DE19918635C1 - Montageeinrichtung - Google Patents
MontageeinrichtungInfo
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Abstract
Die erfindungsgemäße Montageeinrichtung auf einer Schußwaffe weist eine Längs-Profilschiene (1) auf, auf die ein Montagesockel (11) als Geräteträger aufsetzbar ist. Dabei wird der Montagesockel (11) nicht, wie üblich, so festgeklemmt, daß er nicht ohne Lösen der Klemmeinrichtung freikommt, sondern nur mit einer vorwählbaren Federkraft angedrückt. Deshalb ist es auch möglich, die Längs-Profilschiene (1) aus einem Kunststoff herzustellen, auf den eine nur begrenzte Flächenpressung aufgebracht werden darf.
Description
Die Erfindung betrifft eine Montageeinrichtung zur An
bringung eines Zielfernrohres o. dgl. auf einer an einer
Schußwaffe angebrachten oder ausgebildeten Längs-
Profilschiene, die beiderseits nach außen weisend je eine
längsverlaufende Nut oder je einen längsverlaufenden Steg
aufweist, in die bzw. den ein abnehmbarer Montagesockel
mit einem Steg oder einer Nut längsverschieblich ein
greift, der bzw. die jeweils an einer der Seitenkanten
des Montagesockels ausgebildet sind, wie im Anspruch 1
umrissen.
Zur justierten Halterung von Zielfernrohren o. dgl. auf
Waffen gibt es recht unterschiedliche Arten von Montage
einrichtungen. Allen ist das grundlegende Bestreben ge
meinsam, das montierte Zielfernrohr so unverrückbar wie
nur irgend möglich auf der Waffe zu befestigen, damit es
seine Relativlage zur Waffe niemals ändert.
Bei aufwendigen Jagdwaffen werden meist handwerklich ge
arbeitete Montageeinrichtungen verwendet, die aufs ge
naueste hergestellte, komplizierte Flächen aufweisen. Bei
Sportwaffen und Militärgewehren hingegen zieht man meist
einfachere und robustere Montageeinrichtungen vor, die
auf die Grundform der sog. Aufschubmontage zurückgehen.
Bei der Erfindung handelt es sich um eine solche Montage
einrichtung.
Bei einer solchen Aufschubmontage ist an der Waffe eine
schwalbenschwanzartige Längs-Profilschiene angebracht
oder ausgebildet; und am Zielfernrohr oder dergleichen
ein abnehmbarer Fuß oder Montagesockel mit einem Mutter
profil, das auf die Längs-Profilschiene der Waffe mit ge
ringem Spiel aufschiebbar ist.
Die Längs-Profilschiene kann auf der Oberseite der Waffe
angebracht sein, so daß ihre Oberfläche bei normalem An
schlag mit horizontaler Schußrichtung horizontal ver
läuft. Sie kann aber auch seitlich an der Waffe ange
bracht sein, so daß ihre Oberfläche bei normalem Anschlag
etwa vertikal verläuft; oder an einer sonstigen Stelle
und an die Waffe angekoppelt, wie etwa auf einer MG-
Fahrzeuglafette. Die Länge der Längs-Profilschiene kann
nur wenige Zentimeter betragen. Sie kann aber auch bedeu
tend länger sein.
Eine Klemmeinrichtung, im einfachsten Falle eine Klemm
schraube, durchsetzt quer den Montagesockel und dient da
zu, diesen auf dem Schwalbenschwanz festzuklemmen. Der
Schaft der Klemmschraube ist dabei so zwischen dem Monta
gesockel und der Längs-Profilschiene angeordnet, daß die
Lage des Zielfernrohres in Längsrichtung der Waffe stets
zuverlässig reproduzierbar ist. Eine solche Montageein
richtung ist etwa in der US-A-3 887 166 (Ward) zu sehen.
Diese bekannte Montageeinrichtung ist vorteilhaft, weil
sie eine geringe Baugröße aufweist. Ihr Nachteil liegt
allerdings im umständlichen Aufschieben und Herausfinden
der richtigen Befestigungslage, sowie in der notwendiger
weise recht hohen Herstellungsgenauigkeit.
