-
Fahrbarer Turmdrehkran Die Erfindung bezieht sich auf einen fahrbaren
Turmdrehkran, dessen einen Horizontalausleger und einen Gegenausleger tragende Kransäule
durch einen Verstelltrieb teleskopierbar ist, dessen Verstellglied zum Aufstellen
der Kransäule aus der zum Krantransport horizontalen Lage in die lotrechte Arbeitsstellung
mit einem am Kranuntergestell angeschlossenen Verbindungslenker kuppelbar ist.
-
Bei einem bekannten Turmdrehkran dieser Art ist der Verstelltrieb
durch einen Spindeltrieb gebildet, dessen Schraubenspindel an der Längsseite des
inneren Teleskopabschnittes axial unverschiebbar, aber drehbar gelagert ist und
dessen das Verstellglied bildende Spindelmutter, die zum Aufrichten der Kransäule
mit dem Verbindungslenker gekuppelt ist, bei aufgerichteter Kransäule nach dem Lösen
von dem Verbindungslenker mit dem oberen Ende des äußeren bzw. unteren Teleskopabschnittes
fest verbunden wird. Bei dieser Ausbildung eines Turmdrehkrans kann der Verstelltrieb
nur zwei Funktionen ausüben, nämlich das Aufrichten der Kransäule in die lotrechte
Arbeitsstellung und das Teleskopieren der Kransäule herbeiführen.
-
Demgegenüber soll durch die Erfindung ermöglicht werden, daß der Verstelltrieb,
der ebenfalls durch einen Spindeltrieb gebildet sein kann, in einfacher Weise auch
dazu verwendet werden kann, die Ausleger in ihre horizontale Arbeitsstellung zu
schwenken.
-
Demgemäß besteht die Erfindung darin, daß am Verstellglied Platten
mit Augen vorgesehen sind, die nach Lösen der das Aufrichten und Teleskopieren der
Kransäule übertragenden Glieder dem Anschluß eines Arbeitsseiles dienen, das wahlweise
mit gegenüber einem Bockgerüst am Säulenkopf verriegelbaren Schwenkrahmen verbindbar
ist, von denen der eine unter Verwendung von Zuggliedern den Horizontalausleger
und der andere unter Verwendung eines Zuggliedes den Gegenausleger in die Arbeitsstellung
schwenkt.
-
Bei einem in dieser Weise ausgebildeten Turmdrehkran kann der Verstelltrieb
in universeller Weise zum Aufrichten und Niederlegen der Kransäule sowie zur Kranmontage
und zum Teleskopieren der Kransäule verwendet werden.
-
Nachstehend ist die Erfindung an Hand der in der Zeichnung als Beispiel
dargestellten Ausführungsform beschrieben. Es zeigt in schematischer Darstellung
F i g. 1 eine Seitenansicht eines Teiles des Turmdrehkrans, dessen Kransäule ihre
zum Krantransport erforderliche, etwa horizontale Lage einnimmt, F i g. 2 eine Einzelheit
zu F i g. 1 in Richtung des Pfeiles B nach F i g. 1 gesehen, F i g. 3 eine weitere
Einzelheit zu F i g. 1 in Richtung des Pfeiles C nach F i g. 1 gesehen, F i g. 4,
5 und 6 den Turmdrehkran in verschiedenen Aufrichtestellungen und F i g. 7 die Führung
des Arbeitsseiles zum Hochschwenken des Horizontalauslegers in seine horizontale
Arbeitsstellung für den Turmkran.
-
Nach F i g. 1 weist das Traggestell 1 des Turmdrehkrans vier hydraulische
Abstützspindeln 2 auf, deren ausschiebbares Stützglied 2 cn jeweils mit einer Fußplatte
3 versehen ist. An dem Gestell 1 sind ferner Raupenketten 4 für den Transport
des Krans auf der Straße angebracht. Schließlich weist das Fahr-und Traggestell
1 zwei dreieckförmige Lagerböcke 6 auf, in denen die Kransäule mit ihrem äußeren
bzw. unteren Teleskopabschnitt 7 mittels der beiden Zapfen 8 in senkrechter Ebene
schwenkbar gelagert ist. In F i g. 1 nimmt die Kransäule eine nahezu horizontale
Lage ein, wie sie für den Krantransport vorgesehen ist.
-
Zum Aufrichten der Kransäule in die lotrechte Arbeitsstellung nach
F i g. 4 bis 7 ist ein Verstelltrieb in Form eines Spindeltriebes mit einer Schraubenspinde
112
und einer das Verstellglied bildenden Spindelmutter 14 angeordnet. Die Schraubenspindel
12 ist an dem äußeren bzw. unteren Teleskopabschnitt 7 axial unverschiebbar, aber
drehbar gelagert und wird durch einen Motor 13 über ein nicht dargestelltes Untersetzungsgetriebe
angetrieben. An dem Traggestell 1 sind zwei Verbindungslenker 15 mit ihren unteren
Enden um die punktiert bezeichnete Drehachse 10 schwenkbar, die an ihren oberen
Enden Rollen 16 tragen. Die Rollen 16 sitzen drehbar auf Zapfen 17, die an einem
Querträger 18 befestigt sind und durch entsprechende Öffnungen in den Verbindungslenkern
15 hindurchgeführt sind.
