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TelegraphensystemfürGegen-undDoppelsprechen.
Die Erfindung betrifft ein Telegraphensystem, welches unter Benütmng einer einzigen Linienleitung das Gegensprechen, d. h. das gleichzeitige Geben von zwei verschiedenen Stationen , aus ermöglicht und so eingerichtet sein kann, dass es das Doppelsprechen, d. h. das gleichzeitige Geben von zwei in einer und derselben Station befindlichen Arbeitsplätzen oder sowohl das Gegenals das Doppelsprechen zulässt.
Das Wesen dieses Telegraphensystemes besteht darin, dass für das Gegensprechen im Lokalnetz Ruhestrom benützt wird, der durch geerdete positive und negative Ortsbatterien geliefert wird, welch letztere mit je einem zugehörigen Geber und einem Empfangsrelais parallel an die
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Das Doppelsprechen wird der Erfindung gemäss auf zweierlei Art ermöglicht. Bei der einen ,'Art wird in der Linienleitung Ruhestrom im Vereine mit im Lokalnetz befindlichen Hilfsrelais benützt, die mit den Hauptrelais (Empfangsrelais) so geschaltet sind, dass jedes Hilfsrelais die Wirkung des ihm zugehörigen Hauptrelais ohne zeitliche Unterbrechung und daher auch ohne
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Einfacher gestalten sich jedoch die Verhältnisse für das Doppelsprechen, insbesondere für die Relaiseinrichtung, falls ein Linienruhestrom benützt wird, der stärker ist als der erwähnte Arbeitsstrom.
In tllen Fällen sind die Haupt- (Empfangs-) und Hilfsrelais mit einer zweiten an eine künstliche über einen Widerstand und einem Kondensator geerdete Kompensationsleitung an-
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In Fig. 1 der Zeichnungen ist die Schaltungsanordnung eines der Erfindung gemäss für das Gegensprechen eingerichteten Telegraphensystemes veranschaulicht. Die schematischen Fig. 2-5 zeigen die Stromverhältnisse und Stromläufe für den Fall, als nur ein einziger Geber in der einen
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Einrichtung und Schaltung nur für Einfacht- und Gegensprechen (Duplextelegraphie).
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negativen Linienbatterie (+) bezw. (-) I ? verbunden. Die beiden Batterien sind an Erde E gelegt und die Tasten selbst sind bei o mit den Relais RI und R2 verbunden, die bei 3 an die gemeinsame Linienleitung L angeschlossen sind. In einer die Punkte 1 und 2 der Relaisleitungen verbindenden Brückenleitung sind regulierbare Widerstände w zur Änderung bezw.
Regelung der Stromverhaltnisse im Lokalstromkreise angeordnet. Die Relaishebel r liegen im Ruhezustand an dem Leer-bezw. Ruhekontakt c an und schliessen, wenn sie sich an die Arbeitskontakte c1 anlegen, die über eine Ortsbatterie (Übertragungsbatterie) u1 bezw. u2 geführte, mit dem eigentlichen Empfangsapparat M1 bezw. M2 (Morse-, Klopfer- oder Hughesapparat) verbundene Leitung, um die von dem zugehörigen Relais aufgenommenen telegraphischen Zeichen in Schriftzeichen umzusetzen oder dem Gehör des aufnehmenden Beamten deutlich wahrnehmbar zu machen.
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Ein Teilstrom, welchem durch entsprechende Bemessung des Widerstandes w die erforderliche Stärke gegeben werden kann, fliesst in der Pfeilrichtung vom Punkte 1 durch das Relais R2 über den Punkt 3 durch das Relais RI zum Punkte 2. Die positive und negative Linienbatterie in jeder der beiden Stationen A und B haben die gleiche Polspannung und sind so bemessen, dass der von ihnen ausgehende, beim Niederdrücken einer Taste in der Leitung auftretende, in der anderen Station in die Stromzweige 3-1 und 3-2 gelangende Strom in diesen Stromzweigen dieselbe Stärke besitzt, wie der in der betreffenden Station zirkulierende örtliche Strom.
Unter diesen Verhältnissen ist bei Ruhelage der Tasten TI und'J'2 beider Stationen die
Linienleitung'L stromlos und liegen die Hebel r der Relais RI und Jl2 in beiden Stationen an den Leerkontakt c an.
