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Verfahren zur Herstellung von Polyaminderivaten von Polychlorpolyphenylbenzolen
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:aufweist ; x ist eine ganze Zahl von mindestens l ; a, b und c stellen die Zahl der Chloratome dar, die an jeden Ring gebunden sind.
Die Wahl der Reste R und R2, die gleich sein können, und/oder deren allfälliger Untersubstituenten ermöglicht es, den erfindungsgemäss herzustellenden Produkten die gewünschte Polyfunktionalität zu geben und polyfunktionelle mehrfach halogenierte Polyphenylbenzole herzustellen, die wertvolle Ausgangsmaterialien darstellen. Sie können zur Herstellung von Polyäthern, Polyestern, Polyamiden, Isocyanaten usw. verwendet werden. Sie können als Härtemittel für Epoxyharze, Weichmacher, modifizierende Mittel oder Zusätze für Kunststoffe dienen. Die Produkte, denen die gemäss der Erfindung hergestellten Polyaminderivate zugesetzt werden, sind schwer entflammbar oder sogar selbsterlöschend, wenn der Chlorgehalt genügend hoch ist.
Aus den Isocyanaten und Produkten, wie Polyäthern und Polyestern, die aus den erfindungsgemäss hergestellten Polyaminderivaten erhalten werden können, lässt sich ein grosser Bereich von Polyurethanen herstellen, die sehr flammwidrig und je nach ihrem Chlorgehalt sogar selbsterlöschend sind.
Beispielsweise stellen die Produkte, in denen Untersubstituent der Gruppe Ri und/oder R2 eine Aminogruppe ist, wertvolle Härtemittel für Epoxyharze dar, denen sie auf Grund ihres hochchlorierten Moleküls Flammbeständigkeit und Flammwidrigkeit verleihen. Diese Produkte sind mit halogenierten Kunststoffen, z. B. Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid und ihren Copolymeren, verträglich und können auf Grund ihrer Fähigkeit, Chlorwasserstoffsäure zu binden, die während der Alterung dieser Stoffe frei wird, als stabilisierende Mittel für diese Kunststoffe dienen.
Die Produkte, in denen Untersubstituent der Gruppe R und/oder R2 eine Hydroxyl- oder Carboxylgruppe ist, können als Ausgangsmaterialien für die Herstellung von schwer entflammbaren und sogar selbsterlöschenden Polyestern dienen. Da sie mit Styrol sowie mit den üblichen Disäuren, die gewöhnlich zur Herstellung der Polyester selbst verwendet werden (z. B. Bernsteinsäure, Maleinsäure, Phthalsäure und Adipinsäure), sowie mit den hiebei verwendeten Dialkoholen (z. B. Glykolen), mit den Polyestern und Polyäthern selbst verträglich sind, können sie allein oder in Mischung miteinander mit diesen verschiedenen Produktarten verwendet werden, um deren Flammbeständigkeit zu erhöhen und ihnen besondere Eigenschaften zu verleihen.
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Wenn Ri und/oder R2 ungessättigte Kohlenstoffketten sind und beispielsweise eine Hydroxyl- oder Carboylgruppe enthalten, bietet die Doppelbindung die Möglichkeit der Bildung neuer Moleküle.
Die Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäss hergestellten Verbindungen sind keineswegs auf die oben genannten verschiedenen Verwendungszwecke beschränkt. Diese wurden lediglich aufgeführt, um die grossen Möglichkeiten anzudeuten, die diese Polyaminderivate von Polyphenylbenzolen bieten.
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/Ri
<tb> Gemäss <SEP> der <SEP> Erfindung <SEP> werden <SEP> die <SEP> neuen <SEP> Derivate <SEP> hergestellt, <SEP> indem <SEP> eine <SEP> Aminoverbindung <SEP> H
<tb> R2
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kräftiger Bewegung umgesetzt wird. Die Reaktion wird in einem Medium durchgeführt, das aus dem Amin selbst oder aus dessen Lösung in Wasser oder aus einem andern inerten Lösungsmittel besteht.
