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Die
Erfindung betrifft eine Halterung für Zusatzgeräte an Feuerwaffen, wie Einrichtungen
zur Lasermarkierung insbesondere an Pistolen und Langwaffen, mit
beabstandeten Befestigungsschienen, die mit entsprechend ausgebildeten
Führungsschienen
an der Feuerwaffe längsverschiebbar
korrespondieren.
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Stand der Technik
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Zur
Befestigung von Zusatzgeräten
an einer Waffe, insbesondere von Zielfernrohren an Gewehren, ist eine
speziell ausgebildeten Halterung, auch Montagefuss genannt, bekannt.
Um nun das jeweilige Zusatzgerät leicht
montieren zu können,
ist es z. B. aus der
AT 274 620 bekannt,
die Halterung fest mit dem Zusatzgerät zu verbinden, sie jedoch gewehrseitig
mit einer lösbaren
Verbindung, wie mit einer Schwalbenschwanzführung, auszustatten, wobei
sich dabei die Wahl der lösbaren
Verbindung nach Art und Ausführung
der Waffe richtet.
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Ferner
ist aus den
US 6.574.901 bekannt,
bei einer Pistole im Bereich vor dem Abzugsbügel unterhalb des Pistolenlaufs
ein Zusatzgerät
wie ein Lasermodul mittels einer lösbaren Art Schnappverbindung
zu befestigen. Hierbei ist eine Prismenführung vorgesehen, bei der unterhalb
des Laufes der Pistole parallel zur Laufachse und in einem Abstand
zueinander zwei prismatische Führungsnuten
vorgesehen sind, auf die das Zusatzgerät mit komplementär zu den
Führungsnuten
ausgebildeten Befestigungsschienen so lange aufgeschoben wird, bis
die Schnappverbindung einrastet. Hierbei sind sowohl die Führungsnuten
als auch die Befestigungsschienen starr ausgebildet, sodass diese
Gleitverbindung sehr präzise
gefertigt sein muss, damit es beim Aufstecken des Zusatzgeräts auf die
Waffe keine Schwierigkeiten auftreten, wie eine Klemmen usw. wegen
einer Nichtübereinstimmung
der Führungstoleranzen.
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Für eine Längsfixierung
zwischen dem Zusatzgerät
und der Pistole ist in dem genannten US-Dokument ein federbelastetes
Einrastglied vorgesehen, das in eine Quernut unterhalb des Pistolenlaufs
einrasten kann und dabei durch eine Federkraft in dieser Position
gehalten wird. Hierbei wird beim Anbringen des Zusatzgerätes an die
Waffe, dieses mit seinen prismatischen Befestigungsschienen auf
die Führungsschienen der
Pistole aufgeschoben, und zwar so lange bis das Einrastglied in
die Quernut der Pistole einschnappt. Umgekehrt zum Lösen des
Zusatzgeräts
wird das Einrastglied entgegen der Federkraft nach unten gedrückt und das
Zusatzgerät
einfach von der Waffe abgezogen. Da bei diesem Befestigungssystem
das Einrastglied lediglich durch Federkraft gehalten ist, besteht
jedoch die Gefahr, dass beim Hantieren, Montieren oder Auslagern des
Zusatzgerätes
das Einrastglied verloren gehen kann.
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Aufgabe der Erfindung
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Hier
setzt die Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, die bekannten
Halterungen für
Zusatzgeräte
an Feuerwaffen derart weiterzubilden bzw. zu verbessern, dass sie
mit ihren prismatischen Führungsschienen
universell einsetzbar sind, wobei eine genaue Ausrichtung jedes
Zusatzgerätes
zur Schussachse gewährleistet
sein muss. Ferner soll die Halterung so ausgebildet sein, dass sie
mit verschiedenen Zusatzgeräten und üblichen
prismatischen Führungssystemen
an der Waffe problemlos verbindbar und gleichzeitig das vorgesehene
Einrastglied lagegesichert ausgeführt ist.
