AT397259B - Schaltbare fadenbremseinrichtung für stickmaschinen - Google Patents
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Description
AT 397 259 B
Die Erfindung betrifft eine schaltbare Fadenbremseinrichtung für Stickmaschinen mit einer Vielzahl linear angeordneter Stickstellen, die jeweils an einem beweglich geführten Nadelträger befestigte, mit dem Faden belieferte Nadeln aufweisen, welche Nadeln nach einem Maschinensteuerprogramm automatisch über Hebel zusammen mit den anderen Stickwerkzeugen der einzelnen Stickstellen zwischen einer arbeitenden und einer stillgesetzten Lage schaltbar sind, wodurch gleichzeitig eine ihrer zugeordneten Nadel den Faden zuführende, frei drehbar an einem über einen Zwischenhebel betätigbaren einarmigen Rollenhebel gelagerte Fadenführungsrolle durch Verschwenken dieses Rollenhebels zwischen einer Arbeitsstellung und einer Ruhestellung mit einer gemeinsamen Bremswelle gekuppelt bzw. von dieser abgehoben wird.
Aus der US-PS 2 989 014 ist eine Tufting-Maschine bekanntgeworden, bei der ein Seilzug vorgesehen ist, der einen Schnappriegel betätigt, dessen Einkuppeln in die Nadelstange diese an den Antrieb ankuppelt. Ein Seilzug ist hier deshalb verwendet, weil er ein steifes Zugelement darstellt, das einendig festgehalten in der Lage ist, ohne Schwierigkeiten anderendig große Amplituden einer Hin- und Herbewegung zu folgen. Ein Hebel wäre hierzu nicht in der Lage. Der Seilzug vermag aber einfach die extrem unterschiedlichen Höhenlagen der durch ihn verbundenen Teile zu überbrücken. Hierbei kommt es auf seine geringe Masse überhaupt nicht an. Diese wird auch an keiner Stelle angesprochen. Da es sich hier um eine Tufting-Maschine handelt, ist überdies jeder Faden mit einer separaten Bremseinrichtung versehen, von der er für sich gebremst wird. Das Problem, mit einigen wenigen Fäden eine gemeinsame Bremswelle durch den Nachführfaden zu bewegen zu müssen, tritt hi» nicht auf. Auch gibt es keinerlei Probleme mit trägen Massen, die vom Fadenzug zu bewegen sind.
Im Gegensatz dazu wird bei einer Stickmaschine der eingangs beschriebenen Art, wie sie aus der DE-OS 2 732 038 bekannt geworden ist, durch die allen Stickstellen ein» Reihe gemeinsame Bremswelle erreicht, daß der Fadenvorschub zu jeder arbeitenden Stickstelle gleich ist, und zwar unabhängig von der Stoffreibung, der Spannung des Fadens zwischen Bremswalze und Spule und ander» möglicher ungleich» Bedingungen für die einzelnen Stickstellen. Der für alle Stickstellen gleiche Fadenvorschub ergibt auch ein üb» alle arbeitenden Stickstellen gleichmäßiges Stickbild.
Schwierigkeiten treten jedoch auf, wenn Stickstellen abgeschaltet oder zugeschaltet werden. Insbesondere bei Stickmaschinen mit Faib- und Rapportwechsel, bei denen bestimmte Kombinationen von arbeitenden und nicht arbeitenden Nadeln entsprechend dem Maschinensteuerprogramm geschaltet werden, muß dafür gesorgt werden, daß nicht auch für die nicht stickenden Nadeln dauernd Fad»i gefördert wird.