Es ist auch möglich, den Montagesockel längszuteilen und
den einen Teil relativ zum anderen aus dem Eingriff mit
der Längs-Profilschiene herauszubewegen. In diesem Falle
muß der Montagesockel nicht in Längsrichtung auf die
Längs-Profilschiene aufgeschoben werden, sondern kann mit
versetzten Teilen an beliebiger Stelle auf diese aufge
setzt werden. Wenn die Teile in ihre Ausgangslage zurück
kehren, dann greifen sie in die Längs-Profilschiene ein
und klemmen sich auf dieser fest. Eine solche Montageein
richtung ist in der EP 0 444 300 A2 (Repa) zu sehen. In
dieser Druckschrift ist ein langer außermittig gelagerter
Schwenkhebel gezeigt, der nahe seinem einen Ende schwenk
bar am einen Teil des Montagesockels gelagert ist. Das
kurze Ende des Schwenkhebels ist mit dem anderen Teil des
Montagesockels über einen Kniegelenkmechanismus verbun
den, der es gestattet, diesen anderen Teil mit großer
Kraft von außen gegen die Längs-Profilschiene, also in
Richtung gegen den ersten Teil, anzudrücken. Da der Knie
hebelmechanismus in seiner Ruhelage überknickt ist, übt
er eine Kraft in Richtung einer Rückwärtsbewegung des be
weglichen Teiles aus. Es ist deshalb ein kräftiges Tel
lerfederpaket vorgesehen, das diese Rückwärtsbewegung
kompensiert und gleichzeitig den Schwenkhebel in der
überknickten Lage des Kniehebelmechanismus festhält.
Die letztgenannte Montageeinrichtung ist vorteilhaft,
weil sie rasch aufgesetzt und abgenommen werden kann, und
weil das Tellerfederpaket Herstellungsungenauigkeiten
kompensieren kann. Ihr Nachteil liegt allerdings in der
sperrigen Ausführung, die wegen des langen Schwenkhebels
erforderlich ist.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfin
dung die Aufgabe zugrunde, die bekannten Montageeinrich
tungen dahingehend zu verbessern, daß ihre Vorteile wirk
sam bleiben, ihre Nachteile aber möglichst entfallen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand
des Anspruchs 1 gelöst, also dadurch, daß bei einer Mon
tageeinrichtung, die der der EP 0 444 300 A2 (Repa) äh
nelt, auf jeglichen Mechanismus zum Festspannen verzich
tet wird und stattdessen die Klemmkraft zum Festklemmen
der beiden Teile des Montagesockels auf der Längs-
Profilschiene von einer Federanordnung geliefert wird,
deren Federkraft zum Abnehmen und Aufsetzen des Montage
sockels von der bzw. auf die Längs-Profilschiene von der
Fingern des Benutzers überwindbar ist, also etwa 5 kg
nicht wesentlich übersteigt (Anspruch 1).
Hier wird mit einer mehr als einhundert Jahre alten Tra
dition gebrochen, nach der eine dem Montagesockel ent
sprechende Halterung mit dem Gewehr in Querrichtung unbe
dingt formschlüssig verbunden sein muß, um relative Ver
lagerungen von Halterung und Waffe im Querrichtung unter
allen Umständen auszuschließen. Die Erfindung verbindet
den Montagesockel mit der Längs-Profilschiene durch ein
Eingriffselement, das nur mit einer begrenzten und durch
äußere Kräfte durchaus lösbaren Federkraft in Eingriff
gehalten wird. Die relative Verlagerung in Querrichtung
ist durchaus möglich.
