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Wird bei einem derartigen bekannten Heukran der Greifer bis zum Auslegerende
hochgezogen, so ist er durch die zum Eingriff kommenden Eingriffsmittel gegenüber
dem Ausleger arretiert Wird der Ausleger hochgeschwenkt, so behält der Greifer seine
Relativstellung zum Auslegerende bei. Er wird also nicht nur vertikal hängend nach
oben bewegt, sondern er schwenkt aus seiner horizontalen Lage in eine Schrägstellung.
Der Winkel, um den der Greifer hierbei gegenüber der Horizontalen geschwenkt wird,
entspricht dem Winkel, den der Ausleger bei seiner Wippbewegung nach oben ausführt.
Durch das gemeinsame Hochschwenken von Ausleger und dem daran arretierten Greifer
läßt sich Heu bis dichter unter die Dachhaut und auch höher einlagern. Da jedoch
der Schwenkwinkel des Greifers gegenüber der Horizontalen nur dem Wippwinkel des
Auslegers entspricht, wird der Greifer gegenüber der Horizontalen nur verhältnismäßig
gering schräggestellt und damit die Einlagerungsmöglichkeit noch nicht optimiert
Bei einem anderen bekannten Heukran (Europäische Patentschrift 00 61 047) ist an
dem kranseitigen Ende des Greifers ein vertikal nach oben ragender starrer Stützarm
vorgesehen. Am Auslegerende ist fest eine Gleitplatte vorgesehen, die zwei ebene
und ein dazwischenliegendes gekrümmtes Teil aufweist. Am Greiferkopf ist ebenfalls
eine Gleitplatte angeordnet. Beim Hochziehen des Greifers kommt zunächst der Stützarm
an der Unterseite des Auslegerendes zur Anlage, wodurch zwischen Auslegerende und
Stützarm eine Schwenkachse gebildet wird. Beim weiteren Hochziehen des Greifers
wird dieser zunächst durch das Zusammenwirken von Stützarm und Auslegerende geschwenkt,
worauf seine Gleitplatte an der Gleitplatte des Auslegers zur Anlage kommt. Durch
den weiteren Zug des Hubseiles gleitet dann die Gleitplatte des Greifers an der
Gleitplatte des Auslegers entlang, wobei durch unterschiedliche Neigung der verschiedenen
Abschnitte der Auslegergleitplatte der Greifer weiter nach oben geschwenkt wird.
Da bei Anlage des Greifers am Auslegerende der zwischen Auslegerende und Greifer
vorgesehene Flaschenzug des Hubseiles nicht mehr wirksam ist, infolge ungünstiger
Hebelarmverhältnisse und infolge der Reibung zwischen den Gleitplatten von Greifer
und Ausleger, tritt im Hubseil eine zusätzliche, nachteilige Belastung auf, die
größer ist als die Normalbelastung beim senkrechten Heben und Senken des Greifers.
Die vorbekannte Vorrichtung (gemäß EP-PS 00 61 047) setzt außerdem voraus, daß-
für das Wippen des Auslegers ein eigener Wippmotor vorgesehen ist, der jedoch die
Herstellungskosten des gesamten Heukranes verteuert. Es sind bereits Heukran-Konstruktio-
nen
bekannt (AT-PS 3 18 854), bei denen ein gesonderter Wippmotor dadurch vermieden
wird, daß die Seilwinde des Greifer-Hubseiles gleichzeitig zum Heben und Senken
des Greifers und zum Wippen des Auslegers vorgesehen ist, indem das Hubseil von
der Seilwinde flaschenzugartig in mehreren Strängen über am Kran und am Auslegerende
angeordnete Seilrollen und dann zum Greifer geführt ist, wobei die Anzahl der Seilstränge
zwischen Kran und Auslegerende, sowie zwischen letzterem und dem Greifer so ausgelegt
ist, daß die Seilkraft in den Seilsträngen zwischen Kran und Auslegerende größer
ist als in den Seilsträngen zwischen Auslegerende und Greifer. Zur Begrenzung der
Wippbewegung des Auslegers nach unten ist ferner zwischen Kran und Auslegerende
ein Zugglied vorgesehen.
