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Vorrichtung zur Verminderung des Anschlaggeräusches von Typenträgem
EMI1.1
den Konstrukteur die Aufgabe, eine möglichst hohe Schreibgeschwindigkeit zu erzielen und dennoch das Schreibgeräusch in erträglichen Grenzen zu halten. Die Hauptschwierigkeit bildet dabei der Antrieb des Typenträgers, da seine mittlere Geschwindigkeit der geforderten Schreibgeschwindigkeit entsprechend hoch, seine Endgeschwindigkeit dagegen zur Verminderung des vor allem störenden Aufprallgeräusches möglichst gering sein soll.
Bei einem bekannten Typenhebelantrieb beispielsweise wird der Typenhebel von einem Reibnokken, der durch Betätigung des ihm zugeordneten Tastenhebels vorübergehend an eine ständig umlaufende Antriebswalze angedrückt wird, über einen Schwenkwinkel von etwa 600 angetrieben, im letzten Drittel seines Hinweges jedoch durch Rückstellfedern allmählich abgebremst und nach dem Typenanschlag durch die dann gespannten Rückstellfedern wieder in seine Ausgangslage zurückgezogen.
Ein derartiges Antriebssystem ermöglicht zwar eine verhältnismässig hohe Schreibgeschwindigkeit.
Es hat jedoch den Nachteil, dass die Endgeschwindigkeit des Typenhebels für den Typenabdruck noch viel zu hoch ist. Um den Typenanschlag auf das notwendige Mass zu reduzieren, ist man bei diesen Antrieben daher gezwungen, die überschüssige Bewegungsenergie des Typenhebels durch dessen Aufprall auf den am Segment angeordneten Prellring zu vernichten und das dadurch verursachte Aufprallgeräusch mit in Kauf zu nehmen.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein schnelles und geräuscharmes Schreibwerk für Schreibmaschinen oder sonstige schreibende Büromaschinen zu schaffen.
Erfindungsgemäss weist die Vorrichtung einen den Typenträger nur bis knapp vor die Schreibwalze bringenden Antrieb auf, wobei im Bereich der Schreibwalze ein auf den Typenträger einwirkender und diesen über den letzten Teil des Anschlagweges bewegender Elektromagnet vorgesehen ist, so dass der Abdruck der ausgewählten Type mit Hilfe des Elektromagneten erfolgt.
Vorteilhafterweise weist jeder als Typenhebel ausgebildete Typenträger eine Nase auf, die mit einem im Typenhebelsegment verschiebbar gelagerten Schaltring zusammenwirkt, wobei im Verschiebeweg des Schaltringes ein Kontakt zur Erregung des Elektromagneten vorgesehen ist.
Zweckmässigerweise weist der Antrieb ein mit der Antriebswalze zeitweise zusammenwirkendes Reibrad auf, dessen Umfangsfläche mit zwei Vertiefungen versehen ist, wobei an dem Reibrad ein Kurbelbolzen befestigt ist, der mit einer Kurbelstange zusammenwirkt, wobei die Kurbelstange an einem im Maschinengestell schwenkbar gelagerten Zwischenhebel, der über eine Zugstange mit dem Typenhebel verbunden ist, angelenkt ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachstehenden Beschreibung der Zeichnungen hervor, die die Ausbildung des Erfindungsgegenstandes bei den üblichen Typenträgem an Hand von vier Ausführungsbeispielen behandeln. Es zeigen : Fig. 1-4 einen Typenhebelantrieb in fünf ver-
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schiedenen Funktionsstellungen, Fig. 5-7 einen Antrieb für Typentrommeln, Fig. 8 und 9 einen An- trieb für Typenstangen.
Antrieb für Typenhebel.
Eine gemeinsame Antriebswalze 1 wird dauernd entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn angetrieben.
