DE19857123C1 - Walze zur Führung von bahnenförmigem Material - Google Patents
Walze zur Führung von bahnenförmigem MaterialInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Walze zur Führung von bahnenförmigem Material mit einer Tragwelle und einem auf der Tragwelle rotationssymmetrisch angeordneten, verformbaren Belag, wobei der Belag, ausgehend von einer senkrecht zur Tragwelle verlaufenden Mittelebene mit mindestens je einem wendelförmig zu beiden Enden des Belages verlaufenden Einschnitt versehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Walze zur Führung von
bahnenförmigem Material mit einer Tragwelle und einem
auf der Tragwelle rotationssymmetrisch angeordneten,
verformbaren Belag, wobei der Belag, ausgehend von
einer senkrecht zur Tragwelle verlaufenden Mittelebene
mit mindestens je einem wendelförmig zu beiden Enden
des Belages verlaufenden Einschnitt versehen ist.
Eine Walze der vorgenannten Art ist beispielsweise aus
der DE 20 51 425 A1 bekannt. Die wendelförmigen Ein
schnitte verlaufen dabei mit gegenläufiger Richtung, so
daß sie sich mehrfach kreuzen.
Aus der US 4,566,162 A sind Breitstreckwalzen mit
wendelförmigen Einschnitten bekannt, wobei jeweils eine
wendelförmige Nut sich ausgehend von einer senkrecht
zur Tragwelle verlaufenden Mittelebene zu dem einen
beziehungsweise zu dem anderen Ende der Breitstreck
walze erstreckt.
Die Europäische Patentanmeldung EP 0 703 176 A1 offenbart eine
Breitstreckwalze mit den Merkmalen des Oberbegriffs von
Anspruch 1.
Sinn und Zweck der genannten Breitstreckwalzen ist es,
ein darüber geführtes bahnenförmiges Material wie dünne
Folien, Papierbahnen oder Textilbahnen glatt auszubrei
ten, bevor es weiter verarbeitet wird.
Aus Gründen einer Produktivitätssteigerung sowie Kosten
ersparnis ist man dabei bestrebt, die Materialbahnen mit
möglichst großer Breite zu fertigen und zu verarbeiten.
Häufig wird das Material, beispielsweise eine Papierbahn,
jedoch nicht in dieser "Originalbreite" gebraucht. In
diesem Zusammenhang ist es bekannt, die Materialbahn in
Längsrichtung auf die gewünschte Bahnenbreite zu schnei
den und die einzelnen Materialbahnen anschließend indivi
duell auf eine zugehörige Welle, Hülse oder dergleichen
aufzuwickeln (sogenannter "Nutzen"). In der EP 0 340 228 B1
wird in diesem Zusammenhang eine Breitstreckwalze zur
vereinzelten Führung von beabstandeten Materialbahnen
vorgeschlagen. Ungelöst bleibt dabei das Problem, die
durch den Schneidvorgang getrennten Materialbahnen "aus
einanderzuziehen", sie also soweit zu trennen, daß eine
individuelle Aufwicklung anschließend störungsfrei er
folgen kann.
Der Erfindung liegt insoweit die Aufgabe zugrunde, eine
Walze der vorgenannen Art anzubieten, die eine optimierte
Breitstreckwirkung aufweist und insbesondere auch als
Separierwalze genutzt werden kann, also geeignet ist, die
nach einem Längsschnitt einer Materialbahn entstehenden
(einzelnen) Materialbahnen zumindest soweit auseinander
zuziehen, um die anschließende Konfektionierung in
"Nutzen" zu verbessern.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß dieses
Ziel dadurch erreicht werden kann, indem die Walze
einerseits "bombiert" ausgebildet und andererseits mit
hinterschnittenen und zum jeweiligen Ende des
Walzenbelages abnehmende Einschnittiefe aufweisenden
Einkerbungen ausgebildet wird.
Eine sogenannte "Bombage" des Walzenbelages ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Belag im Bereich seiner Mittel
ebene einen größeren Durchmesser aufweist als an seinen
freien Enden.
