DE605298C

DE605298C - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen nahtloser Rohre aus faserigen Stoffen und hydraulischen Bindemitteln

Info

Publication number: DE605298C
Application number: DE1930605298D
Authority: DE
Original assignee: ASBESTZEMENT AKT GES DEUTSCHE
Current assignee: ASBESTZEMENT AKT GES DEUTSCHE
Priority date: 1930-03-22
Filing date: 1930-11-13
Publication date: 1934-11-08

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen nahtloser Rohre aus faserigen Stoffen und hydraulischen Bindemitteln Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen nahtloser Rohre aus faserigen Stoffen und hydraulischen Bindemitteln., z. B. Asbest und Zement, auf auswechselbaren Formatwalzen durch eine Rundmaschine. Der Zweck der Erfindung ist die Ermöglichung des Herstellens von Rohren mit sehr geringer Wandstärke und mit vollkommen glatter Außenfläche.
Gemäß der Erfindung werden die geformten, noch auf den Formatwalzen liegenden Rohre einem außerhalb der Rundmaschine liegenden Kalander zum Glätten und zum Rohraufweiten zugeführt. Die Formatwalzen, - die von Hand oder maschinell in -die Rundmaschine eingelegt werden, befinden sich nur so lange an, der Rohrerzeugungsstelle, als zum Herstellen des Rohres erforderlich ist. Sobald das Rohr erzeugt ist, wird die Formatwalze mit dem darauf befindlichen Rohr in der Rundmaschine durch eine neue Formatwalze ersetzt und - einem Rohrkalander zugeführt, der dem Rohr eine vollkommen glatte Oberfläche gibt und das Rohr gleichzeitig von der Formatwalze lockert.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders für das Herstellen, von. Rohren kleinen Durchmessers (etwa 5o bis aoo mm) und sehr geringer Wandstärke (bis herab auf z mm). Beim Herstellen derartiger Rohre wird zweckmäßig der zur Bildung des Rohres in der Rundmaschine aufzuwendende Druck konstant gehalten.
Zur Verringerung des Gewichtes der von der Rundmaschine nach dem Rohrkalander zu fördenden, aus gebildetem Rohr und Formatwalze bestehenden Einheit werden in, bekannter Weise an Stelle der bisher üblichen massiven Formatwalzen Rohre verwendet, die möglichst dünnwandig sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung, die zur Ausübung des obigen neuen, Verfahrens dient, unterscheidet sich von den bekannten Vorrichtungen insbesondere dadurch, daß die Rundmaschine und der Rohrkalander sich an verschiedenen Stellen der Vorrichtung befinden, und daß zwischen beiden Maschinen eine Rohrfördervorrichtung, z. B. ein nach dem Kälander hin geneigter Tisch, angebracht ist.
Ferner ist die Vorrichtung erfindungsgemäß in, der Nähe der Rundmaschine mit einem Formatwalzensammel- und Vorratsbehälter und einem hinter dem Rohrkalander angebrachten Auslauftisch für die fertigen Rohre versehen.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zum Herstellen von Asbestzementrohren, gemäß der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Abb. i. zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Rohrerzeugungsanlage; Abb. 2 und 3 zeigen in Vorder- und Seitenansicht die erfindungsgemäße Druck oder Preßvorrichtung der Rundmaschine; Abb. 4 und 5 zeigen den Abb. z und 3 entsprechende Ansichten der Druck- oder Preßvorrichtung mit Zusatzgewichten.
Die Bildung des Rohres auf der Formatwalze i erfolgt in bekannter Weise, wobei der Formatwalze das Gut in dünner Schicht durch das Förderband 2 zugeführt und auf - die Formatwalze ein Druck durch eine Preßvorrichtung 3 ausgeübt wird.