Mit ihr kann für jedes Typenhebelgetriebe ein Reibrad 2, das auf dem Bolzen 3 drehbar gelagert ist, in Wirkverbindung gebracht werden. Es ist in der Ruhelage (Fig. 1) durch den auf dem Stift 5 aufliegenden Klinkenhebel 6, an dessen abgewinkelten Lappen 6a der Anschlagstift 7 stösst, gesperrt.
Das Reibrad 2 bildet mit seinem exzentrisch angeordneten Kurbelbolzen 8 eine Kurbel. Sie dient dazu, über die Kurbelstange 9 den bei 10 im Maschinengestell schwenkbar gelagerten Zwi- schenhebel 11 während der ersten Halbdrehung gegen die Wirkung der Rückstellfedern 12 und 13 im Uhrzeigersinn und während der zweiten Halbdrehung wieder entgegen dem Uhrzeigersinn zu ver- schwenken. Eine Zugstange 14 überträgt diese Schwenkbewegung auf den bei 15 im Typenhebel- segment 16 schwenkbar gelagerten Typenhebel 17.
In die Aussparung 16a des Typenhebelsegmentes 16 ragt von unten ein schiebbar gelagerter, allen Typenhebeln gemeinsamer üblicher Schaltring 18, der kurz vor dem Typenabdruck durch die
Nase 17a des Typenhebels 17 in Pfeilrichtung a gedrückt wird und so den Schaltkontakt 19 schliesst. Vor der Schreibwalze 20 ist ein Elektromagnet 21 angeordnet. Er wird bei geschlosse- nem Kontakt 19 erregt und zieht dann den in seiner Endstellung vor dem Magneten 21 angelang- ten Typenhebel 17 in seine Abdrucklage. Als Anker 17b ist auf dem Typenhebel 17 ein weich- magnetischer Blechbiigel aufgebracht.
Die Arbeitsweise ist folgende :
Beim Betätigen des um die Achse 22 schwenkbar gelagerten Tastenhebels 23 drückt dieser mit seiner Kante 23a gegen den abgewinkelten Lappen 6b des Klinkenhebels 6, so dass sich dieser mit seinem abgewinkelten Lappen 6a vom Anschlagstift 7 abhebt und somit die Sperrung des
Reibrades 2 aufhebt.
Bei aufgehobener Sperrung wird das Reibrad 2 von der Antriebswalze 1 im Uhrzeigersinn mitgenommen. Dabei verschwenkt sein exzentrisch angeordneter Kurbelbolzen 8 den Typenhebel
17 über die Kurbelstange 9 und den Zwischenhebel 11 entgegen der Wirkung der Rückstellfe- dem 12,13 um einen Winkel von etwa 500 in die in Fig. 2 dargestellte Lage.
Von da ab steht das Reibrad 2 wegen seiner Vertiefung 2a vorübergehend nicht mehr in Wirkverbindung mit der Antriebswalze 1, damit bei gleichzeitiger Betätigung zweier Tasten die beiden zusammentreffenden Typenhebel von Hand wieder in ihre Ruhelage zurückbewegt werden können. Durch die ihm erteilte Beschleunigung fliegt der Typenhebel 17 jedoch ohne Antrieb weiter, bis er über die Zugstange 14, den Zwischenhebel 11 und die Kurbelstange 9 das Reibrad 2 bis zum Ende seiner Vertiefung 2a weitergedreht hat.
Hier wird er über das Reibrad 2, das jetzt wieder von der Antriebswalze l mitgenommen wird, mit abnehmender Geschwindigkeit erneut angetrieben, bis er am Totpunkt des Kurbelantriebes dicht or dem Elektromagneten 21 vorübergehend zum Stillstand kommt. In dieser Lage drückt er mit seiner Nase 17a auf den Schaltring 18 und erregt über den dadurch sich schliessenden Schalterkontakt 19 den Elektromagneten 21, der ihn darauf, an seiner Ankerfläche 17b angreifend, in die in Fig. 3 dargestellte Abdrucklage zieht.
