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Die
vorliegende Erfindung betrifft ganz allgemein das Gebiet der Turmdrehkräne und im
Einzelnen die Turmdrehkräne
für automatisierte
Montage, mit einem Ausleger ohne Abspannung und mit umklappbarem
Gegenausleger. Noch genauer gesagt betrifft diese Erfindung eine
Vorrichtung, die bei einem solchen Kran ein automatisches Ausklappen und
Einklappen des Gegenauslegers in die senkrechte Ebene des Auslegers
während
des Aufbaus und Abbaus des Krans gewährleistet.
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Bei
einem Kran des Typs, um den es sich hier handelt, wird in allgemein
bekannter Weise der an der Spitze des Mastes montierte Ausleger
in Arbeitsstellung von seinem Verbindungspunkt mit der Spitze des
Mastes aus nach hinten verlängert
durch einen Gegenausleger, der deutlich kürzer ist als der Ausleger.
In der Arbeitsstellung des Krans ist der Gegenausleger mit dem Ausleger
fest verbunden, und das Ende dieses Gegenauslegers ist durch eine
rückwärtige Abspannung
mit einem Element des Gestells des Krans (insbesondere mit dem Drehgestell)
verbunden. Durch Regulierung der Länge der rückwärtigen Abspannung kann der
Neigungswinkel des Auslegers eingestellt werden.
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Um
den Platzbedarf dieses Krantyps in umgeklappter Transportstellung
zu verringern, ist es bereits bekannt, dass der Gegenausleger so
konzipiert ist, dass er umgeklappt werden kann. Die gegenwärtig bekannten
Ausführungen
haben einen in waagerechter Ebene um ein senkrechtes Gelenk umklappbaren
Gegenausleger, der sich auf die Seite des rückwärtigen Teils des Auslegers
des Krans legt. Dieses seitliche Umklappen des Gegenauslegers und sein
Ausklappen aus der eingeklappten Transportstellung heraus sind Arbeitsgänge, die
von Hand durchgeführt
werden müssen.
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Um
diesen Stand der Technik darzustellen, kann Bezug genommen werden
auf die Betriebsanleitung für
den Aufbau/Abbau des Krans vom Typ „GMR 321C", veröffentlicht 1989 von der Firma
POTAIN, insbesondere die Seiten 21, 25, 48 und 51 dieser Betriebsanleitung.
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Die
gegenwärtigen
Ausführungen
haben immer noch diverse Nachteile:
- – Aufgrund
des seitlichen Umklappens des Gegenauslegers ist der Platzbedarf
in der Breite des umgeklappten Krans groß.
- – Das
Umklappen oder Ausklappen des Gegenauslegers in eine waagerechte
Ebene, durch Schwenken um ein senkrechtes Gelenk, erfordert großen Raum
am Boden.
- – Dieses
Umklappen oder Ausklappen muss von Hand erledigt werden, was Zeit
und Arbeitskraft bei den Arbeitsgängen zum Aufbau und Abbau des
Krans erfordert.
- – Das
Umklappen des Gegenauslegers für
die Transportstellung des Krans führt zu einem „Erschlaffen" der rückwärtigen Abspannung,
die infolgedessen von Hand an der Metallstruktur des Krans befestigt
werden muss.
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Die
vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, alle diese Nachteile zu beseitigen,
indem sie ein System eines umklappbaren Gegenauslegers mit andersartiger
Konzeption liefert, die es ermöglicht,
das Lademaß des
umgeklappten Krans für
seinen Transport zu verringern, die dazu noch den Platzbedarf am Boden
für das
Ausklappen oder Umklappen des Gegenauslegers verringert, und die
es darüber
hinaus ermöglicht,
dieses Ausklappen oder Umklappen zu automatisieren und gleichzeitig
mit dem Ausklappen oder Umklappen des gesamten Krans durchzurühren.
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Zu
diesem Zweck betrifft die Erfindung im wesentlichen einen Turmdrehkran
mit umklappbarem Gegenausleger des in der Einleitung genannten Typs,
bei dem der Gegenausleger für
den Transport des Krans in einer senkrechten Ebene am rückwärtigen Teil
des Auslegers umgeklappt wird, wobei das Ausklappen und das Umklappen
des Gegenauslegers automatisch erfolgen, und zwar gleichzeitig mit dem
automatischen Aufbau oder Abbau des Krans.
