Die Erfindung betrifft eine Rilleinrichtung an einer Falzmaschine, für Papier oder dergleichen, mit einer Rolle auf einer ersten Welle im Rahmen einer Papierführung, welche Rolle zur Ausbildung einer Rille eine den Rollendurchmesser überragende Scheibe, insbesondere Ringscheibe trägt und mit einer gegenüberliegenden Nutenrolle auf einer zweiten, parallelen Welle, in deren Nut der äussere Randbereich der Ringscheibe mit Spiel eingreift und das Papier unter bleibender örtlichen Dehnung in die Nut hineindrückt. Im Bereich der Druckerei und des graphischen Gewerbes ist das Falten bzw. die Ausbildung eines Falzes eines Papiers oder Kartons eine häufig auftretende Notwendigkeit. Um das Brechen der Kanten bei einem Falz (oder einer Faltung) zu vermeiden ist es daher bekannt, vor dem Falzen an der Stelle der späteren Kante eine Rille zur örtlichen Dehnung des Papiers auszuprägen.
Dazu sind in der Papierführung des Einlaufs zur Falzmaschine einander gegenüberliegende Rollen als Rollenpaar vorgesehen, von denen die eine eine die Mantelfläche etwas überragende Ringscheibe trägt und die andere eine Ringnut aufweist, in die die Ringscheibe mit ihrer Aussenkontur eingreift. Dabei lässt die Ringscheibe in der Nut für das Papierblatt genügend Freiraum, sodass es zwar gedehnt aber nicht beschädigt also nicht etwa eingeschnitten wird. Der Freiraum zwischen der Ringscheibe und der Nut und die Stärke des Papiers oder Kartons sollten für optimale Ergebnisse einer Rillung aufeinander abgestimmt sein. Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass die Nutenrolle (10) mehrteilig insbesondere zweiteilig ausgebildet und die Teile in axialer Richtung zur Ausbildung unterschiedlich breiter Nuten teleskopartig ineinanderschiebbar sind.
Die optimale
Justierung der Nutbreite ergibt sich dadurch, dass die beiden Teile der Nutenrolle gegen die Ringscheibe geschoben werden, wobei man beiderseits der Ringscheibe Papierstreifchen des zu rillenden Papiers beilegt. Dadurch stellt sich die Nutbreite automatisch ein. Die beiden Teile der Nutenrolle werden z.B. mittels Wurmschrauben an der Welle lagefixiert.
Eine konkrete Ausführung ist dadurch gekennzeichnet, dass die einander gegenüberliegenden Stirnbereiche der zweigeteilten Nutenrolle einerseits eine kreiszylindrische Hinterschneidung und anderseits einem auf den Durchmesser der Hinterschneidung verjüngten kreiszylindrischen Absatz aufweisen, der in die Hinterschneidung einschiebbar ist, dass die Teile der Nutenrolle zur Einstellung unterschiedlicher Nutenbreiten (b) in unterschiedlichen axialen Positionen zueinander fixierbar sind und dass die Ringscheibe der gegenüberliegenden Rolle gegen andere Ringscheiben austauschbar ist, die in den Abmessungen, insbesondere in der Scheibenstärke unterschiedlich sind.
Besonders zweckmässig im praktischen Einsatz der Erfindung ist es, wenn die Hinterschneidung in der Stirnfläche des einen Teiles der Nutenrolle durch eine Einfräsung bzw. durch Eindrehen in einer Tiefe von 3 mm ausgeführt wird und zur gehärteten Mantelfläche noch ein hülsenähnlicher Bereich als Vorsprung mit einer Wandstärke von 0,4 mm stehen bleibt. Der andere Teil der Nutenrolle weist in seiner Mantelfläche eine kleine Abstufung als verjüngten kreiszylindrischen Absatz auf, wobei die Tiefe der Abstufung ebenfalls 0,4 mm beträgt. Die axiale Länge beträgt 3 mm oder weniger. Die Passung wird so gewählt, dass die einander gegenüberliegenden Teile der
Nutenrolle teleskopartig ineinander geschoben und in beliebigen Abständen zueinander, welche den gewünschten unterschiedlichen Nutbreiten entspricht, lagefixiert werden können.