Hinterschnittene Einkerbungen zeichnen sich dadurch aus,
daß sie in Richtung auf die Mittelebene geneigt ausgebil
det sind.
Durch die Kombination der vorstehend genannten Merkmale
wird eine verstärkte Zugkraft auf das über die Walze
geführte Bahnenmaterial ausgeübt, welches somit "nach
außen" geführt wird.
Aufgrund der Bombage der Walze sowie der hinter
schnittenen, eine abnehmende Einschnittiefe aufweisenden
Einkerbungen wird gleichzeitig erreicht, daß die
Vereinzelung der Teilbahnen nicht parallel erfolgt,
sondern verstärkt zum jeweils freien Ende der Walze hin.
Wird beispielsweise eine Bahn in sechs Teilbahnen ge
schnitten, und verlaufen jeweils drei Teilbahnen auf
jeder Seite der Mittelebene der Walze, so bewirkt die
erfindungsgemäße Walze, daß die jeweils außen (am Ende
der Walze) verlaufenden Bahnen weiter nach außen geführt
werden als die in Richtung auf die Mittelebene benach
barte Bahn, so daß sich alle sechs Bahnen anschließend
leicht, genau und problemfrei aufwickeln lassen.
Die Erfindung betrifft danach in ihrer allgemeinsten
Ausführungsform eine Walze zur Führung von bahnenför
migem Material mit einer Tragwelle und einem auf der
Tragwelle rotationssymmetrisch angeordneten verformbaren
Belag, wobei der Belag, ausgehend von einer senkrecht
zur Tragwelle verlaufenden Mittelebene mit mindestens je
einem wendelförmig zu beiden Enden des Belages verlau
fenden Einschnitt versehen ist und der Belag im Bereich
der Mittelebene seinen größten Durchmesser aufweist und
der Außendurchmesser des Belages symmetrisch zur Mittel
ebene zu beiden Endes des Belages abnimmt sowie die Ein
schnitte in Richtung auf die Mittelebene geneigt ausge
bildet sind, wobei mindestens ein Einschnitt auf jeder
Seite der Mittelebene (M) mit abnehmender Einschnittiefe
zum jeweiligen Ende des Belages ausgebildet ist.
Grundsätzlich könnte der Belag (die Belagoberfläche) auf
beiden Seiten der Mittelebene kegelstumpfförmig ausge
bildet werden.
Eine optimierte Separierwirkung läßt sich jedoch mit
einer Belagoberfläche erreichen, die bei einem Schnitt
entlang einer, die Mittenlängsachse der Tragwelle auf
nehmenden Ebene zwischen der Mittelebene und dem jewei
ligen Ende des Belages eine gekrümmte Form aufweist.
Mit anderen Worten: der Belag verjüngt sich nicht
"geradlinig" von der Mittelebene zum jeweiligen freien
Ende hin, sondern verläuft "gekrümmt".
Wäre vorgesehen, daß jeder Einschnitt eine konstante
Einschnittiefe aufwiese, ergäbe sich daraus zwangsläufig,
daß der Nutgrund jedes wendelförmigen Einschnitts auf
einer gedachten Oberfläche liegt, die parallel zur
Belagoberfläche verläuft.
Um eine weitere Steigerung der Separierwirkung der Walze
zu erreichen, ist jedoch vorgesehen, mindestens einen
Einschnitt auf jeder Seite der Mittelebene mit
abnehmender Einschnittiefe zum jeweiligen Ende des
Belages auszubilden. Entsprechend weist jeder von der
Mittelebene zum Ende des Belages durchgehende Einschnitt
an seinem "innenseitigen" Ende eine größere
Einschnittiefe auf wie an seinem freien Ende. Hierdurch
wird erreicht, daß auf das in bezug auf die Walze
außenliegende bahnenförmige Material eine größere
Zugkraft ausgeübt wird als auf das innenliegende
Material und dadurch die gewünschte unterschiedliche
Trennung in Axialrichtung der Walze erfolgt.