Der telegraphische Verkehr zwischen den beiden Stationen A und B durch die Leitung L kann mit Hilfe der in Rede stehenden Einrichtung und Schaltung entweder durch einfaches Sprechen oder durch Gegensprechen, bei entsprechender. später beschriebener Ergänzung der Einrichtung und Schaltung auch durch Doppelsprechen abgewickelt werden.
Beim einfachen Sprechen wird entweder in der Station A oder in der Station B nur auf einer der beiden Tasten T1, T2 gegeben.
Beim Gegensprechen wird entweder nur auf den Taster T'oder nur auf den Taster T2 beider Stationen A und B gleichzeitig gegeben.
Das Geben der telegraphischen Zeichen wird durch Niederdrücken der betreffenden Tasten in einer ganz bestimmten Aufeinanderfolge bewirkt.
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Einfaches Sprechen.
1. In der Station A wird die Taste gedrückt (Fig. 2), dadurch wird die Linienbatterie 2 von der übrigen Schaltung der Station A abgetrennt. Gleichzeitig nimmt der von der Linien- batterie ausgehende Strom in den einzelnen Strom wegen der Station A, in der Leitung L und in den Strom wegen der Station B seinen Verlauf in der durch die einfach gefiederten Pfeile () angegebenen Richtung und durch die Linienbatterien V und L2 der Station B zur Erde E dieser Station.
Dadurch wird der in dem Stromzweige 2- < 3 der Station A durch die Pfeilrichtung in Fig. 1 angedeutete Strom durch einen Strom von entgegengesetzter Richtung ersetzt und der. im Stromzweige 3-1 der Station B zirkulierende, örtliche Strom durch den aus der Station A
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das Ansprechen des Relais RI der Station B und des Relais R2 der Station A und damit die Übertragung der Zeichen auf die zugehörigen Schreibapparate M1 der Station B und M2 der Station A. Als Empfänger der in der Station B auf der Taste Tl gegebenen Zeichen wirkt somit in der Station A das Relais R2.
4. In der Station B wird die Taste T2 gedrückt (Fig. 5).
Dieser Fall ist analog dem Fall 2. Die Linienbatterie L1 der station B wird abgeschaltet.
Von diesem Augenblicke an fliesst der von der Linienbatterie L2 dieser Station ausgehende Strom durch die Stromzweige 1-3 und 2-3 der Station B, durch die Leitung L und durch die Stromzweige 3-1 und 3-2 der Station A in der durch die vierfach gefederten Pfeile (#) angegebenen Richtung über die Linienbatterien LI und L2 der Station A zur Erde EI dieser Station und bewirkt aus denselben Gründen wie in den Fällen 1 und 2 das Ansprechen des Relais R2 der Station B und des Relais RI der Station A und damit die Übertragung der Zeichen auf die zugehörigen Schreibapparate M2 der Station B und M1 der Station A.
Als Empfänger der in der Station B auf der Taste T2 gegebenen Zeichen wirkt somit in der Station A das Relais RI.
Gegensprechen.
5. In der Station A und in der Station B werden gleichzeitig die Tasten P gedrückt (Fig. 6).
Es fallen hier die in 1 und 3 beschriebenen Vorgänge zusammen.
Wie aus der Zusammenstellung der Fig. 2 und 4 hervorgeht und in Fig. 6 dargestellt ist. wirken in diesem Falle die von der Linienbatterie L1 der Station A und der Linienbatterie LI der Station B ausgehenden Ströme einander entgegen. Da dieselben von gleicher Stärke sind, so kompensieren sie sich vollständig, infolgedessen werden alle Stromwege stronlos. Dies bewirkt in beiden Stationen das gleichzeitige Ansprechen der Relais Rl und R2 und damit auch der Schreib-
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Dieselbe Wirkung wird hervorgebracht, wenn :
6. in der Station J'und in der Station B gleichzeitig die Tasten T2 gedrückt werden (Fig. 7), wie dies aus der vergleichenden Betrachtung der Stromläufe in den Fig. 3 und 5 hervorgeht.
In allen diesen vorbeschriebenen Fällen muss die störende Wirkung der Kapazität auf die Relais beseitigt werden, was dadurch erreicht wird, dass man Relais mit doppelter Wicklung
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ladung, strom der Leitung L entgegengesetzten Richtung durchfliesst, Bei entsprechender Wahl der Kapazität des Kondensators und des demselben vorgeschalteten Widerstandes heben sich
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Grössen den Verhältnissen der Leitung L angepasst werden können.
Einrichtungen für das Gegen-und Doppelaprechen.