-
Die Spindelmutter 14 sowie eine Platte 14 a sind an dem Querträger
18 mittels Schrauben 19 befestigt, und die Platte 14 a sowie eine an einem Teil
der Spindelinutter 14 sitzende Platte 14 b sind jeweils mit einer Öffnung 20 versehen,
durch die ein Stift bzw. Bolzen hindurchgeführt werden kann. Der Zweck der Augen
20 besteht darin, an der Spindelmutter 14 eine Metallöse befestigen zu können, die
an dem Ende eines Arbeitsseiles angebracht ist. Die Öse wird zwischen die Platten
14 a und 14 b gebracht, worauf ein Stift durch die Augen 20 und die Metallöse hindurchgesteckt
und gesichert wird. Die Spindelmutter 14 ist in einer Metallhülse 14 c verschiebbar,
die an der Unterseite des äußeren bzw. unteren Teleskopabschnittes befestigt ist.
Wie aus F i g. I und 2 ersichtlich ist, liegen die Rollen 16 an der Unterseite dieses
Teleskopabschnittes 7 an und verhindern, daß die Schraubenspindel 12 mit dem Gewicht
der Kransäule belastet wird.
-
Zum Aufstellen der Kransäule aus ihrer horizontalen Transportlage
in die lotrechte Arbeitsstellung wird mittels des Motors 13 die Schraubenspindel
12 so gedreht, daß sie sich in die Spindelmutter 14 einschraubt und diese hierdurch
in der Hülse 14 c rückwärts auf den Motor 13 zu bewegt wird. Hierdurch werden
die Verbindungslenker 15 um die Achse 10 nach oben verschwenkt. Die Rollen 16 bewegen
sich dabei auf der Unterseite des äußeren bzw. unteren Teleskopabschnittes 7 entlang
und bewirken, daß dieser und damit die Kransäule um die Achse der Zapfen 8 bis in
die lotrechte Arbeitsstellung aufgerichtet wird. In dieser Stellung, die in F i
g. 4 bis 7 gezeigt ist, kann er gegenüber den Lagerböcken 6 mittels nicht dargestellter
Bolzen gesichert werden.
-
Aus den F i g. 4 bis 7 ergibt sich ferner, daß die Kransäule außer
den äußeren bzw. unteren Teleskopabschnitt 7 einen in diesem geführten inneren bzw.
oberen Teleskopabschnitt 37 aufweist, an dem der Horizontalausleger 30, 30 a und
der Gegenausleger 34 befestigt sind. Der Horizontalausleger besteht aus zwei Teilen
30 und 30 a, die bei 31 gelenkigmiteinander verbunden und in F i g. 4 in einer Stellung
zur Kransäule gezeigt sind, die auch ihrer Lage gegenüber der Kransäule beim Straßentransport
des Turmdrehkrans entspricht. Zur Befestigung des Horizontalauslegers und des Gegenauslegers
an dem Teleskopabschnitt 37 dient ein Drehkranz 36, an dem die Ausleger mittels
Gelenkstellen 32 und 35 schwenkbar sind und der am oberen Ende des inneren Teleskopabschnittes
37 angebracht ist. Auf dem Drehkranz 36 ist ein Schwenkrahmen 38 angeordnet, der
zum Heben und Senken des Horizontalauslegers 30. 30ä dient und an der Gelenkstelle
32 angelenkt ist. Außerdem ist ein Schwenkrahmen 39 angebracht, der zum Heben und
Senken des Gegenauslegers 34 dient und an der Gelenkstelle 35 mit dem Drehkranz
36 verbunden ist. Der Schwenkrahmen 39 ist in herabgelassener Stellung dargestellt.
Er ist mittels einer Zugstange 40 mit dem Gegenausleger 34 verbunden, der an seinem
freien Ende mit einem Gegengewicht 41 versehen ist. Auf dem Drehkranz 36 ist ferner
ein Bockgerüst 42, 43, 54 angebracht, an dem die Enden 56 und 55 der Schwenkrahmen
38 und 39 mittels der Riegelglieder 26 und 25 verriegelt werden können. An dem Säulenkopf
und an der Kransäule sind drei Rollen 44, 45 und 46 so angeordnet, daß ein Arbeitsseil
47 über sie geführt werden kann, das in F i g. 4 als strichpunktierte Linie dargestellt
ist. Das eine Ende des Arbeitsseiles 47 ist mittels einer Öse an der Spindelmutter
14 befestigt, wobei diese Öse, wie bereits erläutert, zwischen die Platten 14 a
und 14 b eingelegt und mit diesen durch einen Stift verbunden ist, der durch die
Öse und die Augen 20 der Platten 14 a, 14 b hindurchgeht. Das andere
Ende des Arbeitsseiles 47 kann mit einem der Enden 55, 56 der Schwenkrahmen 38 und
39 verbunden sein. In F i g. 4 ist es als mit dem Ende 55 des Schwenkrahmens 39
verbunden dargestellt.