Bisher war es Vorbedingung einer jeden Montageeinrich
tung, unter allen Umständen den Halt des Zielfernrohres
an der Waffe zu bewahren. Wenn etwa die Waffe vom Hoch
sitz herunterfiel, dann durfte beispielsweise der Hinter
schaft abbrechen, aber das Zielfernrohr mußte sitzenblei
ben. Erfindungsgemäß wurde nun erkannt, daß ab einer be
stimmten Aufprallwucht am Zielfernrohr, Nachtzielgerät o.
dgl. Schäden auftreten, die zumindest eine Reparatur er
forderlich und die unmittelbare Weiterverwendung unmög
lich machen: etwa wenn ein Gewehr mit Nachtzielgerät aus
zwei Metern Höhe aufs Straßenpflaster herunterfällt. Dann
zeigt nämlich das Nachtzielgerät anschließend kein Bild
mehr. Es braucht deshalb auch nicht auf dem Gewehr befe
stigt zu bleiben. Vielmehr ist es möglich, daß die Mas
senträgheitskraft des herunterfallenden Nachtzielgerätes
die erfindungsgemäße Federanordnung energieverbrauchend
so belastet, daß sie das Nachtzielgerät abgebremst frei
gibt. Es ist demnach durchaus denkbar, daß die erfin
dungsgemäße Montage beim Herunterfallen des Gewehres mit
montiertem Zusatzgerät dieses gerade durch sein Freikom
men von der Waffe vor Schäden bewahrt, die bei einer her
kömmlichen Montage unvermeidbar gewesen wären.
Von Vorteil ist ferner, daß nach der Erfindung alle lan
gen Klemmhebel und auch die große Bearbeitungsgenauigkeit
entfallen, da die Federanordnung imstande ist, Ungenauig
keiten ohne weiteres auszugleichen. Allenfalls ist eine
Stellschraube erforderlich, um die Klemmkraft der Feder
anordnung einzustellen.
Die erfindungsgemäße Montageeinrichtung bevorzugt aber
die formschlüssige Verbindung zwischen der Längs-
Profilschiene und dem Montagesockel, um dessen Verrut
schen infolge äußerer Kräfte zu verhindern (Anspruch 2).
Bei den beiden eingangs genannten, bekannten Montageein
richtungen ist der Montagesockel mit einer solchen Klemm
kraft auf der Längs-Profilschiene festgeklemmt, daß diese
ohne Beschädigung der Teile nicht überwindbar ist. Zwar
ist in der US-A-3 877 166 (Ward) ebenfalls eine form
schlüssige Verbindung durch einen Querbolzen gezeigt,
aber dieser dient nur dem Positionieren des Montagesoc
kels, nicht seinem Halt gegenüber Verrutschen in Längs
richtung der Waffe. Dieses Verrutschen wird im Stand der
Technik ausreichend durch die Festklemmung verhindert, so
daß der hier vorliegende, zusätzliche, formschlüssige
Halteeingriff nicht erforderlich ist.
Bei der Erfindung ist dagegen eine Ausbildung am Montage
sockel bevorzugt, die formschlüssig in eine Quernut der
Längs-Profilschiene eingreift, weil die Klemmwirkung in
folge der Federkraft nicht in jedem Falle ausreicht, um
den Montagesockel mit dem von ihm getragenen Gewehr an
Verrutschen zu hindern.
Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß die Federkraft der
erfindungsgemäßen Montageeinrichtung in der Regel aus
reicht, um ein Zielfernrohr o. dgl. bei normaler Handha
bung der Waffe unverrückbar auf dieser festzuhalten. Der
Benutzer wird daher in aller Regel keinen Unterschied
zwischen der erfindungsgemäßen Montage und einer der ein
gangs genannten Montage aus dem Stand der Technik fest
stellen, ausgenommen, daß der Montagesockel deutlich
kleiner ist, und daß der Klemmhebel fehlt und somit die
Handhabung vereinfacht ist.
