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Ausleger-Drehlaufkatze für die Landwirtschaft.
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Die Erfindung betrifft eine Ausleger-Drehlaufkatze für die Landwirtschaft,
hängend verfahrbar an einer im abgeschrägten Dachraum sich in Gebäudelängsrichtung
erstreckenden Katzfahrbahn, mit einem um eine vertikale Achse drehbaren unteren
Teil, das einen nach unten ragenden Lagerbock trägt, einem an dem unteren Bereich
des Lagerbockes um eine horizontale Achse wippbar gelagerten Ausleger mit einem
daran an einem Seil hängenden Greifer und mit einer einzigen gemeinsamen Seilwinde
zum Heben und Senken des Greifers und des Auslegers, wobei das Seil von der Seilwinde
flaschenzugartig in mehreren Strängen über am Lagerbock oberhalb der Wippachse und
am freien Ende des Auslegers angeordnete Seilrollen und dann zum Greifer geführt
ist, und ein die Wippbewegung des Auslegers nach unten begrenzendes Zugglied zwischen
dem Lagerbock und dem freien Ende des Auslegers vorgesehen ist, und wobei ferner
die Anzahl der Seilstränge zwischen dem Lagerbock und dem Ausleger sowie zwischen
letzterem und dem Greifer so ausgelegt ist, daß beim Heben zunächst der Greifer
bis zu einem Anschlag am Ausleger gezogen und dann letzterer hochgeschwenkt wird
und ungekeDst.
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Bei einer derartigen (aus der OE-PS 318 854) bekannten Ausleger-Drehlaufkatze
ist der Lagerbock an dem drehbaren unteren Teil der Drehlaufketze starr angeordnet.
Mittels der einzigen Seilwinde kann nicht nur der Greifer gehoben und gesenkt werden,
sondern auch der Ausleger. Das Absenken des freien Endes des Auslegers ist erforderlich,
damit bei einer möglichst hoch angeordneten Katzfahrbahn das freie Ende des Auslegers
beim Drehen der Drehlaufkatze in Gebäudequerrichtung die Dachkonstruktion nicht
beschädigt. Andererseits ist das Anheben des freien Endes des Auslegers erforderlich,
damit die Drehlaufkatze im mittleren, höheren Bereich des Gebäudes eine möglichst
große Arbeitshöhe aufweist und der zur Verfügung stehende Raum optimal ausgenuit
wird. Das Hochschwenken des Auslegers ist ferner erforderlich, wenn der Durchfahrtsraum
für den Kran unterhalb der Katzfahrbahn durch Querbalken eingeengt wird.
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Außer diesen Querbalken können j jedoch in landwirtschaftlichen Gebäuden
älterer Bauart auch seitlich der Katzfahrbahn senkrechte Pfosten vorhanden sein,
welche die Pfetten oder andere Teile der Dachkonstruktion tragen. Diese Pfosten
behindern das Drehen der Drehlaufkatze um ihre Mittelachse, da häufig die Pfosten
im Schwenkbereich des freien Endes des Auslegers liegen. Bei geringem Abstand der
Pfosten kann der Ausleger deshalb nur durch gleichzeitiges Verfahren der Drehlaufkatze
und Verschwenken des Auslegers um die vertikale Mittelachse in den Bereich zwischen
den Pfosten hineingeschwenkt werden.
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Dies erfordert von der Bedienungsperson besondere Aufmerksamkeit.
Außerdem kann bei der bekannten Konstruktion die annähernd konstante Ausladung des
Auslegers bei Arbeiten im mittleren Gebäudebereich, wo meistens Silos angeordnet
sind, von Nachteil sein. Für die Entnahme von Silage sind nämlich höhere Reißkräfte
erforderlich, die bei einer großen Ausladung des Auslegers zu entsprechenden Belastungen
der Drehaufkatze bzw. auch der sie tragenden Katzfahrbahn sowie ihrer Verankerung
führen.
