<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von neuen 1-Acyl-3-indolylcarbonsäurederivaten l-p-Chlorbenzoyl-2-methyl-5-methoxy-3-indolylessigsäure (Indometacin) ist das wirksamste Antiphlogistikum, das kein Steroid ist, es weist jedoch eine sehr hohe Toxizität auf. Bei oraler Verabreichung von nur 10 mg/kg an Ratten wurden occulte Blutungen beobachtet. Sämtliche herkömmlichen Antiphlogistika fördern Blutungen des Verdauungstraktes und es sind nicht wenige Beispiele in der Literatur von Magen- und Darmdurchbruch berichtet worden. Phenylbutazon, d. h. 3, 5-Dioxo-1, 2-diphe- nyl-4-n-butylpyrazolidin, ist eines der zur Zeit am häufigsten verwendeten Antiphlogistika, es hat jedoch bei sehr hoher akuter Toxizität nur eine verhältnismässig geringe Wirkung und damit einen ungünstigen therapeutischen Quotienten.
Die Herstellung von 1-Acylindolverbindungen ist z. B. in dem Buch von Elderfield " Heterocyclic Compounds" Vol. 3 1 1952 1, Kapitel 1, S. 1 bis 247 und in dem Buch von W. C. Sumpter und F.
M. Miller in"Heterocyclic Compounds nitti Indole and Carbazole Systems" [ 1954 ], S. 1 bis 69, beschrieben. Die Acylgruppen von 1-Acylindolderivaten werden durch Säure oder Alkali sehr leicht hydrolytisch abgespalten, so dass es als unmöglich angesehen wurde, 1-Acylindolderivate unmittelbar aus den entsprechenden N-acylierten Phenylhydrazinverbindungen nach der Fischer'schen Indolsynthese zu erhalten. Kürzlich haben Suvorov und Mitarbeiter, Doklady acad. Nauk S. S. S. R. Band 136 [1961 ],
EMI1.1
über diese Probleme berichtet.
Nach diesen Bearbeitern verläuft die Fischer'sche Indolsynthese folgendermassen :
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
EMI2.2
EMI2.3
EMI2.4
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
in der Rt, R2, R5, R6 und A die vorstehende Bedeutung haben, oder b) ein y- (N-Acylanilino)-carbonsäurederivat der allgemeinen Formel
EMI3.2
in der RI, R2, R3, R6 und A die vorstehende Bedeutung haben, oder c) ein 3-(2'-Acylaminophenyl)-lävulinsäurederivat der allgemeinen Formel
EMI3.3
in der Rl, R6 und A die vorstehende Bedeutung haben, dehydratisiert, worauf gewünschtenfalls erhaltene Ester in die freie Säure übergeführt werden.
Falls im Rahmen des erfindungsgemässen Verfahrens 2-Hydro-3-hydroxy-3-indolylessigsäurederivate der allgemeinen Formel (Ila) dehydratisiert werden, kann bei einer Temperatur zwischen 70 und 200 C gearbeitet werden. Sofern die Reaktion nicht glatt verläuft, wird die Verbindung der Formel (Ha) mit einem azeotrop siedenden Lösungsmittel, z. B. Benzol, Toluol oder Xylol, unter Rückfluss zum Sieden erhitzt, oder in Gegenwart eines geeigneten Dehydratisierungsmittels, z. B. wasserfreiem Natriumsulfat, erhitzt.
<Desc/Clms Page number 4>
Bei der Behandlung eines l-Acyl-S-tndolylessigsäurederivats der Formel (I), in der R5 eine Alkyloxygruppe, z. B. eine tert.-Butyloxygruppe, bedeutet, in Gegenwart einer Arylsulfonsäure wird diese Verbindung ohne Abspaltung der Acylgruppe in die gewünschte freie l-Acyl-3-indolylessigsäure überführt.
Die bei dieser Variante des erfindungsgemässen Verfahrens als Ausgangsverbindung eingesetzte 2- Hydro-3-hydroxy-3-indolylessigsäureverbindung der Formel (Ha) wird durch Erhitzen eines Gemisches eines Halogenessigsäurealkylesters und des entsprechenden Indolderivats unter Rühren in einem unpolaren organischen Lösungsmittel in Gegenwart von Zinkpulver und gegebenenfalls einer Spur Jod hergestellt.
Ein Beispiel für dieses Verfahren wird nachstehend gegeben :
EMI4.1
Beispiele für nach dieser Variante des erfindungsgemässen Verfahrens herstellbare Verbindungen sind :
EMI4.2
-methyl-5 -chlor-3 -indolyIessigsäure,lino)-carbonsäurederivats der Formel (Ilb) hergestellt werden, kann in Gegenwart eines geeigneten Katalysators oder eines Dehydratisierungsmittels gearbeitet werden. Die in roher Form erhaltene Verbindung kann durch Umkristallisieren aus einem organischen Lösungsmittel oder durch Chromatographieren gereinigt werden.