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Lösung der Aufgabe
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäss
dadurch gelöst,
dass die beabstandeten Befestigungsschienen der Halterung in ihrem
Abstand zueinander einstellbar ausgebildet sind.
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Nach
Massgabe der Erfindung ist als Lösung
ganz allgemein vorgesehen, dass die prismenförmigen parallel beabstandeten
Befestigungsschienen der Halterung zum Ausgleich von Toleranzen
zwischen Halterung und Feuerwaffe in ihrem parallelen Abstand zueinander
einstellbar ausgebildet sind. Zusatzgeräte, insbesondere sogenannte
Zielmarkierer, benötigen
eine sehr genaue Ausrichtung. Um nun Toleranzen der Führung zwischen
Waffe und Halterung ausgleichen zu können, ist es zweckmässig, dass
mindestens eine der Befestigungsschienen der Halterung einstellbar
ausgebildet ist. Damit können
insbesondere Unterschiede in der Breite der Gleitführung ausgeglichen
werden, wobei eine Einstellung bzw. der Ausgleich nur bei der erstmaligen
Montage eines Zusatzgeräts
an eine neue Waffe erforderlich ist. Bei einer wiederholten Montage
derselben Waffe kann diese Einstellung dann unverändert bleiben.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die einstellbare Befestigungsschiene
durch Schrauben am Grundkörper
der Halterung befestigt ist, die mittels Federkraft vorgespannt
sind. Hierbei kann die Federkraft durch ein zwischen der Befestigungsschiene
und dem Grundkörper
der Halterung angeordnetes Federglied erzeugt werden, das sich entsprechend
einer Leiste wellenförmig
erstreckt.
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Damit
sich die einstellbare Befestigungsschiene bei einer Schussbelastung
nicht verstellen kann, ist sie in ihrer Lage zum Grundkörper der
Halterung bevorzugt durch mindestens zwei Zylinderstifte geführt.
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In
einer Halterung mit der Möglichkeit
eines Ausgleichs von Toleranzen kann vorteilhaft auch ein federbelastetes
Einrastglied vorgesehen sein, das zur Längsfixierung zwischen Halterung
und Feuerwaffe dient. Eine Längsfixierung
der Halterung kann dabei derart erfolgen, dass das Einrastglied
als quer zur Befestigungsschiene verlaufender Riegel in eine an
der Feuerwaffe entsprechend verlaufenden Nut einrastbar ausgebildet ist.
Hierbei ragt der Riegel mit seinen beiden Endabschnitten bevorzugt
beidseitig aus der Halterung zu seiner Betätigung und Längssicherung
heraus, wobei der eine Endabschnitt nach der Art eines Hammerkopfs
als Anschlag und der andere Endabschnitt entsprechend der Breite
der Quernut in der Feuerwaffe ausgebildet ist, wobei sich an diesem
Endabschnitt eine Verdrehsicherung befindet, die gleichzeitig als
eine Art Splint dient.
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Mit
einem derart ausgebildeten Riegel, der vorzugsweise durch eine in
der Halterung vorgesehene Federzunge in die Nut der Feuerwaffe gedrückt wird,
ist es in einfacher Weise möglich,
ein Zusatzgerät
mit einer an diesem montierten Halterung ohne besondere Werkzeuge
und ohne ein Spannen einfach durch ein Aufschieben auf die Führungsschienen
der Waffe an der Waffe zu befestigen. Dabei schnappt das als Riegel
ausgebildete Einrastglied durch seine Federbelastung automatisch
in die Nut der Feuerwaffe ein, sodass das Zusatzgerät eindeutig
längsfixiert
ist. Ebenso ist es auch auf einfache Weise möglich, das montierte Zusatzgerät von der
Waffe wieder abzuziehen, und zwar indem der eingerasteten Riegel
gleichzeitig an seinen beiden Endabschnitten aus der Quernut der
Waffe herausgedrückt
wird und die Längsfixierung
frei gibt.
