DE1116588B - Walzenpresse mit einer Unterwalze und einer Oberwalze fuer die kontinuierliche Behandlung von feuchten Faserstoffplatten - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Walzenpresse mit einer Unterwalze und einer Oberwalze für die kontinuierliche Behandlung von feuchten Faserstoffplatten, die aus einem auf einer Pappenmaschine kontinuierlich erzeugten Band durch Zerschneiden hergestellt wurden.

Walzenpressen dieser Art sind bekannt. Es ist eine Aufgabe der Erfindung, insbesondere die Unterwalze einer solchen Walzenpresse derart auszubilden, daß aus den Faserstoffplatten herausgepreßte Flüssigkeit bereits in der Walze abfließen kann.

Die Unterwalze weist zur Lösung dieser Aufgabe auf ihrer Oberfläche konzentrisch um ihre Achsrichtung laufende Kanäle auf. Auf ihrer Oberfläche liegt eine abnehmbare Umkleidung aus Blech, in der Löcher vorgesehen sind, die sich mit den Kanälen wenigstens teilweise decken, und es ist die Umkleidung mit ihrem einen entlang einer Mantellinie der Walze verlaufenden Rand auf dem Walzenmantel starr befestigt, während ihre andere Wand frei beweglich ist.

Es ist zwar bekannt, Kanäle auf Walzen vorzusehen. Diese Kanäle gestatten aber nicht in hinreichendem Maße einen Flüssigkeitsabzug, da sie von dem Material der Faserstoffplatten gefüllt werden. Die erfindungsgemäße Umkleidung verhindert einen Zutritt des Materials der Faserstoffplatten in die Kanäle.

Es ist ferner bekannt, Walzen mit Umkleidungen zu versehen. Aber diese bekannten Umkleidungen gestatten nicht die Extraktion von Wasser aus den Platten.

In Ausbildung der Erfindung ist die Walzenpresse dadurch gekennzeichnet, daß an den beiden Rändern des Umkleidungsbleches Abschlußleisten angebracht und in längs der Mantellinie der Walze laufende Nuten eingesetzt sind, daß die eine dieser Leisten in ihrer Nut mit Hilfe eines Keiles starr festgelegt ist und daß die andere Leiste in ihrer Nut, deren Breite größer ist als diejenige der Leiste, beweglich und an ihren beiden Enden mittels je eines Gelenks festgehalten ist.

In einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist die Walzenpresse dadurch gekennzeichnet, daß die Oberwalze ebenfalls eine vorzugsweise profilierte Umkleidung aufweist, die an ihr ähnlich wie die Umkleidung der Unterwalze angebracht ist, und daß Mittel vor-, gesehen sind, um nach dem Durchgang jeder Platte die Walzen in ihre Ausgangsstellung zurückzuführen, in der sich die Befestigungsstellen der Umkleidungen gegenüberliegen.

Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich Walzenpresse mit einer Unterwalze
und einer Oberwalze für die kontinuierliche Behandlung von feuchten Faserstoffplatten

Anmelder:

A. Nuyens & Co., Societe de Personnes

ä Responsabilite Limitee,

Turnhout (Belgien)

Vertreter: Dipl.-Ing. F. Weickmann

und Dr.-Ing. A. Weickmann, Patentanwälte,

München 2, Brunnstr. 8/9

Beanspruchte Priorität:
Belgien vom 23. Juni 1955

Augustinus Franciscus Henricus Josephus

Maria Nuyens, Turnhout (Belgien),

ist als Erfinder genannt worden

aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren.

Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Unterwalze im Axialschnitt;

Fig. 2 zeigt vergrößert einen Schnitt durch die Kanäle der Unterwalze;

Fig. 3 zeigt die Umkleidung einer Unterwalze und ihre Befestigung im Schnitt;

Fig. 4 zeigt ein Teil einer Unterwalze mit teilweise herausgebrochener Umkleidung;

Fig. 5 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Walzenpresse mit Oberwalze und Unterwalze.

Auf dem Umfang der Unterwalze 2 nach Fig. 1 bis 4 liegen konzentrisch zu ihrer Achse Kanäle 20, die durch Vorsprünge 21' von beispielsweise 1,4 mm Breite voneinander getrennt sind.

Diese Walze 2 ist mit einem abnehmbaren Blech 21 mit Löchern 22 bedeckt, deren Durchmesser größer ist (z. B. 2 mm) als die Breite der Vorsprünge 21', und zwar derart, daß jedes der Löcher 22 immer ■>o einen oder zwei der Kanäle 20 überdeckt, gleichgültig, wie die Lage des Bleches 21 auf der Walze 2 auch immer sein mag.

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Dieses abnehmbare Blech 21 wird unter der Wirkung des Walzens kräftig in verschiedenen Richtungen bewegt, in der Hauptsache jedoch in Umfangsrichtung der Walze. Es muß also leicht auf der Walze spielen können. Zu diesem Zweck sitzt an jedem Rand des Bleches je eine Abschlußleiste 23, 24. Die erste Abschlußleiste 23 legt sich in eine Nut 25 von vorzugsweise Schwalbenschwanzform, in der sie mit Hilfe eines konischen Keils 26 gehalten wird. Um den anderen Rand des Blechs mehr oder weniger zurückhalten zu können, sitzt die Leiste 24 in einer zweiten Nut 27, die etwas breiter ist als die Leiste 24, so daß es sich darin bewegen kann. Die Leiste 24 wird an jedem ihrer Enden, die über die Walze hinausragen, durch ein sich auf einer Kugel drehendes Gelenk gehalten.