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Demnach
ist, entsprechend einem ersten Aspekt der Erfindung, der Gegenausleger
so gestaltet, dass er durch eine Bewegung, die sich in der senkrechten
Ebene des Auslegers vollzieht, gegen den rückwärtigen Teil dieses Auslegers
geklappt werden kann.
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Das
wird bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung erreicht mit einem Gegenausleger, der einen unteren
Teil umfasst, der am hinteren Ende des Ausle gers um eine horizontale Achse
beweglich montiert ist, und einen teleskopartigen oberen Teil, der
am hinteren Ende des Auslegers um eine horizontale Achse beweglich
montiert ist, die über
der vorgenannten Achse liegt, wobei die hinteren Enden des unteren
Teils beziehungsweise des teleskopartigen oberen Teils gelenkig
miteinander verbunden sind durch einen waagerechten Achsbolzen, an
dem das obere Ende der rückwärtigen Abspannung
befestigt ist.
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Der
Gegenausleger zeigt also, von der Seite gesehen, die Form eines
Dreiecks, das durch Verändern
der Länge
einer seiner Seiten verformbar ist, was das Umklappen dieses Gegenauslegers
gegen den hinteren Teil des Auslegers ermöglicht.
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Bei
einer speziellen Ausführung
hat der Gegenausleger eine allgemein triedrische Struktur, wobei
sein unterer Teil die Form eines länglichen gleichschenkligen
Dreiecks hat, das an seiner Basis am hinteren Ende des Auslegers
angelenkt ist, und sein oberer Teil von einer teleskopartigen Zugstange
gebildet wird, die zusammengesetzt ist aus einem vorderen Element,
das am hinteren Ende des Auslegers angelenkt ist, und einem nachfolgenden
Element, das an der Spitze des dreieckigen unteren Teils so angelenkt
ist, dass sie die Spitze des Trieders bilden, an der das obere Ende
der rückwärtigen Abspannung befestigt
ist.
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Eine
derartige Konfiguration des Gegenauslegers ist besonders angepasst
an den Fall eines Krans mit Ausleger, bei dem zumindest der Fuß einen
dreieckigen Querschnitt mit zwei unteren Gurten und einem oberen
Gurt hat; hierbei ist
- – der untere Teil des Gegenauslegers
in Form eines Dreiecks an seiner Basis an den hinteren Enden der
zwei unteren Gurte des Auslegerfußes gelenkig befestigt,
- – das
vordere Element der teleskopartigen Zugstange, das den oberen Teil
des Gegenauslegers bildet, am Auslegerfuß im Bereich des hinteren Endes
seines oberen Gurtes gelenkig befestigt, und
- – in
umgeklappter Transportstellung der untere Teil in Form eines Dreiecks
schräg
an den Auslegerfuß zurückgeklappt,
wobei seine Spitze auf dem oberen Gurt des Auslegerfußes zu liegen kommt,
während
der obere Teil, der von der teleskopartigen Zugstange gebildet wird,
waagerecht auf diesen oberen Gurt zurückgeklappt wird.
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So
ist der Gegenausleger in umgeklappter Transportstellung vollkommen „eingeschachtelt" auf dem Auslegerfuß.
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Vorteilhafterweise
umfasst der obere teleskopartige Teil des Gegenauslegers Vorrichtungen
zur Einstellung der Auszugslänge,
die für
eine Vorwahl der horizontalen Stellung oder von mehr oder weniger
geneigten Stellungen des Auslegers in der Arbeitskonfiguration des
Krans dienen.
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In
dem Fall, in dem der obere Teil des Gegenauslegers von einer teleskopartigen
Zugstange gebildet ist, umfassen die Vorrichtungen zur Einstellung
der Auszugslänge
im einzelnen, bei einem der Elemente der teleskopartigen Zugstange
einen Längsschlitz
und bei dem anderen Element der teleskopartigen Zugstange eine Vielzahl
von Einstele-Löchern,
die vorgesehen sind, um einen Anschlagbolzen aufzunehmen, der mit
einem Ende des Schlitzes zusammenwirkt.