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Um
schliesslich die Halterung auch bei üblichen Führungsschienen wie einer sogenannten
Picatinny-Schiene einsetzen zu können,
ist der Riegel symmetrisch zu beiden Seiten seiner Längserstreckung
in seiner Dicke in abgestufte Abschnitte unterteilt.
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Ferner
kann die Halterung vorteilhaft so ausgebildet sein, dass sie mit
mindestens zwei Befestigungsschrauben auf verschiedene Zusatzgeräte aufgeschraubt
werden kann.
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Figurenbeschreibung
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung; es zeigen:
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1a eine
Seitenansicht einer Pistole, an die ein Lasermodul mittels einer
erfindungsgemässen
Halterung montiert ist;
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1b eine
Stirnansicht der Pistole nach 1a auf
deren Laufmündung
gesehen;
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2 eine
perspektivische Darstellung der erfindungsgemässen Halterung;
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3 eine
Explosionsdarstellung der Halterung nach 2;
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4 einen
teilweise dargestellten Schnitt gemäss der Linie IV-IV in 1a;
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5 einen
teilweise dargestellten Schnitt gemäss der Linie V-V in 1a und
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6 einen
teilweise dargestellten Schnitt gemäss der Linie VI-VI in 1b.
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Auf
die in 1a und 1b dargestellten
Feuerwaffe in der Form einer Pistole – bezeichnet mit 1 – ist im
vorderen Laufbereich ein Zusatzgerät 2 in der Form eines
Lasermoduls achsparallel zur Schussachse auf eine Führungsschiene 3 aufgesteckt,
die unterhalb des Pistolenlaufes angeordnet ist. Die Führungsschiene 3 ist
einstückig
mit V-förmig
prismatischen Führungsnuten
(bevorzugt prismenförmig) 4 und 5 ausgestattet, in
die komplementär
ausgebildete Befestigungsschienen 6 und 7 an der
erfindungsgemässen
Halterung – bezeichnet
mit 8 – eingreifen.
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In 2 ist
die erfindungsgemässe
Halterung 8 perspektivisch für sich allein dargestellt und
besteht im wesentlichen aus folgenden Einzelteilen, die in der dazugehörenden Explosionszeichnung
gemäss 3 im
einzelnen noch besser ersichtlich sind. Von einem plattenförmigen Grundkörper 9 in
Rechteckform ragt einerseits eine Wand 38 auf, an deren
Innenfläche
die Befestigungsschiene 7 vorgesehen ist. Gegenüberliegend schlägt an den
Grundkörper 9 lösbar eine
Wange 39 an.
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Die
Wange 39 ist durch zwei Schrauben 10 und 11 am
Grundkörper 9 gehalten,
wobei die Schrauben 10 und 11 mittels einer Federkraft
vorgespannt sind, welche durch ein zwischen der Wange 39 und
dem Grundkörper 9 angeordnetes
Federglied 12 (3) erzeugt wird, das sich entsprechend
einer Leiste wellenförmig erstreckt.
Das Federglied 12 ist dabei mittig mit einer Schraube 13 an
der Wange 39 befestigt.
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Damit
sich die Wange 39 z.B. bei einer Schussbelastung nicht
verstellen kann, ist sie in ihrer Lage zum Grundkörper 9 durch
zwei Zylinderstifte 14 und 15 geführt, die
in jeweiligen Bohrungen in der Wange 39 und dem Grundkörper 9 passen.
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Zur
Längsfixierung
der auf die Führungsschiene 3 der
Pistole 1 gesteckten Halterung 8 ist ein federbelastetes
Einrastglied 16 vorgesehen (insbesondere 2, 3 und 5),
das als quer zu den Befestigungsschienen 6 und 7 verlaufender
Riegel ausgebildet ist, der in eine in der Führungsschiene 3 vorgesehene Quernut 17 (6)
einrastet.
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Der
Riegel 16 ragt mit seinen beiden Endabschnitten 18 und 19 zu
seiner Betätigung
aus der Halterung 8 heraus, wobei der Endabschnitt 18 nach
der Art eines Hammerkopfes als Anschlag und der andere Endabschnitt 19 mit
einer Breite ausgebildet ist, die derjenigen der Quernut 17 in
der Führungsschiene 3 entspricht.