G»ade dieses Problem soll dadurch gelöst werden, daß jeder Stickstelle ein eigener Rollenhebel zugeordnet ist, mit dem die Fadenführungsrolle mit der Bremswelle dann gekuppelt wird, wenn die zugehörige Nadel arbeitet Bei der CH-PS 73 779 muß hiefür von Hand jeder einzelne Rollenhebel betätigt werden. Diese zeitraubende Arbeit wird nach den Schweizer Patentschriften 28 341 und 104 305 für einen Faden- und/oder Rapportwechsel dadurch erleichtert daß alle Rollenhebel auf einer gemeinsamen Stellwelle gelagert sind und durch umsteckbare Nocken od. dgl. wahlweise mit dieser Stellwelle gekuppelt werden können. Dadurch läßt sich, allerdings in mühsamer Vorarbeit, eine bestimmte Kombination vorprogrammieren. Auch hier werden aber die Rollenhebel völlig unabhängig von d» Schaltung der Nadelträger geschalteL
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine schaltbare Fadenbremseinrichtung zu schaffen, die unter Beibehaltung der Möglichkeit einer gebremsten bis sperrbaren Fadenzuführung und unter Ausnutzung der direkten Ansteuerung von der Schaltung der Nadeln her auch für die zugeordneten Fadenbremsorgane, einen einfachen und durch geringe Kräfte zu betätigenden Schaltmechanismus gering» Trägheit aufweist, der auch bei hohen Stickgeschwindigkeiten nur geringe Spannungsspitzen des Fadens zur Folge hat
Diese Aufgabe wird bei einer schaltbaren Fadenbremseinrichtung der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, daß die Antriebsv»bindung zwischen Fadenführungsrolle und Bremswelle formschlüssig und für jede mit der Bremswelle gekuppelte Fadenfährungsrolle als Untersetzung ausgebildet ist daß für die Verschwenkung des Rollenhebels eine, vorzugsweise üb» Umlenkrollen geführte, Schnur- oder Drahtverbindung vorgesehen ist, die einerends an dem zum Ein- bzw. Ausschalten der betreffenden Stickstelle dienenden Hebel angreift und anderenends über den Zwischenhebel an der Betätigung des Rollenhebels angreift Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Fadenbremseinrichtung wird der Vorteil erzielt, daß die durch das Nachziehen der erforderlichen Fadenlänge erzeugte Drehbewegung der Fadenführungsrollen für die arbeitenden Nadeln erheblich größer wird als die dadurch hervorgerufene Drehbewegung der durchgehenden Bremswelle. Dadurch wird nämlich das auf jede gekuppelte Fadenführungsrolle bezogene Trägheitsmoment der ganzen Bremseinrichtung sehr stark reduziert. Auch beim Sticken mit nur wenigen arbeitenden Stickstellen werden die Spannungsspitzen im abgezogenen Faden dadurch nicht mehr zu hoch. Für die Verschwenkung des Rollenhebels der Fadenbremseinrichtung wird dieser mit dem Hebel zum Schalten der betreffenden Stickstelle durch eine Schnur- oder Drahtverbindung gekoppelL Diese V»bindung ist nicht nur von kaum zu überbietender Einfachheit. Sie besteht auch aus leichtgewichtigen Teilen mit reibungsarmer Lagerung, so daß die trägen Massen ganz gering bleiben. Auch besteht bei dies» Ausbildung Freizügigkeit bezüglich der optimalen Anordnung der Fadenbremseinrichtung.
Gemäß einem weit»en Merkmal der Erfindung ist die Fadenführungsrolle bezüglich der Bremswelle so angeordnet, daß die Resultierende aus der Fadenzugkraft des über die Rolle geführten Fadens mindestens angenähert durch die Achse der Bremswelle geht. Dadurch wird bewirkt, daß zusätzliche Umfangskräfte zwischen Fadenführungsrolle und Bremswelle vermieden werden, die bei der Ausbildung der -2-
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Antriebsverbindung zwischen Fadenführungsrolle und Bremswelle als kraftschlüssige Verbindung zu einem Rutschen oder bei einer formschlüssigen Verbindung zu einem Überspringen der Verzahnung führen könnten.
Zweckmäßig ist die Anordnung so getroffen, daß die Abhebung der Fadenführungsrolle von der Bremswelle beim Ausschalten der Bremseinrichtung mindestens angenähert radial zur Bremswelle erfolgt. Dadurch wird sichergestellt, daß aus dem Fadenzug und der Bremswirkung der Bremswelle keine Kräfte resultieren, die zu einem ungewollten Abheben der Fadenführungsrolle von der Bremswelle führen könnten.