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Zur Vermeidung der erwähnten Nachteile wurde eine Auslegerdrehlaufkatze
vorgeschlagen (vgl. DT-OS 2 356 904) mit einem längenveränderbaren Ausleger. Bei
dieser Drehlaufkatze ist der Ausleger, an dessen äußerem Ende der Greifer über ein
von einer Seilwinde geführtes Seil angeordnet ist, um mehr als die Hälfte seiner
Länge, bei maximal ausgefahrener Stellung einfahrbar und mit einer Laufrollenanordnung
versehen, über die er sich an einer mit dem Fahrgestell verbundenen kreisbogenförmigen
Stützschiene abstützt, deren Krümmungsradius in etwa dem Abstand des äußeren Auslegerendes
vom Drehmittelpunkt des Auslegers bei vollständig eingefahrener Auslegerstellung
entspricht. Außerdem ist bei dieser bekannten Ausleger-Drehlaufkatze der Ausleger
selbst gekrümmt ausgebildet.
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Er besteht aus mindestens drei ineinander teleskopisch einfahrbaren
Äuslegerteilen, von denen der zentrale Teil am Fahrgestell drehbar aufgehängt ist
und an seinem einen Ende die an der Stütz schiene zur Anlage gelangende Laufrollenanordnung
aufweist. Hierdurch wird erreicht, daß sich das freie Ende des Auslegers beim Ausfahren
seiner Auslegerteile in Abhängigkeit von der Ausfahrlänge absenkt. Wenn der Ausleger
ausgefahren ist weist also diese bekannte Drehlaufkatze unabhängig von ihrer Drehstellung
und der Gebäudeform eine geringere Hubhöhe auf als bei eingefahrenem Ausleger. Dies
hat den Nachteil, daß der zur Verfügung stehende Raum nicht optimal ausgenutzt werden
kann. Außerdem ist diese bekannte Ausleger-Drehlaufkatze verhältnismäßig teuer in
der Herstellung. Dies ist vor allen Dingen darauf zurückzuführen, daß der Ausleger
aus mindestens drei teleskopisch ineinander verfahrbaren Auslegerteilen besteht.
Da der Ausleger außerdem in ausgefahrener Stellung nur im Zentrum der Drehlaufkatze
abgestützt ist, ist er einer hohen Biegebeanspruchung unterworfen. Er muß entsprechend
biegesteif ausgebildet sein, was nicht nur die Herstellungskosten verteuert, sondern
auch das Eigengewicht wesentlich erhöht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ausleger-Drehlaufkatze
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die unter Verwendung eines Teiles der bei
dieser bekannten Drehlaufkatze erprobten und bewährten Bauteile einfacher zu steuern
ist, auch in landwirtschaftlichen Gebäuden mit engstehenden Stützpfosten einsetzbar
ist, eine optimale Raumausnützung ermöglicht und gegenüber der bekannten Bauart
mit teleskopisch ausfahrbarem Ausleger einfacher im Aufbau ist, eine bessere Raumausnutzung
ermöglicht und auch ein geringeres Eigengewicht aufweist.
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Dies wird bei einer Auslege-Drehlaufkatze der eingangs erwahnten Art
nach der Erfindung dadurch erreicht, daß an dem drehbaren unteren Teil der Drehlaufkatze
zwei horizontale, zueinander parallele Führungsschienen vorgesehen sind, an welchen
das obere Ende des Lagerbockes gegenüber der Drehlaufkatze radial verschiebbar geführt
ist, und daß die Seilwinde an dem Lagerbock angeordnet ist.
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Durch Verschieben das Lagerbockes an den horizontalen Führungsschienen
mittels eines geeigneten Antriebsmotors kann der Ausleger unabhangig von der Höhenstellung
seines freien Endes gegenüber der Drehlaufkatze radial von einer vordersten Stellung,
in welcher er eine maximale Ausladung aufweist, bis zu seiner innersten Stellung
verfahren werden, in welcher sich sein freies Ende und damit auch der Greifer annähernd
unterhalb der Katfahrbahn befinden. In dieser Stellung kann der untere Teil der
Drehlaufkatze zusammen mit den E'uhrungsschienen und dem Ausleger um die vertikale
Achse verschwenkt werden, ohne daß hierbei irgendwelche eile des Auslegers mit senkrechten
Pfosten des Gebäudes kollidieren. In jeder Drehstellung der Drehlaufkatze kann dann
der Lagerbock mit dem Ausleger radial verfahren werden, wobei normalerweise die
Höhenstellung des freien Endes des Auslegers gleichbleibend ist, so daß sich der
Greifer beim radialen Verfahren weder absenkt noch anhebt.
