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Vorrichtung zur genauen Bestimmung und Festhaltung der Zielrichtung und der Ziellinie für Nachtbeschiessung.
Für Artillerienachtangriffe ist die vorherige Bestimmung der genauen Lage des Zieles bei Tag ucerlasstich. Bisher war die genaue Gewinnung der Zielrichtung und die Bestimmung des Zieles bei Nacht unmöglich ; man behalf sich damit, dass man am Tage das Ziel ein-
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ungenaue Verfahren hat den Ühelstand, dass der Feind durch das Einschiessen auf das Ziel bei Tage auf die möglicherweise hei Nacht beahsichte Beschiessung aufmerksam gemacht wird und daher entweder seine Lage verändert oder die Richtmittel (Richtlatten oder dgl ) durch Zerschiessen unbrauchbar macht.
Das Auffahren des Geschützes zum Ein- schiessen des Zieles benötigt einen grösseren, auch für weitere Ziele leicht bemerkbaren Aufwand an Material (Geschütz, Protz, Pferde, mannschaften) und erweckt schon dadurch dieAufmerksamkeitdesFeindes.
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genau horizontal eingestellt ist. Sodann wird die durch Körner und Schneide gegebene t'ioptervisierHlinie genau nach dem Ziele gerichtet, die sich daraus ergebende horizontale
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festgelegt. Nunmehr wird mittels des Entfernungsmessers oder anderer geeigneter Ein- richtung die Entfernung des Zieles bestimmt, aus dieser Entfernung die Ziellinie (Elvation festgestellt und auf die Ziellinie die Dioptervisierlinie eingestellt und notiert.
Ist dies geschehen. so wird das Stativ aus dem Boden herausgezogen, derart, dass die Überschuhe in dem Boden verbleiben : diese Schuhe sind nicht ohne weiteres sichtbar. wenn sie noch durch Graf) u"w. verdeckt werden
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Elevation gestellt. Damit ist die Vorrichtung wieder genau auf die am Tage genommene Zielrichtung und Ziellinie eingestellt. Nach dieser Einstellung wird das Geschütz unter Benützung von Blendlaternen in die Dioptervisierlinie eingerichtet, wobei man durch Ver. langera oder Verkürzen des Linials und durch Höher- und Tieferstellen desselben das Einrichten des Geschützes erleichtern kann, ohne Zielrichtung und Ziellinie zu verändern.
Hierauf wird das Lineal an dem Stativ in die Höhe geschlagen, damit es beim Feuern nicht im Wege ist, und sodann der Schuss abgefeuert. Durch Niederschlagen des Lineals mit der ange@rachten Dioptervorrichtung kann ein neues Wiedereinrichten des Geschützes in der Zielrichtung und auf die Ziellinie erfolgen, wobei man in der beschriebenen Weise durch Veränderung der Lineallänge und der Lineathöhe der veränderten Stellung des Geschützes bzw. der bekannten Rück- oder Seitwärtsbewegung desselben entgegenkommen kann. Von dem gerichteten Geschütz wird in üblicher Weise die Zielrichtung und Ziellinie durch bekannte Vorrichtungen (Richtbogen oder dgl. ) auf die anderen Geschütze der Batterie oder Batterien übertragen.
Auf den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform der Vorrichtung dargestellt. Fig. 1 ist ein Aufriss und Fig. 2 ein Grundriss. Die Fig. 3 und 4 zeigen im Längs-und Qnerschnitt die Einrichtung zur Feineinstellung des Stavis. Fig. 5 zeigt die
Vorrichtung ohne Stativ im Aufriss und teilweisen Schnitt. Fig G ist hiezu ein Querschnitt A-B und Fig. 7 ein solcher nach der Schnittlinie C-D. Fig. 8 ist ein senkrechter Querschnitt E-F durch das Lineal. Fig. 9 ist eine Stirnansicht gt'gen dasselbe und Fig. 10 ist ein senkrechter Querschnitt G-H nach Fig. 9.
Die Fig. H, 12, 13 und 14 zeigen eine abgeänderte Ausführungsform der das I, ineal tragenden im Gestell senkrecht gelagerten Büchse. Fig. 11 zeigt die wagerechte Lagerung des Lineals im Senkrechtschnitt, Fig. 12 diese im Grundriss, Fig. 13 veranschaulicht im vergrössertem Massstab einen Querschnitt J-K nach Fig. 11. Fig. 14 zeigt die Verbindung des Lineals mit dem Diopterarm und mit dem Stativ.
