Die Erfindung betrifft einen Ausleger-Hängekran für landwirtschaftliche Gebäude, mit zwei im Dachraum sich in Gebäudelängsrichtung erstreckenden Laufschienen und einer an diesen verfahrbaren Drehlaufkatze, bestehend aus einem an den Laufschienen verfahrbaren Wagen, einem an dessen Unterseite um eine lotrechte Achse schwenkbaren Katzrahmen und einem an diesem um eine waagerechte Achse wippbaren Ausleger, unter Verwendung eines an einem Seil hängenden Greifers und einer am Katz rahmen angeordneten Seilwinde.
Bei einem (aus der DT-OS 1 943 875) bekannten Hängekran ist der Ausleger hydraulisch heb- und senkbar. Der Greifer selbst ist an dem freien Ende des Auslegers direkt angehängt. Dies hat den Nachteil, dass die Hubhöhe des Hängekranes sehr begrenzt ist und dass insbesondere aus einem engen Silo Silage nicht entnommen werden kann. Der Gedanke, anstelle des an dem Ausleger befestigten Greifers einen an einem Seil hängenden Greifer zu verwenden, erscheint naheliegend.
Dies erfordert jedoch eine zusätzliche Hubeinrichtung, nämlich eine Hubeinrichtung zum Heben und Senken des Auslegers und eine zweite zum Heben und Senken des Greifers. Für jede dieser Hubeinrichtungen müssten dann entsprechende Steuereinrichtungen vorgesehen sein. Das Heben und Senken des Auslegers ist wünschenswert, damit die Kranlaufschienen möglichst in Firstnähe angeordnet werden können.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Ausleger-Hängekran für landwirtschaftliche Gebäude zu schaffen, der bezüglich seiner Hubeinrichtungen und der hierfür erforderlichen Steuereinrichtungen möglichst einfach in seinem Aufbau ist.
Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, dass eine einzige Seilwinde gleichzeitig zum Heben und Senken des Greifers und des Auslegers vorgesehen ist, indem das Seil von der Seilwinde flaschenzugartig in mehreren Strängen über am Katzrahmen und am freien Ende des Auslegers angeordnete Seilrollen und dann zum Greifer geführt ist, wobei die Anzahl der Seilstränge zwischen Katzrahmen und Ausleger sowie zwischen letzterem und dem Greifer so ausgelegt ist, dass die Seilkraft in den Seilsträngen zwischen Katzrahmen und Ausleger grösser ist als in den Seilsträngen zwischen Ausleger und Greifer und wobei ferner ein die Wippbewegung des Auslegers nach unten begrenzendes Zugglied zwischen dem Katzrahmen und dem freien Ende des Auslegers vorgesehen ist.
Auf diese Weise kann mit einer einzigen Hubeinrichtung, nämlich der Seilwinde, sowohl der Greifer gehoben und gesenkt als auch der Ausleger um seine waagerechte Achse gewippt werden. Beim Heben des Greifers wird zunächst der Greifer so weit angehoben, bis er am freien Ende des Auslegers anschlägt. Anschliessend erfolgt dann das Anheben des Auslegers. Wird die Drehrichtung der Seilwinde umgekehrt, so senkt sich zunächst das freie Ende des Auslegers bei angehobenem Greifer so weit ab, bis die Wippbewegung des Auslegers nach unten durch das zwischen Katzrahmen und dem freien Ende des Auslegers vorgesehene Zugglied begrenzt wird. Anschliesr send senkt sich der Greifer ab.
Weitere Vorteile sowie Einzelheiten der Erfindung sind anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles in folgendem näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des neuen Ausleger-Hängekranes,
Fig. 2 eine Draufsicht auf denselben.
In der Zeichnung sind mit 1 die Sparren eines Satteldaches eines landwirtschaftlichen Gebäudes bezeichnet. An Querträgern 2 sind die Laufschienen 3 befestigt, die sich in Gebäudelängsrichtung erstrecken. An den Laufschienen 3 ist der Wagen 4 verfahrbar, der an seiner Unterseite eine kreisförmige Schiene 5 trägt. An letzterer ist der Katzrahmen 6 um die lotrechte Achse A-A schwenkbar gelagert. An dem Katzrahmen 6 ist um die waagerechte Achse 7 ein Ausleger 8 wippbar. Dieser Ausleger trägt an seinem freien Ende 8a mehrere Seilrollen 9. Am Katzrahmen 6 sind ebenfalls mehrere Seilrollen 10 angeordnet. Von der am Katzrahmen 6 angeordneten Seilwinde 11 ist das Seil 12 in mehreren Strängen 12a über die Seilrollen 9 und 10 nach Art eines Flaschenzuges geführt.
