Beschreibung
Die Erfindung bezieht sich auf Turmkräne, welche einen
im wesentlichen aufrechtstehenden Turm und einen Ausleger aufweisen, welcher mit dem oberen Bereich des Turmes verbunden
ist und in einem Bereich von sich nach vorne erstrekkenden Arbeitspositionen auf-und abschwingen kann. Im einzelnen
bezieht sich die Erfindung auf eine Gelenkverbindung für einen Turmkran, durch welche der Ausleger so mit dem
Turm verbunden ist, daß zwei horizontale, in einem Abstand zueinander liegende Achsen vorgesehen sind, um welche der
Ausleger schwenken kann. Eine dieser Achsen ist zwischen der Vorderseite und der Rückseite des Turmes angeordnet und
stellt die Achse dar, um welche der Ausleger in seinen Arbeitspositionsbereich verschwenkbar ist, die andere Achse
ist in der Nähe der Vorderseite des Turmes angeordnet und stellt die Achse dar, um welche der Ausleger in und aus
einer Parkposition schwenkbar ist, in welcher er entlang der Vorderseite des Turms zu liegen kommt.
Der aufrechtstehende Ausleger eines großen Turmkrans kann
sich zu einer Höhe von gut 150 Fuß (45 m) erstrecken, der Ausleger, der sich von dem Turm aus nach vorne erstreckt,
kann eine Länge aufweisen, die nur geringfügig kleiner ist als die Höhe des Turms. Beim Betrieb des Krans wird der
Ausleger in einem Bereich von ungefähr 15° bis 75° gegen die Horizontale verschwenkt, um eine angehobene Last zur
Basis des Krans hin oder von dieser weg zu bewegen. Wegen der Höhe des Turms und wegen der Länge des Auslegers ist
es wünschenswert, daß der Ausleger in eine Parkposition verschwenkt werden kann, in welcher er sich nach unten entlang
des Turms erstreckt. In dieser Position des Auslegers üben starke Winde geringere Kräfte und Hebelmomente gegen
diesen aus, so daß die Wahrscheinlikeit, daß der Kran durch einen starken Wind umgekippt wird, geringer ist. Der Ausleger
wird auch in diese Parkposition gebracht, wenn der Turm
abgesenkt werden soll, wobei der Turm dann nach vorne in eine horizontale Position geschwenkt wird, in welcher der
Ausleger unter dem Turm liegt.
Damit der Ausleger in seine Parkposition gebracht werden kann, muß er aus seiner niedrigsten Arbeitsposition um eine
Achse nach unten verschwenkt werden, die wenigstens um einen geringen Betrag vor der Vorderseite des Turmes liegt.
In seinem Arbeitsschwenkbereich sollte der Ausleger jedoch bevorzugterweise um eine Achse schwenken, welche in der
Mitte der Spitze des Turms liegt, d.h. zwischen der Vorderseite und der Rückseite des Turms, so daß die Kräfte, die
der Ausleger auf seine Drehachse aufbringt, keine Biegemomente auf den Turm ausüben.
Bei den meisten vorbekannten Turmkränen ist die Achse, um
welche der Ausleger in seinem Arbeitspositionsbereich schwenkt auch die Achse, um welche er in und aus seiner
Parkposition verschwenkt wird, wobei diese Achse entweder an der Vorderseite des Turms oder etwas vor der Vorderseite
angeordnet ist. Um die Biegebelastungen, welche auf den Turm durch die aus dem Zentrum versetzte Auslegerachse aufgebracht
werden, abzustützen, muß der Turm wesentlich stabiler gebaut sein, als es notwendig wäre, wenn die Auslegerachse
im Arbeitsbereich des Auslegers über dem Turm zentriert wäre, wodurch sich die Kosten des Turms erhöhen und der
Massenmittelpunkt des gesamten Krans angehoben wird.