Es ist möglich, in der Längs-Profilschiene beiderseits
einen überstehenden Rand auszubilden, in den dann die
beiden Teile des Montagesockels von innen her eingreifen,
indem sie durch die Federkraft auseinandergedrückt wer
den. Verlängerungen dieser Teile, die von den Fingern des
Benutzers ergriffen werden können, brauchen zum Abnehmen
des Montagesockels nur zusammengedrückt zu werden. Minde
stens eine Abschrägung an den beiden Teilen kann dafür
sorgen, daß der Montagesockel nur auf die Längs-
Profilschiene aufgedrückt zu werden braucht. Die in die
Kanten der Längs-Profilschienen eingreifenden Abschrägun
gen pressen die beiden Teile des Montagesockels unter
Überwindung der Federkraft zusammen. In einer derart mul
denförmig ausgebildeten Längs-Profilschiene kann sich
aber leicht Schmutz sammeln, besonders, wenn sie an der
Oberseite der Waffe horizontal angebracht ist.
Bevorzugt werden daher die beiden Seitenkanten der Längs-
Profilschiene von außen her umgriffen, da dann ein unge
nügender Sitz wegen der Verschmutzung der Längs-
Profilschiene eher ausgeschlossen ist. Die Federkraft be
wirkt dann, daß die beiden Teile des Montagesockels auf
einander zu belastet werden. Zusätzlich ist dabei der ei
ne Teil im anderen geführt und steht über diesen seitlich
unter Bildung einer Handhabe über. Wird mit einem Finger
auf diese Handhabe gedrückt, während ein anderer Finger
den anderen Teil abstützt, dann werden unter Überwindung
der Federkraft die beiden Eingriffskanten (mit je einer
Nut oder einem Steg) von den Seitenkanten der Längs-
Profilschiene (mit je einem Steg oder einer Nut) wegbe
wegt.
Im weiteren wird der Teil, der mit der Handhabe ausge
stattet ist, als eindrückbarer Teil bezeichnet, während
der andere Teil als nicht-eindrückbarer Teil bezeichnet
wird. Die Führung des eindrückbaren Teils im nicht-
eindrückbaren Teil sorgt dafür, daß der aus beiden Teilen
aufgebaute Montagesockel ausreichend längsstabil ist.
Eine besonders einfache Ausbildung am Montagesockel ist
ein Querstift, vorzugsweise ein runder Querstift, der bei
aufgesetztem Montagesockel sich parallel zu einer Quernut
erstreckt und in diese eingreift. Dabei ist es möglich,
den Querstift im eindrückbaren Teil anzuordnen. Es ist
aber zweckmäßiger, den Querstift im nicht-eindrückbaren
Teil des Montagesockels anzuordnen, da dann nicht die Ge
fahr besteht, daß die Bewegung des eindrückbaren Teils
durch das Scheuern des Querstiftes an der Quernut behin
dert wird (Anspruch 3).
Dabei ist der Querstift bevorzugt neben dem eindrückbaren
Teil angeordnet, also in Längsrichtung der Längs-
Profilschiene gesehen, vor oder hinter dem eindrückbaren
Teil, so daß der Querstift nicht das eindrückbare Teil zu
durchsetzen braucht (Anspruch 4).
Bei einem Jagdgewehr, das nur von einem einzigen Schützen
und mit nur einem einzigen Zielfernrohr benutzt wird, ist
es ausreichend, in der Längs-Profilschiene nur eine ein
zige Quernut anzuordnen, wie dies in der US-A-3 877 166
(Ward) gezeigt ist. Bei der erfindungsgemäßen Montageein
richtung sind jedoch bevorzugt mehrere Quernuten in der
Längs-Profilschiene ausgebildet (Anspruch 5).
So kann der Montagesockel mit dem Querstift in die je
weils am besten geeignete Quernut eingesetzt werden. Es
ist somit etwa möglich, ein Zielfernrohr auch dann im op
timalen Augenabstand anzuordnen, wenn der Schütze eine
dicke Splitterschutzweste und Winterkleidung trägt. Es
können auch beliebige andere Einrichtungen für ein und
dasselbe Gewehr bestimmt sein, etwa ein Nachtzielgerät,
ein Leuchtpunkt-Zielgerät, ein Visier für Sondermunition,
etwa ein Granatwerfervisier, o. dgl. Diese können, je
nach Länge und Gewicht, einen oder mehrere Montagesockel
aufweisen und mit dem Querstift des oder eines jeden Mon
tagesockels jeweils in eine geeignete Quernut eingesetzt
werden.