Dieser Druck, der bei bekannten Rundmaschinen mit wachsender Stärke der Rohrwandung abnimmt, wird bei der erfindungsgemäßen Herstellung von Rohren mit geringer Wandstärke konstant gehalten. Es findet hierzu zweckmäßig eine Preßvorrichtung Verwendung, wie sie in Abb. 2 bis 5 in größerem Maßstabe dargestellt ist. Drei Sätze Rollen ii sind über die Länge der Druckzylinder 12 derart verteilt, daß diese auf das in der Bildung begriffene Rohr überall den gleichen Druck ausüben. Dieser Druck wird während der ganzen Dauer der Bildung des Rohres durch eine federnde Aufhängung 13 (Abb. 2 und 3), durch Zusatzgewichte 14 (Abb. 4 und 5) oder durch ein besonderes Getriebe. konstant erhalten.
Die Formatwalze i besteht aus einem dünnwandigen Stahlrohr und ist auswechselbar. Zu diesem Zweck ist die Rundmaschine mit einer Einspannvorrichtung für die Formatwalze versehen. Die Einspannvorrichtung ist nicht dargestellt und kann jede beliebige Bauweise haben..
In der Nähe der Rohrbildungsstelle ist ein Rohrkalander 4 vorgesehen, der aus zwei unteren, als Führung für das Rohr dienenden und es in Umdrehung versetzenden Walzen 5, 6 und einer oberen, mittleren, in senkrechter Richtung verstellbaren Walze 7 besteht.
Zwischen der Rohrbildungsstelle und dem Rohrkalander 4 ist ein nach dem Kalander zu geneigter Tisch 8, unter dem sich ein Sammel-und Vorratsbehälter 9 für die Formatwalzen befindet, und hinter dem Rohrkalander ist ein Auslauftisch io für die fertigen Rohre angeordnet.
Im Betrieb wird eine Formatwale aus dem Vorratsbehälter 9 entnommen und an der Rohrerzeugungsstelle mittels der Einspannvorrichtung festgespannt. Nachdem das Rohr in bekannter `'eise auf der Formatwalze gebildet ist, wird die Einspannvorrichtung gelöst, worauf das Rohr mit der Formatwalze nach dem Tisch 8 und von diesem nach dem Kalander 4 hiurollt. Gleichzeitig wird eine neue Formatwalze aus dem Vorratsbehälter 9' entnonunen und an der Rohrerzeugungsstelle eingespannt. Das Bewickeln dieser letzteren Formatwalze erfolgt bereits, während das vorher erzeugte Rohr noch kalandriert wixd.. Zum -Kälandrieren wird die Walze 7 auf das gebildete, im Innern noch die Formatwalze enthaltende Rohr gesenkt. Der Kalander, dessen Walzen 5, 6, 7 poliert sind, nimmt dem Rohr die von den Filzen 2 hervorgerufene Narbung und verleiht ihm eine vollkommen glatte Oberfläche. Durch den beim Kalandrieren ausgeübten Druck löst sich das Rohr von der Formatwalze, worauf es sich leicht aus dem Rohr herausziehen läßt. Man kann. jedoch die Formatwalze so lange in dem Rohr belassen, bis dieses die nötige Festigkeit erhalten hat. Die aus dem Rohr herausgezogenen Formatwalzen werden dem Vorratsbehälter 9 wieder zugeführt. Das Einsetzen, der Formatwalzen in die Rundmaschine kann von Hand oder maschinell erfolgen. Die fertigen Rohre rollen von dem Kalander auf den Auslauftisch io und können von diesem aus direkt verladen werden.

Claims

PATENTANSP1tIICII2: i. Verfahren zum Herstellen nahtloser Rohre aus faserigen Stoffen und hydraulischen Bindemitteln auf auswechselbaren Formatwalzen durch eine Rundmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß die geformten, noch auf den Formatwalzen liegenden Rohre zum Glätten und zum Robraufweiten einem außerhalb der Rundmaschine liegenden Kalander zugeführt werden, wo sie die gleichzeitige Formung eines- weiteren Rohres nicht hindern,.
2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der zum Herstellen der Rohre dienenden Rundmaschine (3) und dem Kalander (4) eine Rohrfördervorrichtung, z. B. .ein nach dem Kalander hin geneigter Tisch (8), angebracht ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen in. der Nähe der Rundmaschine (3) angebrachten Formatwalzenvorratsbehälter (9) und einen hinter dem Kalander (4)- angebrachten Auslauftisch (io) für die fertigen Rohre.