Die vom Fadenzug zu bewegenden trägen Massen sind weiter dadurch vermindert, daß der Rollenhebel in der formschlüssig mit der Bremswelle gekuppelten Lage auf einem stationären Anschlag abgestützt ist, der die Übertragung von Radialkräften von der Rolle auf die Bremswelle verhindert Dadurch verhindert er die Übertragung von Radialkräften von der Rolle auf die Bremswelle und verringert so die an dieser wirksame träge Masse.
Erfindungsgemäß kann in die genannte Schnur- oder Drahtverbindung ein federelastisches Organ eingesetzt sein, über das die über die notwendige Betätigungskraft hinausgehenden Kräfte aufgefangen und abgepuffert werden können.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 schematisch eine Stickstelle in einem Vertikalschnitt durch eine S tickwerkzeugreihe einer Stickmaschine mit der Schaltmechanik für die Nadel. Fig. 2 in größerem Maßstab eine Ausführungsform der Fadenbremseinrichtung Fig. 1, Fig. 3 und 4 eine weitere Ausführungsform der Fadenbremseinrichtung in zwei Funktionslagen.
Die in Fig. 1 dargestellte Stickstelle ist eine von vielen, je nach Stickmaschine bis 1000, gleichartig«: linear angeordneten Stickstellen die am hier durch ein Profil (1) angedeuteten Maschinengestell montiert sind. Im vorliegenden Beispiel umfaßt jede Stickstelle zwei Stickwerkzeugträger (2) und (3), welche unterschiedliche Stickwerkzeuge, beispielsweise eine Nadel (4) bzw. einen Bohrer (5) tragen. Diese Stickwerkzeugträger (2,3) sind in Führungen (6) axial verschiebbar geführt. Die Betätigung des Nadelträgers (2) erfolgt durch eine Antriebsschiene (7) für die Nadeln und die Betätigung des Bohrerträgers (3) durch eine Antriebsschiene (8) für die Bohrer, Diese Antriebsschienen (7,8) erstrecken sich über die ganze Maschinenlänge und sind in bekannter, hier nicht näher beschriebener Weise in Querrichtung oszillierend hin- und herbewegbar. Die Elemente, welche ein Aus- bzw. Einkuppeln der Nadelträger (2) an der Antriebsschiene (7) und der Bohrerträger (3) an der Antriebsschiene (8) bewirken, umfassen eine Klinke (9) bzw. (10). Diese Klinken sind mit ihrem einen Ende über einen Zapfen (11) um betreffende Träger angelenkt und weisen an ihrem freien Ende eine nach unten offene Nut zum Übergreifen einer Nase an der betreffenden Antriebsschiene (7) bzw. (8) auf. Die Klinken (9) und (10) sind an ihren Trägern (2) bzw. (3) durch Federn in Richtung ihrer Ankupplungslage vorgespannt Zum Abkuppeln der Träger (2) bzw. (3) von ihren Antriebsschienen (7) bzw. (8) durch Anheben der Klinken (9) bzw. (10) entgegen der Wirkung der jeweiligen Feder weisen die Klinken (9) bzw. (10) an ihrer Unterseite bzw. Oberseite eine Steuerfläche (12) bzw. (13) auf, welche je mit einer entsprechenden Steirerfläche (14) bzw. (15) an einem Schalthebel (16) zusammenwifkL
Der Schalthebel (16) ist um einen Zapfen (17) zwischen zwei Endlagen schwenkbar abgestützt. Dabei ist fiir jede Stickstelle ein solcher Schalthebel (16) vorgesehen, der die Stickwerkzeugträger (2) und (3) gleichzeitig an die zugeordneten Antriebsschienen (7) bzw. (8) an- bzw. von diesen abkuppelt Wird dabei der Schalthebel (16) aus der in Fig. 1 gezeigten Lage am Gegenuhrzeigersinn verschwenkt, erfolgt ein abkuppelndes Anheben der Klinken (9) und (10). Umgekehrt erfolgt ein Wiederankuppeln beim Zurückschwenken des Schalthebels (16) in die dargestellte Lage.