Unter Doppelsprechen versteht man die doppelte Ausnützung der Leitung L in der Weise, dass entweder in der Station A oder in der Station B auf beiden Tasten Tl und'J'2 gleichzeitig gegeben wird.
Da jedoch weder beim Gegensprechen, noch beim Doppelsprechen alle Zeichen zeitlich zusammenfallen, 80 wechseln hiebei die Vorgänge beim einfachen Sprechen mit jenen beim gleich- zeitigen Niederdrücken zweier Tasten ab.
Als Empfänger (Nehmer) wirken dann in der nehmenden Station in allen jenen Fällen dieser Betreibsart, in welchen das Niederdrücken der Tasten T1 und T2 der gebenden Station nicht zeitlich zusammenfällt, ebenso wie in den bereits behandelten Fällen das Relais R2 für den
Geber 1'1 und das Relais R1 für den Geber T2 der gebenden Station.
Da jedoch bei der für das Gegensprechen beschriebenen Schaltung bei gleichzeitigem
Niederdrücken der Tasten T'und T2 der einen Station, in der anderen Station die Relais RI und R2 nicht ansprechen würden, bedarf die in Fig. 1 für das Gegensprechen dargestellte Einrichtung und Schaltung einer Ergänzung, durch welche der Empfang der Zeichen in der nehmenden Station in allen Fällen ermöglicht wird.
Ditse Ergänzung besteht darin, dass die Leitung L durch eine in dieselbe geschaltete ungeerdete Batterie Lx (Fig. 8) dauernd unter Strom gesetzt wird, welcher ungefähr die halbe Stärke des von den Linienbatterien + L1 und - L2 in die Leitung gelangenden
Stromes besitzt, etwa in der durch einen Pfeil mit Doppelspitze (n) #) angegebenen
Richtung verlauft und nur in dem Falle unterbrochen wird, wenn in einer Station beide
Tasten T1 und T2 gedrückt werden, wodurch die Leitung L in dieser Station isoliert und gänzlich stromlos wird.
Insolange der Dauerstrom auf diese Weise nicht unterbrochen wird, durchfliesst derselbe auch die Stromkreise 1-3 und 2-3 bei der Stationen in der Richtung des Pfeiles mit Doppel- spitze (Fig. 8) und bewirkt in den Stromwegen 1-4 der Station A und 3-1 der Station B eine
Verstärkung, die in den romwegen 2-3 der Station A und 3-2 der Station B eine Schwächung des hier im Nebenschlusse der Linienbatterie + L'und-L2 zirkulierenden, durch die unge- fiederten Pfeile (#) angedeuteten örtlichen Stromes.
Die Wirkung des von der Linienbatterie L'ausgehenden Dauerstromes auf die in den
Stromzweigen 1-3 und 2-3 beider Stationen eingeschalteten Relais RI und R2 würde die
Voraussetzungen für das Gegensprechen stören und muss daher aufgehoben werden. Dies kann auf zweierlei Art geschehen. Nach der einen Art wird die zweite in die künstliche Leitung n geschaltet Wicklung der Spulen dieser Relais überdies noch mit einem dieser Spulenwicklung gleichen Rheostatwiderstande WO in den Stromkreis einer Hilfsbatterie H so geschaltet, dass der
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gleiche Wirkung ausübt, wie der das Relais durchfliessende, von der Linienbatterie Lx ausgehende Dauerstrom.
Viel einfacher und besser ist der Zweck auf die zweite Art, und zwar dadurch zu erreichen, dass die magnetische Wirkung des Dauerstromes in der Leitung L auf die Anker der Relais R1 und RP durch entsprechende Einstellung der Anker zu den Magnetpolen dieser Relais paralisiert wird. Infolge dieser Gegenwirkung bleiben daher die Rela s Rl und W beider Stationen von dem letzterwähnten Dauerstrome unbeeinflusst.
Ausser dieser Vorkehrung ist zur Ermöglichung des Doppelsprechens in jeder der beiden Stationen A und B noch die Einschaltung von zwei weiteren polarisierten Relais rus und R4 erforderlich, von welchen das eine R3 nur auf die Arbeitsströme derselben Richtung wie der in der Leitung L zirkulierende Ruhestrom und auf Stromunterbrechung, das andere Relais R4 nur auf Ströme der entgegengesetzten Richtung und auf Strumunterbrechung zur Wirkung gelangen darf.