Durch das weiter angetriebene Reibrad 2 wird der Typenhebel 17 von dem seine Schwenkrichtung umkehrenden Zwischenhebel 11 vom Elektromagneten 21 abgezogen und mit zunehmender Geschwindigkeit in die in Fig. 4 gezeichnete Lage zurückbewegt. Am Anfang dieser Rückbewegung gibt seine Nase 17b den Schalterkontakt 19 frei und schaltet somit den Erregerstrom des Elektromagneten 21 wieder ab.
Von der in Fig. 4 gezeichneten Lage an werden der Kurbelantrieb und damit der Typenhebel 17 wegen der Vertiefung 2b des Reibrades 2 nicht mehr von der Antriebswalze l, sondern von den gespannten Rückstellfedern 12 und 13 in ihre Ausgangslage (Fig. 1) zurückgezogen. Die Vertiefung 2b des Reibrades 2 dient wie die schon erwähnte Vertiefung 2a dazu, ein Verheddern zweier zusammentreffender Typenhebel zu verhindern.
Bei Betätigung des Tastenhebels 23 wird die Sperrung des Reibrades 2, wie schon beschrie ben, durch Verschwenken des Klinkenhebels 6 aufgehoben. Zur Vermeidung eines mehrmaligen ungewollten Typenabdruckes gibt der Klinkenhebel 6 das Reibrad 2 nur während einer Umdrehung frei. Er wird nämlich nach Aufhebung des Sperrung (Fig. 2) durch die Zugfeder 24 nach links gezo-
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gen und so entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt, dass sein abgewinkelter Lappen 6b an der Ab- stufung 23b des Tastenhebels 23 anliegt. Dadurch kommt sein abgewinkelter Lappen 6a tiefer zu liegen, so dass er das Reibrad 2 nach einer Umdrehung wieder sperrt, auch wenn der Tastenhe- bel 23 noch gedrückt sein sollte.
Trotzdem kann aber ein wiederholter Typenabdruck einfach da- durch erzielt werden, dass der Tastenhebel 23 am Anfang weiter nach unten gedrückt wird, wie dies bei andern Typenhebelgetrieben bekannt ist.
Durch entsprechende Bemessung der Fläche des am Typenhebel 17 angebrachten Ankers 17b kann das wirksame Anzugsmoment des Elektromagneten 21 der zum Abdruck der jeweiligen Typen erforderlichen, mehr oder minder unterschiedlichen Kraft angepasst werden. Der von der Anzahl der gewünschten Durchschläge abhängige unterschiedlich starke Typenaufschlag lässt sich auf einfachste
Weise durch Verändern des den Elektromagneten 21 erregenden Stromes einstellen. Durch einen im- pulsförmigen Erregerstrom, der in an sich bekannter Weise z. B. durch einen Serienkondensator erzeugt werden kann, lässt sich erreichen, dass der Elektromagnet 21 nach dem Typenaufschlag stromlos ist, also auf den in seine Ausgangslage zurückkehrende Typenhebel 17 keine Anzugskraft ausüben kann.
Antrieb für Typentrommeln.
Schreibmaschinen mit auswechselbarem Typensatz verwenden als Typenträger kugelförmige oder zylinderförmige Typentrommeln, auf deren Umfang die Typen in mehreren übereinanderliegenden Reihen aufgebracht sind. Erfindungsgemässe Antriebe für solche Typenträger zeigen die Ausführungsbeispie- le nach Fig. 5-7.