Die Betätigung des Schalthebels (16) zum Einkuppeln bzw. Ausschalten der Stickwerkzeuge (4,5) einer Stickstelle kann sowohl von Hand über eine Handstellvorrichtung (18) «folgen, die direkt auf einen Ami des Schalthebels (16) einwirkt, als auch automatisch von der Maschinensteuerung aus durch eine allgemein mit (19) bezeichnete Stelleinrichtung.
Im dargestellten Beispiel umfaßt die Stelleinrichtung (19) für jede Stickstelle einen um einen Zapfen (21) schwenkbaren Klinkenhebel (20), einen mit einem Schaltarm (22) des Hebels (20) zusammenwirkenden Elektromagneten (23) und eine mit einem Verstellschlitz (24) des Klinkenhebels (20) zusammenwirkende Schaltstange (25). Bei einer Verschwenkung des Klinkenhebels (20) um seinen Zapfen (21) nach seiirer Freigabe durch den Elektromagneten (23) und durch Einfahren der Schaltstange (25) in den Schlitz (24) wird eine Verschwenkung des Schalthebels (16) aus der dargestellten in die andere Endlage bewirkt, indem, wie die Figur erkennen läßt eine Nase (26) des Klinkenhebels (20) mit einem Stellarm (27) des Schalthebels (16) zusammenwirkt.
Gleichzeitig mit dem Kuppeln bzw. Ausschalten des Stickwerkzeuges einer Stickstelle durch Verschwenkung des Schalthebels (16) wird eine der Nadel (4) der Stickstelle ihren Faden zuführende Fadenführungsrolle (30) (Fig. 2) entweder in eine Arbeitsstellung oder eine Ruhestellung bewegt Die Fadenführungsrolle (30) ist um einen Zapfen (31) frei drehend an einem Rollenhebel gelagert und mit eurem drehfest mit ihr verbundenen Ritzel (33) versehen. In Fig. 2 ist die Fadenführungsrolle (30) in ihrer Arbeitsstellung dargestellt, in welcher ihr Ritzel (33) mit der Verzahnung einer Zahnscheibe (34) kämmt Diese Zahnscheibe (34), vorzugsweise ein Kunststoffzahnrad, sitzt drehfest auf einer Welle (43). Für alle Fadenführungsrollen einer Stickstellenreihe ist je eine weitere solche Zahnscheibe auf der Welle (43) -3-
AT 397 259 B angeordnet. In ihrer Gesamtheit bilden die Welle (43) und die auf ihr sitzenden Zahnscheiben (34) die allen Fadenführungsrollen einer Stickmaschinenreihe gemeinsame allgemein mit (28) bezeichnete Bremswelle.
In der Arbeitsstellung der Fadenführungsrolle (30) ist auch die zugehörige Nadel (4) über ihren Träger (2) mit der Antriebsschiene (7) gekuppelt. In der Ruhestellung der Fadenführungsrolle (50), welche dann geschaltet werden muß, wenn die betreffende Stickstelle nicht arbeitet, muß die formschlüssige Antriebsverbindung zwischen der Fadenführungsrolle (30) und der Bremswelle (28) gelöst, das Ritzel (33) der Rolle (30) also von der zugehörigen Zahnscheibe (34) der Bremswelle abgehoben sein, um zu verhindern, daß der dann ruhenden Nadel (4) noch entsprechend der Drehbewegung der Bremswelle (28) weiter Faden zugeführt wird.
Zu diesem Zweck ist der die Rolle (30) tragende Rollenhebel (47) um einen Zapfen (46) verschwenkbar gelagert. Ein flexibles Verbindungsorgan (37), hier in Form einer dünnen Schnur, z. B. eines monofxlen Fadens, ist je nach Notwendigkeit über Umlenkrollen (38, 39) bei (41) mit einem Arm (40) des Schalthebels (16) verbunden. Bei einer Verschwenkung des Schalthebels (16) - sei es über die Handstellvorrichtung (18) oder automatisch über die Stelleinrichtung (19) - im Gegenuhrzeigersinn zwecks Entkuppeln der Nadel (4) von der Antriebsschiene (7) wird über die Zugverbindung (37) auch der Rollenhebel (47) im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt. Dadurch wird die Fadenführungsrolle (30) von der Bremswelle (28) abgehoben und die Antriebsverbindung zwischen der Rolle (30) und der Bremswelle (28) gelöst.