Nach dieser Variante des erfindungsgemässen Verfahrens lassen sich leicht 3-Indolylessigsäuren der allgemeinen Formel (1) mit den nachstehend aufgeführten Gruppen Rl, R2, R3, R6 und A herstellen.
<Desc/Clms Page number 5>
EMI5.1
Benzyl, Styryl,- vinyl.
-R2 und -R3 = Wasserstoff, Methyl und Äthyl.
- R6 = Methoxy, thoxy, Isopropoxy, Methyl, Athyl, n-Propyl, Isopropyl, tert.-Butyl,
Methylthio, Äthylthio und Wasserstoff.
Die bei dieser Variante des erfindungsgemässen Verfahrens als Ausgangsverbindungen eingesetzten
EMI5.2
EMI5.3
EMI5.4
:ansäure-tert.-butylester kondensiert wird. Diese Verbindung wird zur4- [N- (p-Methoxyphenyl)-N- - (cinnamoyl)]-amino-3-oxovaleriansäure verseift, die ein Öl darstellt.
Falls l-Acyl-3-indolylessigsäureverbindungen der allgemeinen Formel (1) aus einem 3- (2'-Acyl- aminophenyl)-lävulinsäurederivat der allgemeinen Formel (Ilc) hergestelltwerden, wird zweckmässig in Gegenwart einer anorganischen Säure in einem geeigneten Lösungsmittel gearbeitet. Die Umsetzung kann in einem Temperaturbereich von 40 bis 120 C, vorzugsweise zwischen 60 und 90 C, durchgeführt werden. Nach beendeter Umsetzung wird das Reaktionsgemisch neutralisiert, eingeengt und mit einem organischen Lösungsmittel extrahiert, worauf der Extrakt getrocknet und zu einem rohen kristallinen Produkt eingeengt wird, das durch Umkristallisieren aus Äther, Aceton oder Aceton-Wasser gereinigt werden kann.
Die erfindungsgemäss hergestellten neuen 3-Indolylcarbonsäurederivate haben nicht nur eine ausgezeichnete antiphlogistische Aktivität, sondern auch eine sehr niedrige Toxizität. Selbst bei oraler Ver- abreichung von mehr als 1000 mg/kg an Ratten und Mäuse konntennurselten toxische Symptome festgestellt werden, und Blut im Kot auf Grund okkulter Blutungen war nicht feststellbar. Die Aktivität der
<Desc/Clms Page number 6>
EMI6.1
findungsgemäss hergestellten Verbindungen wesentlich grösser als der jeder andern Verbindung mit gleicher Wirkungsrichtung.
Die therapeutischen Indizes einiger erfindungsgemäss hergestellter Verbindungen sowie der von 1-(p-Chlorbenzoyl)-2-methyl-5-methoxy-3-indolylessigsäure (Indometacin) und 1, 2-Diphenyl-3, 5-dioxo-4-n-butylpyrazolidin (Phenylbutazon) sind in der nachstehenden Tabelle angegeben.
<Desc/Clms Page number 7>
Tabelle
EMI7.1
<tb>
<tb> Hemmung <SEP> des <SEP> Carrageninödems <SEP> LD50, <SEP> mg/kg, <SEP> LD50/ED
<tb> Verbindung <SEP> am <SEP> Hinterbein <SEP> der <SEP> Ratte, <SEP> p. <SEP> o.