Ihe Vorrichtung besteht aus einem Stativ 1, welches ausziehbare und in der Höhen-
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und mittels Schraube y feststellbar. der mit einer Zeigevorrichtuug (Nonius 7 und Mikroskop 8) auf der Gradteilung 6 der Büchse 5 spielt. Die Büchse 5 selbst ist mit geeigneten Wasserwagen oder einer Dosenlibelle 9 versehen. Da die Füsse des Stativs
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Zahnstangenschneckengetrieben oder dgl. ausziehbar und feststellbar sind, so kann die Büchse 5 und dadurch das Lineal 14 in bequemster Weise genau horizonte) eingestellt werden.
In dem Zylinder 12 ist senkrecht auf und ah verschiebbar und mittels Schraube x feststellbar eine Stange 13, auf welcher mittels eines Schuhes 15 drehbar das ausziehbare Lineal 14 sitzt. Oioses laHt sich mit seinem Schuh 15 senkrecht in die Höhe klappen,
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Diopterarmes 19 über Schneide 21 und Körner 20 lässt nun die genaue Einstellung in Ziellinie zu.
Die Vorrichtung wird wie folgt gehandhabr :
Liegt die Absicht vor, ein Ziel zu bestimmen, das des Nachts beschossen werden soll, so wird die leicht tragbare Vorrichtung etwas seitlich von dem Orte gebracht, wo das Geschütz aufgestellt werden soll. Die Überschuhe 3 werden über die Spitzen 2 der
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so hoch gestellt, dass die Dioptervisierlinie in gleicher Höhe mit der Visierlinie des Geschützos liegt. Sodann wird de ? Diopterart 19 nach dem Richtziel eingestellt wie man ein Geschütz nach Massgabe der Entfernung des Zieles einstellen würde.
Nach Einstellung der Dioptervisierlinie wird der Zylinder 12 gegen die Büchse 5 festgestellt und der Grad der Deklination an der Gradeeinteilung 6 der Büchse 5 und die Grösse der Elevation durch die Zeigereinrichtung am Vertikalkreisbogen JS bestimmt und beide notiert. Sodann wird das Lineal 14 und das Stativ 1 wieder entfernt, jedoch derart, dass die Überschuhe 3 in dem Boden stecken bleiben, wo sie durch Gras oder dgl. überdeckt werden können.
Soll nun des Nachts das Ziel beschossen werden, so wird das Stativ 1 wieder mit seinen Spitzen 2 in die Überschuhe 3 gesteckt, die Büchse 5 wieder genau horizontal eingestellt, der Zylinder 12, um welchen sich das Linear. 14 in horizontaler Ebene dreht, gems auf die Deklination eingestellt und das Lineal-M, J6, J7 soweit ausgezogen, dass der Diopterarm 19 in Richtung der Visierlinie des aufzufahrenden Geschützes liegt. Nunmehr wird noch die am Tage gemessene Elevation am Vertikalkreisbogen 18 eingestellt und sodann unter Vermittlung von Blendlaternen die Dioptervisierlinie der Vorrichtung auf die Visierlinie des Geschützes übertragen. Es ist somit genau die am Tage genommene Zielrichtung und die am Tage bestimmte Ziellinie auf das Geschütz übertragen.
Damit beim Abfeuern und Bedienen des Geschützes die Vorrichtung nicht im Wege ist, wird das Lineal 14 mit seinem Schuh 15 auf der Stange 13 in senkrechter Ebene in die Höhe geschlagpn. Soll nach abgegebenen Schuss das Geschütz wieder genau gerichtet werden, so wird das Lineal 14 wieder aus der senkrechten Stellung in die wagt'rechte zurückgeschlagen und das Geschütz in der eben beschriebenen Weise wieder in die Dioptervisierlinie der Vorrichtung gerichtet.
Diese Handhabung kann hier unzähligemale wiederholt werden, durch Benutzung der
Vorrichtung ist man sicher, dass die Zielrichtung und Ziellinie sich in keiner Weise ver- ändern.
Um die Vorrichtung auch brauchbar zu machen, wenn sich das Geschütz durch Auffahren oder durch Schiessen in den Boden eingewühlt hat, so dass die Dioptervisierlinie der Vorrichtung höher als die Visierlinie am Geschütz liegen würde, ist die Stange 13, welche das Lineal 14 an einem Ende in vertikaler Ebene ausschwingbar trägt, in dem Zylinder 12 anf- und abstellbar gemacht, so dass durch Senken der Stange 13 die Dioptereinrichtnng 19, 20, 21, in die Visierlinie des eingewühiten Geschützes gebracht und dann in der üblichen Woiso durch Blendlaternen die Visierlinie des Diopters auf die Visierlinie des Geschützes übertragen werden kann. Das Lineal 14 ist deshalb aus einzelnen ill-.
anoder gegeneinander verschiebbaren und feststellbaren Teilen 14, 16 und 17 hergestellt, um die Entfernung des Diopterarmes 19 von der senkrechten Achse 13 des Lin eals 14 beliebig verändern zu können. Dadurch ist die Einteilung der Dioptervisierlinie wesentlich erleichtert, wenn das Geschütz beim Abfeuern sich seitwärts bewegt haben sollte.