Durch ein Verschieben der Achse, um welche der Ausleger schwenkt, werden einige schwierige Probleme hervorgerufen,
da die gesamte Steuerung des Auslegers aus der Nähe des Fußes des Turms erfolgen muß. Aus Sicherheitsgründen sollte
es nicht möglich sein, den Ausleger unter den unteren Bereich seines Arbeitsschwenkbereichs abzusenken, bevor seine
Verschiebeachse in die vordere Position verschoben wurde. Ebenso sollte es nicht gestattet sein, den Ausleger in seine
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!Arbeitsstellung zu schwenken, bevor seine Verschiebeachse
in ihre zentral über dem Turm angeordnete Stellung verschoben wurde. Es ist einzusehen, daß jedes zum Verschieben
der Auslegerachse dienende Hilfsmittel so massiv und einfach ausgeführt sein muß, daß es extrem zuverlässig,
aber nichtsdestoweniger kostengünstig und von relativ geringem Gewicht ist.
Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Gelenkverbindung zwischen dem oberen Ende des Turms eines Turmkrans und
einem Ausleger, der sich in seinen Arbeitsstellungen nach vorne von dem Turm aus erstreckt, zu schaffen, welche zwei
Achsen vorsieht, um welche der Ausleger schwenken kann, wobei eine dieser Achsen im Zentrum über dem Turm, zwischen
seiner Vorder- und Rückseite angeordnet ist und die Achse darstellt, um welche der Ausleger in seinem Arbeitsschwenkbereich
schwenkt, und wobei die andere Achse der Vorderseite des Turms gegenüberliegt und die Achse darstellt, um welche
der Ausleger in und aus seiner Parkposition, in welcher er sich nach unten entlang der Vorderseite des Turms erstreckt,
schwenkt, und wobei die Gelenkverbindung so angeordnet ist, daß ein automatischer übergang von der einen auf die andere
Achse erfolgt, wenn der Ausleger durch eine Übergangsstellung schwenkt, die zwischen seinem Arbeitsschwenkbereich
und einem niedrigeren, Nichtarbeitsbereich liegt, und in welche er bei Bewegung in oder aus seiner Nichtarbeitsstellung
schwenkt.
Es ist weiterhin ein allgemeines Ziel der Erfindung, eine Gelenkverbindung zu schaffen, wie sie oben beschrieben wurde,
welche extrem massiv und zuverlässig, aber trotzdem von geringem Gewicht und geringen Kosten ist und automatisch
ihre Verschiebefunktion der Achse, um welche der Ausleger schwenkt, durchführt, und mit einer Verriegelungseinrichtung
kompatibel ist, durch welche der Ausleger in seiner Parkposition lösbar befestigt ist.
Ein spezielles Ziel der vorliegenden Erfindung ist es weiterhin, eine Gelenkverbindung der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, welche Turmverbindungselemente aufweist, die an der Spitze des Turms befestigt sind und die zwei
Achsen, um welche der Ausleger schwenken kann, festlegen, und mit diesen zusammenwirkende Auslegerverbindungselemente,
die an dem Ausleger befestigt sind und in Eingriff und außer Eingriff mit entsprechenden Turmverbindungselementen bringbar
sind, wobei ein Eingriff jedes Auslegerverbindungselements mit dem mit ihm zusammenarbeitenden Turmverbindungselement
vorgesehen ist, um den Ausleger um die Achse, welche durch das in Eingriff befindliche Turmverbindungslement
festgelegt ist, zu schwenken.
Ein weiteres spezielles Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Gelenkverbindung zu schaffen, welche Turmverbindungselemente
und mit diesen zusammenwirkende Auslegerverbindungselemente, wie oben beschrieben, aufweist, und weiterhin
eine einfache und massive Verbindungseinrichtung umfaßt, welche zwischen dem Turm und dem Ausleger angebracht
ist und wodurch eine Bewegung des Auslegers in eine Position, in welcher keines der Auslegerverbindungselemente
in Eingriff mit einem Turmverbindungselement ist, begrenzt ist.