-
In F i g. 5 ist der Gegenausleger 34 in der horizontalen Arbeitsstellung
dargestellt, in der sein Schwenkrahmen 39 mittels des Verankerungsgliedes 25 an
der Stelle 54 des Bockgerüstes verriegelt ist. Der Teil 30 a des Horizontalauslegers
ist auf den Boden aufgelegt, wobei der Schwenkrahmen 38 seine untere Stellung einnimmt.
Letzterer ist mit dem Teil 30 des Lastenauslegers mittels der Zugstange 48 verbunden.
Das Arbeitsseil 47 verläuft über die Rollen 44, 45 und 46 und ist mit dem Ende 56
des Schwenkrahmens 38 verbunden.
-
F i g. 6 zeigt den Verlauf eines Seiles 53, das zum Herablassen des
Teiles 30 a des Horizontalauslegers in die in F i g. 5 dargestellte Lage mittels
einer Winde 50, einer Laufkatze 51 und eines Hubhakens 52 dient. Die Laufkatze 51
ist hierzu in der Stellung nach F i g. 6 mit dem Teil 30 des Auslegers mittels Bolzen
verbunden und wird auch in dieser Stellung gehalten, wenn sich der Turmdrehkran
auf dem Straßentransport befindet; sie erleichtert dann das Herablassen des Auslegerteiles
30 a, wenn der Kran auf der Baustelle angekommen ist. Wenn der Auslegerteil 30 a
in die horizontale Lage herabgelassen ist, wird das Seil 53 gelöst und in die gestrichelt
dargestellte Lage umgelegt, die es einnimmt, wenn der Kran arbeitet.
-
F i g. 7 zeigt den Horizontalausleger 30, 30 a in zwei Stellungen.
Die gestrichelt dargestellte Stellung ist seine Arbeitsstellung, in der er mittels
eines Drahtseiles 49, das dabei straff gespannt ist, gehalten ist.
-
Wenn sich der Turmdrehkran auf dem Straßentransport von einer Baustelle
zur anderen Baustelle befindet, so ist der innere Teleskopabschnitt 37 in den äußeren
Teleskopabschnitt 7 eingeschoben, und der Horizontalausleger sowie der Gegenausleger
sind längsseits der Kransäule festgemacht. Die Enden 55, 56 der Schwenkrahmen 39,
38 sind dabei an dem Bockgerüst bei 54 verriegelt. Ferner ist der Säulenkopf über
das Bockgerüst 42 43, 54 durch übliche Mittel mit einem Transportfahrzeug verbunden,
so daß der gesamte Turmdrehkran auf der Straße abgefahren werden kann, wenn die
Raupenketten 4 angehoben und das Traggestell 1 auf nicht dargestellte Laufräder
abgesetzt ist. Das Hubseil 53 (F i g. 6) ist bereits zum Anheben des Horizontalauslegers
wie in
F i g. 6 dargestellt, geführt. Das Traggestell 1 mit seinen
Laufrädern wirkt dabei als Anhänger hinter dem Transportfahrzeug.