Auf einer in Richtung zur Schreibwalze 20 schwenkbaren Stange 25 ist die Typentrommel 26 über ihre rohrförmige Einstellspindel 27 zur Einstellung auf die zu schreibende Type in bekannter Weise verschieb-und drehbar gelagert. Von der Einstellspindel 27 wird ein Trommelanker 28 mittels eines in einem Längsschlitz 27a ragenden Bolzens 28a in Drehrichtung mitgenommen. Der Trommelanker 28 ruht auf der oberen Auflagefläche 29a eines U-förmigen Anschlagbügels 29, der bei 30 auf der Stange 25 befestigt ist. Seine untere Auflagefläche 29b begrenzt die axiale Verschiebung der Einstellspindel 27 nach unten. Dicht vor dem Trommelnker 26 ist der den Typenabdruck bewirkende Elektromagnet 21 angeordnet.
Der Trommelanker 28 ist zur Begrenzung des jeweils erforderlichen Typenaufschlages auf seinem Umfang durch Längsschlitze 28b so in einzelneAnkerstege 28c unterteilt, dass jeder axialen Typenreihe ein in seiner Breite der mittleren Typengrösse angepasster Ankersteg zugeordnet ist.
Durch vorübergehende Erregung des Elektromagneten 21 wird die Stange 25 aus ihrer durch den Anschlag 31 festgelegten Ruhelage gegen die Wirkung einer nicht gezeichneten Rückstellfeder vorübergehend in die Abdrucklage gezogen.
Da Einrichtungen zur Einstellung der Typentrommeln auf die zu schreibende Type bekannt sind, wurde auf diesbezügliche Details in den Fig. 5-8 verzichtet.
Antrieb für Typenstangen.
Schreibende Rechenmaschinen enthalten als Typenträger häufig Typenstangen, bei denen die einzelnen Typen in einer Reihe übereinander aufgebracht sind. Einen erfindungsgemässen Antrieb für solche Typenträger zeigt das Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 und 9.
Die Typenstange 32, die an ihrer vorderen Schmalseite die Typen 32a trägt, ist an ihrer hinteren Schmalseite oben durch einen Anschlag 33 und unten durch eine Führungsrolle 34 so geführt, dass sie dicht vor der Schreibwalze 20 zum Einstellen der zu schreibenden Typen in ihrer Längsrichtung verschoben und zum Schreiben dieser Type ausserdem in Richtung zur Schreibwalze 20 verschwenkt werden kann.
Unterhalb der Schreibwalze 20 ist vor der Typenstange 32 der den Typenabdruck bewirkende Elektromagnet 21 angeordnet. Sein Anker 21a ist mit einem Schlitz 21b zur Aufnahme der Typenstange 32 versehen.
Die wirksame Ankerfläche der Typenstange 32 ist durch Querbohrungen 32b unterschiedlichen Durchmessers der zum Abdruck der jeweiligen Type erforderlichen Anzugskraft angepasst.
Zum Schreiben der eingestellten Type wird die Typenstange 32 vom vorübergehend erregten Elektromagneten 21 gegen die Wirkung einer nicht gezeichneten Rückstellfeder vorübergehend durch Verschwenken um die Rundung der Führungsrolle 34 in die Abdrucklage gezogen.
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel wurde auf die zeichnerische Darstellung von an sich bekannten Einstellelementen für die Typenstange 32 verzichtet.
Zusammenfassung.
Die beschriebenen Ausführungsbeispiele lassen erkennen, dass der Erfindungsgegenstand die eingangs
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gestellten Forderungen nach einem Typenträgerantrieb mit hoher Schreibgeschwindigkeit und dennoch geräuscharmem Typenaufschlag bei allen bekannten Ausführungen von Typenträgern mit einem Mini- mum an Aufwand auf einfache Weise erfüllt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Verminderung des Anschlaggeräusches von Typenträgern in kraftangetriebenen
Schreibmaschinen oder andern schreibenden Büromaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen den Typenträger nur bis knapp vor die Schreibwalze bringenden Antrieb aufweist und dass im Bereich der Schreibwalze (20) ein auf den Typenträger einwirkender und diesen über den letzten Teil des Anschlagweges bewegender Elektromagnet (21) vorgesehen ist, so dass der Abdruck der ausgewählten Type mit Hilfe des Elektromagneten erfolgt.