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Dank
derartiger Anordnungen werden die Arbeitskonfigurationen mit im
wesentlichen horizontalem Ausleger oder mit mehr oder weniger aufgerichtetem
Ausleger vor dem Aufbau des Krans durch Regulierung der Auszugslänge der
teleskopartigen Zugstange gewählt.
Die maximale Auszugslänge
entspricht der Konfiguration „Ausleger
im wesentlichen horizontal".
Die dazwischen liegenden Auszugslängen entsprechen den Konfigurationen „Ausleger
aufgerichtet".
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Bei
einem anderen vorteilhaften Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst
der Kran eine motorisierte Vorrichtung zum Umklappen und zur Steuerung
des Ausklappen des Gegenauslegers, wobei diese motorisierte Vorrichtung
zwischen dem rückwärtigen Teil
des Auslegers und einem Teil des Gegenauslegers angeordnet ist.
Diese motorisierte Vorrichtung ergänzt die Wirkung der rückwärtigen Abspannung
und die Wirkung des Eigengewichts des Gegenauslegers, um das Ausklappen
und das automatische Umklappen des Gegenauslegers gleichzeitig mit
dem automatischen Aufbau oder Abbau des Krans, und insbesondere
gleichzeitig mit dem Ausklappen oder Umklappen des Mastes des Krans
auszuführen
(im Fall eines Krans mit klappbarem Mast, insbesondere einer Ausführung aus
zwei gelenkig verbundenen Elementen).
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
besteht die motorisierte Vorrichtung zum Umklappen und zur Steuerung
des Ausklappens des Gegenauslegers aus einer Gasfeder und einem
Stangensatz, und zwar im einzelnen folgendermaßen:
- – die Gasfeder
ist an einem Ende um eine horizontale Achse gelenkig mit einem Element
des rückwärtigen Teils
des Auslegers verbunden,
- – diese
Gasfeder ist an ihrem anderen Ende um eine horizontale Achse gelenkig
mit einem Ende einer Dreipunkt-Pleuelstange verbunden,
- – die
Dreipunkt-Pleuelstange ist an einem Zwischenpunkt um eine horizontale
Achse an einem Element des rückwärtigen Teils
des Auslegers angelenkt, und
- – ein
Gestänge
verbindet das andere Ende der Dreipunkt-Pleuelstange mit dem unteren
Teil des Gegenauslegers.
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Vorteilhafterweise
besteht das Gestänge
aus einer kurzen Stange und einer langen Stange, die einer horizontalen
Richtung folgend auf Zug gelenkig miteinander verbunden sind, wobei
die kurze Stange um eine horizontale Achse beweglich mit dem anderen
Ende der Dreipunkt-Pleuelstange verbunden ist, während die lange Stange um eine
horizontale Achse beweglich an einem Zwischenpunkt auf dem unteren Teil
des Gegenauslegers angelenkt ist.
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Die
motorisierte Vorrichtung mit Gasfeder und Stangensatz gewährleistet
im einzelnen die folgenden Funktionen:
- – Beim Aufbau
des Krans, zwischen einer Stellung des Gegenauslegers „leicht
nach vorn geneigt" und
der gewählten
Arbeitsstellung, übt
diese motorisierte Vorrichtung eine Steuerfunktion aus, indem sie
die Bewegung des Ausklappens des Gegenauslegers bremst, wobei sie
gleichzeitig die rückwärtige Abspannung
gespannt hält (wobei
die Motorisierungsvorrichtung nur zwischen diesen beiden Stellungen
wirkt).
- – Wenn
während
des Abbaus des Krans der Ausleger auf den Mast zu liegen kommt,
tritt die gleiche Vorrichtung in Aktion, um den Gegenausleger nach
vorn bis zur Stellung „leicht
nach vorn geneigt" zu
schwenken (Stellung, über
die hinausgehend das Eigengewicht des Gegenauslegers genügt, um diesen
vollständig
gegen die Rückseite des
Auslegers umzuklappen), wobei die rückwärtige Abspannung immer gespannt
gehalten wird.