<tb>
EDs. <SEP> mg/kg, <SEP> p. <SEP> c. <SEP>
<tb>
1- <SEP> (p-Chlorbenzoyl)-2-methyl-
<tb> -5-methoxy-3-indolylessigsäure <SEP> 7,5 <SEP> 15 <SEP> 2, <SEP> 0 <SEP>
<tb> (Indometacin)
<tb> l, <SEP> 2-Diphenyl-3, <SEP> 5-dioxo- <SEP>
<tb> -4-n-butylpyrazolidin(Phenyl- <SEP> 320 <SEP> etwa <SEP> 600 <SEP> etwa <SEP> 1, <SEP> 9 <SEP>
<tb> butazon)
<tb> 1- <SEP> (2'-Furylacryloyl)-2-methyl-
<tb> -5-methoxy-3-indolylessigsäure <SEP> 25 <SEP> > <SEP> 1000 <SEP> > <SEP> 40, <SEP> 0 <SEP>
<tb> Erfindung)
<tb> 1- <SEP> ([ss-Phenylpropionyl)-2-methyl-
<tb> -5-methoxy-3-indolylessigsäure <SEP> 250 <SEP> > <SEP> 1500 <SEP> > <SEP> 6, <SEP> 0 <SEP>
<tb> (Erfindung)
<tb> 1-Cinnamoyl-2-methyl-5-methoxy-3-indolylessigsäureäthylester <SEP> 65 <SEP> > <SEP> 1500 <SEP> > <SEP> 23, <SEP> 1 <SEP>
<tb> (Erfindung)
<tb>
<Desc/Clms Page number 8>
Tabelle (Fortsetzung)
EMI8.1
<tb>
<tb> Hemmung <SEP> des <SEP> Carrageninödems <SEP> LD50, <SEP> mg/kg, <SEP> LD50/ED
<tb> Verbindung <SEP> am <SEP> Hinterbein <SEP> der <SEP> Ratte, <SEP> p. <SEP> o.
<tb>
ED. <SEP> mg/kg, <SEP> p. <SEP> c. <SEP>
<tb>
1-Phenylacetyl-2-methyl-5-methoxy-3-indolylessigsäure <SEP> 210 <SEP> > <SEP> 1500 <SEP> > <SEP> 7,1
<tb> (Erfindung)
<tb> 1-Cinnamoyl-2-methyl-5-methoxy-3-indolylessigsäure <SEP> 12 <SEP> > <SEP> 1500 <SEP> > <SEP> 125
<tb> (Erfindung)
<tb> 1- <SEP> (2'-Thienylacryloyl)-2-methyl-
<tb> -5 <SEP> -methoxy <SEP> -3 <SEP> -indolylessigsäure <SEP> 18 <SEP> > <SEP> 1200 <SEP> > <SEP> 67,0 <SEP>
<tb> (Erfindung)
<tb> a <SEP> 1-Cinnamoyl-2-methyl-5-methoxy-3-indolyl] <SEP> -propionsäure
<tb> (Erfindung) <SEP> 20 <SEP> > <SEP> 1500 <SEP> > <SEP> 75,0
<tb> 1-(α
-Methylcinnamoyl)-2-methyl-
<tb> -5-methoxy-3-indolylessigsäure <SEP> etwa <SEP> 40 <SEP> > <SEP> 1500 <SEP> > <SEP> 37,5
<tb> (Erfindung)
<tb>
<Desc/Clms Page number 9>
Ausser den in der vorgenannten Tabelle aufgeführten Verbindungen wurden zahlreiche andere 1-Acyl- -3-indolylcarbonsäurederivate hergestellt und hinsichtlich ihrer pharmakologischen Aktivität im Tierversuch untersucht. Diese Untersuchungen ergaben, dass zahlreiche l-Acyl-3 -indolylcarbonsäurederivate einen besseren therapeutischen Quotienten haben als das bekannte Indometacin und Phenylbutazon und daher von grossem praktischem Wert sind.
Fernerwurde festgestellt, dass die erfindungsgemäss hergestellten Verbindungen verhältnismässig starke Analgetika und Antipyretika sind, wie sich bei ihrer Prüfung nach Haffner und im Pyrogen-Test zeigte.
Die Erfindung wird durch die Beispiele weiter erläutert.
EMI9.1
i sp ie I 1 : 42 g l-Cinnamoyl-2 -hydro-2 -methyl-3 -hydroxy-5-methoxy-3-indolylessigsäure-- tert.-butylester in 500 ml Toluol werden mit 3 g p-Toluolsulfonsäure versetzt und 3 h unter Rühren auf 1000C erhitzt. Nach beendeter Umsetzung wird das Reaktionsgemisch dreimal mit Wasser gewaschen und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Anschliessend wird die Lösung eingedampft und über Nacht im Kühlschrank stehen gelassen. Die gebildeten Kristalle von 1-Cinnamoyl-2-methyl-5-methoxy-3-indolylessigsäure werden aus wässerigem Aceton umkristallisiert.
Fp. = 164 bis 165 C.