Diese Anordnung, die ein gewisses Spiel des Bleches zuläßt, begünstigt gleichzeitig die Entleerung des Wassers.

Die Unterwalze 2, die angetrieben wird, hat die Funktion, die Faserstoffplatte vorwärts zu bewegen, die zwischen die beiden Walzen gelangt und so die Oberwalze antreibt. Darüber hinaus sichert sie, daß das Wasser aus der feuchten Faserstoffplatte herausgeht, und zwar sowohl durch ihre eigene Bewegung als auch dank der beweglichen Umkleidung, mit der sie bedeckt ist.

Die Oberwalze 1 kann ebenfalls mit einer leicht abnehmbaren Umkleidung aus Blech oder aus hart gewordenem und flexiblem Asbestzement bedeckt sein, die mit irgendeinem erhabenen Muster versehen ist, jedoch nicht mit Löchern wie die Unterwalze. Die Befestigung dieser Umkleidung erfolgt ähnlich wie die Befestigung des durchlochten Bleches, das die Unterwalze bedeckt. Die Oberwalze bewirkt darm eine Profilierung der Oberfläche der Platte, wobei diese Profilierung zugleich mit dem Zusammendrücken erfolgt.

Die Oberwalze kann aber auch glatt sein.

Beide Walzen können Wellenform haben; die Unterwalze ist dann mit Nuten versehen und mit einer abnehmbaren Umkleidung bedeckt, die gleichfalls wellenförmig ist.

Es bestehen also drei Möglichkeiten:

a) Die Unterwalze ist bedeckt, die obere Walze ist nicht bedeckt (glatt),

b) beide Walzen sind bedeckt,

c) die untere gewellte Walze ist bedeckt, die obere gewellte Walze ist nicht bedeckt.

In allen drei Fällen a), b) und c) kann der Druck auf die eine ödere andere der Walzen je nach der Konstruktion der Maschine ausgeübt werden.

Wie Fig. 5 zeigt, sind an dem Ende der Achsen 30 und 31 der Walzen 1 und 2, die sich in Lagern drehen, Zahnräder 33 und 34 befestigt, die miteinander durch eine Kette 35 verbunden sind. Die Kette 35 ist derart angeordnet, daß die beiden Walzen sich gegenläufig drehen. Die Kette läuft überdies noch über ein Spannrad 36 am Arm eines Hebels 37, der Gegengewichte trägt.

Der Hebel 37 stützt sich auf einen regelbaren Anschlag 39 oder einen hydraulischen Dämpfer ab.

Diese Anordnung hat die grundlegende Aufgabe, nach dem Durchgang jeder Platte, welche die Oberwalze mitnimmt, die Walzen in ihre Ausgangsstellung zu bringen, d. h. in eine Lage, in der die Befestigungsstellen der Umkleidungen sich gegenüberstehen. Wenn von einer anderen Stellung ausgegangen würde, so würden die Platten den Abdruck dieser Befestigungsstellen tragen.

Die Dicke einer Umkleidung vergrößert den Umfang der Oberwalze. Die Drehung dieser Walze ist dann langsamer als die der Unterwalze. Demzufolge wird die Kette 35 in dem Abschnitt 40 schlaff, welcher die beiden Zahnräder 33 und 34 miteinander verbindet. Der Arm des Hebels 37 geht dabei nach oben.

Im Augenblick, wo die bearbeitete Platte den Raum zwischen den beiden Walzen verläßt, holt jedoch die Oberwalze 1 unter der Wirkung des Gegengewichtes die ganze Verzögerung wieder ein, die sie gegenüber der Unterwalze 2 hatte.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Walzenpresse mit einer Unterwalze und einer Oberwalze für die kontinuierliche Behandlung von feuchten Faserstoffplatten, die aus einem auf einer Pappenmaschine kontinuierlich erzeugten Band durch Zerschneiden hergestellt wurden, dadurcb gekennzeichnet, daß die Unterwalze (2) auf ihrer Oberfläche mit konzentrisch um ihre Achsrichtung laufenden Kanälen (20) versehen ist, daß auf dieser Oberfläche eine abnehmbare Umkleidung (21) aus Blech aufliegt, daß Löcher (22) in der Umkleidung (21) vorgesehen sind, die sich mit den Kanälen (20) wenigstens teilweise decken, und daß die Umkleidung (21) mit ihrem einen entlang einer Mantellinie der Walze (2) verlaufenden Rand auf dem Walzenmantel starr befestigt ist. während ihr anderer Rand frei beweglich ist.

2. Walzenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den beiden Rändern des Umldeidungsbleches (21) Abschlußleisten (23 bzw. 24) angebracht und in längs der Mantellinien der Walze (2) laufende Nuten (25 bzw. 27) eingesetzt sind, daß die eine (23) dieser Leisten in ihrer Nut (25) mit Hufe eines Keiles (26) starr festgelegt ist und daß die andere Leiste (24) in ihrer Nut (27), deren Breite größer ist als diejenige der Leiste (24), beweglich und an ihren beiden Enden mittels je eines Gelenks festgehalten ist.

3. Walzenpresse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberwalze (1) eine Umkleidung aufweist, die ein Reliefmuster trägt, und daß Mittel (33 bis 38) vorgesehen sind, um nach dem Durchgang jeder Platte die Walzen (1, 2) in ihre Ausgangsstellung zurückzuführen, in der sich die Befestigungsstellen der Umkleidungen gegenüberliegen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 605 298, 881472,
619, 664 640, 617 804, 568 393.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 109 737/276 10.61