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Die Erfindung betrifft eine Amphibienleitwand aus miteinander über im Boden zu verankernde Steher verbundenen Wandelementen.
Derartige Leiteinrichtungen, welche die Wanderungen von Kröten,
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werden Amphibienzäune bestehend aus miteinander verschraubten Stahlplanken vorbeschrieben. Die Stahlplanken sind an in das Erdreich gerammten Pfosten befestigt. Weiters sind die Planken mit einem parallel zur Strasse waagrecht verlaufenden Abkantung versehen, die eine sogenannte Laufstrasse für die Amphibien bildet. Durch diese Leiteinrichtung können Querwanderungen von Amphibien über eine Strasse unterbunden werden.
Dadurch wird einerseits vermieden, dass Amphibien durch den Strassenverkehr getötet werden und anderseits die Strassenoberfläche durch getötete Amphibien rutschig wird, was zu einer Gefährdung des Strassenverkehrs führen kann.
Dennoch haben diese bekannten Amphibienleitwände den Nachteil, dass sie an Geländeformen, wie Steigungen, Kurven etc. nicht bzw. nur mit hohem Aufwand angepasst werden können. Grund dafür ist die Schraubverbindung der Wandelemente untereinander und mit den jeweiligen Stehern.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen.
Erfindungsgemäss wird eine Amphibienleitwand der eingangs genannten Art vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Wandelemente über Klemmverbindungen an den Stehern befestigt sind.
Das Verschwenken der Wandelemente kann sowohl um zur Längserstrekkung der Steher parallele Achsen als auch um zur Längserstreckung der Steher senkrechte Achsen erfolgen. Die Verschwenkbarkeit kann erhöht werden, wenn die freien Längsränder der Schenkel der Steher nach innen umgebogen sind. Besonders bevorzugt ist eine Klemmverbindung mit einer Klemmleiste, welche die Wandelemente gegen den Steher drückt. Die Klemmleiste wird vorzugsweise mit wenigstens einer Schraube an den Stehern befestigt. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Klemmleiste um eine zu ihrer Längserstreckung parallele Achse gewölbt, wobei die konkave Seite der Klemmleiste dem Steher zugekehrt ist.
Das Befestigen der Wandelemente an den Stehern erfolgt insbesondere dadurch, dass deren Enden zwischen den Klemmleisten und den Biegebereichen der Schenkel der Steher nach Art einer Linienklemmung geklemmt sind.
Die Wandelemente besitzen vorzugsweise eine im wesentlichen Uförmige Querschnittsform, wobei vom oberen Schenkel der Wandelemente ein Oberflansch nach unten ragen kann, der einen Überkriechschutz bildet.
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Vom unteren Schenkel des Wandelementes kann ein Unterflansch abstehen, der in den Boden gedrückt wird, und so als Unterkriechschutz dient.
Vorzugsweise dient der untere, vom Steher weg weisende Schenkel der Wandelemente zur Ausbildung zusätzlicher Laufstrassen für Amphibien. Die Ausbildung der Laufstrasse erfolgt dabei durch Auflegen von Platten.
Diese Platten können aus Stahlblech, Kunststoff, Stein oder Beton bestehen. Zusätzlich können die Platten an den Wandelementen befestigt sein, wobei eine Befestigung in. besonders einfacher Weise an dem unteren Schenkel der Wandelemente erfolgt.
Um eine zusätzliche Befestigung der Amphibienleitwand im Erdreich zu gewährleisten, kann der vom unteren Schenkel der Wandelemente nach unten abstehende, zum Steher annähernd parallele Unterflansch in den Boden gedrückt werden, indem beispielsweise mit dem Fuss auf den unteren Schenkel der Wandelemente gestiegen wird.
Der Unterflansch gleicht auch Bodenunebenheiten aus, wenn erwenigstens teilweise-in den Boden gedrückt worden ist.
Damit die Steher gegen Korrosion ausreichend geschützt sind, bestehen diese aus Stahlblech, beispielsweise verzinktem Stahlblech, wobei deren Querschnitt C-förmig ausgebildet sein kann. Bedingt durch diesen C-förmigen Querschnitt der Steher sind die Wandelemente zu den Stehern verschwenkbar.
Mögliche Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Figuren 1 bis 5 näher erläutert. Es zeigt :
Fig. 1 im Schnitt einen Teil einer Amphibienleitwand ;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Teils der Amphibienleitwand von Fig. l ;
Fig. 3 bis 5 zeigen Ausführungsformen mit zusätzlichen Laufstrassen für Amphibien. Diese können gemäss Fig. 3 aus Stahlblechen 10, gemäss Fig.
4, aus Kunststoffplatten 15 und gemäss Fig. 5 aus Stein- oder Betonplatten 16 gebildet werden.
Die erfindungsgemässe Amphibienleitwand wird bei der Ausführungsform nach Fig. 1 derart errichtet, dass die Wandelemente 1 zwischen C-förmigen Stehern 2 und an diesen angebrachten Klemmleisten 4 eingeklemmt werden.