Hierbei ist es nach einer weiteren Ausgestaltung der Er
findung von besonderem Vorteil, die Längs-Profilschiene
nach vorne zu verlängern, etwa bis zum Ende des Vorder
schaftes oder gar bis zur Mündung. Ein optisches oder be
leuchtetes Korn (bei Sportschützen mit "Adlerauge" be
zeichnet) kann ebenso aufgesetzt werden wie eine Kombi
nation aus optischem Zielfernrohr und Bildverstärker oder
Bildwandler, um bei Nacht ein Hochleistungs-Nachtzielge
rät oder ein Wärmebild-Nachtzielgerät zur Verfügung zu
haben. Diese oftmals langbauenden Geräte können dann mit
zwei oder sogar mit noch mehreren Montagesockeln aufge
setzt werden. Dabei wird das Aufsetzen mittels einer Ab
schrägung an der Unterkante des eindrückbaren Teils er
leichtert, das der Eingriffskante der Längs-Profilschiene
zugewandt ist. Das Zielgerät braucht dann nur auf diese
Schiene aufgedrückt zu werden. Allerdings ist zum Abneh
men für jeden Sockel eine Hand erforderlich, die das ein
drückbare Teil eindrückt. Es ist aber auch möglich, dem
eindrückbaren Teil eine Fangeinrichtung oder Feststel
leinrichtung zuzuordnen, um es eingedrückt zu halten. In
diesem Fall ist die genannte Abschrägung nicht erforder
lich.
Seit einigen Jahrzehnten stellt man auch im Waffenbau
Präzisionsteile in einem Druckgußverfahren her. Dabei
verwendet man entweder Zink (wegen des niedrigen Schmelz
punktes bei ausreichender Festigkeit) oder Kunststoff. Es
bietet sich an, mindestens die Längs-Profilschiene eben
falls aus einem solchen Material kostengünstig herzustel
len (Anspruch 6).
An sich haben diese Materialien den Nachteil, daß sie un
ter einer zu hohen Flächenpressung nachgeben: wenn man
etwa in die Bohrung eines Werkstückes aus Zink einen
Stahlstift mit Preßsitz einschlägt, so kann man diesen
Stahlstift einen Tag später mühelos aus der Bohrung her
ausziehen, weil er dann nur noch in einer leichten Über
gangspassung in der Bohrung sitzt. Das Material hat sich
insoweit umkristallisiert, als die durch Spannungen ver
zogenen Kristallgefüge sich neu orientiert haben. Bekann
te Montageeinrichtungen mit einer Längs-Profilschiene aus
Kunststoff oder Zink sind daher kaum verwendbar. Bei ih
nen ist es nämlich praktisch unvermeidlich, daß eine sehr
hohe Klemmkraft auf das Material der Schiene einwirkt und
diese zum Nachgeben veranlaßt.
Dabei wäre bei einem Gewehr eine Kunststoffschiene beson
ders dann von Vorteil, wenn die Längs-Profilschiene sich
mindestens über etwa die Länge des Vorderschaftes nach
vorne erstrecken müßte, etwa um einen Geräteträger für
einen universellen Einsatz zu bilden. Eine Kunststoff
schiene könnte nämlich selbst noch leichter als eine
Leichtmetallschiene sein.
Erst die erfindungsgemäße Montageeinrichtung ermöglicht
in überraschender Weise die Verwendung von Zink oder
Kunststoff für die Längs-Profilschiene. Denn die Feder
kraft, mit der die Teile des Montagesockels in Eingriff
mit dieser Schiene gedrückt werden, ist streng definiert.