Um dies zu erreichen, andererseits aber auch eine störende Wirkung der Leitungskapazität
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stärke des durch die zweite Wicklung des Relais R3 fliessenden Stromes der Festhaltebatterie F-16 Milliampère betragen
Wenn das Relais JR anspricht und sich demzufolge der Hebel desselben vom Ruhekontakte k entfernt, wird der Stromkreis der Batterie F unterbrochen und damit die Festhaltewicklung des Relais R3 stromlos. Dies erfolgt dann, wenn entweder der Ruhestrom in der Leitung L beim
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Strom von entgegengesetzter Richtung ersetzt oder durch gleichzeitiges Niederdrücken beider Tasten T und f einer Station unterbrochen wird.
Im ersteren Falle-löst sodann der durch die andere Wicklung des Relais R3 fliessende Strom den aus der Festhaltewicklung verschwundenen Strom in seiner Wirkung auf dieses Relais ab.
Sowohl die Festhaltewicklung des Relais BB als auch die zweite Wicklung des Relais R4 ist wie die zweite Wicklung der Relais R* und R2 in eine von der Leitung L abzweigende über einen Widerstand uss bezw. w4 zu einem geerdeten Kondensator k3, f verlaufende künstliche Leitung geschaltet. Dies hat zur Folge, dass der Lade-und Entladestrom der Kondensatoren k3, k4 die zweite Wicklung der zugehörigen Relais in entgegengesetzter Richtung durchfliesst, wie der Ladeund Entladestrom der Leitung die von diesem Strome durchflossene andere Relaiswicklung. und sich daher die Wirkungen dieser beiden Ströme auf das betreffende Relais aufheben.
Infolge dieser Schaltung wird das Relais JR der Station A auf alle mit der Taste T2 der
Station B, das Relais R der Statien A auf alle mit der Taste T'der Station B gegebenen Zeichen ansprechen. Analoge Beziehungen bestehen zwischen den Relais R3, R4 der Station B und den
Tasten T1 und T2 der Station A. Die Übertragung der Zeichen von den Relais R3 und R4 auf die 8ch. reibapparate (Morse oder tfughes) der betreffenden Station erfolgt mit Hilfe eigener Über- tragungsbatterien ul bezw. U2 und durch die aus Fig. 8 zu ersehende Schaltung derselben.
Diese Übertragung muss, wie aus den späteren Ausführungen noch deutlicher hervorgehen wird, im Augenblicke des Abhebens der Hebel der Relais R3 und R4 von den Ruhekontakten k erfolgen, weil es vorkommen wird, dass diese Relais die von den Relais RI und R2 begonnene Übertragung eines Zeichens fortzusetzen haben, was ohne Unterbrechung geschehen muss und so nur dann möglich ist, wenn die Übertragung der Relais R3 und R4 mit Beginn der Hebel- bewegung einsetzt.
Mit Rücksicht auf dieses Zusammenwirken muss aber auch die Übertragung der Zeichen von den Relais Rl und R2 auf die zugehörigen Schreibapparate schon beim Abhub der Relais- hebel von den Kontaktschrauben c erfolgen, wozu auch hier dieselbe Schaltung der Übertragungs- batterien ul, u2 wie bei den Relais R3 und R4 anzuwenden ist. Das Relais R4 muss, um störende
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in Wirksamkeit, was zur Folge hat, dass bei der Richtung des Stromes in diesen Stromkreisen nur das Relais R2 angesprochen wird, das Relais Rl dagegen in die Ruhelage zurückkehrt.
Andererseits werden infolge der Stromlosigkeit der Leitung L die Relais Ra und 7 in beiden Stationen angesprochen und bewirken im Augenblicke des Abfallens der Relaishebel von der Kontaktschraube k in der Station B allein, in der Station A aber gemeinsam mit dem Relais RI die Übertragung der Zeichen auf die zugehörigen Schreibapparate ihrer Station.
In der Station B verbleiben die Relais Rt und Ra weiter unter dem Einflusse des von den
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lage verbleiben.
Es übernehmen somit die Relais R3 beider Stationen die beim vorangegangenen Niederdrücken der Taste T'durch das Relais 7P der Station A und durch das Relais R2 der Station B begonnene Zeichenübertragung und setzen dieselbe ohne Unterbrechung fort.
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dieser Taste auch die Taste T'derselben Station gedrückt.