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Insgesamt
bietet das System des umklappbaren Gegenauslegers, das Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist, die folgenden Vorteile:
Das
vorgeschlagene System ermöglicht
ein vollständiges
Umklappen des Gegenauslegers in die Transportstellung des Krans,
wobei der umgeklappte Gegenausleger sich in die Begrenzungslinien
des Auslegers einfügt,
praktisch ohne dessen Länge
oder dessen Höhe
zu vergrößern.
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Das
Umklappen und das Ausklappen des Gegenauslegers erfolgt durch eine
Kippbewegung in der senkrechten Ebene des Auslegers, so dass diese Bewegungen
keinen zusätzlichen
Raum am Boden benötigen.
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Darüber hinaus
werden diese Arbeitsgänge des
Umklappen und des Ausklappen automatisch ausgeführt, und zwar während der
Abfolge des Abbaus oder des Aufbaus des Krans, so dass sie weder manuellen
Einsatz noch Eingreifen des Personals nötig machen, und keinerlei zusätzliche
Zeit benötigen.
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In
dem Maße,
wie die Bewegungen des Umklappen und Ausklappens des Gegenauslegers
erfolgen, nämlich,
in Kombination, über
die rückwärtige Abspannung, über das
Eigengewicht des Gegenauslegers und durch eine motorisierte Vorrichtung
mit Gasfeder, bleibt dieses Bewegungssystem insgesamt einfach und
benötigt
für sein
Funktionieren weder eine spezielle Wartung noch Energiezufuhr von außen.
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Außerdem erlaubt
das vorgeschlagene System das vollständige Umklappen des Krans mit
einem „Erschlaffen" der rückwärtigen Abspannung, das
total vernachlässigt
werden kann, wodurch es nicht notwendig ist, diese rückwärtige Abspannung an
einer Metallstruktur zu befestigen.
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Dieses
System beseitigt auch die dynamischen Effekte bei den Arbeitsgängen des
Umklappens und des Ausklappens des Gegenauslegers.
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Schließlich können mit
diesem System auf einfache Weise Konfigurationen mit geneigtem Ausleger
in der Arbeitsstellung des Krans erreicht werden.
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Die
Erfindung wird besser verstanden werden mit Hilfe der folgenden
Beschreibung mit Bezug auf den anhängenden schematischen Zeichnungssatz,
der beispielhaft eine Ausführungsform
dieses Turmdrehkrans mit umklappbarem Gegenausleger zeigt:
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1 ist
eine Seitenansicht eines Turmdrehkrans entsprechend der vorliegenden
Erfindung in Arbeitskonfiguration, wobei sich der Ausleger (teilweise
gezeigt) in im wesentlichen waagerechter Stellung befindet;
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2 ist
eine Detailansicht des Gegenauslegers und des rückwärtigen Teils des Auslegers
dieses Krans in der Arbeitsstellung der 1;
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3 ist
eine Ansicht ähnlich
derjenigen der 2, aber entsprechend einer geneigten
Arbeitsstellung des Auslegers;
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4 ist
eine Ansicht ähnlich
den zwei vorhergehenden, entsprechend einer stärker geneigten Arbeitsstellung
des Auslegers;
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5 ist
eine andere Seitenansicht des Gegenauslegers und des rückwärtigen Teils
des Auslegers, die den Gegenausleger in umgeklappter Transportstellung
zeigt, und auch eine Zwischenstellung dieses Gegenauslegers während des
Umklappens andeutet;
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6 ist
eine sehr schematische Seitenansicht des Auslegers und des Gegenauslegers,
die die aufeinander folgenden Schritte beim Ausklappen des Gegenauslegers
im Laufe einer Abfolge von Montageschritten des Krans aus seiner
umgeklappten Transportstellung heraus zeigt.
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1 zeigt
einen umklappbaren Turmdrehkran, der in diesem Fall ein feststehendes
Gestell 1 umfasst, auf dem ein Drehgestell 2 montiert
ist, das um eine senkrechte Achse 3 drehbar ist. Der Kran
hat einen umklappbaren Mast 4, der aus zwei Elementen 5 und 6 besteht,
nämlich
einem unteren Mastelement 5 und einem oberen Mastelement 6.
