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Die Erfindung betrifft eine Schaltsperre für Mehrriegelver- schlüsse an einem Flügel, beispielsweise an einer Schiebetür, mit mindestens einer hinter einer Stulpschiene geführten Schubstange für die Riegelbetätigung und mit einem gefederten Tastbolzen, der die Schubstange in einem Langloch etwa recht- winkelig durchgreift, kopfseitig über die Stulpschiene vor- ragt und bei Schliessen des Flügels von einem stockseitigen Anschlag zurückschiebbar ist, wobei der Tastbolzen mit einer parallel zur Schubstange liegenden und im Abstand zu dieser in einem Gehäuse parallel verschiebbar geführten Brücke ver- bunden ist, die einen der Schubstange zugewandten Rastbolzen trägt,
der bei offenem Flügel in eine Ausnehmung der Schubstange deren Verschiebung blockierend eingreift und der bei geschlossenem Flügel und eingeschobenem Tastbolzen aus der Ausnehmung der Schubstange austaucht und deren Verschie- bung freigibt.
Eine solche Schaltsperre ist in der EP 0942 132 A1 be- schrieben.
In vielen Fällen ist eine solche Schaltsperre gegen Fehlbe- dienung wünschenswert. Es gibt aber auch Einbausituationen, bei welchen eine Sperrfunktion, z. B. wegen des vorstehenden Taststiftes oder aus anderen Gründen nicht angestrebt wird.
Natürlich ist es möglich, Schubstangen und Beschläge mit oder ohne der Schaltsperre gemäss der EP 0942 132 A1 herzustellen und anzubieten. Um die Produktenvielfalt jedoch einzuschrän- ken und um dem Kunden noch vor Ort an der Baustelle bzw. beim Einbau der Mehrriegelverschlüsse kurzfristig die Entscheidung zu überlassen, ob nun die in Rede stehende Funktion gewünscht ist oder nicht, soll eine besondere Ausführungsform einer Schaltsperre geschaffen werden. Diese ist dadurch gekenn- zeichnet, dass die Brücke mit dem Rastbolzen in ihrer zurück- geschobenen funktionslosen Stellung im Gehäuse vorzugsweise durch eine Schraube, die die Brücke an der Gehäuserückwand hält und von der Gehäuserückwand ausgehend in eine Gewinde- bohrung der Brücke eingreift, lagefixierbar ist.
Wenn der Rastbolzen so festgehalten wird, dass er in eine Ausnehmung der Schubstange nicht eintauchen kann, dann ist der Tastbol- zen stets zurückgezogen und die Betätigung der Schubstange stets möglich. Es kann der Tastbolzen in dieser funktionslo-
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sen Lage der Brücke und des Rastbolzens aus der Brücke her- ausgeschraubt werden. Eine besondere Ausführungsform ist da- durch gekennzeichnet, dass die Gewindebohrung für die Schraube die Brücke durchsetzt und von der der Stulpschiene abgewandten Seite die Schraube bzw. von der der Stulpschiene zugewandten Seite der Tastbolzen einschraubbar ist. In ein und dieselbe Gewindebohrung kann wahlweise einerseits der Tastbolzen und anderseits die Schraube zur Lagefixierung ein- geschraubt werden.
Ferner ist es zweckmässig, wenn der Tast- bolzen zur Einstellung seiner die Stulpschiene in Richtung auf einen stockseitigen Anschlag überragenden, der Spaltluft zwischen Stock und geschlossenem Flügel angepassten Tastlänge in die Gewindebohrung in unterschiedlicher Tiefe einschraub- bar bzw. gegebenenfalls auch durchschraubbar ist, wobei beim Durchschrauben der Tastbolzen aus der Gewindebohrung austritt und eine Bohrung der Rückwand des Gehäuses durchgreift. Zum Einschrauben mittels eines Inbusschlüssel kann der Taststift stirnseitig eine Sechskantausnehmung tragen. Das Einschrauben bzw. Justieren muss schwergängig erfolgen, damit ein unbeab- sichtigtes Verstellen, z. B. in Betrieb, nicht möglich ist.