Beim Niederdrücken der Taste 1'2 treten in diesem Falle im Stromlauf dieselben Änderungen ein wie beim Einfachsprechen im Falle 2. Demzufolge fällt in der Station A der Ilebel des Relais R2, in der Station B der Hebel des Relais RI von der Kontaktschraube c gegen Cl ab und bewirkt beim Abheben von ± bis zum Wiederanlegen an diese Schraube die Übertragung des Zeichens
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Gleichzeitig mit den bezeichneten Relais werden auch die Relais R4 beider Stationen angesprochen, wodurch die Zeichen auch von diesen Relais auf dieselben Schreibapparate übertragen werden. Diese Übertragung stimmt mit jener der anderen Relais vollständig überein.
Wird nun vor Beendigung des auf der Taste T der Station A gegebenen Zeichens auch noch die Taste T'dieser Station gedrückt, so wird aus denselben Gründen wie im vorhergehenden Falle I beim Niederdrücken beider Tasten nur das Relais RI angesprochen, wogegen das Relais R2 in seine Ruhelage zurückkehrt.
Andererseits werden auch in diesem Falle infolge der eintretenden Stromlosigkeit der Leitung L die Relais R3 und R4 angesprochen und bewirken in der Station B allein, in der Station A aber gemeinsam mit dem Relais R2 die Übertragung der Zeichen auf die zugehörigen Schreibapparate ihrer Station. In der Station B verbleiben auch in diesem Falle aus denselben Gründen, wie im vorher behandelten Falle I die Relais RI und R2 bei gleichzeitigem Drücken der Tasten TI
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die beim vorangegangenen Niederdrücken der Taste T2 durch das Relais R2 der Station A und durch das Relais RI der Station B begonnene Zeichenübertragung und setzen dieselbe ohne Unterbrechung fort.
III. Die Taste T'der Station B wird zuerst und etwas später, während des Niederhaltens dieser Taste, auf die Taste f derselben Station gedrückt.
In diesem Falle wickeln sich dieselben Vorgänge wie beim Falle I des Doppelsprechens ab. Zur Vergegenwärtigung derselben hat man in der für letzteren Fall gegebenen Erläuterung nur die Station A mit der Station B zu vertauschen.
IV. Die Taste l-der Station B wird zuerst und etwas später, während des Niederhaltens dieser Taste, auch die Taste T'derselben Station gedrückt.
In diesem Falle wickeln sich die Vorgänge wie beim Falle II des Doppelsprechens ab. Zur Vergegenwärtigung derselben braucht man in der für letzteren Fall gegebenen Erläuterung nur die Station A mit der Station B zu vertauschen.
Die folgenden Tabellen gewähren eine Übersicht über das Zusammenwirken von Gebern und Xehll1ern und über das Funktionieren der Relais in den Stationen A und B in allen beim telegraphischen Gegen-und Doppelsprechen nach dem beschriebenen Systeme möglichen Fallen, und zwar :
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<tb>
Geher <SEP> Nehmer <SEP> Angesprochen <SEP> werden
<tb> Fall <SEP> Nr.
<tb>
Taste <SEP> Station <SEP> Relate <SEP> Station <SEP> Relais <SEP> Station
<tb> R1 <SEP> A
<tb> 1 <SEP> T1 <SEP> A <SEP> R2 <SEP> B
<tb> R2 <SEP> B
<tb> R2 <SEP> A
<tb> 2 <SEP> T2 <SEP> A <SEP> R1 <SEP> B
<tb> R1 <SEP> B
<tb> R1 <SEP> B
<tb> 3 <SEP> T1 <SEP> B <SEP> R2 <SEP> A
<tb> R2 <SEP> A
<tb> R2 <SEP> B
<tb> 4 <SEP> T2 <SEP> B <SEP> R1 <SEP> A
<tb> R1 <SEP> A
<tb> T1 <SEP> A <SEP> R2 <SEP> B
<tb> 5 <SEP> R1 <SEP> und <SEP> R2 <SEP> A <SEP> und <SEP> B
<tb> T1 <SEP> B <SEP> R1 <SEP> A
<tb> T2 <SEP> A <SEP> R1 <SEP> B
<tb> 6 <SEP> R1 <SEP> und <SEP> R2 <SEP> A <SEP> und <SEP> B
<tb> T2 <SEP> B <SEP> R2 <SEP> A
<tb>
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<tb>
<tb>
Geber <SEP> Nehmer <SEP> Angesprochen <SEP> werden
<tb> Fall <SEP> Nr.