Auch im Falle ungünstiger Toleranzen und ungünstiger Ein
stellung verbleibt die Federkraft, welche die Klemmwir
kung veranlaßt, in etwa der selben Größenordnung. Eine
Gewindeklemmung hingegen kann im Falle ungünstiger Ein
stellung eine ganz erhebliche Zunahme der Klemmkraft ver
ursachen, die sogar bis zum Abreißen der Klemmschraube
führen kann. Voraussetzung ist eine Federeinrichtung, die
ihre Federkraft etwa linear zum Federweg ändert, und dies
in nur geringem Maße; nicht etwa ein Tellerfederpaket wie
in der EP 444 300 A2 (Repa). Eine Federeinrichtung aus
einer oder zwei vorgespannten Druck-Schraubenfedern aus
Draht haben sich bewährt.
Um schädliche Flächenpressungen zu vermeiden, dürfen die
Abmessungen natürlich nicht zu gering sein und werden in
aller Regel größer sein als bei bisherigen Montageein
richtungen. Als Breite einer Längs-Profilschiene aus
Kunststoff, quer zur Längsrichtung des Gewehres gemessen,
also als Abstand beider Eingriffskanten, hat sich ein Maß
von 20 bis 25 mm bewährt. Die Eingriffslänge des Montage
sockels beträgt etwa dasselbe Maß. Das Material des Mon
tagesockels ist bevorzugt Leichtmetall, etwa eine Alumi
niumlegierung, da sich bei der Abstützung der Federein
richtung höhere Flächenpressungen ergeben können, als sie
für Kunststoff oder Zink zulässig sind.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels und
der beigefügten, schematischen Zeichnung noch näher er
läutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Montageeinrichtung
der Erfindung, wobei das vom Montagesockel zu tra
gende Zielfernrohr o. dgl. der besseren Deutlich
keit halber weggelassen ist,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Montageeinrichtung der Fig.
1, gesehen aus der Richtung Z (siehe Fig. 6),
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Montageeinrichtung der
Fig. 1,
Fig. 4 den Schnitt A-A in Fig. 2,
Fig. 5 den Schnitt B-B in Fig. 2,
Fig. 6 den Schnitt C-C in Fig. 2,
Fig. 7 den Schnitt D-D in Fig. 2, und
Fig. 8 die Montageeinrichtung der Fig. 1, schräg von oben
gesehen.
Alle Figuren zeigen dieselbe Montageeinrichtung, die in
etwa 1,5-facher Vergrößerung abgebildet ist. Alle Bezugs
zeichen bezeichnen durchgehend in allen Figuren jeweils
gleiche Teile.
Im übrigen wird mit Begriffen wie "oben", "vorne" u. dgl.
von der normalen Anschlaglage eines Gewehres ausgegangen,
bei dem die Schußrichtung horizontal verläuft. "Vorne"
weist in Schußrichtung.
Die Montageeinrichtung umfaßt eine Längs-Profilschiene 1
aus Kunststoff, die bevorzugt im Spritzguß hergestellt,
etwa auf eine Armierung aus Glasfasern o. dgl. aufge
spritzt ist, und aufweist: ein massives Unterteil 2, das
einen etwa flach rechteckigen Querschnitt hat und auf der
Oberseite eines Gewehres montierbar ist; zusätzlich zwei
Oberteile 4, die auf den beiden Seiten des Unterteils 2
sitzen und jeweils einen quadratischen Querschnitt auf
weisen, der in Form eines gleichschenkligen Dreiecks nach
außen verlängert ist, und zwar so, daß die freien Spitzen
dieser Querschnitts-Dreiecke jeweils Eingriffs-
Längskanten 3, 5 bilden, die über das Unterteil 2 jeweils
nach außen überstehen. Zwischen den beiden Oberteilen 4
ist eine nach oben offene Längsnut 7 ausgespart. Diese
dient der Gewichtsersparnis und trägt außerdem dazu bei,
eine einigermaßen gleichmäßige Wandstärke in der Längs-
Profilschiene 1 beizubehalten, so daß Gußfehler vermieden
werden. In die Schiene 1 sind quer zu ihrer Längserstrec
kung eine Vielzahl von Quernuten 9 eingebracht, die sich
durch die Oberteile 4 des Schienenprofils erstrecken und
nicht ganz bis auf den Grund der Längsnut 7 herunterrei
chen. Der Querschnitt dieser Quernuten 9 hat die Form ei
nes gedrungenen, liegenden Rechtecks.
