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Österreichische PATENTSCHRIFT N. 18823. OTTOKAR ECKER IN STANISLAU.
Entfernungsschätzer an Handfeuerwaffen.
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waffen, welcher es ermöglicht, die Entfernung eines anvisierten Gegenstandes mit erreichbarer Genauigkeit festzustellen. Eine Strichteilung auf der Aufsatzklappe gestattet auch dem Ungeübten ein schnelles und sicheres Entfernungsschätzen.
In beiliegender Zeichnung ist eine solche Vorrichtung zum Entfernungsschätzen, in
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Fig. 1 eine Seitenansicht des Gewehres, Fig. 2 die Aufsatzklappe in der Vorderansicht mit dem gebrauchsfertigen Entfernungsschätzer. Fig. 3, 4, 5 und 6 Einzelheiten.
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Gewehrlaufhülle. Auf derselben ist die um zwei Zapfen 4,5 drehbare Aufsatzklappe f ; angebracht. Der Zapfen 4 ist ein wenig nach aussen verlängert und trägt auf dieser Verlängerung einen Bolzen 7, welcher an dem einen Ende ein Auge besitzt, durch welches der Zapfen 4 hindurchgeht, während das andere Ende einen Hund 8 besitzt.
Letzterer wird in die entsprechend unterschnittene Nut ss des an der Aussenseite geriffelten Kopfes 16' einer Schrau e geschoben und auf geeignete Weise in derselben festgehalten. Hiedurch wird verhindert, dass sich der Bolzen 7 und die Schraube 11 in ihrer Längsrichtung gegeneinander verschieben, während bewirkt wird, dass bei Drehung des geriffelten Kopfes 10 sich nur die Schraube 11 an der Drehung beteiligt, nicht aber der Bolzen 7.
Letzterer kann jedoch, gleichzeitig mit der Schraube 11, mit der er durch die eben beschriebene
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nehmen. Sie sind viereckig und reichen in eine entsprechende Ausnehmung des Aufsatz- schiebers 14, so dass sie bei Drehung der Schraube 11 am Mitdrehen verhindert werden,
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Verschiebung bewahrt, indem der Zahn 27 eines beweglichen Lappens 28 desselben in t'inc der seitlich an der Aufsatzklappe 6 eingeschnittenen Kerben durch eine Feder 6' hineingedrückt wird, welche sich gegen den festen Teil des Aufsatzschiebers 14 stützt. ticabsichtigt man eine Verschiebung, so muss man den Zahn 37 aus der Kerbe heraus h-ben, ituh'm man die Federkraft der Aufsatzschieberfeder 6'überwindet.
Dies geschah bis jetzt durch den Druck des Daumens. Zur leichteren Handhabung beim Entfernungs- schätzen ist bei vorliegender Erfindung der bewegliche, mit oberwähntem Zahn 27 ver- sehene Lappen 28 seitlich mit einer Schraube 16 ausgestattet, deren sich gegen den festen Teil des Aufsatzschiebers stützende Mutter 17 durch die Feder 26 stets angepresst bleibt.
Beim Festziehen dieser Mutter 17 bewegt sich die Schraube 16 nach aussen, somit auch der bewegliche Lappen 28 und der Zahn 27 wird ausser Eingriff gebracht. Nun kann der Aufsatzschieber 14 ohneweiters bewegt werden. Dies wird durch Drehen des geriffelten
Kopfes 10 der Schraube 11 bewirkt, denn es bewegen sich die beiden Muttern 12, 13 längs der Schraube 11, ohne sich mitzudrehen und nehmen den Aufsatzschieber 14 mit.
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Aufsatzrahmens 6 eine Klappe 18 angebracht, in deren Rinne sich das obere Schraubenende legt.
Nach beendigtem Enfernungsschitzen. wird die Klappe 18 umgelegt und die Schraube 11 mit ihren beiden Muttern 12, 13 in die entsprechenden Ausnehmungen der Gewehrlaufhülle 3 eingeklappt. Der Aufsatz kann nun ohneweiters zum Einstellen für Schiesszwecke verwendet werden.
Zum Visieren während des Entfernungsschätzens dient ein in der Klappe 20 angebrachtes Absehen 19, welches, um die Sehschärfe zu vergrössern, mit einem eigens konstruierten, leicht abnehmbaren Fernrohr 22 versehen sein kann. Die Klappe 20 kann in eine Ausnehmung 21 des Gowebrkolbens 2 umgeklappt werden. An der Gewehrlanfhülle 8 ist noch ein umklappbarer Steg 24 vorgesehen, welcher mit Anschlag 25 versehen ist, um genau senkrecht zur Gewehrlaufachse gestellt werden zu können.
