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Steig-Gerät für Maste, Bäume, Schornsteine od. dgl.
Die Erfindung betrifft ein Steig-Gerät für Maste, Bäume, Schornsteine od. dgl., mit einem Antriebswagen und einem das zu ersteigende Objekt umfassenden, spannbaren Halteorgan. Durch Einsatz derartiger, entlang des zu ersteigenden Objektes verfahrbare Steig-Geräte soll die Verwendung von Leitern oder Gerüsten vermieden werden.
Bei der zur Besteigung von Holzmasten bisher üblichen Verwendung von Steigeisen können von den aufsteigenden Personen nur geringe Lasten mitgenommen werden ; ausserdem sind Steigeisen für Betonmasten überhaupt ungeeignet. Die Verwendung von Leitern wieder ist beim Ersteigen hoher Masten zeitraubend und auch gefährlich ; auf Kraftfahrzeuge montierte, ausfahrbare Leitern können also nur auf ebenem, festen Boden-also vor allem im Stadtgebiet-verwendet werden.
Ferner ist auch ein Steig-Gerät für stehende Baumstämme bekannt, welches mit einer Schälvorrichtung zum Abschälen des Baumes versehen ist und mittels einer oder mehrerer motorisch angetriebener Raupen in der Höhen-und Umfangsrichtung des Stammes bewegt werden kann. Der Raupenantrieb und die Schälvorrichtung sowie ein Führersitz sind seitlich an einem Spanngestell befestigt, das aus je einem oberen und unteren dreieckförmigen, an den Endpunkten und je in der Mitte der drei Seiten gelenkigen Rahmen besteht, der den Baumstamm umfasst. Die in zwei übereinanderliegenden Ebenen sich erstreckenden Rahmen sind miteinander durch Streben verbunden.
Dadurch ist ein sehr grosser Materialaufwand erforderlich und das Gestell ist schwer und teuer. Die inneren Ecken der beiden Rahmen liegen mit Kugeln oder Kufen am Umfang des Baumstammes an und werden dadurch angepresst, dass die benachbarten Rahmenteile des Gestells durch Spannfedern miteinander verbunden sind. Wenn diese Spannfedern so bemessen sind, dass sie bei kleinstem Umfang eines Baumes die Kugeln oder Kufen genügend stark an den Umfang des Baumes andrücken, üben sie bei grösstem Durchmesser des Baumes einen so kräftigen Druck aus, dass sich die Kugeln in das Holz eindrücken. Bei Verwendung von Gleitkufen ist die Reibung beträchtlich. Die Montage und die Demontage des Gerätes ist sehr umständlich.
Nach der Erfindung werden nun bei Steig-Geräten der eingangs beschriebenen Art für Maste, Bäume, Schornsteine od. dgl. alle diese Nachteile in einfacher und verlässlicher Weise dadurch vermieden, dass das Halteorgan für den, mit mindestens zwei übereinander angeordneten Antriebsräder-Paaren versehenen Antriebswagen aus, zum zu ersteigenden Objekt im wesentlichen radialen, auf gegeneinander geneigten Achsen drehbaren Rädern und aus zwei Spannseilen besteht, welche über am Antriebswagen angeordnete Umlenkrollen frei vom Objekt geführt sind und durch eine Winde oder eine Spannvorrichtung von Hand oder automatisch spannbar sind.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform dieses Steig-Gerätes besteht der Antriebswagen selbst aus einem, wenigstens eine Plattform tragenden Fahrgestell, an welchem auf der, dem Objekt zugekehrten Seite mindestens zwei übereinander liegende Wellen drehbar gelagert sind, auf denen je zwei Antriebsräder befestigt sind und welche getrieblich miteinander-vorzugsweise durch eine endlose Kette-verbunden sind, wobei eine Welle, zweckmässig durch eine weitere endlose Kette, mit einem Antriebsmotor getrieblich verbunden ist, der am Fahrgestell angebracht ist.