Statt direkt am Schalthebel (16) könnte die Zugverbindung (37) auch am Klinkenhebel (20) der automatischen Stelleinrichtung (19) eingreifen, wie durch die gestrichelte Linie (42) in Fig. 1 angedeutet ist. Dadurch erfolgt die simultane Schaltung der Bremseinrichtung mit der Schaltung der Nadel (4) der betreffenden Stickstelle nur bei automatischem Betrieb, nicht aber bei Handbetätigung des Schalthebels (16) über die Handstellvorrichtung (18).
Selbstverständlich sind die Drehachsen (46) des Rollenhebels (47) sowie die Anlenkpunkte der Zugverbindung (37) am Rollenhebel (47) und am Schalthebel (16) oder am Klinkenhebel (20) so zu wählen, daß durch die Schaltbewegung der Rollenhebel (47) soweit verschwenkt wird, daß die Antriebsverbindung zwischen dem Ritzel (33) der Fadenführungsrolle (30) und der zugehörigen Zahnscheibe (34) der Welle (43) mit Sicherheit gelöst wird.
Wie aus der Fig. 2 ersichtlich ist, sind die Fadenführung und die Rolle (30) so angeordnet, daß die Resultierende aus der durch den Faden (N) auf die Rolle (30) ausgeübten Fadenzugkraft bei gekuppelter Fadenführungsrolle durch die Achse (29) der Bremswelle (28) geht, um das Auftreten unerwünschter Umfangskräfte zwischen Rolle (30) und Bremswelle (28) zu vermeiden. Weiterhin ist, wie ebenfalls aus der Fig. 2 erkennbar, der durch den Zapfen (46) gebildete Drehpunkt des Rollenhebels (47) so angeordnet, daß das Abheben des Ritzels (33) von der Verzahnung der zugehörigen Zahnscheibe (34) radial erfolgt. Dadurch kann vermieden werden, daß aus dem Fadenzug und der Bremswirkung der Bremswelle (28) Kräfte resultieren, die zu einem ungewollten Abheben der Fadenführungsrolle von der Bremswelle führen könnten.
Bei Verwendung einer reinen Zugverbindung erfolgt das Zustellen der Rolle (30) an die Bremswelle bei entspanntem Zugorgan selbsttätig unter der Wirkung der Schwerkraft
Um zu vermeiden, daß bei unbeabsichtigtem Andrücken der Fadenführungsrolle (30) an die Bremswelle (28) - beispielsweise bei einer Handbetätigung der Bremseinrichtung über den am Ende des Rollenhebels (47) vorgesehenen Griff - die dabei über das Verbindungsorgan (37) übertragenden Kräfte zu Beschädigungen insbesondere Deformationen des Schalthebels (16) oder der Klinke (20) führen, kann zweckmäßig die Verankerung des Endes des Verbindungsorgans (37) über eine Feder (45) erfolgen, wie dies nach der Fig. 2 dargestellt ist. Diese Feder (45) ist so dimensioniert, daß die Betätigung des Rollenhebels (47) durch den Schalthebel (16) oder den Klinkenhebel (20) über das Verbindungsorgan (37) sicher gewährleistet ist daß aber darüber hinausgehende Belastungen über die Feder (45) abgefangen werden.