<tb>
Taste <SEP> Station <SEP> Relais <SEP> Station <SEP> Relais <SEP> Station
<tb> R1 <SEP> A
<tb> 1 <SEP> T1 <SEP> A <SEP> R2 <SEP> B <SEP> R2 <SEP> B
<tb> R3 <SEP> A <SEP> und <SEP> B
<tb> R2 <SEP> A
<tb> 2 <SEP> T2 <SEP> A <SEP> R1 <SEP> B <SEP> R1 <SEP> B
<tb> R4 <SEP> A <SEP> und <SEP> B
<tb> R1 <SEP> B
<tb> 3 <SEP> T1 <SEP> B <SEP> R2 <SEP> A <SEP> R2 <SEP> A
<tb> R4 <SEP> A <SEP> und <SEP> B
<tb> R2 <SEP> B
<tb> 4 <SEP> T2 <SEP> B <SEP> R1 <SEP> A <SEP> R1 <SEP> A
<tb> R3 <SEP> A <SEP> und <SEP> B
<tb> T1 <SEP> A <SEP> R2 <SEP> B
<tb> 5 <SEP> R1 <SEP> und <SEP> R2 <SEP> A <SEP> und <SEP> B
<tb> T1 <SEP> B <SEP> R2 <SEP> A
<tb> T1 <SEP> A <SEP> R1 <SEP> B
<tb> 6 <SEP> R1 <SEP> und <SEP> R2 <SEP> A <SEP> und <SEP> B
<tb> T1 <SEP> B <SEP> R1 <SEP> A
<tb> R2 <SEP> A
<tb> 7 <SEP> T1 <SEP> und <SEP> T2 <SEP> A <SEP> R3 <SEP> und <SEP> R4 <SEP> B
<tb> R3 <SEP> und <SEP> R4 <SEP> A
<SEP> und <SEP> B
<tb> R1 <SEP> B
<tb> 8 <SEP> T1 <SEP> und <SEP> T2 <SEP> B <SEP> R3 <SEP> und <SEP> R4 <SEP> A
<tb> R3 <SEP> und <SEP> R4 <SEP> A <SEP> und <SEP> B
<tb>
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In vorstehenden Ausführungen sind sowohl die elektrischen Vorgänge in der Leitung L und in den Hauptatromzweigen der Stationasohaltung, als auch die Wirkung dieser Vorgänge auf die Empfangsapparate in allen Fällen behandelt, welche beim Einfach-, Gegen- und Doppelsprechen überhaupt vorkommen können.
Diese Vorgänge und deren Wirkungen lassen sich kurz dahin zusammenfassen, dass durch das beschriebene Telegraphensystem die doppelte Ausnützung einer Leitung in der Weise möglich ist, dass die korrespondierenden Arbeitsplätze der Stationen A und B bei der Abwicklung ihrer telegraphischen Korrespondenz voneinander vollständig unabhängig sind, so, als ob jedem korrespondierenden Paare dieser Arbeitsplätze eine eigene Leitung wie bei einfacher Ausnützung der letzteren zur Verfügung stehen würde.
Eine solche Unabhängigkeit der korrespondierenden Arbeitsplätze ermöglicht, dass eine Leitung L in derselben Weise zur Doppelkorrespondenz auch für abseits von den Endpunkten derselben gelegene, mit Astleitungen an diese angeschlossene Stationen Al, 4. 2, B2 (Fig. 11) ausgenützt werden kann. Hiezu müssen jedoch die Astleitungen vermittels Translation an die gemeinsame Leitung L angeschaltet werden.
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1.
Telegraphensystem für Gegensprechen, dadurch gekennzeichnet, dass im Lokalnetz
Ruhestrom benützt wird, der durch geerdete positive und negative Ortsbatterien (Z, L2) ge- liefert wird, welch letztere mit je einem zugehörigen Geber-und Empfangsrelais parallel an die
Linienleitung angeschlossen sind, wobei die Anordnung so getroffen ist, dass der von den Batterien in der einen Station ausgehende, auf die Empfangsrelais der anderen Station zur Wirkung ge- langende Strom dieselbe Stärke besitzt wie der in dieser Station zirkulierende örtliche Strom, wodurch erzielt wird, dass beim Abschalten einer der beiden Batterien in einer oder beiden
Stationen durch Änderung der Stromverhältnisse in der jeweils empfangenden Station bestimmte
Empfangsrelais derselben zum Ansprechen gebracht werden.