Im Halteorgan des Steig-Gerätes sind zweckmässig beide Spannseile mittels einer
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Hakenverbindung lösbar eingesetzt, wodurch die Montage und Demontage des Gerätes an dem betreffenden Objekt erleichtert wird. Weiters soll zwischen Antriebsmotor des Wagens und Kettentrieb der Antriebsräder ein Schaltgetriebe zur Umschaltung der Drehrichtung angeordnet sein, so dass das Steig-Gerät am Objekt wahlweise auch abwärts geführt werden kann.
Bei dem erfindungsgemässen Steig-Gerät kann schliesslich der Antriebsmotor des Wagens über eine Rutschkupplung mit der Winde für die Spannseile des Halteorganes gekuppelt sein. Vorzugsweise ist dabei die Motor-Welle durch die Rutschkupplung sowie durch die Winde hindurch zum Schaltgetriebe geführt, wobei auf dieser Welle die Winden-Trommel gelagert ist. Bei laufendem Antriebsmotor hält die mit der Motor-Welle über diese Rutschkupplung gekuppelte Winden-Trommel die Spannseile ständig unter solcher Spannung, dass die Räder des Antriebswagens mit dem erforderlichen Druck an die Oberfläche des Objektes gepresst werden ; das durch die Rutschkupplung auf die Winden-Trommel übertragene Drehmoment ist durch Änderung der Federspannung regulierbar, mit welcher die gleitenden Teile der Rutschkupplung aneinandergepresst werden.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Steig-Gerätes-an einem Mast montiert-in Fig. l in Seitenansicht und in Fig. 2 in Draufsicht dargestellt.
Dieses Steig-Gerät besteht aus dem zweiachsigen Antriebswagen --1--, welcher mit seinen Antriebsrädern an der einen Seite eines zu ersteigenden Mastes --3-- anliegt, und aus dem an der andern Seite --3-- geführten Halteorgan --2-- mit zwei Laufrädern --20--; Antriebswagen - -1-- und Halteorgan --2-- sind durch beiderseits angeordnete Spannseile--4--miteinander verbunden.
Das Fahrgestell des Antriebswagens--l--besteht aus einer etwa senkrechten Platte, auf deren dem Objekt --3-- zugekehrten Seite zwei übereinanderliegende Wellen-6, 7- in Lagerböcken - drehbar gelagert sind. Auf beiden Wellen-6, 7- sind je zwei Antriebsräder-9- befestigt, die vorteilhaft gummibereift sind. Beide Wellen-6 und 7-sind mit je einem Kettenrad --10-- versehen, über die eine endlose Kette --11-- läuft. Durch die Kette--11--sind die Wellen-6 und 7-getrieblich verbunden.
Die Welle --7-- weist ausserdem ein zweites Kettenrad --12-- auf, das mit einem vom Antriebsmotor --13-- her angetriebenes Kettenrad --14-- durch eine endlose Kette-15getrieblich verbunden ist.
Der Antriebsmotor--13--, der vorteilhaft ein Verbrennungsmotor ist, enthält ein Untersetzungsgetriebe, so dass die Motorwelle --16-- mit der gewünschten niedrigen Drehzahl läuft.
Zwischen der Motorwelle --16-- und dem Kettenrad--14-ist ein Schaltgetriebe --17-- zum Umschalten der Drehrichtung der Antriebstäder --9-- vorgesehen.
Auf der äusseren Seite der Platte-5-des Antriebswagens-l-ist eine untere Plattform --18-- waagrecht angebracht, auf der der Antriebsmotor --13-- und das Schaltgetriebe-17befestigt sind. Ausserdem ist im oberen Bereich der platte --5-- eine weitere waagrechte Plattform --19-- four die Bedienungsperson angebracht, die in Fig. 2 zur Verbesserung der Darstellung der unter ihr befindlichen Teile fortgelassen ist.
Die Haltevorrichtung --2- besteht aus wenigstens zwei Laufrädern-20--, die etwa radial zum Objekt --3-- stehen und deren winklig zueinander angeordnete Achsen einen Bügel --21-bilden, dessen Enden einen Abstand voneinander haben, der grösser ist als der Durchmesser des Objektes-3-. An jedem Ende des in der Arbeitsstellung etwa in waagrechter Ebene liegenden Bügels--21--ist ein lotrechter Stab--22--mit seiner Mitte befestigt, an dessen Enden kurze Seile --23-- angreifen, die mit ihren anderen Enden an einem Ring --24-- befestigt sind. Die
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Demontage des Steig-Gerätes.