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Wenn man die Wippbewegung des Auslegers auf diese Weise mit der Seilwinde
des Greiferhubseiles steuern will, dann ist eine sehr feine Abstimmung der Seilkräfte
zwischen Kran und Auslegerende einerseits und zwischen Auslegerende und Greifer
andererseits erforderlich. Da jedoch bei der vorbekannten Vorrichtung zum Hochschwenken
des Greifers die Seilkraft während des Hochschwenkens des Greifers gegenüber dem
Auslegerende ansteigt, ist ein ordnungsgemäßes Hochschwenken des Greifers nicht
gewährleistet Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Heukran der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, bei dem ohne zusätzliche Belastung des Hubseiles der
Greifer in eine verhältnismäßig große Schrägstellung gegenüber der Horizontalen
gebracht werden kann.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die Greiferseilflasche
am Greiferkopf in Richtung der vertikalen Längsebene des Auslegers aus ihrer Mittelstellung
am Greiferkopf zu der dem Kran abgewandten, äußeren Seite des Greiferkopfes hin
verschiebbar ist, daß die zweite Stütze an dem Greiferkopf angelenkt ist und über
eine Lenkerverbindung mit der Greiferseilflasche derart verbunden ist, daß bei zur
äußeren Seite des Greiferkopfes verschobener Greiferseilflasche das freie Ende der
zweiten Stütze annähernd vertikal unterhalb der zweiten Stützpfanne liegt.
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Die Erfindung geht also von der Idee aus, durch Verschieben der Greiferseilflasche
aus ihrer Mittelstellung am Greiferkopf diese in eine gegenüber dem Gesamtschwerpunkt
des Greifers einschließlich der Heufüllung außermittige Lage zu bringen. Hierdurch
übt das Gesamtgewicht von Greifer und Füllung ein Moment aus, welches den Greifer
in eine Schräglage von 30° bis 400 gegenüber der Horizontalen bringt. Wird ein auf
diese Weise schräggestellter Greifer am Ausleger arretiert, dann wird beim Hochwippen
des Auslegers der Greifer zusätzlich noch um ca. 20° bis 30° schräggestellt. Der
gesamte Schwenkwinkel, den der Greifer gegenüber der Horizontalen einnimmt, beträgt
dann etwa 50° bis 700. Dies ermöglicht mit dem Greifer eine Heueinlagerung und -entnahme
bis dicht an die Dachhaut, wenn der Ausleger quer zur Firstrichtung gestellt ist,
oder eine Einlagerung und Entnahme bis in Dachgiebelhöhe, wenn sich der Ausleger
in Firstrichtung befindet. Da die Schrägstellung des Greifers durch Verschiebung
der Greiferseilflasche erfolgt, wird das Hubseil des Greifers nicht zusätzlich belastet.
Außerdem läßt sich die erfindungsgemäße Ausführung auch in Kombination mit einem
Ausleger verwenden, dessen Wippbewegung gemäß der AT-PS 3 18 854 durch die Seilwinde
des Hubseiles bewirkt wird. Hierdurch ergibt sich eine einfachere Gesamtkonstruktion
des Kranes.
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Vorzugsweise ist die Greiferflasche mittels eines am
Greiferkopf angeordneten
Stellmotors verstellbar. Dies hat den Vorteil, daß die Greiferflasche automatisch
aus ihrer Mittelstellung in ihre äußere Endstellung und aus dieser wieder in ihre
Mittelstellung zurückgebracht werden kann. Zur Aufnahme von Heu oder sonstigem Futter
vom Boden oder einem Fahrzeug, wird die Greiferseilflasche in ihre Mittelstellung
gebracht, so daß der Greifer seine waagerechte Stellung einnimmt. Nachdem der Greifer
geschlossen ist, kann er entweder in waagerechter Stellung bis zum Auslegerende
hochgefahren werden, oder die Greiferflasche wird während des Hochziehens des Greifers
bereits in ihre äußere Stellung verschoben. Dies hat den Vorteil, daß der Greifer
bereits in schräg gestellter Stellung das Auslegerende erreicht und dann sofort
mit dem Hochwippen des Auslegers begonnen werden kann und nicht erst, wie bei der
Vorrichtung nach der EP-PS 00 61 047, abgewartet werden muß, bis der Greifer gegenüber
dem Auslegerende seine endgültige Schrägstellung erreicht hat.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen
Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung ist in folgendem, anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles, näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht des
Auslegerendes und des Greifers jeweils in horizontaler Stellung, F i g. 2 eine Seitenansicht
beider Teile in Schrägstellung.