Das untere Mastelement 5 ist an seiner Basis um eine horizontale Achse 7 mit
der Vorderseite des Drehgestells 2 gelenkig verbunden.
Das obere Mastelement 6 ist an seiner Basis um eine horizontale
Achse 8 mit dem oberen Ende des unteren Mastelements 5 gelenkig verbunden.
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An
der Spitze des oberen Mastelements 6 ist um eine weitere
horizontale Achse 9 ein Ausleger 10 beweglich
montiert, auf dem entlang sich ein Laufwagen (nicht gezeigt) bewegt.
Der Ausleger 10 besteht hier aus einem Auslegerfuß 11 und
mindestens einem weiteren Auslegerelement 12, das am vorderen Ende
des Auslegerfußes
um eine horizontale Achse 13 angelenkt ist. Der Auslegerfuß 11 hat
einen dreieckigen Querschnitt.
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Der
Ausleger 10 ist ab seiner Gelenkachse 9 mit der
Spitze des Mastes 4 durch einen Gegenausleger 14 nach
hinten verlängert,
der in diesem Fall ein umklappbarer Gegenausleger ist, der weiter
unten im Detail beschrieben wird.
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Der
Kran hat Abspannungen 15 zum Aufrichten des Mastes 4,
die zwischen dem Drehgestell 2 und dem unteren Teil des
oberen Mastelements 6 montiert sind. Diese Abspannungen 15 sind
mit einer motorisierte Vorrichtung zum Steuern des Ausklappens/Umklappens
des Mastes 4 verbunden, die aus einem Stangensatz 16,
der im Bereich der Zwischen-Gelenkverbindung (Achse 8)
des Mastes 4 angeordnet ist, und einem Hydraulikzylinder 17 besteht, die
den Stangensatz 16 mit einem Punkt 18 des unteren
Mastelements 5 verbindet.
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Schließlich hat
der Kran eine rückwärtige Abspannung 19,
die das hintere Ende des Gegenauslegers 14 mit dem rückwärtigen Teil
des Drehgestells 2 verbindet. Die Abspannung 19 hält den Ausleger 10 in
seiner Arbeitsstellung, die eine im wesentlichen waagerechte Stellung
ist (wie in 1 gezeigt), oder eine mehr oder
weniger aufgerichtete geneigte Stellung sein kann. Diese Abspannung 19 steuert
auch das Ausklappen des Auslegers 10, und zwar gleichzeitig
mit dem Ausklappen des Mastes 4, das durch die aus dem
Stangensatz 16 und dem Hydraulikzylinder 17 zusammengesetzte
Vorrichtung gesteuert wird.
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Mit
Bezug auf 2 und folgende wird nun die
Struktur des Gegenauslegers 14 im Detail beschrieben.
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Der
Gegenausleger 14 hat eine Struktur in allgemein triedrischer
Form mit einem unteren Teil 20 und einem oberen Teil 21,
die in einem rückwärtigen Punkt
zusammenlaufen.
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Der
untere Teil 20 in Form eines länglichen gleichschenkligen
Dreiecks ist an seiner Basis an den hinteren Enden 23 der
zwei unteren Gurte 24 des Auslegers 10, genauer
am Auslegerfuß 11,
um eine horizontale Achse 22 beweglich montiert.
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Der
obere Teil 21 des Gegenauslegers 14 wird von einer
teleskopartigen Zugstange gebildet, die aus einem vorderen Element 25 und
einem nachfolgenden Element 26 besteht. Das vordere Element 25 ist
an seinem vorderen Ende um eine horizontale Achse 27 am
hinteren Ende des Auslegerfußes 11 im Bereich
seines oberen Gurtes 28 angelenkt. Das nachfolgende Element 26 ist
mit seinem hinteren Ende um eine horizontale Achse 29 am
hinteren Ende des unteren Teils 20 des Gegenauslegers 14 so angelenkt,
dass sie die hintere Spitze des Trieders bilden.
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Das
vordere Element 25 des oberen Teils 21 des Gegenauslegers 14 ist
mit einem Längsschlitz 30 versehen.