Diese und andere Ziele der Erfindung sind, wie in Zusammenhang mit der Zeichnung beschrieben, durch eine erfindungsgemäße
Gelenkverbindung erreicht, welche eine Verbindung zwischen dem oberen Ende eines im wesentlichen aufrechtstehenden
Turmes, welcher eine Vorder- und eine Rückseite aufweist, und dem inneren Ende eines Auslegers, welcher ein
äußeres Ende aufweist, von welchem ein Förderseil herabhängt, vorsieht. Die Gelenkverbindung ermöglicht dem Ausleger,
innerhalb eines Bereiches von sich noch vorne erstreckenden Arbeitspositionen um eine erste horizontale,
feststehende Achse zu schwenken, welche zwischen der Vorder-
und der Rückseite des Turms angeordnet ist und in und aus einer Parkposition zu schwenken, in welcher er sich nach
unten, entlang der Vorderseite des Turmes erstreckt, wobei diese Schwenkung um eine zweite, feststehende Achse erfolgt,
welche mit einem Abstand vor der ersten feststehenden Achse liegt. Die erfindungsgemäße Gelenkverbindung ist gekennzeichnet
durch zwei Paare von miteinander in Eingriff und außer Eingriff bringbaren Verbindungselementen, wobei jedes
Paar ein Turmverbindungselement umfaßt, welches an dem oberen
Ende des Turms befestigt ist und ein paarweises Auslegerverbindungselement, welches an dem inneren Ende des Auslegers
befestigt ist. Die verschiedenen Verbindungselemente sind so angeordnet, daß die Turmverbindungselemente die jeweiligen
feststehenden Achsen definieren und jedes der Auslegerverbindungselemente eine Auslegerachse festlegt, welche
mit der feststehenden Achse zusammenfällt, die durch ihr jeweiliges paarweises Turmverbindungselement festgelegt ist,
wenn das Auslegerverbindungselement mit diesem in Eingriff kommt, wobei sich eine dieser Auslegerachsen rechtwinklig
zu dem Ausleger durch sein inneres Ende erstreckt, und die
andere Auslegerachse parallel dazu und in einem eben diesen Abstand nach außen in Richtung des Auslegers zu dieser angeordnet
ist. Ein Verbindungselement jedes Paares umfaßt einen Drehzapfen, während das andere Verbindungselement
dieses Paares ein Lagerteil aufweist, welches mit einem Schlitz versehen ist, der an einem Ende geschlossen ist
und damit ein drehbares Widerlager für den Drehzapfen bildet, wenn das Paar von Verbindungselementen miteinander
in Eingriff gebracht ist, und mit einem entgegengesetzten Ende, welches sich vertikal abgewandt von dem geschlossenen
Ende öffnet, um ein Ineingriffbringen und Außereingriffbringen der paarweisen Verbindungselemente durch eine im
wesentlichen vertikale Bewegung des Auslegerverbindungselementes zu ermöglichen. Eine längliche Verbindungseinrichtung
verhindert, daß sich der Ausleger in eine Position bewegt, in welcher keines dieser Paare von Verbindungsele-
menten in Eingriff ist. Diese Verbindungseinrichtung weist an einem Ende eine drehbare Verbindung mit dem Turm auf,
welche um eine feststehende Achse drehbar ist, die durch die Turmverbindungselemente eines dieser Paare gebildet
wird. Die Verbindungseinrichtung weist an ihrem anderen Ende eine Drehverbindung mit dem Ausleger auf, welche um die
Auslegerachse drehbar ist, die durch das Auslegerverbindungselement jedes dieser Paare gebildet wird. Bevorzugterweise
sind zwei Verbindungseinrichtungen vorgesehen, jeweils eine für jedes Turmverbindungselement , wobei jede dieser Verbindungseinrichtungen
an einem ihrer Enden eine Drehverbindung mit dem Turm aufweist, welche um die feststehende
Achse drehbar ist, die durch das Turmverbindungselement gebildet wird. Weiterhin weist jede Verbindungseinrichtung
an ihrem anderen Ende eine Drehverbindung mit dem Ausleger auf, welche um die Auslegerachse drehbar ist, die durch das
Auslegerverbindungselement gebildet wird, welches mit den anderen Turmverbindungselementen gepaart ist. Die beiden
Verbindungseinrichtungen weisen einen seitlichen Abstand zueinander auf. Bevorzugterweise umfaßt jede dieser Einrichtungen
zwei Verbindungsglieder, welche in gleichem Abstand zueinander auf gegenüberliegenden Seiten der vertikalen
Symmetrieachse des Auslegers angeordnet sind.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Dabei
zeigt:
Figur 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Turmkrans,
bei welchem sich der Ausleger in einer Arbeitsposition befindet,
Figur 2 eine Ansicht ähnlich der Fig. 1, bei welcher sich der Ausleger in einer Nichtarbeits- bzw. Parkposition
befindet,
35
Figur 3 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Gelenkverbindung,
Figur 4 eine räumliche Darstellung der erfindungsgemäßen
c Gelenkverbindung, von der oberen hinteren Seite aus betrachtet,
Figuren 5, 6 und 7 schematische Seitenansichten nachfolgender Stellungen der Gelenkverbindung, in welchen
der Ausleger aus seinem untersten Arbeitsstellungsbereich in die Parkposition schwenkt.