Eine besondere Ausführungsform sieht vor, dass der Tastbol- zen, der frontseitig in die Gewindebohrung der Brücke einschraubbar ist, zur Ausserbetriebsetzung der Schaltsperre als Schraube von der Rückseite der Brücke in deren Gewinde- bohrung zur zurückgezogenen Lagefixierung der Brücke und da- mit des Rastbolzens in der Freigabestellung für die Schub- stangenbewegung einschraubbar ist. Dazu weist der Tastbolzen einen Kragen auf, mit dem sich der Tastbolzen an der Gehäuse- rückwand an der Berandung der Durchtrittsöffnung abstützt, sodass eine Drehung ein Einschrauben in die Gewindebohrung der Brücke oder des Rastbolzens bedeutet und dieser Bauteil herangezogen und gegen die Rückwand des Gehäuses gepresst wird.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Schaltsperre ist in den Zeichnungen dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Schalt- sperre im Längsschnitt nach der Linie I-I in Fig. 2 bei offe- ner Tür, Fig. 2 einen Schnitt gemäss der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 die Schaltsperre gemäss Fig. 1 bei geschlosse-
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ner Tür, und Fig. 4 die ausser Betrieb bzw. ausser Funktion ge- setzte Schaltsperre.
Gemäss Fig. 1 ist unterhalb einer Stulpschiene 1 eine Schub- stange 2 als Teil eines Mehrriegelverschlusses geführt. Über die Schubstange 2 werden Riegel in die Sperrposition ge- bracht. Dazu muss eine Türe, welche das Mehrriegelschloss so- wie die Stulpschiene 1 und die Schubstange 2 trägt, geschlos- sen sein, denn ansonsten greifen die Riegel ins Leere und nicht in die dafür vorgesehenen Riegeltaschen von Schliess- stücken am Stock. Letztere sind hier nicht dargestellt.
Fig. 1 und 2 illustrieren die Situation bei offener Tür. Ein Tastbolzen 3 überragt mangels eines stockseitigen Anschlages die Stulpschiene 1. Der Tastbolzen 3 durchgreift ein Langloch 4 der Schubstange 2 und ist auf einem als Brücke 5 ausgebil- deten Gleitstück in einem Gehäuse 6 befestigt. Die Brücke 5 ist quer zur Schubstange 2 im Gehäuse 6 gegen die Kraft einer Feder 7 verschiebbar. Die Brücke 5 trägt an ihren, dem Tast- bolzen 3 gegenüberliegenden Ende, einen Rastbolzen 8, der in eine Öffnung 9 der Schubstange 2 eingreift. Die Öffnung 9 entspricht etwa dem Querschnitt des Rastbolzens 8. Sie kann aus Toleranzgründen etwas grösser sein, wie dies in den Figu- ren dargestellt ist. Der Rastbolzen 8 blockiert damit jedwede Schubbewegung der Schubstange 2 und verhindert, dass bei ge- öffneter Tür der bzw. die Riegel in die Sperrstellung ge- bracht werden.
Dies hätte nämlich zur Folge, dass die Riegel beim Schliessen der Tür hart gegen den Stock oder das bzw. die Schliessstücke schlagen und allenfalls verbogen werden. Die erfindungsgemässe Schaltsperre ist unmittelbar der Schubstange 2 zugeordnet ; kann mehrfach vorgesehen sein, wenn etwa eine Verriegelung nach oben und unten sowie zur Seite erfolgt und damit Schubstangen 2 an mehreren Seiten des Türblattes laufen. Die Schaltsperre kann auch zusätzlich zu bekannten Massnahmen im Mehrriegelschloss vorgesehen sein.
Die Verriegelung der Schubstange 2 erfolgt - wie insbeson- dere Fig. 2 deutlich erkennen lässt, nicht bloss durch Eintau- chen des Rastbolzens 8 in die etwa korrespondierende Öffnung 9, sondern auch durch beiderseits der Brücke 5 etwa mittig zwischen Tastbolzen 3 und Rastbolzen 8 angeordnete Vorsprünge 10, die in seitliche Ausnehmungen 11 in Form von Einschnürun-
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gen der Schubstange 2 eingreifen. Abgesehen von einer Erhö- hung der Sicherheit beim Sperren ergibt sich durch diese seitlichen Vorsprünge 10 auf der Brücke 5 und die korrespon- dierenden Ausnehmungen 11 an der Schubstange 2 noch ein wei- terer besonderer Effekt, der deutlich aus Fig. 3 ersichtlich ist. Es muss nämlich verhindert werden, dass die Schaltsperre bei geschlossener Tür einrastet und damit ein ordnungsgemässes Sperren verhindert.
Gemäss Fig. 3 könnte der Rastbolzen 8 in das Langloch 4 eingreifen, wenn z. B. durch ein zu grosses Spiel der Tastbolzen 3 bei geschlossener Tür etwas mehr als gezeichnet über die Stulpschiene 1 vortreten kann. Um ein solches Einrasten und Blockieren des Mehrriegelverschlusses zu verhindern, sind die Vorsprünge 10 vorgesehen. Diese lie- gen nämlich satt an der Oberfläche der Schubstange 2, seit- lich neben dem Langloch 4 an und halten die Brücke 5 und da- mit den Rastbolzen 8 davon ab, eine Bewegung im Sinne einer Entspannung der Feder durchzuführen und in eine Öffnung oder ein Langloch der Schubstange 2 blockierend einzudringen.