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Das freie Ende des Auslegers befindet sich dabei in seiner abgesenkten
Stellung, die vorher so eingestellt wird, daß eine Beschädigung der schrägen Dachkonstruktion
ausgeschlossen ist. Soll im mittleren, höheren Teil des Gebäudes die gesamte Höhe
zur Lagerung von Futter oder dgl. ausgenutzt werden, so ist ein Anheben des Auslegerendes
möglich. Dank der besonderen, flaschenzugartigen Seilführung ist hierzu jedoch keine
eigene Seilwinde und auch keine Steuerung für diese Seilwinde erforderlich. Der
Ausleger wird mittels der gleichen Seilwinde angehoben, die auch zum Anheben und
Absenken des Greifers dient. Da diese bewährte Konstruktion von der vorbekannten
Kranbauart übernommen und auch bei dem erfindungsgeniaßen Kran eingesetzt werden
kann, können diese Bauteile einschließlich des Auslegers und der wesentlichen Teile
der Drehlaufkatze in großer Stückzahl preiswert hergestellt werden. Die neue Ausleger-Drehlaufkatze
zeichnet sich infolgedessen durch einfache Bauart, einfache Bedienung und optimale
Raumausnutzung aus. Außerdem besitzt sie gegenüber anderen bekannten Konstruktionen
ein verhältnismäßig geringes Eigengewicht, da ihr Ausleger nur auf Druck und nicht
auf Biegung beansprucht wird. Die Auslegerkonstruktion ist deshalb einfacher und
leichter.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ausleger-Drehlaufkatze
näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der Ausleger-Drehlaufkatze mit
dem Ausleger in vorderster Stellung, Fig. 2 eine Seitenansicht mit Ausleger in hinterster
Stellung,
Fig. 3 einen Horizontalschnitt nach der Linie III-III
der Fig. 1.
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In der Zeichnung sind mit 1 die Sparren des Satteldaches eines landwirtschaftlichen
Gebäudes bezeichnet, die von den Pfetten 2 und den Pfosten 3 getragen werden. An
einem Querbalken 4 ist die aus zwei parallelen und in Abstand voneinander angeordneten
Schienen 5 bestehende Katzfahrbahn befestigt. An der Katzfahrbahn 5 ist ein Wagen
6 verfahrbar, der an seiner Unterseite eine kreisförmige Schiene 7 trägt. An letzterer
ist der untere Teil 8 der Drehlaufkatze um die lotrechte Achse A mittels der Rollen
9 drehbar gelagert. An dem drehbaren unteren Teil 8 der Drehlaufkatze sind zwei
horizontale, zueinander parallele Führungsschienen 10 vorgesehen. Bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel bilden diese Führungsschienen 10 selbst einen wesentlichen Bestandteil
des unteren drehbaren Teiles 8.
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An den horizontalen Führungsschienen 10 ist das obere Ende lia des
Lagerbockes 11 gegenüber der Drehlaufkatze radial verschiebbar geführt. Zu diesem
Zweck sind die Rollen 12 und 13 vorgesehen, wobei eine der Rollen mittels eines
nicht dargestellten Getriebemotors antreibbar ist. An seinem unteren Ende lib weist
der Lagerbock eine horizontale Achse (Wippachse) 14 auf, um die der Ausleger 15
auf- und abwippbar gelagert ist.
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An dem Lagerbock 11 ist ferner in einigem Abstand oberhalb der Wippachse
14 eine motorisch angetriebene Seilwinde 16 vorgesehen. Ferner trägt der Lagerbock
auch mehrere Seilrollen 17.