Ein erfindungsgemäßer Turmkran umfaßt einen aufrechtstehenden Turm 5 und einen Ausleger 6, der ein äußeres Ende, von
welchem'ein Förderseil 7 herabhängt, sowie ein inneres Ende
aufweist, welches mit der Spitze des Turmes 5 mittels der erfindungsgemäßen Gelenkverbindung 8 verbunden ist. Der dargestellte
Kran weist eine Basis 10 auf, welche mit Raupenketten ausgerüstet ist und die übliche Plattform 11 umfaßt,
die auf der Basis 10 so gelagert ist, daß sie sich relativ *® zu dieser um eine vertikale Drehachse drehen kann. Die
Plattform 11 lagert den Turm 5, ebenso wie die üblichen Baugruppen, wie etwa eine Führerkabine, eine Maschine und
Winden.
^° Wenn der Kran in Betrieb ist, ragt der Ausleger 6, wie in
Fig. 1 dargestellt, nach vorne, im oberen Ende des Turms 5, aus und ist in einer vertikalen Ebene relativ zu dem Turm
schwenkbar, wobei er einen Bereich von Arbeitsstellungen aufweist, bei welchen die Längsachse des Auslegers mit der
Sv Horizontalen einen Winkel zwischen ungefähr 15° und 75° bildet.
Diese Vertikalschwenkung des Auslegers 6 ermöglicht, daß eine angehobene Last zur Basis 10 des Krans 5 hin oder
von dieser weg bewegt werden kann, während die Drehbewegung eine Bewegung der angehobenen Last nach links und rechts
3^ ermöglicht. Die vertikale Verschwenkung des Auslegers 6
innerhalb seines Arbeitspositionsbereiches erfolgt um eine erste feststehende Achse F-1, welche von einem ersten Paar
von miteinander in Eingriff bringbaren und außer Eingriff bringbaren Verbindungselementen, wie anschließen beschrieben
wird, gebildet wird. Diese erste feststehende Achse F-1 ist in der Mitte zwischen der Vorderseite 13 und der Rückseite
14 des Turmes 5 angeordnet, so daß die Belastungskräfte, die auf die Spitze des Turms 5 durch diese Achse F-1
aufgebracht werden, relativ zu dem Turm 5 zentriert sind und deshalb keine Biegemomente auf diesen aufbringen.
Wenn der Ausleger 6 unter seinen Arbeitspositionsbereich verschwenkt wird, gelangt er durch eine Übergangsposition,
in weicherer sich allgemeinen horizontal erstreckt und in
welcher ein zweites Paar von zusammenwirkenden Verbindungselementen (wie anschließend beschrieben) automatisch in Eingriff
kommt, um eine zweite feste Achse F-2 festzulegen, welche in einem kleinen Abstand vor der Vorderseite 13 des
Turmes 5 angeordnet ist und welche parallel zu der ersten Achse F-1 ist. Wenn die Abwärtsbewegung des Auslegers 6
fortgesetzt wird, kommen die zusammenwirkenden Verbindungselemente des ersten Paares außer Eingriff, wodurch der Ausleger
6 um die zweite Achse F-2 schwenkt, bevor er seine Nichtbetriebs- oder Parkposition, wie in Fig. 2 gezeigt,
erreicht, in welcher er sich nach unten, entlang der Vorderseite des Turmes 5 erstreckt. Bei einer Schwenkbewegung nach
oben, aus der Parkposition heraus, schwenkt der Ausleger 6 zuerst um die zweite oder Frontachse F-2, bevor er die oben
beschriebene Übergangsposition erreicht, anschließend schwenkt er um die erste Achse F-1.
Die erfindungsgemäße Gelenkverbindung 8, welche die zusammenwirkenden
Befestigungselemente umfaßt, die diese alternativ zur Anwendung gelangenden Achsen bilden, wird im nachfolgenden
detailliert beschrieben. An dieser Stelle sollen
einige andere Merkmale eines Kranes beschrieben werden, der die erfindungsgemäße Gelenkverbindung 8 aufweist.