Der Aufsatzrahmen 6 besitzt auf der linken Rahmenleiste eine Strichteilung, welche zur Einstellung des Aufsatzschiebors beim Schiessen (auf bekannte Weise) benutzt wird.
Auf der rechten Leiste sind zwei Strichteilungen für das Distanzschätzen vorgesehen, und zwar dient die eine, wenn es gilt, die Entfernung eines Reiters zu schätzen, die andere
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Die Ausmittelung der beiden letztgenannten Strichteilungep kann auf folgende Weise geschehen. Man richtet das Gewehr derart, dass der Fusspunkt des Zieles in die Visierlinie fällt, welche über das Grinsel 26 der Aufsatzklappe 6 und das obere Visierkorn des Gewehre geht. Das Absehen 19 ist derart angebracht, dass es gleichfalls in diese Visierlinie fällt, aus welchem Grunde also bei der nachfolgenden Betrachtung von dem genannten oberen Visierkorn abgesehen werden kann. Visiert man nun, ohne die Lage des Gewehres zu verändern, durch das Absehen 19 den Uöchstpunkt des Zieles an, so wird man den Aufsatzschiober, welchem das Grinse ! 23 angehört, verschieben müssen, um letzteres in die Visierlinie zu bringen.
Bezeichnet man nun an der Rahmenleiste die Stellung, die der Schieber einnimmt, schreibt, nachdem man sie abgemessen, die zugehörige Entfernung des Zieles dazu und wiederholt'diesen Vorgang für verschieden weit entfernte Zielobjekt, so erhält man auf empirischem Wege eine Strichteilung, die man nun zum Entfernungschätzen benützen kann. Diese Strichteilung lässt sich auch unter Zugrundelegung der Fig. 7 auf rechnerischem Wege feststellen.-
Die Linie abc stellt uns die Visierlinie durch das Ansehen 19 und den Fusspunkt des Zieles, z. B. eines Fussgehers vor, wobei a die Bedeutung des Absehens 19, b die des Grinscls 26, c die des Fusspunktes des Zieles hat.
Wird nun unter Beibehaltung dieser Gewehrlage der llöchstpunkt d des Zieles über das Grinsel 23 (durch e veranschaulicht) anvisiert, so erhalten wir eine zweite Visierlinie a e d. Es entsteht ein rechtwinkliges
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wir vermittols des Steges 24, gegen welchen wir die Aufsatzklappe 6 stützen, die konstant bloibcldnNeigung dor letzteren gegen die erste Visierlinie a b e mit 120 her. Aus dem rechtwinkligen Dreiecke a c d kann man, nach Abmessung der Strecke a. C, da c d (die Höhe eines Mannes = 170 cm) bekannt ist, den Winkel bei a berechnen und mit diesem
Werte dann, sowie der bekannten Länge a b aus dem Dreiecke a b e die Seite b e, die uns die Länge der Figur im Aufsatzrahmen ergibt, die mit einem Teilstrich bezeichnet wird.
Wiederholt man diese Berechnung für verschiedene Entfernungen und schreibt jedes- mal zu der erhaltenen Figurtängo im Aufsatzrahmen bezw. zu dem entsprechenden Teil- strich di8IIgehörige Distanz, so erhält man die gesuchte Strichteilung für das Distanz- schätzen. Die zweite Strichteilung der rechten Rahmenleiste, die die Entfernung eines
Reiters abzulesen gestatten soll, wurde auf analoge Weise gefunden.
Die Neigung von 120 der Aufsatzklappe wurde mit Rücksicht auf die Deutlichkeit der erhaltenen Teilung gewählt.
Der Vorgang beim Entfernungsschätzen ist folgender :
Der Steg 24 wird aufgestellt, der Aufsatzrahmen 6 gegen denselben gestützt, die
Schraube 11 aufgeklappt und ihre beiden Muttern 12, 13 über den Schieber 14 ge- schoben, dann das Absehen 19 durch Drehen der Klappe 20 in die Visierlinie des Ge- wehres gebracht und das Fernrohr 22 befestigt. Nun wird der Tiefpunkt des Zieles an- visiert, das Gewehr in der zugehörigen Lage erhalten und hierauf der Höchstpunkt über das Grinsel 23 anvisiert, wobei der Schieber 14 vermittels der Schraube 11 verschoben wird. Die Stellung des Schiebers 14 auf der Strichteilung lässt sofort die zugehörige
Entfernung dos Zieles ablesen. Nun werden die Schraube 11, der Steg 24 und die
Klappe 20 wieder umgeklappt. Der Aufsatz kann zum Einstellen für Schiesszwecke benützt werden.