Große Bedeutung kommt wie eingangs erwähnt dem Merkmal zu, daß die Antriebsverbindung zwischen der Fadenführungsrolle (30) und der Bremswelle (28) als Untersetzung ausgebildet ist, so daß die durch den Fadenverbrauch der arbeitenden Nadel (4) bewirkte Drehung der Fadenführungsrolle (30) eine erheblich geringere Drehung der Bremswelle (28) bewirkt Für die Erzielung einer möglichst kleinen trägen Masse der bei eingeschalteter Bremseinrichtung bewegten Teile sollten neben den einzelnen Zahnscheiben (34) auch die durchgehende Welle (43) möglichst leicht gebaut sein. Die radiale Belastung dieser Welle durch die gekuppelten Fadenführungsrollen einer Stickmaschinenreihe führt zu Biegekräften die bisher eine schwere Bremswellenkonstruktion erforderten. Um zu einer leichteren Bauweise der Welle (43) durch Entlastung dieser Welle von den genannten Biegekräften sowie durch Weiterleitung von den durch die Bremsung verursachten Torsionskräften gelangen zu können, ist am Maschinengestell ein Anschlag (44) (Fig. 2) angeordnet, auf dem bei eingekuppelter Bremseinrichtung der die Rolle tragende Hebel in der Weise aufliegt, daß er im Eingriff der Verzahnung des Rollenritzels (33) und der zugehörigen Zahnscheibe (34) ein leichtes Radialspiel aufrechterhält, so daß dadurch keine direkten Radialkräfte, sondern nur Umfangskräfte über die Verzahnung übertragen werden. Durch diese Maßnahmen wird zudem der Gefahr eines Verklemmens der Verzahnung begegnet
Weitere Anwendungsmöglichkeiten, sowie Bedienungserleichterungen für die beschriebene Bremseinrichtung ergeben sich, wenn zusätzlich eine Handausschaltung der Bremseinrichtung möglich ist. Eine solche -4-
Claims (7)
- AT397259B Handausschaltung ist in Fig. 2 verwirklicht durch den die Rolle (30) tragenden einarmigen Hebel (47), der durch einen mit einer Laufrolle (48) versehenen zweiten Hebel (49), an welchem das Zugorgan (37) angreift, von der Bremswelle (28) abgehoben werden kann. Durch diese Ausbildung kann der die Rolle (30) tragende Hebel (47) von Hand um einen erheblichen Schwenkbereich, z. B. bis in die gestrichelt angedeutete Lage 5 hochgeschwenkt werden, ohne daß dadurch das Zugorgan (37), das am durch diese Verschwenkung nicht betroffenen Zwischenhebel (49) befestigt ist, frei durchhängt und sich dabei von seinen Führungen lösen oder in bewegten Teilen der Stickmaschine verfangen kann. Der die Fadenführungsrolle (30) tragende Hebel (47) trägt eine an ihm um einen Zapfen (50) schwenkbar gelagerte Sperrklinke (51) die zweckmäßig durch eine Feder (55) im Uhrzeigersinn in Fig. 2 vorgespannt ist. 10 Die Ausbildung und Anordnung der Teile ist so gewählt, daß bei einem kräftigen Anheben des Rollenhebels (47) wie es bei Handbetätigung erfolgt, die dann durch ihre Vorspannfeder (55) verschwenkte Sperrklinke (51) beim Loslassen des Rollenhebels in eine Raste (52) des Anschlags (44) eingreift und dadurch ein Einkuppeln der Fadenführungsrolle (30) mit der Bremswelle (28) verhindert, daß dagegen bei einem leichten Anheben des Rollenhebels (47) wie es bei einem automatischen Entkuppeln der Bremseinrichtung über das Verbindungs-15 Organ (37) erfolgt, die Verschwenkung nicht genügt, um die Sperrklinke (51) in ihr» Raste (52) eintreten zu lassen, so daß bei einer Entspannung des Verbindungsorgans (37) die Rolle (30) unter der Wirkung der Schwerkraft unterstützt von der Fadenspannung wieder an die Bremswelle (28) ankuppelt Diese Funktionsweise ist natürlich auch bei einer Ausbildung der Verbindung (37) als Zug-Druckverbindung gewährleistet. Zum Ausrasten der Sperrklinke (51) genügt ein leichtes Antippen der Klinke, wodurch die 20 Fadenführungsrolle (30) wieder an die Bremswelle (28) ankuppeln kann. Eine weitere Ausführungsvariante der Bremseinrichtung ist in den Fig. 3 und 4 in zwei verschiedenen Funktionslagen dargestellt. Im Unterschied zu der