Das nachfolgende Element 26 dieses oberen Teils 21 ist
mit drei Einstell-Löchern 31, 32 und 33 versehen
und so ausgelegt, dass es die Führung
des vorderen Elements 25 bei dessen Gleitbewegung gewährleistet.
Schließlich
ist ein Anschlagbolzen 34 vorgesehen, der in eines der
Löcher 31, 32 oder 33 des
nachfolgenden Elements 26 gesteckt wird und mit dem Ende
des Längsschlitzes 30 zusammenwirkt.
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Die
hintere Spitze des Gegenauslegers 14, also der Achsbolzen 29,
ist beweglich verbunden mit dem oberen Ende der rückwärtigen Abspannung 19.
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Zwischen
dem rückwärtigen Teil
des Auslegerfußes 11 und
dem Gegenausleger 14 ist eine motorisierte Vorrichtung 35 zum
Umklappen und zum Steuern des Ausklappens dieses Gegenauslegers 14 vorgesehen.
Die motorisierte Vorrichtung 35 besteht, ganz allgemein,
aus einer Gasfeder 36 und einem Stangensatz.
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Die
Gasfeder 36 ist an einem Ende um eine horizontale Achse 37 an
einem Träger 38 angelenkt, der
mit dem Auslegerfuß 11 fest
verbunden ist. Das andere Ende der Gasfeder 36 ist um eine
horizontale Achse 39 an einem Ende einer Stange 40 angelenkt, die
zum Stangensatz gehört.
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Der
Stangensatz enthält
die Stange 40, die eine Dreipunkt-Stange ist, welche an
einem Ende um die Achse 39 der Gasfeder 36 angelenkt
ist, an einem Zwischenpunkt um eine horizontale Achse 41 am Träger 38 angelenkt
ist, der mit dem Auslegerfuß 11 fest
verbunden ist, und an ihrem anderen Ende um eine Achse 42 an
einem Gestänge
angelenkt ist, das ebenfalls zum Stangensatz gehört.
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Das
Gestänge
besteht aus zwei Stangen, nämlich
einer kurzen Stange 43 und einer langen Stange 44,
die einer horizontalen Achse 45 folgend auf Zug gelenkig
miteinander verbunden sind. Die kurze Stange 43 ist an
ihrem vorderen Ende um die horizontale Achse 42 am Ende
der Dreipunkt-Stange 40 angelenkt. Die lange Stange 44 ist
an ihrem hinteren Ende um eine horizontale Achse 46 am
unteren Teil 20 des Gegenauslegers 14 angelenkt,
und zwar zwischen der Basis und dem oberen Ende dieses unteren Teils 20.
Wie in den 2, 3 und 4 gezeigt
ist, sind die zwei Stangen 43 und 44 des Gestänges in
der Betriebsstellung des Krans in einer Linie ausgerichtet durch
die Zugwirkung, die ihrerseits durch das Komprimieren der Gasfeder 36 erzeugt wird.
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Im
einzelnen zeigen die 2, 3 und 4 verschiedenartige
Konfigurationen des Gegenauslegers 14 und des zugehörigen Stangensatzes,
die verschiedenen Stellungen des Auslegers 10 entsprechen.
Diese Stellungen werden vor dem Aufbau des Krans durch Einstellen
der Auszugslänge der
teleskopartigen Zugstange gewählt,
das heißt, des
oberen Teils 21 des Gegenauslegers 14.
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Bei
der im wesentlichen waagerechten Stellung des Auslegers 10 (zum
Beispiel um 3° geneigt), wie
sie die 2 zeigt, hat die teleskopartige
Zugstange eine maximale Auszugslänge,
die durch die Positionierung des Anschlagbolzens 34 im
Loch 31 bestimmt wird, das dem vorderen Ende des nachfolgenden
Elements 26 der teleskopartigen Zugstange am nächsten liegt.
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Bei
einer leicht aufgerichteten Stellung des Auslegers 10,
zum Beispiel einer um 8° geneigten Stellung
(siehe 3), hat die teleskopartige Zugstange eine mittlere
Auszugslänge,
die durch die Positionierung des Anschlagbolzens 34 im
mittleren Loch 32 des nachfolgenden Elements 26 der
teleskopartigen Zugstange bestimmt wird.