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Der
Riegel 16 wird durch eine in der Halterung 8 vorgesehene
Federzunge 20 in die Quernut 17 der Führungsschiene 3 gedrückt und
hat an seinem Endabschnitt 19 eine quer in diesen steckbare
Verdrehsicherung 21 (3 und 5),
die gleichzeitig als eine Art Splint dient.
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Schliesslich
ist die Halterung 8 so ausgebildet, dass sie auf verschiedene
Zusatzgeräte 2,
wie Laserlichtmodule od.dgl., aufgeschraubt werden kann. Hierzu
sind im Grundkörper 9 der
Halterung 8 zwei Bohrungen 22 und 23 vorgesehen,
durch die Inbusschrauben 24 und 25 zur Befestigung
an das Zusatzgerät 2 geschraubt
werden können
(3) bzw. sind (6).
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Wie
in 3 gezeigt, können
auch erforderlichenfalls Dichtungen 26 und 27 zwischen
der Halterung 8 und dem Zusatzgerät 2 vorgesehen werden.
Ferner können
auch Dichtringe 28 und 29 für die Bohrungen 22 und 23 – falls
erforderlich – verwendet
werden.
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Die
Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
Das
in den 1a und 1b gezeigte
Zusatzgerät 2 in
der Form eines Laserlichtmoduls ist mit der auf diesem aufgeschraubten
Halterung 8 vorteilhaft ohne ein Werkzeug und ohne ein
Spannen einfach durch ein Aufschieben auf die Führungsschiene 3 der
Feuerwaffe 1 zu befestigen. Hierbei wird gleichzeitig der
Riegel 16 an seinen beiden Endabschnitten 18 und 19 nach
unten gegen die Federkraft der Federzunge 20 gedrückt, und zwar
so lange, bis der Riegel 16 in die Quernut 17 der
Führungsschiene 3 einschnappt.
Zu diesem Zweck ist der Riegel 16 bei der Montage der Halterung 8 durch
jeweils in den Befestigungsschienen 4 und 5 vorgesehenen
Ausnehmungen 30 und 31 gesteckt, die in einer
Flucht angeordnet und als nach unten erweiterte Art Langloch ausgebildet
sind, und zwar damit der Riegel 16 bei seinem Lösen problemlos
nach unten bewegt werden kann.
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Als
Variante kann ferner in der Halterung ein zweites Paar an Ausnehmungen 32 und 33 vorgesehen sein,
und zwar für
den Fall, dass die Quernut 17 bei einer Feuerwaffe an einer
anderen Position angeordnet ist. Ferner können derartige Waffen auch
einen von der Führungsschiene 3 abweichende
Führungsschiene
besitzen, z.B. eine sogenannte Picatinny-Schiene nach MIL STD 1913
mit einer Nutbreite von 5 mm und an die sogenannte Pistole Glock 17 mit
einer Nutbreite von 4,3 mm. Derartige übliche Führungsschienen (im einzelnen
nicht dargestellt) sind an der jeweiligen Feuerwaffe seitlich angebracht,
wobei dann der Riegel 16 jeweils nur um 180° in den Ausnehmungen 30 und 31 gedreht
werden muss, um in die entsprechende Nutbreite passen zu können. Zu
diesem Zweck besitzt der Riegel 16 symmetrisch zu beiden
Seiten seiner Längsstreckung in
seiner Dicke abgestufte Abschnitte 34 und 35 mit
einer Dicke von 5 mm und Abschnitte 36 und 37 mit
einer Dicke von 4,3 mm.
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Somit
ist mit der erfindungsgemässen
Halterung 8 eine universell bei Feuerwaffen einsetzbare
Einrichtung zur Befestigung von Zusatzgeräten geschaffen worden, mit
der das jeweilige Zusatzgerät
mit einem Handgriff lagesicher einfach montiert werden kann.
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