Die Schiene 1 erstreckt sich von einer Stelle über dem
vorderen Ende des Kolbenhalses bis zu einer Stelle über
dem vorderen Ende des Vorderschaftes eines Gewehres und
ist dabei nur an zwei Stellen befestigt. An einer dieser
Stellen ist die Schiene 1 in allen drei Koordinatenrich
tungen festgelegt, an der anderen nur in zwei Koordina
tenrichtungen, ähnlich einer Straßenbrücke mit einem fe
sten und einem losen Auflager, um Wärmedehnungen relativ
zum Gewehr durchführen zu können, ohne sich dabei zu ver
werfen.
Auf der Schiene 1 sitzt ein Montagesockel 11, der aus ei
nem eindrückbaren Teil 15 und einem nicht-eindrückbaren
Teil 13 gebildet ist. Der nicht-eindrückbare Teil 13
weist an beiden Enden seitlich je eine Kralle 17, 19 auf,
die komplementär zur Eingriffskante 5 der Schiene 1 aus
gebildet ist und diese Kante 5 umgreift. Dabei ist die
eine 17 der Krallen 17, 19 in Längsrichtung (Richtung der
Erstreckung der Schiene 1) kürzer ausgebildet als die an
dere Kralle 19. Den Bereich der Kralle 19 durchsetzt ein
eingeschlagener Querstift 21, der bei aufgesetztem Monta
gesockel 11 in einer Quernut 9 mit geringem oder keinem
Spiel eingreift.
Der eindrückbare Teil 15 ist in Querrichtung beweglich im
nicht-eindrückbaren Teil 13 geführt. Er ragt aus einer
Längsseite des nicht-eindrückbaren Teils 13 heraus - hier
auf des Seite der Eingriffskante 5 - und weist dort eine
Handhabe 23 auf, die seitlich aus dem Montagesockel 11
vorsteht und von Hand in dessen Inneres eindrückbar ist.
Innerhalb des Montagesockels 11 liegen sich zwei Flächen
der beiden Teile 13, 15 gegenüber, zwischen denen zwei
Druckfedern 25 angeordnet sind. Ein Begrenzungsstift 27,
der in das nicht-eindrückbare Teil 13 eingeschlagen ist,
greift in das eindrückbare Teil 15 in dessen Endlage ein
und begrenzt dessen Bewegung.
Wir ersichtlich, wird das eindrückbare Teil 15 in eine
Ruhelage gedrückt, in der die Handhabe 23 aus dem nicht-
eindrückbaren Teil 13 seitlich heraussteht. Auf der ge
genüberliegenden Seite ist am eindrückbaren Teil 15 ein
nach unten stehender, seitlicher Längssteg ausgebildet,
in dessen der Schiene 1 zugewandter Seite eine Eingriffs
nut 29 ausgebildet ist, die komplementär zur Eingriffs
kante 3 ausgebildet ist und diese umgreift. In der Ruhe
lage des eindrückbaren Teils 15 wird die Eingriffsnut 29
ersichtlich mit der Kraft der Druckfedern 25 gegen die
Eingriffskante 3 angedrückt, so daß der Montagesockel 11
dann im wesentlichen unverrückbar auf der Schiene 1 ge
halten wird. Durch Eindrücken der Handhabe 23 mit dem
Finger einer Hand, die mit einem anderen Finger auf dem
nicht-eindrückbaren Teil 13 oder dem darauf montierten
Zielfernrohr o. dgl. entgegenhält, kann die Eingriffsnut
29 aus dem Eingriff mit der Eingriffskante 3 bewegt und
dann der Montagesockel 11 von der Schiene abgenommen wer
den. Entsprechendes gilt für das Aufsetzen des Montage
sockels 11 auf die Schiene 1.
Auf der flachen, oberen Fläche des Montagesockels 11 kann
das zu montierende Zielfernrohr bzw. Gerät angebracht
werden.