Die erste Achse F-1, welche im Zentrum des Turmes 5 ange-5
ordnet ist und um welche der Ausleger 6 innerhalb seines Arbeitspositionsbereichs schwenkt, erstreckt sich entlang
des inneren Endes des Auslegers 6 und liegt deshalb horizontal und quer zur Längsrichtung des Auslegers 6. Die zweite
oder vordere Achse F-2 ist in einem Abstand nach außen, in Richtung des Auslegers 6, von dessen innerem Ende aus angeordnet.
Wenn sich der Ausleger 6 in seiner Parkposition befindet, ist ein kurzer, innenliegender Teil 15 von ihm,
der im allgemeinen die gleiche Länge aufweist wie der Abstand zwischen den beiden feststehenden Achsen, so angeordnet,
daß er über die Spitze des Turms 5, wie in den Fig. 2 und 7 dargestellt, hervorsteht.
Um zu erreichen, daß sich der Ausleger 6 zwischen seiner Parkposition und seinen Arbeitspositionen verschwenkt, ist
eine Strebe 17 an dem innenliegenden Ende des Auslegers 6 angebracht, welche sich im wesentlichen in einem rechten
Winkel zu dem Ausleger 6 erstreckt und nach oben hochsteht, wenn der Ausleger 6 in seinen Arbeitspositionen ist und
nach vorne vorsteht, wenn der Ausleger 6 sich in seiner Parkposition befindet. Zwischen der Strebe 17 und dem Ausleger
6 ist eine feste diagonale Stütze 18 angeordnet. Zwischen der Spitze der Strebe 17 und dem äußeren Ende des
Auslegers 6 ist ein Hänge- oder Zugseil 19 als Verbindung angebracht. In gleicher Weise ist eine Strebe 20, die sich
von der Spitze des Turms 5 aus nach hinten erstreckt, vorgesehen, welche durch eine feste Stütze 21 abgestützt wird,
die sich diagonal nach unten zu dem Turm 5 erstreckt. Zwischen der Spitze der Strebe 20 und dem unteren Teil des
Turms 5 ist ein Zugseil 22 gespannt. Ein Seil 24 zum Betätigen
des Auslegers 6, zu dessen vertikaler Verschwenkung, erstreckt sich von einer der Winden nach oben, um eine Ab-
lenkrolle 25, welche an der Rückseite des Turms 5 in einem gewissen Abstand unterhalb des oberen Endes angeordnet ist. Das
Seil 24 wird weiterhin über Rollen 26 an der Spitze der horizontalen Strebe 20 und über Rollen 27 an der Spitze der
an dem Ausleger 6 befestigten Strebe 17 geführt und verläuft zurück zu einer festen Verbindung 28 an der Spitze der
horizontalen Strebe 20. Es ist offensichtlich, daß bei einer Aufwicklung des Seils 24 die Spitze der Strebe 17 zu der
Spitze der horizontalen Strebe 20 gezogen wird und daß dadurch das äußere Ende des Auslegers 5 angehoben wird. Wenn
das Seil 24 abgewickelt wird, senkt sich das äußere Ende des Auslegers 6. Da die Strebe 17 an dem innersten Ende des Auslegers
6 angeordnet ist, welches über dem Niveau der hori-■ zontalen Strebe 20 liegt, wenn sich der Ausleger 6 in seiner
Parkposition befindet (Fig. 2) können die beiden Streben und 20 mittels des Seils 24 zusammenarbeiten, um den Ausleger
6 aus seiner Parkposition heraus anzuheben. Der Einfachheit halber ist die Strebe 17 in den Fig. 3 bis 7 nicht dargestellt.