Vom freien Ende 8a des Auslegers läuft dann das Seil in zwei Strängen 12b zu der Flasche 13 am Greifer 14 und von dort zu einem Festpunkt am freien Ende 8a des Auslegers. An diesem ist ferner ein Anschlag 15 für den Greifer 14 vorgesehen.
Die Anzahl der Seilstränge 12a zwischen dem Katzrahmen 6 und dem freien Ende 8a des Auslegers sowie der Seilstränge 1 2b zwischen dem freien Ende 8a und dem Greifer 14 muss dabei so ausgelegt sein, dass die Seilkraft in den Seilsträngen 12a stets etwas grösser ist als die Seilkraft in den Seilsträngen 12b. Damit wird die richtige Reihenfolge von Greifer- und Auslegerhub beim Heben als auch beim Senken erreicht, was arbeitstechnisch von grosser Bedeutung ist. Hierbei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Seilkraft in den Seilsträngen 1 2a zwischen Katzrahmen 6 und Ausleger 8 um etwa 10 bis 15% grösser ist als in den Seilsträngen 1 2b zwischen Ausleger 8 und Greifer 14. Der die Seilwinde 11 antreibende Elektromotor lla kann dann verhältnismässig schwach ausgelegt sein.
Ausserdem wird erreicht, dass der Ausleger etwa mit derselben Geschwindigkeit gewippt wird, wie der Greifer gehoben bzw. gesenkt wird.
Zwischen dem Katzrahmen 6 und dem freien Ende 8a des Auslegers 8 ist ferner ein Zugglied 16 vorgesehen, welches beispielsweise aus einem Seil bestehen kann.
Durch dieses Zugglied 16 wird die Wippbewegung des Auslegers 8 nach unten begrenzt. Durch einen längenver änderlichen Seilspanner kann bei der Montage des Kranes die Länge des Zuggliedes 16 einmal entsprechend der Neigung der Dachsparren 1 eingestellt werden und bleibt dann immer unveränderlich.
Die Wirkungsweise des neuen Ausleger-Hängekranes ist folgende:
In der in Fig. 1 dargestellten Schwenkstellung des Katzrahmens 6 und Wippstellung des Auslegers 8, in welcher letzterer seine unterste, durch das Zugglied 16 begrenzte Stellung einnimmt, wird der Greifer durch Drehung der Seilwinde 11 hochgehoben, bis er an dem Anschlag 15 anstösst. Nunmehr wird der Katzrahmen 6 durch den Drehantrieb 17 geschwenkt. Während des Schwenkens oder auch nachdem die Schwenkbewegung beendet ist, wird die Seilwinde 11 weiterhin betätigt, und nunmehr wird auch der Ausleger 8 durch Verkürzung der Seilstränge 12a angehoben, bis er seine Aufwippendstellung erreicht hat. Durch nicht dargestellte Endschalter kann dann der Motor lla der Seilwinde 11 abgeschaltet werden.
Der Ausleger 8 soll seine Aufwippendstellung in der Regel dann einnehmen, wenn er in etwa in Gebäudelängsrichtung ausgerichtet ist. Hierdurch wird dann erreicht, dass im Firstbereich das Heu möglichst hoch gelagert werden kann und auch ein Silo beschickt bzw. entladen werden kann, der hoch in den Dachbe reich hineinragt. Andererseits kann durch Absenken des Auslegers beim Schwenken des Katzrahmens in Ge bäudequerrichtung ein möglichst grösser Bereich unterhalb des Daches beschickt werden, ohne dass hierbei die Dachkonstruktion beschädigt wird. Das Anheben des Auslegers ist aber vor allem deshalb erforderlich, damit der Kran in Gebäudelängsrichtung zwischen den Querbalken 2 und 18 verfahren kann, die bei vielen älteren Gebäuden in geringem gegenseitigem Höhenabstand vorhanden sind.
Das Absenken des Auslegers 8 erfolgt in umgekehrter Weise, indem zunächst von der Seilwinde 11 das Seil 12 abgespult und dabei die Seilstränge 12a wieder verlängert werden. Sobald das Zugglied 16 gestreckt und der Ausleger 8 seine unterste Stellung eingenommen hat, senkt sich dann der Greifer 14 nach unten ab.