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Bei
einer stärker
aufgerichteten Stellung des Auslegers 10, zum Beispiel
einer um 20° geneigten Stellung
(siehe 4), hat die teleskopartige Zugstange eine minimale
Auszugslänge,
die durch die Positionierung des Anschlagbolzens 34 im
Loch 33 bestimmt wird, das dem hinteren Ende des nachfolgenden
Elements 26 der teleskopartigen Zugstange am nächsten liegt.
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Zu
bemerken ist, dass die 3 und 4 nicht
die tatsächliche
Neigung des Auslegers 10 wiedergeben, da diese Figuren
vor allem dazu dienen, die variablen Konfigurationen des Gegenauslegers 14 zu
zeigen.
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In
der Transportstellung des Krans ist der Gegenausleger 14 gegen
den rückwärtigen Teil
des Auslegerfußes 11 geklappt,
wie in durchgezogener Linie in 5 gezeigt
ist. Der dreieckige untere Teil 20 des Gegenauslegers 14,
der um die horizontale Achse 22 angelenkt ist, ist dann
schräg
gegen den Auslegerfuß 11 umgelegt,
wobei sich seine Spitze (Achsbolzen 29) knapp oberhalb
des oberen Gurtes 28 des Auslegerfußes 11 befindet. Der
obere Teil 21 des Gegenauslegers 14, der um die
horizontale Achse 27 angelenkt ist, ist waagerecht oberhalb
des oberen Gurtes 28 des Auslegerfußes 11 umgelegt, wobei dieser
obere Teil 21, der als teleskopartige Zugstange ausgebildet
ist, dann eine reduzierte Länge
hat. Beim Stangensatz sind die zwei Stangen 43 und 44 des
Gestänges
nicht mehr in gerader Linie ausgerichtet, sondern sie bilden einen
Winkel miteinander.
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Schließlich wird
mit Bezug auf die 6 nun die Reihenfolge beim Ausklappen
des Gegenauslegers 14 von der zuvor definierten umgeklappten Transportstellung
aus beschrieben, wobei diese 6 aufeinander
folgende Stellungen des Mastes 4, des Auslegers 10 und
des Gegenauslegers 14 im Verlauf des Kranaufbaus zeigt.
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Zu
Beginn ist der Mast 4 in umgeklappter Transportstellung
waagerecht umgelegt, wobei seine zwei Elemente 5 und 6 übereinander
liegen, und der Ausleger 10 ist waagerecht auf den Mast 4 umgelegt, wobei
der Gegenausleger 14 seinerseits gegen die Rückseite
des Auslegerfußes 11 geklappt
ist, wie vorstehend beschrieben. Die hintere Abspannung 19 zeigt
zu Beginn kein „Erschlaffen", oder zumindest kein
merkbares „Erschlaffen" (siehe die mit I
bezeichnete Stellung).
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Die
Vorrichtung zum Steuern des Ausklappen/Umklappens des Mastes 4 wird
in bekannter Weise betätigt
durch Druckzufuhr zu ihrem Hydraulikzylinder 17 in der
Richtung, die dem Ausklappen des Mastes 4 entspricht. Von
einer bestimmten Ausklappstellung des Mastes 4 an entfernt
sich die rückwärtige Abspannung 19,
die über
eine von der Spitze des Mastes 4 getragene Rolle 47 läuft, von
diesem Mast 4 und spannt sich. Bis dahin bleibt der Gegenausleger 14 vollständig gegen
den Auslegerfuß 11 umgeklappt.
(Siehe die mit II bezeichnete Stellung)
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Wenn
sich ab dieser Stellung das Ausklappen des Mastes 4 fortsetzt, übt die rückwärtige Abspannung 19 einen
Zug auf die Spitze des Gegenauslegers 14 aus und beginnt,
dessen unteren Teil 20 um die horizontale Achse 22 zu
schwenken. Der Gegenausleger 14 wird dann durch Drehung
seines unteren Teils 20 und durch gleichzeitiges Drehen
und Ausfahren seines oberen Teils 21 nach hinten gekippt.