Variante gemäß Fig. 2 trägt hier der Rollenhebel (47) anstelle der Sperrklinke (51) eine in zwei um 90° verdrehte Stellungen einrastende Wippe (53). In ihrer einen, in Fig. 3 dargestellten eingerasteten Endlage behindert diese Wippe (53) ein Wiedereinkuppeln der 25 Antriebsverbindung zwischen der Fadenführungsrolle (30) und der Bremswelle (28) nach einem Abheben der Rolle nicht In der anderen, in Fig. 4 dargestellten Endlage verhindert dagegen eine dann zum Anschlag an den Anschlag (44) gelangende Nase (54) der Wippe (53), daß das Ritzel (33) in die Verzahnung der Zahnscheibe (34) eingreift Die Möglichkeit eines solchen bewußten Schaltens kann in gewissen Fällen, z. B. beim Fadennach-ziehen nach einem Fadenbiuch, »wünscht sein. 30 PATENTANSPRÜCHE 35 1. Schaltbare Fadenbremseinrichtung für Stickmaschinen mit einer Vielzahl linear angeordneter Stickstellen, die jeweils an einem beweglich geführten Nadelträger befestigte, mit dem Faden belieferte Nadeln aufweisen, welche Nadeln nach einem Maschinensteuerprogramm automatisch über Hebel zusammen mit den anderen 40 Stickwerkzeugen der einzelnen Stickstellen zwischen einer arbeitenden und ein» stillgesetzten Lage schaltbar sind, wodurch gleichzeitig eine ihrer zugeordneten Nadel den Faden zuführende, frei drehbar an einem über einen Zwischenhebel betätigbaren einarmigen Rollenhebel gelagerte Fadenführungsrolle durch Verschwenken dieses Rollenhebels zwischen einer Arbeitsstellung und einer Ruhestellung mit einer gemeinsamen Bremswelle gekuppelt bzw. von dies» abgehoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsver- 45 bindung zwischen Fadenführungsrolle (30) und Bremswelle (28) formschlüssig (Ritzel (33), Zahnscheibe (34)) und für jede mit der Biemswelle gekuppelte Fadenführungsrolle (30) als Untersetzung ausgebildet ist, daß für die Verschwenkung des Rollenhebels (47) eine, vorzugsweise über Umlenkrollen (38,39) geführte, Schnur- oder Drahtverbindung (37) vorgesehen ist, die ein»ends an dem zum Ein- bzw. Ausschalten der betreffenden Stickstelle dienenden Hebel (16) oder (20) angreift und andemends über den Zwischenhebel (49) 50 an der Betätigung des Rollenhebels (47) angreift
- 2. Fadenbremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungsrolle (30) bezüglich der Bremswelle (28) so angeordnet ist, daß die Resultierende aus der Fadenzugkraft des üb» die Rolle geführten Fadens mindestens angenähert durch die Achse der Biemswelle geht 55
- 3. Fadenbremseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abhebung d» Fadenführungsrolle (30) von der Bremswelle (28) beim Ausschalten der Bremseinrichtung mindestens angenähert radial zur Bremswelle erfolgt.
- 4. Fadenbremseinrichtung nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß d» Rollenhebel (47) in der formschlüssig mit d» Bremswelle gekuppelten Lage auf einem stationären Anschlag (44) abgestützt ist, der die Übertragung von Radialkräften von der Rolle auf die Bremswelle verhindert -5- AT397259B
- 5. Fadenbremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in die genannte Schnur- oder Drahtverbindung (37) ein federelastisches Organ (45) eingesetzt ist
- 6. Fadenbremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Rollenhebel 5 eine Sperrklinke (51) schwenkbar angeordnet ist die mit einer Raste (52) zusammenwirkt, um bei einem handbetätigten Auskuppeln der Bremseinrichtung ein Wiedereinkuppeln nach der Freigabe des Rollenhebels zu verhindern.
- 7. Fadenbremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollenhebel 10 eine in zwei Endstellungen einrastende Wippe (53) trägt, die in der einen Raststellung durch Zusammenwirken mit einem stationären Anschlag (44) ein Einkuppeln der Bremseinrichtung verhindert und in der anderen Raststellung das Einkuppeln zuläßt. 15 Hiezu 3 Blatt Zeichnungen -6-
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