Um das Einrichten des Geschützes in die Dioptervisierlinie wesentlich zu beschleunigen und zu erleichtern, wird das Licht der Blendlaterne auf einen kleinen Lichtkreis konzentriert, der nur die Körnerspitzp 20 und die Schneide 21 erkennen lässt. Zu dem Zwecke wird der Körner 20 mit einer geschwärzten Scheibe 24 umgeben, die mit einer kleinen zentralen Lochung 25 versehen ist. durch die die Körnerspitze 20 9 im Lichtkreise sichtbar wird. Die Schneide 2J erhält in ebensolcher Weise eine Blendscheibe 26 mit Schlitz 27.
Die beschriebene Vorrichtung benotigt zur Einstellung und Festhaltung der Ziel-
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in wagerechter Ebene und ausserdem das Verstellen des in senkrechter Ebene drehbaren Diopterarmes am Ende des Lineals. Durch die erfo@derliche Einstellung an zwei rnumhch verschiedenen, immerhin um 1-2 m getrennten Punkten, ist die Handhabung umständlich.
Um diese Einstellung zu erleichtern, wird nach der Ausführungsform Fig. M-14 nicht mehr der Diopterarm 19 am Ende des Lineals 14, 16, 17 gegen dieses verstellt, sondern es wird das Lineal selbst in einer wagerechten Büchse in senkrechter Ebene verdreht und dadurch der mit dem Ende des Lineals fest verbundene Diopterarm ebenfalls in senkrechter Ebene verdreht. Mit anderen Worten: Die Stellvorrichtung des Diopterarmes gegen das Lineal wird auf das Lineal derart übertragen, dass das Lineal in senlirechter Ebene mit dem Diopterarm verdreht wird.
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schiebbar und mittels Schraube x verstellbar die Stange 13, auf welcher mittels eines Schuhes 15 eine wagerechte Büchse a sitzt.
Diese Büchse bildet die Lagerung für den festen Linealteil b in folgender Weise :
An dem befestigten Linealtei) sitzen zu beiden Seiten Konusse c, d, von denen c sich gegen einen mit Gradbogen versehenen Scheibenteil f anlegt und Nonius oder sonstige Markiervorrichtungen trägt. Der Konus d ist ebenfalls mit dem Linealteil ) verbunden.
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jedoch verschiebbar auf ihm und wird durch eine über dem Linoaltoil b aufschraubbare Steltmutter f fest angezogen, wodurch die beiden Konusse c, d fest gegen die Büchse a golegt sind.
Die Scheibe c1 des Konus cist mit Schneckengewinde versehen, in das die Schnecke 9 eingreift, dadurch ist eine genaue Einstellung der Scheibe cl gegen den Gradbogen der Scheibe, ermöglicht. Durch die Überwurfmutter j wird gleichzeitig nach Einstellung das Linealstück b festgelegt. Um eine genaue Einstellung der Vorrichtung in
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rechter Ebene eingestellt, sodann der an dem Lineal fest eingesetzte Diopterarm 19 nach dem Ziel Berichtet, während ein zweiter Mann nach den Weisungen des Zielendes die Einstellung des Diopters an den Scheiben cl, e bewirkt, bis das Ziel genommen ist. Die Einstellung der Vorrichtung in horizontaler Ebene erfolgt wieder durch Feststellen des
Gradbogens 6 an dem Gestell.
Der Gradbogen 6 kann zur leichteren Einstellung ebenfalls mit Schneckentrieb versehen sein. Nach dem Einstellen wird das Lineal durch Anziehen . der beiden Konusse mittels der Überwurfmutter f gegen die Skala festgestellt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Eine Vorrichtung zur genauen Bestimmung und Festhaltung der Zielrichtung und Ziellinie für Nachtbeschiossung, dadurch gekennzeichnet, dass in einem am beabsichtigten Aufstellungsort der Geschütze festgestellten und wieder feststellbaren Stativ ein am Ende
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Dioptervisierlinie in die Ziellinie und Zielrichtung die Deklination und Elevation am Tage gemessen, notiert und zur Nachtzeit unter wieder festgestelltem Stativ wieder eingestellt werden können und die Visierlinie des Geschützes jederzeit direkt in die Dioptervisierlinie des Lineals (14, 16, 17) eingerichtet werden kann.