EMI9.2
<tb>
<tb> Analyse <SEP> : <SEP> C <SEP> (%) <SEP> H <SEP> fo) <SEP> N <SEP> do)
<tb> Ber. <SEP> : <SEP> 72, <SEP> 19 <SEP> 5, <SEP> 48 <SEP> 4, <SEP> 01 <SEP>
<tb> gef. <SEP> : <SEP> 72, <SEP> 46 <SEP> 5, <SEP> 7 <SEP> ! <SEP> 4, <SEP> 03 <SEP>
<tb>
EMI9.3
Fp. = 165 bis 1670C
EMI9.4
<tb>
<tb> Analyse <SEP> : <SEP> C <SEP> ('/0) <SEP> H <SEP> (vis) <SEP> N <SEP> (%)
<tb> Ber. <SEP> : <SEP> 74, <SEP> 50 <SEP> 5, <SEP> 47 <SEP> 3, <SEP> 62 <SEP>
<tb> gef. <SEP> : <SEP> 74, <SEP> 48 <SEP> 5, <SEP> 58 <SEP> 3, <SEP> 71 <SEP>
<tb>
1- (a-Phenylbutyroyl)-2-methyl-5-methoxy-3-indolylessigsäure, Fp. = 123,5 bis 125 C.
EMI9.5
<tb>
<tb>
Analyse <SEP> : <SEP> C <SEP> ('/0) <SEP> H <SEP> (vlo) <SEP> N <SEP> (%)
<tb> Ber. <SEP> : <SEP> 72, <SEP> 33 <SEP> 6, <SEP> 30 <SEP> 3, <SEP> H4 <SEP>
<tb> gef. <SEP> : <SEP> 72, <SEP> 51 <SEP> 6, <SEP> 38 <SEP> 3, <SEP> 94 <SEP>
<tb>
EMI9.6
EMI9.7
<tb>
<tb>
Analyse <SEP> : <SEP> C <SEP> ( <SEP> ) <SEP> H <SEP> C%) <SEP> N <SEP> (ufo)
<tb> Ber. <SEP> : <SEP> 64, <SEP> 60 <SEP> 4, <SEP> 89 <SEP> 3, <SEP> 77 <SEP>
<tb> gef. <SEP> : <SEP> 64, <SEP> 45 <SEP> 4, <SEP> 96 <SEP> 3, <SEP> 86 <SEP>
<tb>
1- (ss-Phenyl-n-propionyl)-2-methyl-5-methoxy-3-indolylessigsäure, Fp. = 163 bis 1640C.
EMI9.8
<tb>
<tb> Analyse <SEP> : <SEP> C <SEP> (%) <SEP> H <SEP> No) <SEP> N <SEP> fo)
<tb> Ber. <SEP> : <SEP> 71,78 <SEP> 6,02 <SEP> 3,98
<tb> gef. <SEP> : <SEP> 71, <SEP> 85 <SEP> 6, <SEP> 07 <SEP> 4, <SEP> 08 <SEP>
<tb>
1- (m, p-Dimethoxyphenylacetyl)-2-methyl-5-methoxy-3-indolylessigsäure, Fp. = 169 bis 1700C.
EMI9.9
<tb>
<tb>
Analyse <SEP> : <SEP> C <SEP> (%) <SEP> H <SEP> (%) <SEP> N <SEP> (o)
<tb> Ber. <SEP> : <SEP> 66, <SEP> 49 <SEP> 5, <SEP> 83 <SEP> 3, <SEP> 55 <SEP>
<tb> gef. <SEP> : <SEP> 67, <SEP> OU <SEP> 5, <SEP> \J4 <SEP> 0, <SEP> 61 <SEP>
<tb>
Beispiel 2 : Ein Gemisch aus 2g N- (p-Methoxyphenyl)-N- (phenylacetyl)-4-amino-3-oxo- valeriansäure und 1, 3g wasserfreiem Zinkchlorid wird 40 min auf 120 bis 1400C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das Gemisch mit 25 ml Benzol extrahiert, die Benzollösung mit Wasser gewaschen und uber wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Danach wird die Lösung unter vermindertem Druck zur Trockne
<Desc/Clms Page number 10>
eingedampft und der Rückstand mit Äthylacetat als Entwicklungsmittel an Kieselsäuregel chromatographiert.
Man erhält die l-Phenylacetyl-2-methyl-5-methoxy-3-indolylessigsäure vom Fp. = 138 bis 139 C.
Auf ähnliche Weise wurden folgende Verbindungen herstellt :
EMI10.1
Fp. = 163 bis 165 C.
Beispiel 3: 3,0 g 3-(2'-Phenylacetylamino-5'-methoxyphenyl)-lävulinsäure, gelöst in 60 ml Dioxan, werden mit 1 ml lOoiger Salzsäure versetzt und unter Rühren auf 800C erhitzt. Nach beendeter Umsetzung wird die entstandene Fällung abfiltriert und das Filtrat unter vermindertem Druck eingedampft. Der feste Rückstand wird zweimal aus wässerigem Aceton umkristallisiert. Man erhält die 1-Phenylacetyl-2-methyl-5-methoxy-3-indolylessigsäure vom Fp. = 138 bis 1400C.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.