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In der Zeichnung ist mit 1 das Auslegerende eines um eine horizontale
Achse wippbaren Auslegers eines Heukranes bezeichnet. Am freien Auslegerende 1 ist
ein Greifer 2 mittels eines Hubseiles 3 angehängt und mittels dieses Hubseiles 3
heb- und senkbar. Damit eine nicht dargestellte Seilwinde gleichzeitig zum Heben
und Senken des Greifers und auch zum Wippen des Auslegers verwendet werden kann,
ist das Hubseil 3 von der Seilwinde flaschenzugartig in mehreren Strängen über am
Kran und am Auslegerende 1 angeordnete Seilrollen und dann zum Greifer 2 geführt
wobei die Anzahl der Seilstränge zwischen dem Kran und dem Auslegerende 1 sowie
zwischen letzterem und dem Greifer 2 so ausgelegt ist, daß die Seilkraft in den
Seilsträngen zwischen Kran und Auslegerende größer ist, als in den Seilsträngen
zwischen Auslegerende und Greifer 2. Die Wippbewegung des Auslegers nach unten wird
durch ein biegsames Zugglied begrenzt.
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Am Auslegerende list ein Abstützteil 5 angeordnet, welches um eine
horizontale, quer zur vertikalen Längsebene des Auslegers verlaufende Achse 6 schwenkbar
ist und in einer vorbestimmten Lage mittels einer Stange 7 feststellbar ist. An
dem Abstützteil 5 ist im Bereich unterhalb vqn am Auslegerende 1 gelagerten Seilrollen
8 eine nach unten offene erste Stützpfanne 9 vorgesehen. Ferner trägt das Abstützteil
5 eine gegenüber der ersten Stützpfanne 9 zum Kran hin versetzte zweite Stützpfanne
10. Beide Stützpfannen 9, 10 weisen zweckmäßig nach unten divergierende Einführungsschrägflächen
9a bzw. 10a auf, die das Einführen von am Greifer vorgesehenen ersten Stützen 11
und zweiten Stützen 12 in die Stützpfannen 9, 10 erleichtern. Eine Greiferseilflasche
13 ist an Führungen 14 aus ihrer in F i g. 1 dargestellten Mittelstellung am Greiferkopf
2a zu der dem Kran abgewandten äußeren Seite 2' des Greiferkopfes hin in Richtung
der vertikalen Längsebene des Auslegers verschiebbar. Die zweite Stütze 12 ist am
Greiferkopf 2a an einer Stelle 15 angelenkt. Sie ist über eine Lenkerverbindung
16 mit der Greiferseilflasche 13 bzw.
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deren Führungsschlitten 13a verbunden. Auch die erste
Stütze
11 ist zweckmäßig an der Greiferseilflasche 13 um eine zu deren Seilrollenachse
koaxiale Achse 17 schwenkbar und über einen Lenker 18 mit der Lenkerverbindung 16
derart verbunden, daß bei Verschiebung der Greiferseilflasche 13 zur äußeren Seite
2' des Greiferkopfes 2a hin die erste Stütze 11 zur äußeren Seite 2' hin geschwenkt
wird und dabei ihre annähernd vertikale Lage beibehält.
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Zum Öffnen und Schließen des Greifers 2 ist zweckmäßig ein Hydraulikzylinder
20 vorgesehen, der über eine elektrisch betriebene Hydraulikpumpe 21 mit Hydraulikflüssigkeit
beaufschlagbar ist. Am Greiferkopf ist ferner ein weiterer Hydraulikzylinder 22
angeordnet, dessen Kolbenstange 22a sich an einem Teil 23 des Greiferkopfes abstützt.
Der Hydraulikzylinder 22 trägt eine Rolle 24, über die ein biegsames Zugelement
25, beispielsweise ein Seil, eine Kette oder ein Stahlband geführt ist. Das eine
Ende 25a des biegsamen Zugelementes ist mit dem Greiferkopf 2a verbunden, während
das andere Ende am Führungsschlitten 13a der Seilflasche 13 befestigt ist. Das biegsame
Zugelement ist ferner noch über eine am Teil 23 des Greiferkopfes gelagerte Rolle
26 geführt. Ferner ist eine Druckfeder 27 vorgesehen, die sich an einem Teil 28
des Greiferkopfes abstützt und mit dem Führungsschlitten 13a der Seilrolle 13 zusammenwirkt.
Anstelle des einfach wirkenden Hydraulikzylinders 22, des biegsamen Zugelementes
25 und der Schraubenfeder 27 könnte gegebenenfalls auch ein direkt auf den Führungsschlitten
13a einwirkender, doppelt wirkender Hydraulikzylinder vorgesehen sein, sofern dies
aus Platzgründen möglich ist.