Der Basisteil des Turms 5 ist auf der Plattform 11 drehbar
gelagert, so daß der Turm nach vorne, aus der in den Figuren dargestellten aufrechten Position in eine horizontale Position
verschwenkt werden kann, in welcher der Ausleger 6 unter ihm liegt. Bevor der Turm 5 herabgeschwenkt wird,
wird der Ausleger 6 in seiner Parkposition lösbar mit dem Turm verbunden. Derartige bekannte, nicht dargestellte Verriegelungseinrichtungen
sind vorgesehen, um eine derartige Verriegelung automatisch durchzuführen, wenn der Trum 5
3Qbzw. der Ausleger 6 seine Parkposition einnimmt. Diese Verriegelungseinrichtung
kann natürlich manuell freigegeben werden, nachdem der Turm 5 aufgerichtet wurde und sobald
der Ausleger 6 in seine Arbeitspositionen verschwenkt werden soll. Die Einrichtung zum Verschwenken des Turmes 5
zwischen seiner aufrechten Position und seiner horizontalen Position ist ebenfalls bekannt und umfaßt ein Rollengerüst
30.
lDie erfindungsgemäße Gelenkverbindung 8 umfaßt einen Turmaufsatz
32, welcher am oberen Ende des Auslegers 5 fest angeordnet ist und ein Paar von Schenkeln 33 aufweist, die nach
vorne über die Vorderseite 13 des Turms 5 hervorstehen. 5Mit der oberen Seite des Turmaufsatzes 32 sind vordere und
hintere Turmverbindungselemente 35 und 36 verbunden, welche
jeweils die zwei festen Achsen F-I und F-2 festlegen, um welche der Ausleger 5 schwenkt und die mit den jeweiligen
Auslegerverbindungselementen 37 und 38 zusammenarbeiten,
lOdie an dem inneren Ende des Auslegers 6 befestigt sind.
In diesem Fall umfassen die Auslegerverbindungselemente 37 und 38 Drehzapfen, während die Turmverbindungselemente 35
und 36 nach oben vorstehende Böcke aufweisen, in welchen
nach oben geöffnete Schlitze 41 und 42 vorgesehen sind, in denen die Drehzapfen 37 und 38 jeweils aufnehmbar sind. Es
ist jedoch offensichtlich, daß dieser Zusammenhang umgekehrt werden kann, so daß die Turmverbindungselemente feststehende
Drehzapfen aufweisen können, während die Auslegerverbindungselemente Böcke mit sich nach unten öffnenden Schlitzen auf-
2oweisen können.
In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfaßt jedes der Verbindungselemente
doppelte Bauteile, die in gleichem Abstand an gegenüberliegenden Seiten einer vertikalen Symmetrieebene
25angeordnet sind, die die Längsachse des Turms 5 und des Auslegers
6 umfaßt. Deshalb weisen die hinteren Turmverbindungs
elemente 35 ein Paar von nach oben hervorstehenden Böcken an dem Turmaufsatz 32 auf, von denen je einer nahe der seitlichen
Turmseite angeordnet ist. Die vorderen Turmverbindungselemente 36 weisen gleichfalls ein Paar von nach oben stehenden
Böcken auf, von denen je eines am vorderen Ende der Schenkel 33 des Turmaufsatzes 32 angeordnet ist. Die nach
oben offenen Schlitze 41 und 42 jedes der Böcke 35, 36 haben ein kreisförmiges unteres Ende, in welchem ein Drehzapfen
drehbar aufgenommen werden können, wobei die Bögen der Bodenenden dieser Schlitze 41 und 42 ihre Krümmungsmittelpunkte
auf den jeweiligen festen Achsen F-1 und F-2 haben.
Jedes der Auslegerverbindungselemente 37, 38 weist zwei koaxiale Drehzapfen auf, die in einem Abstand zueinander
auf entgegengesetzten Seiten der vertikalen Symmetrieebene mit einem derartigen Abstand angeordnet sind, daß sie von
den Schlitzen in den Böcken 35 und 36, die die zusammenwirkenden Turmverbindungselemente bilden, aufgenommen werden
können. Wie am besten aus Fig. 4 ersichtlich, ist das innere Ende des Auslegers 6 in günstiger Weise U-förmig
ausgestaltet, so daß es ein Paar von Schenkeln 44 aufweist. An dem äußersten inneren Ende des Auslegers 6 ist jeder
Schenkel 44 wiederum gegabelt. Einer der koaxialen Drehzapfen, welche das hintere Auslegerverbindungselement 37
aufweist, überbrückt diese Gabelungen. Wenn jeder dieser Drehzapfen 37 in einem Schlitz 41 der hinteren Turmverbindungselemente
35 aufgenommen wird, überlagern die Gabelungen der Auslegerschenkel 44 die gegenüberliegenden Seiten der
Böcke 35, welche die Schlitze 41 enthalten und beschränken somit die Bewegung des Auslegers 6 in einer Richtung entlang
der Auslegerachse. Es ist erkenntlich, daß die Drehzapfen 37, welche die hinteren Auslegerverbindungselemente 37 bilden,
eine erste Auslegerachse B-1 bilden, die mit der ersten feststehenden Achse F-1 zusammenfällt, wenn diese
Drehzapfen 37 in den Schlitzen 41 aufgenommen sind. Das ist
dann der Fall, wenn die Auslegerverbindungselemente 37 mit ihren jeweiligen zusammengehörigen Turmverbindungselementen
35 in Eingriff sind.