Dabei kann die Einschnittiefe so gewählt werden, daß ein
geschlossenes, im Belag innenliegendes Ende des jeweili
gen Einschnitts (die Boden- oder Grundfläche des Ein
schnitts) auf einer gedachten Zylinderfläche liegt, die
konzentrisch zur Tragwelle verläuft. Auf diese Weise wird
die Walze im Bereich der Mittelebene relativ weich und im
Bereich der freien Enden relativ hart ausgebildet.
Im weiteren wird vorgeschlagen, mindestens zwei, im Ab
stand zueinander verlaufende Einschnitte auf jeder Seite
der Mittelebene im Belag vorzusehen. Dabei können die
Einschnitte auf jeder Seite zur Mittelebene im wesent
lichen parallel zueinander verlaufen.
Abgesehen von den Abschnitten der Einschnitte unmittel
bar benachbart zu der Mittelebene und zu den freien
Enden der Walze entspricht der optische Eindruck des
Walzenbelages danach dem einer Breitstreckwalze mit
jeweils einer Nut auf beiden Seiten der Mittelebene,
tatsächlich sind jedoch mehrere, parallel zueinander
verlaufende Nuten vorhanden.
Bei Ausbildung von zwei Einschnitten auf jeder Seite der
Mittelebene sollten die Einschnitte im Bereich der
Mittelebene um 180° zueinander versetzt beginnen. Dies
führt zu einer vergleichmäßigten Breitstreckwirkung auch
im Bereich der Mittelebene. Dieser Effekt kann erhöht
werden, wenn drei oder mehr Einschnitte auf jeder Seite
der Breitstreckwalze vorgesehen sind, die dann im
Bereich der Mittelebene beispielsweise in einem Winkel
von 120° oder 90° zueinander versetzt verlaufen.
Die Einschnitte können im wesentlichen parallele Flanken
aufweisen.
Auch ist es möglich, die Einschnitte so auszubilden, daß
sie im Querschnitt angenähert eine sich zum Grund der
Einschnitte öffnende Trapezform aufweisen, wie dies für
einen anderen Typ von Breitstreckwalzen aus der WO
88/05022 bekannt ist.
Dies gilt auch hinsichtlich der Winkel, unter denen die
Flanken der Einschnitte zur Tragachse verlaufen.
In Vorversuchen wurde festgestellt, daß die Bombierung
der Walze ein Optimum dadurch erfährt, daß der Außen
durchmesser des Belages im Bereich der Mittelebene
zwischen 1 und 30% größer als der Außendurchmesser des
Belages im Bereich seiner Enden ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand zweier Ausführungs
beispiele näher beschrieben. Diese zeigen - jeweils in
stark schematisierter Darstellung -
Fig. 1: eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform
einer Walze
Fig. 2: eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform
einer Walze.
Dabei sind in den Figuren gleiche oder gleichwirkende
Bauteile mit gleichen Bezugsziffern dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Walze 10 mit einer Tragwelle 12 und
einem darauf ortsfest angebrachten Belag 14 aus
Kautschuk. Ebenso kann aber auch jedes andere elastomere
Material für den Belag 14 gewählt werden.
Die Tragwelle 12 ist zylindrisch ausgebildet und über
ragt mit ihren Enden beidseitig den Belag 14, wobei die
Enden zur Lagerung der Walze 10 zum Beispiel in Radial
wälzlagern dienen.
Der Belag 14 ist symmetrisch zu einer Mittelebene M
ausgebildet, die senkrecht zur Tragwelle 12 verläuft.
Insoweit wird nachstehend nur der rechte Teil der Walze
10 gemäß Fig. 1 beschrieben und gilt analog (spiegel
symmetrisch) für den linken Teil.
Wie Fig. 1 erkennen läßt, ist die Oberfläche des
Belages 14 gewölbt ausgebildet. Entsprechend weist der
Belag 14 im Bereich der Mittelebene M seinen größten
Durchmesser D und im Bereich seines freien Endes seinen
kleinsten Durchmesser d auf.