In der Betriebsstellung des Steig-Gerätes befindet sich das Halteorgan--2--unter dem Niveau der Welle--6--der oberen Antriebsträder --9-- und über demjenigen der Welle--7--der unteren Antriebsträder --9-- des Antriebswagens --1--; infolgedessen verlaufen die Spannseile --4-- von den Haken--25--aus etwa waagrecht und in Abstand vom Objekt-3--in einer Höhe zwischen beiden Wellen--6 und 7--durch die Platte--5--hindurch und ausserhalb derselben über an ihr gelagerte Umlenkrollen-26, 27 und 28-auf eine, auf der Motorwelle - 16-gelagerte Winden-Trommel-29--, welche über eine Rutschkupplung --30-- mit der Motorwelle--16--gekuppelt ist.
Diese Rutschkupplung kann beispielsweise aus zwei Kupplungsscheiben --30a und 30b-bestehen, von denen die eine --30a-- mit der Motorwelle --16-- fest verbunden und die andere--30b--axial verschiebbar-aber gegen Drehung gegenüber
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dass bei Überschreiten eines bestimmten Drehmomentes die Kupplungsscheiben gegeneinander rutschen.
Die Winden-Trommel -29-- spannt also bei laufendem Antriebsmotor --13-- die Spannseile - ständig, so dass die Antriebsräder-9-des Antriebswagens--l-und die Laufräder --20-- des Halteorganes-2-gegen das Objekt-3-gepresst werden.
Wenn nun ein Objekt--3--bestiegen werden soll, dann werden zunächst der Antriebswagen - und das Halteorgan-2-in der dargestellten Weise am Objekt angebracht und die Haken
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-25-- der Spannseile --4-- in- gegeneinander, wobei aber die Seilspannung erhalten bleibt ; gleichzeitig werden die Antriebsräder --9-- des Antriebswagens --1-- angetrieben und das Steig-Gerät steigt am Objekt - -3-- empor. Wird nun in der gewünschten Höhe des Steig-Gerätes der Antriebsmotor--13-abgeschaltet, dann genügt die Selbsthemmung im Untersetzungsgetriebe des Antriebsmotors--13--, um ein Lockerwerden der Spannseile zu verhindern ; es kann aber auf der Motorwelle--16--auch noch zusätzlich eine Bremse angebracht sein.
Um zu verhindern, dass beim Demontieren des Steig-Gerätes und Aushängen der Haken--25-- aus den Ringen --24-- die Spannseile --4-- so locker werden, dass sie von den Umlenkrollen --26-27-28-- fallen und bei erneutem Gebrauch des Steig-Gerätes erst wieder mühsam über die einzelnen Rollen gelegt werden müssen, läuft jedes Spannseil-4-zwischen zwei federnd gegeneinandergedrückten Bremsrollen--31 und 32--hindurch, mittels welcher beim Aushängen der Spannseile --4-- eine Lockerung ihres zwischen diesen Bremsrollen-31/32-und der Winden-Trommel--29--liegenden Abschnittes verhindert wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Steig-Gerät für Maste, Bäume, Schornsteine od. dgl., mit einem Antriebswagen und einem das
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das Halteorgan (2) für den, mit mindestens zwei übereinander angeordneten Antriebsräder-Paaren (9) versehenen Antriebswagen (1) aus, zum zu ersteigenden Objekt (3) im wesentlichen radialen, auf gegeneinander geneigten Achsen (21) drehbaren Rädern (20) und aus zwei Spannseilen (4) besteht, welche über am Antriebswagen (1) angeordnete Umlenkrollen (26-27-28) frei vom Objekt (3) geführt sind und durch eine Winde (29) oder eine Spannvorrichtung von Hand oder automatisch spannbar sind.
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