gO Die koaxialen Drehzapfen, die die vorderen Auslegerverbindungselemente
38 aufweisen, sind in den Schenkeln 44 des U-förmigen inneren Endteils des Auslegers 6 verankert und
stehen seitlich nach außen von diesen Schenkeln 44 hervor. Die seitlichen äußeren Oberflächen der Schenkel 44 sind
nahe den inneren Oberflächen der Böcke, die die vorderen Turmverbindungselemente 36 bilden, wenn die vorderen Verbindungselemente
36, 38 in Eingriff sind, wodurch eine Be-
wegung des Auslegers 6 parallel zu den feststehenden Achsen F-1, F-2 verhindert wird. Es ist offensichtlich, daß die
koaxialen Drehzapfen, die das vordere Auslegerverbindungselement 38 bilden, eine zweite oder vordere Auslegerachse
B-2 definieren, welche parallel zu der ersten Auslegerachse B-1 ist und zu dieser einen Abstand aufweist, welcher gleich
ist zu dem Abstand zwischen den feststehenden Achsen F-1 und F-2 und daß die vordere Auslegerachse B-2 mit der vorderen
feststehenden Achse F-2 zusammenfällt, wenn die vorderen
Verbindungselemente 36 und 38 miteinander in Eingriff sind.
Wenn sich der Ausleger 6 in seinem Arbeitspositionsbereich befindet, sind die hinteren Verbindungselemente 35 und 37
in Eingriff und der Ausleger 6 schwenkt um die zusammenfallenden Achsen F-1 und B-1. Wenn der Ausleger 6 in seine
Parkposition oder aus dieser heraus verschwenkt wird, sind die vorderen Verbindungselemente 36 und 38 in Eingriff und
der Ausleger 6 schwenkt um die zusammenfallenden Achsen F-2 und B-2. Da die Auslegerachsen B-1 und B-2 in demselben Abstand
zueinander angeordnet sind wie die feststehenden Achsen F-1 und F-2, weist der Ausleger 6 eine Übergangsposition auf, welche direkt unterhalb seines Arbeitsschwenkbereich
liegt, in welcher beide Auslegerverbindungselemente 37 und 38 mit ihren jeweiligen, zusammenarbeitenden Turm-Verbindungselementen
35 und 36 in vollem Eingriff sind.
Wenn der Ausleger 6 durch diese Übergangsposition hindurchgeschwenkt
wurde, wird deshalb seine Schwenkbewegung von einer der feststehenden Achsen F-1 und F-2 auf die andere
übertragen.
Der Ausleger 6 muß so eingespannt sein, daß eine Bewegung in eine Position, in welcher keines der Paare von zusammenwirkenden
Verbindungselementen 35, 37 oder 36, 38 miteinander in Eingriff sind, verhindert wird. Zu diesem Zweck sind zwei
Verbindungseinrichtungen 47 und 49 vorgesehen, die zwischen
dem Turmaufsatz 32 und dem Ausleger 6 angeordnet sind. Jede
Verbindungseinrichtung weist in diesem Fall ein Paar von
länglichen und parallelen Verbindungsstangen auf, die in gleichem Abstand auf verschiedenen Seiten der Symmetrieebene angeordnet sind. Jede der Verbindungseinrichtungen 47,
49 weist an einem Ende eine Drehverbindung mit dem Turm auf, die um die feststehenden Achsen F-1 und F-2 drehbar sind,
welche durch die Turmverbindungselemente 35, 36 des einen Paares der zusammenwirkenden Verbindungselemente gebildet
werden. Die Verbindungseinrichtungen 47 und 49 weisen an ihrem anderen Ende eine Verbindung mit dem Ausleger 6 aus,
welche um die Auslegerachsen B-2 und B-1 drehbar ist, die durch die Auslegerverbindungselemente 38, 37 des anderen
zusammenwirkenden Paares von Verbindungselementen gebildet werden.