Die Kippbewegung des Gegenauslegers 14 nach hinten durchläuft mehrere
Zwischenstellungen (wie etwa die mit III bezeichnete Stellung) und
setzt sich bis zum Anschlag des teleskopartigen oberen Teils 21 in
jener Position fort, die der gewählten
Arbeitskonfiguration des Krans entspricht, die zu Beginn durch die
Positionierung des Anschlagbolzens 34 bestimmt wurde. (Siehe
die mit IV bezeichnete Stellung)
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Zwischen
der vollständig
umgeklappten Stellung des Gegenauslegers 14 (von der Stellung
I zur Stellung II) und einer Stellung „leicht nach vorn geneigt" dieses Gegenauslegers 14 (Stellung
III) ist die motorisierte Vorrichtung 35 inaktiv. Sobald
der Gegenausleger 14 über
die Stellung „leicht
nach vorn geneigt" hinausgeht,
wird die motorisierte Vorrichtung 35 durch geradlinige
Ausrichtung der zwei Stangen 43 und 44 ihres Gestänges aktiviert
und steuert die Ausklappbewegung des Gegenauslegers 14,
indem sie diese Bewegung bremst, wobei so die hintere Abspannung 19 gespannt
bleibt.
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Von
der Stellung IV aus, bei der der Gegenausleger seine ausgeklappte
Position erreicht hat, setzt sich das Ausklappen des Mastes 4 fort
bis zur geraden Ausrichtung seiner zwei Elemente 5 und 6, und
der Ausleger ist ebenfalls vollständig ausgeklappt, so dass der
Kran insgesamt in seine Arbeitskonfiguration gebracht ist (1).
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Beim
Abbau des Krans aus dieser Arbeitskonfiguration bis zur Stellung
IV, in der der Ausleger 10 auf den Mast 4 zu liegen
kommt, ist die motorisierte Vorrichtung 35 zum Umklappen
des Gegenauslegers 14 inaktiv. Von der Stellung IV ab tritt
diese motorisierte Vorrichtung 35 in Aktion und läßt dann
den Gegenausleger 14 durch Drehung seines unteren Teils 20 um
die Achse 22 und durch gleichzeitige Drehung und teleskopische
Bewegung seines oberen Teils 21 nach vorn kippen.
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Sobald
der Gegenausleger 14 über
die Stellung „leicht
nach vorn geneigt" (Stellung 111)
hinausgeht, wird die motorisierte Vorrichtung 35 wieder
inaktiv infolge des Schräglaufs
der zwei Stangen 43 und 44 ihres Gestänges. Unter
der Wirkung seines Eigengewichts setzt dann der Gegenausleger 14 seine
Umklappbewegung fort, wobei die rückwärtige Abspannung 19 bis
zur Stellung III gespannt gehalten wird.
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Über das
im Zeichnungssatz dargestellte Einzelbeispiel hinaus kann die Erfindung
bei jedem beliebigen Typ eines Turmdrehkrans mit automatisierter
Montage angewendet werden: Kräne
mit klappbarem Mast, mit Teleskop-Mast, mit klappbarem und teleskopischem
Mast; Kräne
mit Teleskop-Ausleger, mit „Akkordeon"-artig klappbarem Ausleger,
mit „Schnecken"-artig klappbarem
Ausleger; der Mast und der Ausleger können aus mehr oder weniger
zahlreichen Elementen mit allen möglichen Querschnitten bestehen.
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Man
würde den
Rahmen der Erfindung, wie sie in den anhängenden Ansprüchen definiert
ist, nicht verlassen durch folgende Maßnahmen:
- – durch Ändern der
Form und der Struktur des Gegenauslegers;
- – durch Ändern von
Einzelheiten der Struktur des oberen teleskopartigen Teils der Gegenauslegers, um
verschiedene und mehr oder weniger zahlreiche aufgerichtete Stellungen
des Auslegers zu erreichen;
- – durch Ändern der
Details der motorisierten Vorrichtung zum Umklappen und zum Steuern
des Ausklappen des Gegenauslegers, zum Beispiel durch Ändern der
Konfiguration ihres Stangensatzes, oder durch Ersetzen der Gasfeder
durch irgend gleichwertiges Teil, wie etwa eine mechanische Feder
oder einen durch elektrische, hydraulische oder pneumatische Energie
bewegten Zylinder.