Erst dann, wenn beim Entriegeln und Öffnen des Verschlusses die Schubstange 2 aus der Lage nach Fig. 3 in die Lage nach Fig. 2 verschoben wird, in der die Riegel des Mehrriegelver- schlusses offen bzw. eingezogen sind und daher beim Schliessen der Tür nicht beschädigt werden können, können die Vorsprünge 10 in die dann fluchtenden Ausnehmungen 11 und der Rastbolzen 8 in die dann fluchtende Öffnung 9 einrasten. Dadurch wird eine Fehlbedienung bei offener Tür (Fig. 1 : 3 aus- geschoben) ausgeschlossen.
Der Tastbolzen 3 ist hier für eine Schiebetür dargestellt, beim Schliessen der Schiebetür (in Fig. 1 nach links) schlägt der Tastbolzen 2 mit seiner Stirnfläche gegen den Türstock.
Es darf dort keine Ausnehmung vorgesehen sein. Der Tastbolzen 2 wird zurückgeschoben und es ergibt sich die Situation nach Fig. 3. Somit kann der Mehrriegelverschluss nur bei geschlos- sener Tür betätigt werden.
Auch bei Drehtüren (sogenannte linke oder rechte Türen) kann die Schaltsperre angewendet werden. Es ist dann erfor- derlich, dass der Tastbolzen 3 z. B. kegelförmig angespitzt ist oder - sofern er verdrehgesichert ist - eine Einlauf- schräge im Sinne einer Falle aufweist.
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Um die Schaltsperre ausser Betrieb' zu nehmen, wenn eine sol- che Funktion, z.B. infolge der Einbausituation nicht er- wünscht ist, werden die Brücke 5 und damit der Rastbolzen 8 in ihrer gegenüber der Schubstange 2 zurückgezogenen Stellung im Gehäuse 6 festgehalten. Dieser Zustand ist in Fig. 4 dar- gestellt. Eine Schraube 12, deren Gewindeschaft eine Gewinde- bohrung in der Brücke 5 erreicht, durchgreift eine Bohrung 13 in der Rückwand des Gehäuses 6 und stützt sich mit ihrem Schraubenkopf an der Berandung dieser Bohrung 13 ab. Wird die Schraube 12 gedreht, dann wird die Brücke 5 gegen die Rück- wand des Gehäuses 6 gezogen und damit der Rastbolzen 8 perma- nent ausser Eingriff mit der Öffnung 9 in der Schubstange 2 gebracht.
Der Tastbolzen 3 ist dabei ebenfalls eingezogen oder, wie dies Fig. 4 zeigt, vorher herausgeschraubt und ent- fernt worden. In Fig. 4 wird ein und dieselbe Gewindebohrung in der Brücke 5 von der einen Seite für den Tastbolzen 3 und von der anderen Seite für die Schraube 12 verwendet.
Der Tastbolzen 3 kann in die vorgenannte Gewindebohrung in der Brücke 5 mit unterschiedlichem Überstand eingeschraubt und so auf die Spaltluft bei geschlossenem Flügel eingestellt bzw. justiert werden. Das Gewinde des Tastbolzen 3 muss schwergängig einschraubbar sein, damit es sich im Betrieb nicht verstellt. Zur Justierung weist der Tastbolzen 3 kopf- seitig eine versenkte Formschlussverbindung für ein Werkzeug (z. B. Sechskantvertiefung für einen Inbusschlüssel) auf. Der Schaft des Tastbolzens 3 kann über die Rückwand des Gehäuses 6 durch die Bohrung 13 hindurch überstehen. Der Tastbolzen 3 kann selbst die Funktion der Schraube 12 übernehmen und bei entsprechender Länge (z.
B.: Gehäusetiefe + Schubstangenstärke + Stulpschienenstärke) von der Gehäuserückseite durch die Bohrung 13 hindurch eingeschraubt werden, um die Brücke 5 zu- rückzuziehen und damit den Rastbolzen 8 ausser Funktion zu setzen. Tastbolzen 3, Brücke 5 und Rastbolzen 8 könnten auch als einstückiges Bauelement gefertigt sein. An Stelle einer Schraube 12 könnte auch eine Verriegelung der zurückgezogenen Stellung des Rastbolzens 8 vorgesehen sein, die den Rastbol- zen 8 wie bei einem geschlossenen Flügel permanent zurückge- zogen und damit funktionslos festhält.