An der gegenüberliegenden Rolle ist stirnseitig ein Flanschring angeschraubt, wobei eine Ringscheibe mit vorwählbarer Mantelstärke beigelegt und fixiert ist. Diese Ringscheibe überragt den Durchmesser bzw. die Mantelfläche der Rolle um ein Mass, das geringer ist, als die Nuttiefe der ge genüberliegenden Nutenrolle. Beim Praxisbeispiel ist der Überstand der Ringscheibe geringer als 0,4 mm. Es ist zur Herstellung optimaler Rillen, die auf die Papierstärke abgestimmt sind, ausreichend, die Nutenbreite auf die durch zwei Papierstärken erhöhte Materialstärke der Ringscheibe anzupassen. Bei stärkerem Papier kommen stärkere Ringscheiben zum Einsatz und die Nut wird somit breiter eingestellt.
Allenfalls können bei stärkeren Papiersorten im Durchmesser etwas verringerte Ringscheiben eingesetzt werden, damit das Papier bei der Rillenbildung bloss gedehnt, nicht aber zwischen Nutengrund und Aussenwand der Ringscheibe gequetscht wird. Letzteres kann allerdings erwünscht sein, um das Falzen zu erleichtern.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt. Fig. 1 zeigt die erfindungsgemässe Rilleinrichtung teilweise im Schnitt und Fig. 2 als Detail aus Fig. 1 den Eingriffsbereich einer Ringscheibe in die Nut einer Nutenrolle.
Im Zulaufbereich einer Falzmaschine sind im Bereich der Papierführung Rollenpaare vorgesehen, von welchen zumindest ein Rollenpaar der Ausführung gemäss Fig. 1 entspricht. Auf einer Welle 1 ist eine Rolle 2 mittels einer Klemmschraube 3 (als strichpunktierte Linie angedeutet) vorgesehen.
Mittels eines Ringflansches 4 und entsprechenden Schrauben 5 ist seitlich eine Ringscheibe 6 vorgesehen, die im Durchmesser die Rolle 2 geringfügig (z.B. 0,4 mm) überragt. Die Rolle 2 besteht aus oberflächengehärtetem Stahl. Die Ringscheibe 6 kann aus Kunststoff geformt sein.
Parallel zur Welle 1 ist eine zweite Welle 7 vorgesehen, auf der eine aus zwei Teilen 8, 9 bestehende Nutenrolle 10 sitzt. Die beiden Teile 8, 9 sind mittels Klemmschrauben 11, 12 mit der Welle kraft- und gegebenenfalls formschlüssig verbunden. Der kreiszylindrische Teil 8 der Nutenrolle 10 weist im Bereich einer Stirnseite einen den Durchmesser verjüngenden kreiszylindrischen Absatz 13 auf, der in eine Hinterschneidung 14 in der Stirnfläche des Teiles 9 der Nutenrolle 10 eingreift.
Die beiden Teile 8, 9 können ineinander teleskopartig eingeschoben werden, sodass sich auf Grund des Absatzes 13 eine Nut 15 bildet. Diese ist in ihrer Breite b variabel. Durch Festklemmen der Teile 8, 9 der Nutenrolle 10 kann die Breite der Nut 15 fixiert werden. In diese Nut 15 greift die Ringscheibe 6 mit Spiel ein. Bei einem Ausführungsbeispiel beträgt die Nuttiefe 0,4 mm und die Länge des Absatzes 13 etwa 3 mm. Die Nutbreite b ist zwischen 1 und 2,5 mm verstellbar und wird auf die Stärke der Ringscheibe 6 abgestimmt. Dazu werden schmale Streifen des zu rillenden bzw. falzenden Papiers beiderseits der Ringscheibe 6 angelegt und die beiden Teile 8, 9 gegen die Ringscheibe 6 geschoben. Nach Festziehen der Schrauben 11, 12 werden die Papierstreifen entfernt.
Je stärker das Papier ist, desto stärker wählt man die Ringscheibe 6 (z.B. 0,6 mm).
In Fig. 2 sieht man den Bereich der Nut 15 im Detail. Ein Papier 16 ist strichliert eingesetzt. Das Papier 16 wird durch die Ringscheibe 6 in die Nut 15 gedrückt, sodass es zwar gedehnt, jedoch nicht verletzt wird. Es entsteht eine Rille im Papier, die das Falzen nicht nur erleichtert, sondern auch dem Bruch der Falzkanten verhindert.