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Am freien Ende 15a des Auslegers 15 sind mehrere Seilrollen 18 nebeneinander
angeordnet. Von der Seilwinde 16 ist das Seil 23 in bekannter Weise flaschenzugartig
in mehreren Strängen über die am Lagerbock 11 oberhalb der Wippachse 14 und am freien
Ende 15a des Auslegers 15 angeordneten Seilrollen 17 bzw. 18 und dann zu dem elektrohydraulisch
angetriebenen Greifer 19 geführt. Die Anzahl der Seilstränge zwischen dem Lagerbock
11 und dem Ausleger 15, sowie zwischen letzterem und dem Greifer 19
ist
so ausgelegt, daß beim kleben zunächst der Greifer bis zu einem Anschlag 20 am Ausleger
15 gezogen und dann letzterer hochgeschwenkt wird. Das Ab senken erfolgt in umgekehrter
Reihenfolge, wobei zunächst der Ausleger zusammen mit dem Greifer abgesenkt wird,
bis ein die Wippbewegung des Auslegers 15 nach unten begrenzendes Zugglied 21 gespannt
ist, welches zwischen dem freien Ende 15a des Auslegers und dem Lagerbock 11 vorgesehen
ist.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Normalerweise wird mit abgesenktem
Ausleger 15, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, gearbeitet, wobei die Seilwinde 16
den Greifer 19 hebt und senkt. Der Lagerbock 11 kann hierbei mit dem Ausleger 15
gegenüber der Drehlaufkatze in radialer Richtung entlang der Führungsschienen 10
verfahren werden.
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Sind beim Verschwenken des unteren Teiles 8 der Drehlaufkatze irgendwelche
Pfosten3 im Weg, so wird der Lagerbock 11 in seine hinterste, in Fig. 2 dargestellte
Stellung verfahren.
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In dieser Stellung steht dann das freie Ende 15a des Auslegers 15
mit dem Greifer 19 nur wenig über die Drehlaufkatze vor und diese kann damit ungehindert
um ihre vertikale Achse geschwenkt werden. Der Ausleger 15 kann hierbei seine untere,
in Fig. 1 dargestellte Lage einnehmen. Soll jedoch die Drehlaufkatze über querbalken
22 verfahren werden, so wird der Greifer 19 mittels der Seilwinde 16 bis zu seinem
Anschlag 20 am freien Ende 15a des Auslegers 15 hochgezogen. Bei weiterer Betätigung
der Seilwinde wird der Ausleger um seine Wippachse 14 in seine obere Stellung geschwenkt,
wobei diese Schwenkbewegung durch Endschalter oder dgl. begrenzt sein kann. In dieser
oberen Stellung hat dann der Ausleger 15 auch eine größere Hubhöhe, so daß im Firstbereich
das Futter möglichst hoch gelagert werden kann und auch ein Silo beschickt bzw.
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entladen werden kann, der hoch in den Dachbereich hineinragt.
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Das Beschicken bzw. Entladen des Silos erfolgt zweckmäßig wenn sich
der Lagerbock 11 mit dem Ausleger 15 in der hinteren, in Fig. 2 dargestellten Stellung
befindet, da hierbei der Ausleger am wenigsten über die Drehlaufkatze überkragt
und demzufolge die geringsten Belastungen auftreten. Wird zum Absenken des Greifers
19 die Seilwinde 16 in umgekehrter Richtung angetrieben, so senkt sich zunächst
der Ausleger 15 zusammen mit dem Greifer 19 ab, bis das Zugglied 21 gespannt ist
und die weitere Bewegung des Auslegers 15 nach unten begrenzt.
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Dann erfolgt das Absenken des Greifers in der üblichen Weise.
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Zweckmäßig erstrecken sich die Führungsschienen mindestens über die
gesamte Breite der Drehlaufkatze, um somit einen maximalen Verfahrweg des Lagerbockes
11 und eine maximale Ausladung des Auslegers 15 zu erreichen. Die Länge der Führungsschienen
10 entspricht etwa der Länge des Auslegers 15 zuzüglich der Länge des Lagerbockes
11. Da bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel diese Länge des Auslegers 15 und des
Lagerbockes 11 etwas größer ist als die Breite der Drehlaufkatze ist es zweckmäßig,
wenn die Führungsschienen 10 an ihren dem freien Ende des Auslegers zugekehrten
vorderen Enden 10a über die Drehlaufkatze auskragen, während ihre hinteren Enden
10b im wesentlichen bündig mit der Drehlaufkatze sind.
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