Die eine Verbindungseinrichtung 47 weist ein Paar von einzelnen Verbindungsstangen auf, die innerhalb neben den
Schenkeln 44 des U-förmigen inneren Endes des Auslegers 6 liegen. Das äußere Ende jedes dieser zwei Verbindungsstangen
ist um einen kurzen Drehzapfen 51 drehbar, der von im seitlichen Abstand zueinander angeordneten, sich nach
oben erstreckenden Böcken 52 getragen wird. Die Böcke 52 sind auf dem Turmaufsatz 32 befestigt, die Achsen der Drehzapfen
51 fallen mit der hinteren feststehenden Achse F-1, welche durch die hinteren Turmverbindungselemente 37 festgelegt
ist, zusammen. Die vorderen Enden dieser beiden einzelnen Verbindungsstangen 47 sind um einen Drehzapfen 53
drehbar, der von den Schenkeln des U-förmigen inneren Endteils des Auslegers 6 hervorsteht, wobei der jeweilige Drehzapfen
53 koaxial zur vorderen Auslegerachse B-2 ist.
Die andere Verbindungseinrichtung 49 umfaßt ein Paar von einzelnen Verbindungsstangen, die außerhalb neben den
Schenkeln 44 des U-förmigen inneren Endes des Auslegers 6 liegen. Die hinteren Enden jeder der letztgenannten Ver-•bindungsstangen
49 drehen sich um einen Drehzapfen 55 auf der hinteren Auslegerachse B-1. Jeder dieser Drehzapfen 55
kann eine Verlängerung der Drehzapfen 37 sein, welche die hinteren Auslegerverbindungselemente 37 bilden, wobei er
dann seitlich nach außen aus der Gabelung, welche den Drehzapfen 37 trägt, hervorstehen kann, um die Verbindungsstangen
zu tragen. Jede der zuletzt genannten Verbindungsstangen 49 ist an ihrem vorderen Ende drehbar mit einem kurzen
Drehzapfen 56 verbunden, welcher von einem schmalen Bock getragen wird, der an dem nach vorne vorstehenden Schenkelteil
33 der Turmaufsatzes 32 befestigt ist. Dieser Drehzapfen 56 ist natürlich koaxial mit der vorderen festen Drehachse
F-2.
Es ist offensichtlich, daß die Verbindungseinrichtungen 47,
49 nicht nur eine Vertikalbewegung des Auslegers 6 steuern, wobei sie ihn so einspannen, daß er sich um eine der feststehenden
Achsen F-1 und F-2 verschwenkt, sondern auch eine seitliche Stabilität des Auslegers 6 bewirken, indem sie
ihn entgegen einer seitlichen Verschwenkung oder einer translatorischen Bewegung relativ zu dem Turm einspannen.
Um das Förderseil 7 von der Rückseite des Turms 5 zu dem äußeren Ende des Auslegers 6 und damit über die Gelenkverbindung
8 zu führen, sind Umlenkrollen 59 vorgesehen, die an der Spitze einer Stütze 58 gelagert sind, welche nahe
der hinteren Seite des Turms 5 von dem Turmaufsatz 32 nach oben ragt.
Aus der vorangegangenen Beschreibung im Zusammenhang mit den dazugehörigen Zeichnungen wird offensichtlich, daß die
Erfindung eine einfache, massive und billige Gelenkverbindung vorsieht, durch welche der Ausleger 6 eines Turmkrans
so mit der Spitze des Turms 5 verbunden ist, daß der Ausleger 6 um eine Achse schwenkt die im Zentrum zwischen der
Vorderseite und der Rückseite des Turms 5 gelegen ist, solange der Ausleger 6 sich in seinen Arbeitspositionen bewegt,
während der Ausleger 6 um eine Achse schwenkt, die nahe der Vorderseite des Turms 5 gelegen ist, wenn er in
1 eine Parkposition oder aus dieser heraus geschwenkt wird, in welcher er sich nach unten entlang der Vorderseite des Turms
5 erstreckt. Der Übergang von einer dieser Achsen auf die andere erfolgt automatisch, sobald sich der Ausleger
5 durch eine Übergangsposition bewegt.
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