Hierzu werden die Enden benachbarter Wandelemente 1 an den Steher 2 angelegt und dann die Klemmleiste 4 montiert. Durch Anziehen einer Schraube 5 und einer Mutter 6 erfolgt die Klemmung der Wandelemente 1 an den Stehern 2. Wie die strichlierten Linien in Fig. 1 zeigen, werden die Drehachsen 7 durch Linienklemmung definiert, da die Schenkel des Cförmigen Stehers 2 an ihren freien Längsrändern 3 nach innen umgebogen sind. Durch Ausbildung der entsprechenden Drehachsen 7 kann jedes Wand-
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element 1 nach vorne und nach hinten geschwenkt werden. Überdies können die Wandelemente 1, weil sie an den Stehern 2 nur durch Klemmen festgelegt sind, in lotrechten Ebenen auf und ab verschwenkt werden.
Dadurch ist ein Anpassen des Verlaufs der Leitwand an die jeweils herrschenden Geländebedingungen, sei es nun an Kurven, Steigungen oder Gefälle möglich.
In Fig. 2 ist zu ersehen, dass durch die Klemmleiste 4 eine kraftschlüssige (klemmende) Verbindung zwischen Steher 2 und dem Wandelement 1 erzielt wird. Ferner ist aus Fig. 2 zu ersehen, dass das Wandelement 1 ein im wesentlichen U-förmiges Profil hat. Vom freien Rand des oberen Schenkels der Wandelemente 1 ragt ein Oberflansch 8 nach unten. Dieser Oberflansch 8 erhöht die Steifigkeit der Wandelemente 1 und bildet ein Hindernis, das Amphibien nicht überwinden können ("Überkriechschutz").
Vom freien Rand des unteren Schenkels der Wandelemente 1 ragt ein Unterflansch 9 nach unten. Dieser dient insbesondere als Unterkriechschutz.
Durch den Oberflansch 8 wird insbesondere die Montage erleichtert, da das Wandelement 1 an diesem erfasst werden kann. Der Unterflansch 9 dient, wie in Fig. 3 bis 5 gezeigt, unter anderem zur Befestigung des Wandelementes 1 im Erdreich.
Der untere Schenkel 17 des Wandelementes 1 kann weiters als Auflage- und Tragefläche für allenfalls vorgesehene, zusätzliche Laufstrassenelemente, wie gemäss Fig. 3, einem Laufstrassenelement 10 aus verzinktem Stahlblech, dienen. Dieses ist mit Schrauben 13 mit dem Wandelement 1 verbunden. Das Laufstrassenelement 10 weist einen Flansch 12 auf, der wie der Unterflansch 9 des Wandelementes 1, ins Erdreich gedrückt oder gerammt wird. Die Oberfläche verzinkter Laufstrassenelemente 10 kann je nach Anforderung mit unterschiedlichen Beschichtungen versehen sein, wie beispielsweise mit einer Sandschicht oder mit einem Dickschichtanstrich. Diese zusätzlichen Massnahmen verkleinern die Oberflächentemperatur des verzinkten Stahlbleches bei Sonneneinstrahlung.
Bei erhöhter Sonneneinstrahlung würde sich nämlich die Laufstrasse derart aufheizen, dass Amphibien bei ihrer Wanderung auf der Laufstrasse bedingt durch ihre feuchte, drüsenreiche Haut gefährdet werden, welche durch die Hitze austrocknen würde.
Weiters ist es möglich, eine Laufstrasse, wie in Fig. 4 dargestellt, durch Anschrauben einer witterungsbeständigen Kunststoffplatte 15 zu bilden. Diese wird durch die Schraube 13'am Wandelement 1 befestigt.
Die Kunststoffplatten 15 können beispielsweise aus Recycling-Kunststoff bestehen. Bedingt durch das mechanisch-elastische Verhalten des Kunststoffes kann die Ausbildung eines Unterflansches unterbleiben.
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Auf besonders einfache Weise lassen sich Laufstrassen im Gelände in Form von Stein- oder Betonplatten 16 (Fig. 5) anbringen. Dies deshalb, da aufgrund ihrer Dicke und ihres Gewichtes auf eine Befestigung an Wandelementen 1 verzichtet werden kann.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich die erfindungsgemässe Amphibienleitwand besonders einfach montieren, aber auch den jeweiligen Geländebedingungen anpassen lässt. Dies deshalb, da die Wandelemente 1, der Amphibienleitwand untereinander an den ins Erdreich gerammten Stehern 2 mittels Klemmverbindungen befestigt sind. Haben die Steher 2 zusätzlich ein C-förmiges Profil, welches nach innen umgebogene Ränder 3 seiner Schenkel aufweist, so bilden sich Drehachsen, um welche das Verschwenken der Wandelemente 1 zum Anpassen an die jeweiligen Geländebedingungen in grösserem Ausmass möglich ist.
Zusammenfassend kann ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wie folgt beschrieben werden :
Die erfindungsgemässe Amphibienleitwand besteht aus einzelnen Wandelementen 1, die über Klemmverbindungen an im Erdreich steckenden Stehern 2 befestigt sind. Die Steher 2 haben ein C-förmiges Profil, wobei die freien Ränder 3 der Schenkel nach innen umgebogen sind. So bilden sich in Verbindung mit der gewölbten Klemmleiste 4 Drehachsen aus, um welche durch Verschwenken der Wandelemente 1 bei der Montage der Amphibienleitwand eine Anpassung an die jeweiligen Geländebedingungen möglich ist.