querschnitte eines solchen Sticks vorstellbar, also beispielsweise neben rund wie Zigaretten auch quadratisch, was ebenfalls ein Unterscheidungsmerkmal zu herkömmlichen Zigaretten darstellt.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Packung mit mehreren Flavoureinsätzen, wie diese oben beschrieben wurden. Durch eine solche Packung werden dem Rauchartikel-Konsumenten wesentlich mehr Möglichkeiten gegeben, das Aroma seiner Rauchartikel zu beeinflussen, da die Anzahl der Flavoureinsätze nicht an die Anzahl der gekauften Rauchartikel-Verpackungen gekoppelt ist.
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Im Folgenden werden besonders bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung anhand von Zeichnungen beschrieben. Die Erfindung kann die hierin beschriebenen Merkmale sowohl einzeln als auch in beliebiger sinnvoller Kombination umfassen.
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Es zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform eines Flavoursticks,
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2 eine zweite Ausführungsform eines Flavoursticks.
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In der 1 ist eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Flavoursticks gezeigt, der die Form und die Ausmaße einer Zigarette, also eine gestreckte Zylinderform aufweist. Der Flavourstick als Gesamtes ist mit dem Bezugszeichen 1 versehen. Dieser Flavourstick umfasst im Wesentlichen ein Trägermaterial und zwar in Form eines gestreckten Zylinders, in welches der Länge nach mehrere Behältnisse 3 für einen Flavourstoff 4 angeordnet sind. Um die Mantelfläche des Flavoursticks 1 ist eine poröse Papierumhüllung 7 aufgebracht, auf die wiederum mehrere Markierungen 8, hier in Form von umlaufenden Linien aufgedruckt sind.
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Will ein Rauchartikel-Konsument Rauchartikel aromatisieren, muss er je nach Geschmack ein oder mehrere Behältnisse 3 zerdrücken, so dass die Behältniswandung 5 zerstört wird und der flüssige Flavourstoff 4 vom saugfähigen Trägermaterial 2 aus Filtertow aufgesogen wird. Die Umhüllung 7 verhindert dabei, dass der Flavourstoff mit den umliegenden Zigaretten in flüssiger Form in Berührung kommt, sobald der Flavourstick 1 wieder zurück in die Zigarettenpackung gesteckt wird. Allerdings erlaubt die Umhüllung 7 durch ihre poröse Ausgestaltung den Durchtritt von gasförmigen Stoffen zur Aromatisierung der umliegenden Rauchartikel.
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Die umlaufenden Linienmarkierungen 8 geben dem Rauchartikel-Benutzer einen eindeutigen Hinweis, wo die zu zerdrückenden Behältnisse 3 im Flavourstick 1 angeordnet sind.
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In der 2 ist eine weitere Ausführungsform für einen ”Folienstreifen”-Flavourstick gezeigt. Ein nicht näher bezeichnetes erstes flächiges Gebilde unten weist fünf Ausbauchungen auf, die durch ein weiteres, nicht näher bezeichnetes flächiges Gebilde verschlossen werden. Die dadurch gebildeten Behältnisse 3 werden somit sowohl von der Umgebung als auch voneinander abgetrennt. Beide Flächengebilde können aus einer Folie, bevorzugt einer Kunststofffolie gebildet werden, wobei die obere Folie schwächer, d. h. leichter zerstörbar als die untere Folie mit den Ausbauchungen ausgestaltet sein sollte, um den Austritt des Flavourstoffes 4 zum Trägermaterial 2 hin sicherzustellen. Wie bei der ersten Ausgestaltungsform zerdrückt der Rauchartikel-Konsument ein oder mehrere der durch die Ausbauchungen gebildeten Kapseln, wobei die obere Folie zerstört wird und das Trägermaterial 2 den austretenden flüssigen Flavourstoff aufnimmt. Auch hier ist das Trägermaterial 2 an der Oberseite mit einer Umhüllung versehen, um keinen flüssigen Flavourstoff unkontrolliert an die Umgebung abzugeben.
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Durch die Ausbauchungen ist für den Rauchartikel-Konsumenten die Lage der Behältnisse 3 eindeutig bekannt, allerdings kann die Umhüllung 7 auf der Oberseite Markierungen aufweisen, um auch von der Oberseite einen Hinweis auf die Lage der Behältnisse 3 zu geben. Ebenso können Markierungen für den Inhalt, beispielsweise unterschiedliche Flavourstoffe in unterschiedlichen Behältnissen 3 geben. Grundsätzlich ist nämlich vorstellbar, dass die Behältnisse 3 eines einzigen Flavoureinsatzes 1 unterschiedliche Flavourstoffe 4 beinhalten. So kann der Benutzer je nach Belieben auch unterschiedliche Aromen ”mixen”.
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Der in der 2 gezeigte und im Querschnitt zu sehende Flavoureinsatz muss nicht zwangsläufig als länglicher ”Flavourstick” ausgestaltet sein, gemäß der vorliegenden Erfindung kann der Flavoureinsatz auch grundsätzlich flächig ausgestaltet sein, was bei der in der 2 zu sehenden Ausführungsform besonders deutlich wird: der hier gezeigte Flavoureinsatz kann sich auch in Zeichenebene hinein forterstrecken, so dass von einer ”Flavourtafel” gesprochen werden könnte.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/092823 [0004]
- EP 2034817 [0004]
- DE 202004009457 [0005]
- US 3266499 [0005]