Die Klemmung des Montagesockels 11 auf der Schiene 1 er
folgt nur mit der Federkraft der Druckfedern 25. Soweit
die aus der Klemmung resultierende Reibungskraft nicht
zum Halt des Montagesockels 11 in Längsrichtung aus
reicht, liefert der Querstift 21 diesen Halt, der in eine
der Quernuten 9 eingreift.
Die Länge der beiden Krallen 17, 19 ist etwa gleich der
Länge der Eingriffsnut 29. Aus der kürzeren dieser Län
gen, der Federkraft der Druckfedern 25 und der Geometrie
der Eingriffskanten 3, 5 sowie der Krallen 17, 19 ergibt
sich die maximale Flächenpressung an der Schiene 1. Diese
ist so bemessen, daß der Kunststoff der Schiene 1 durch
den Eingriff der Krallen 17, 19 und der Eingriffsnut 29
keine bleibende Verformung erfährt.
Bei dem gezeigten Montagesockel 11 ist dessen Lage oder
Ausrichtung jeweils so gewählt, daß die Handhabe 23 bei
einem Rechtshänder als Schützen links und bei einem
Linkshänder als Schützen rechts liegt, so daß diese Hand
habe 23 mit dem Daumen der Gebrauchshand eingedrückt wer
den kann, wenn die andere Hand das Gewehr unter dem Vor
derschaft hält.
Claims (8)
1. Montageeinrichtung zur Anbringung eines Zielfernroh
res o. dgl. auf einer an einer Schußwaffe angebrach
ten oder ausgebildeten Längs-Profilschiene (1), die
beiderseits nach außen weisend je eine längsverlau
fende Nut oder je einen längsverlaufenden Steg (3,
5) aufweist, in die bzw. den ein abnehmbarer Monta
gesockel (11) mit einem Steg oder einer Nut (17, 19,
29) längsverschieblich eingreift, der bzw. die je
weils an einer der Seitenkanten des Montagesockels
(11) ausgebildet sind, wobei
- - der Montagesockel (11) wenigstens zwei zueinander querverschiebliche Teile (13, 15) aufweist, die durch eine Federanordnung (25) so gegeneinander beweglich belastet sind, daß alleine deren Bela stung infolge der Federanordnung (25) deren Ein griff zwischen Längs-Profilschiene (1) und Monta gesockel (11) herstellt, und
- - die Federanordnung (25) eine Federkraft ausübt, die durch Zusammendrücken der beiden Teile (13, 15) mit Daumen und Zeigefinger einer Hand zum Auf heben des Eingriffs überwindbar ist.
2. Montageeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Längs-Profilschiene (1) mindestens
eine Vertiefung (9) aufweist, in die eine Ausbildung
(21) an der zugewandten Seite des Montagesockels
(11) bei dessen Aufsetzen eingreift.
3. Montageeinrichtung nach einem der vorgenannten An
sprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Montagesockel (11) die Längs-Profilschiene (1) von
deren Außenseiten her umgreift, und daß der eine
Teil (15) des Montagesockels (11) innerhalb des an
deren Teils (13) geführt und in diesen unter Über
windung der Federkraft eindrückbar ist.
4. Montageeinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vertiefung als Quernut (9)
ausgebildet ist, und daß die Ausbildung des Montage
sockels (11), die zum Eingriff in die Quernut (9)
der Längs-Profilschiene (1) eingerichtet ist, als
Querstift (21) ausgebildet ist, der bevorzugt im
nicht-eindrückbaren Teil (13) des Montagesockels
(11) befestigt ist.
5. Montageeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Querstift (21) neben dem eindrück
baren Teil (15) angeordnet ist.
6. Montageeinrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch, daß die Längs-Profilschiene (1)
mehrere Quernuten (21) aufweist.
7. Montageeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich die Längs-Profilschiene (1) über
einen beträchtlichen Teil der Schußwaffe, und bei
einem Gewehr als Schußwaffe bevorzugt bis etwa zum
vorderen Ende des Vorderschaftes erstreckt.
8. Montageeinrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Längs-Profilschiene (1) aus
Zink oder aus Kunststoff besteht.
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