Ausgehend von der (gedachten) radialen Mittelebene M
der Walze 10 verläuft ein nutförmiger Einschnitt 16
wendelförmig von einem ersten Ende 161 zu einem zweiten
Ende 16a am rechten Ende des Belages 14.
Dabei ist die Einschnittiefe des wendelförmigen Ein
schnitts 16 unterschiedlich und folgt einer gekrümmten
Linie, wie Fig. 1 zeigt, wobei im dargestellten Aus
führungsbeispiel die Einschnittiefe, ausgehend von der
Mittelebene M, zunächst abnimmt und danach zum freien
Ende hin (16a) wieder zunimmt.
Der Nutgrund des Einschnittes 16 ist in Fig. 1
gestrichelt dargestellt.
Der Einschnitt 16 ist darüber hinaus hinterschnitten
ausgebildet, also ausgehend von seinem offenen Ende zum
jeweiligen Nutgrund hin in Richtung auf die Mittelebene
M geneigt.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterscheidet sich
lediglich dadurch, daß die Einschnitttiefe des Ein
schnitts 16 unterschiedlich ist, und zwar derart, daß
die Einschnittiefe von innen (im Bereich der Mittel
ebene M) nach außen (zum freien Ende der Walze 19 hin)
abnimmt, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel der
Nutgrund des Einschnittes 16 auf einer gedachten Zylin
derfläche liegt, die koaxial zur Tragwelle 12 verläuft.
Claims (7)
1. Walze zur Führung von bahnenförmigem Material mit
einer Tragwelle (12) und einem auf der Tragwelle
(12) rotationssymmetrisch angeordneten, verformbaren
Belag (14), wobei der Belag (14), ausgehend von
einer senkrecht zur Tragwelle (12) verlaufenden
Mittelebene (M) mit mindestens je einem wendelförmig
zu beiden Enden des Belages verlaufenden Einschnitt
(16) versehen ist, und der Belag (14) im Bereich der
Mittelebene (M) seinen größten Durchmesser (D)
aufweist, wobei der Außendurchmesser des Balages
(14) symmetrisch zur Mittelebene (M) zu beiden Enden
des Belages (14) abnimmt und die Einschnitte (16) in
Richtung auf die Mittelebene (M) geneigt ausgebildet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein
Einschnitt auf jeder Seite der Mittelebene (M) mit
abnehmender Einschnittiefe zum jeweiligen Ende des
Belages (14) ausgebildet ist.
2. Walze nach Anspruch 1 mit einer Belagoberfläche,
die, bei einem Schnitt entlang einer die Mitten
längsachse der Tragwelle aufnehmenden Ebene zwischen
der Mittelebene (M) und dem jeweiligen Ende des
Belages (14) eine gekrümmte Form aufweist.
3. Walze nach Anspruch 1, bei der die Einschnittiefe so
gewählt ist, daß ein geschlossenes, im Belag (14)
liegendes Ende des jeweiligen Einschnitts (16) auf
einer gedachten Zylinderfläche liegt, die konzen
trisch zur Tragwelle verläuft.
4. Walze nach Anspruch 1 mit mindestens zwei, im
Abstand zueinander verlaufenden Einschnitten auf
jeder Seite der Mittelebene (M).
5. Walze nach Anspruch 4, bei der die Einschnitte auf
jede Seite der Mittelebene (M) im wesentlichen
parallel zueinander verlaufen.
6. Walze nach Anspruch 1, bei der die Einschnitte im
Querschnitt angenähert eine sich zum Grund der Ein
schnitte erweiternde Trapezform aufweisen.
7. Walze nach Anspruch 1, bei der der Außendurchmesser
(D) des Belages (14) im Bereich der Mittelebene (M)
um 1 bis 30% größer als der Außendurchmesser (d)
des Belages (14) im Bereich seiner Enden ist.
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