-
Bei der Ankunft auf der Baustelle wird der Turmdrehkran durch das
Transportfahrzeug so nahe als möglich an die Stelle gebracht, an der er aufgestellt
werden soll. Sodann werden die Stützglieder 2 a der Abstützspindeln 2 ausgeschoben,
bis sich die Laufräder vom Boden abheben und weggenommen werden können. Nach dem
Wegnehmen der Räder werden die Stützglieder 2 a langsam wieder eingeschoben, bis
die Raupenketten 4 den Boden berühren, worauf das Traggestell 1 mittels der Abstützspindeln
in die genaue waagerechte Lage eingestellt wird. Sodann wird die Kransäule in die
lotrechte Arbeitsstellung aufgerichtet, wie es mit Bezug auf F i g. 1 bis 3 beschrieben
wurde, und in dieser Stellung verriegelt. Soann werden die Verbindungslenker 15
weggenommen und das eine Ende des Arbeitsseiles 47, wie bereits beschrieben, an
der Spindelmutter 14 und sein anderes Ende am freien Ende 55 des Schwenkrahmens
39 befestigt. Daraufhin wird die Schraubenspindel 12 mittels des Motors 13 so gedreht,
daß die Spindelmutter 12 in der Hülse 14 c abwärts bewegt wird und so das Arbeitsseil
47 spannt, worauf das Ende 55 des Schwenkrahmens 39 bei 54 von dem Bockgerüst gelöst
und die Schraubenspindel 12 so gedreht wird, daß sich die Spindelmutter 14 senkrecht
aufwärts bewegt und der Schwenkrahmen 39 um die Gelenkstelle 35 durch sein Eigengewicht
nach unten schwenken kann. Die von dem Ende 55 des Schwenkrahmens 39 herabhängende
Zugstange 40
wird dann mit dem Gegenausleger 34 verbunden (F i g. 4) und die
Schraubenspindel 12 so gedreht, daß sich die Spindelmutter 14 abwärts bewegt und
auf das Arbeitsseil 47 eine Zugkraft ausübt. Das am Ende 55 des Schwenkrahmens 39
angreifende Arbeitsseil 47 zieht dabei den Schwenkrahmen 39 in die in F i g. 5 gezeigte
Stellung hoch, wobei der Gegenausleger 34 über die Zugstange 40 mitgenommen und
bis in die horizontale Lage hochgehoben wird. Der Schwenkrahmen 39 wird dann mittels
des Riegels 25 bei 54 an dem Bockgerüst 42, 43, 54 verriegelt, wodurch auch der
Gegenausleger 34 in der Horizontallage verriegelt wird und das Arbeitsseil 47 von
dem Schwenkrahmen 39 gelöst werden kann. Während des Hochschwenkens des Gegenauslegers
34 kann der Teil 30 a des Horizontalauslegers in die in F i g. 5 und 6 dargestellte
Stellung mittels der Winde 50 und des Seiles 53 abgelassen werden. Das von dem Schwenkrahmen
39 gelöste Arbeitsseil 47 wird dann gemäß F i g. 5 an dem Ende 56 des Schwenkrahmens
38 befestigt. Sodann wird der Schwenkrahmen 38 in die in F i g. 5 dargestellte Lage
herabgelassen und die an ihm angeordnete Zugstange 48 mit dem Teil 30 des Horizontalauslegers
verbunden. Es wird dann die Schraubenspindel 12 so gedreht, daß die Spindelmutter
14 in der Hülse 14 c abwärts bewegt wird und eine Zugkraft auf das
Arbeitsseil 47 ausübt, wodurch der Horizontalausleger bis in die in F i g. 7 mit
ausgezogenen Linien dargestellte gestreckte Lage gehoben wird. In dieser Lage werden
die beiden Auslegerteile 30 und 30 a gegeneinander verriegelt, so daß sie einen
starren Ausleger bilden. Alsdann wird an der Laufkatze 51 ein Seil befestigt und
die Verriegelung, welche die Laufkatze bisher in ihrer festen Lage in der Mitte
des Lastenauslegers gehalten hat, gelöst, so daß sich die Laufkatze bis zum Ende
des Auslegers in die in F i g. 7 mit gestrichelten Linien dargestellte Stellung
bewegen kann. Dort wird der Haken 52 (F i g. 6) von der Laufkatze 51 gelöst. Der
Lastenausleger kann dann in seine horizontale Arbeitsstellung angehoben werden.
Dies wird mittels der Schraubenspindel 12 in ähnlicher Weise wie beim Hochschwenken
des Gegenauslegers 34 durchgeführt. Wenn der Horizontalausleger die in F i g. 7
mit gestrichelten Linien dargestellte horizontale Lage erreicht hat, wird das Riegelglied
26 bei 54 an dem Bockgerüst 42, 43, 54 befestigt, so daß der Horizontalausleger
sicher in seiner horizontalen Arbeitsstellung gehalten wird. Das an dem Ende 56
des Schwenkrahmens 38 befestigte Ende des Arbeitsseiles 47 wird dann gelöst und
an einen Haken 57 angehängt, der unter dem Drehkranz 36 angebracht ist. Hierdurch
wird vermieden, daß sich das Arbeitsseil 47 bei Drehbewegungen des Krans verwickelt.
Der Turmdrehkran ist nun zum Gebrauch fertig. Wenn hierzu der innere Teleskopabschnitt
37 aus dem äußeren Teleskopabschnitt 7 ausgezogen werden soll, so wird das an der
Spindelmutter 14 befestigte Arbeitsseil 47 die Rolle 46 und zwischen den Teleskopabschnitten
7 und 37 hindurch zu dem unteren Ende des inneren Teleskopabschnittes 37 geführt
und dort befestigt. Wenn die Schraubenspindel 12 dann so gedreht wird, daß sich
die Spindelmutter 14 in der Hülse 14 c abwärts bewegt, so wird der innere Teleskopabschnitt
37 bis zu der erforderlichen Höhe ausgezogen.