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Außerdem ist es auch möglich, einen anderen hydraulischen Antrieb
für die Greiferseilflasche 13 oder auch gegebenenfalls einen elektrischen Antrieb,
beispielsweise eine durch einen Elektromotor angetriebene Gewindespindel, vorzusehen.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Normalerweise wird die Greiferseilflasche
13, wie es in F i g. 1 dargestellt ist, durch den Hydraulikzylinder 22 entgegen
der Kraft der Feder 27 in ihrer Mittelstellung gehalten. Der Greifer 2 kann in waagerechter
Lage mittels des Hubseiles 3 zur Aufnahme von Heu oder sonstigem Futter abgesenkt
werden. Nachdem der Greifer gefüllt ist, wird er mittels des Hubseiles 3 zum Auslegerende
1 hochgezogen. Gleich nach dem Anheben, oder aber auch nach Ankunft des Greifers
am Auslegerende, wird ein Magnetventil geöffnet, so daß die Hydraulikflüssigkeit
aus dem Hydraulikzylinder 22 entweichen kann. Die Feder 27 schiebt die Greiferseilflasche
13 zu der äußeren Seite 2' des Greiferkopfes 2a hin, also gemäß Fig. 1 nach links.
Hierdurch liegt der Angriffspunkt der Greiferseilflasche 13 außermittig zum Gesamtschwerpunkt
von Greifer 2 und aufgenommenem Futter. Der Greifer stellt sich gegenüber der Horizontalen
so weit schräg, bis der Gesamtschwerpunkt Swieder senkrecht unterhalb des Zentrums
der Greiferseilflasche liegt. Bei der Bewegung der Greiferseilflasche 13 zur äußeren
Seite 2' hin wird über die Lenkerverbindung 16 die zweite Stütze 12 nach oben geschwenkt
und die erste Stütze 11 zur äußeren Seite 2' hin, so daß sie die in F i g. 2 dargestellte
Lage einnehmen. Dieses Verschwenken der beiden Stützen 11, 12 erfolgt zwangsläufig
mit der Verschiebung der Greiferseilflasche. Wurde der Greifer 2 in horizontaler
Lage hochgezogen, so schwenkt das freie Ende 12a der Stütze 12 in die Stützpfanne
10 hinein und stützt sich dann in dieser ab. Das obere Ende der ersten Stütze 11
stützt sich in der Stützpfanne 9 ab. Damit ist der Greifer 2 gegenüber dem Auslegerende
1 arretiert. Wird das Auslegerende 1 nun nach oben gewippt, so vergrößert sich die
Schrägstellung des bereits vorher durch die nach außen verschobene Greiferseilflasche
13. Wird die Greiferseilflasche 13 unmittelbar nach dem Anheben der Last, oder auch
während der Greifer zum Auslegerende 1 hochgehoben wird, nach außen verschoben,
dann wird hierbei ebenfalls die Stütze 12 nach oben verschwenkt und der Greifer
wird in bereits schräggestellter Lage bis zum Auslegerende i hochgezogen, wobei
dann das freie Ende 12a der Stütze 12 an der Stützpfanne 10 zur Anlage kommt und
das obere Ende der Stütze 11 an der Stützpfanne 9.
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Sofern die beiden oberen Enden der Stützen sich nicht genau vertikal
unterhalb der Stützpfannen 9, 10 befinden, erleichtern die Schrägflächen 9a und
10a das Einführen der beiden Stützen 11 und 12 in die Stützpfannen 9 und 10. Mit
schräggestelltem Greifer und hochgewipptem Ausleger kann dann das Heu an der gewünschten
Stelle entladen werden. Der Greifer 2 wird durch die Stützen 11, 12 gegenüber dem
Auslegerende 1 hierbei stabilisiert.
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Nachdem der Greifer entladen ist, erfolgt die Rückführung des schräggestellten
Greifers 2 in seine horizontale Ausgangslage dadurch, daß der Hydraulikzylinder
22 von der Hydraulikpumpe 21 mit Hydraulikflüssigkeit beaufschlagt wird. Über das
biegsame Zugelement 25 wird dann die Greiferflasche 13 wieder in ihre Mittelstellung
zurückbewegt, wonach dann der Greifer wieder seine horizontale Lage einnimmt.
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Wenn keine Greiferschrägstellung gewünscht wird, dann bleibt der
Hydraulikzylinder 22 einfach druckbeaufschlagt und die Greiferflasche 13 wird damit
stets in ihrer Mittelstellung gehalten.
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Gegebenenfalls wäre es auch denkbar, den hydraulischen oder mechanischen
Antrieb für die Verschiebung der Greiferseilflasche wegzulassen. In diesem Fall
wird dann die Greiferseilflasche bei abgesenktem Greifer von Hand nach außen verschoben
und dort verriegelt.