Die Reaktionstemperatur hängt im wesentlichen von dem eingesetzten Amin ab und liegt zwischen 70 und 300 C. Bei den meisten gewählten Aminen beträgt sie 100-200 C. Der Druck hängt ebenfalls von der Art des eingesetzten Amins ab. Es kann je nach den Umständen bei Unterdruck, Normaldruck oder Überdruck gearbeitet werden. Bei gewissen Aminen ist die Verwendung von Katalysatoren vorteilhaft. Zu diesem Zweck können Eisen- oder Kupfersalze verwendet werden.
Die Regeln, die die Arbeitsbedingungen bestimmen, sind im allgemeinen die gleichen, die die Umsetzung der Amingruppe mit dem an den Ring gebundenen Chlor beherrschen. Ein Überschuss der Aminverbindung über die stöchiometrische Menge kann vorteilhaft angewendet werden.
Nach der Reaktion wird das erhaltene Gemisch einer Behandlung zur Abtrennung des gebildeten Produktes und zur eventuellen Rückgewinnung des Lösungsmittels nach bekannten Verfahren unterworfen.
Wenn beispielsweise das Lösungsmittel in Wasser löslich ist, was im allgemeinen bei Aminen der Fall ist, wenn diese als Lösungsmittel verwendet werden, kann das Reaktionsgemisch in die erforderliche Wassermenge gegossen werden, um das Polyaminderivat des oder der eingesetzten mehrfach halogenierten Polyphenylbenzole auszufällen. Dieses Derivat ist im allgemeinen unter diesen Bedingungen unlöslich oder wenig löslich. In andern Fällen wird das Derivat durch Destillation oder auf beliebige andere bekannte Weise abgetrennt.
Die mehrfach halogenierten Polyphenylbenzole können je nach der Stellung der Phenylreste zueinander sowohl aus genau definierten Typen als auch aus ihren verschiedenen Isomeren bestehen, gleichgültig, ob sie allein oder in Mischung miteinander verwendet werden.
Beispiel 1 : 400 g chlorierte Terphenyle, die 68, 4% Chlor enthielten und einen Fp. 210-220 C hatten, wurden mit 1200 cm3 Monoäthanolamin 3 h bei der Rückflusstemperatur von 170 C gehalten.
Nach Reaktion wurde das Gemisch filtriert und in 21 Wasser gegossen. Auf diese Weise wurde ein pulverförmiges Produkt ausgefällt, das heiss agglomeriert, mit Wasser bei 90 C gewaschen, dekantiert und dann unter vermindertem Druck getrocknet wurde. Hiebei wurden 410 g eines Produktes vom Fp. 70-80 C
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gegossen. Hiebei wurde N,N'-Bis-(äthan-2-ol)diaminododecachlor-p-terphenyl ausgefällt, das mit Wasser gewaschen und dann unter vermindertem Druck getrocknet wurde. Die Produktmenge betrug 207 g entsprechend einer Ausbeute von 96, 9%, bezogen auf eingesetztes chloriertes p-Terphenyl.
Das erhaltene Produkt hatte einen Fp. 110-120 C und enthielt
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<tb> Stickstoff <SEP> 3, <SEP> 58%, <SEP> theoretisch <SEP> 3, <SEP> 67%, <SEP>
<tb> Chlor <SEP> 55, <SEP> 2 <SEP> %, <SEP> theoretisch <SEP> 55, <SEP> 9 <SEP> %, <SEP>
<tb> OH <SEP> 4, <SEP> 42%, <SEP> theoretisch <SEP> 4, <SEP> 46%. <SEP>
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Beispiel 3 : 50 g chlorierte Triphenylbenzole, die 67, 6% Chlor enthielten und einen Fp. 340-345 C hatten, wurden mit 500 cm3 Monoäthanolamin 3 h unter Rückfluss auf 170 C erhitzt. Nach der Reaktion wurde das Gemisch filtriert und in 500 cm3 Wasser gegossen. Hiebei wurde ein pulverförmiges Produkt ausgefällt, das mit Wasser gewaschen und dann unter vermindertem Druck getrocknet wurde. Hiebei wurden 48 g Produkt vom Fp. 95 bis 105 C erhalten. Das Produkt enthielt 4, 50% Stickstoff, 50, 8% Chlor, 5, 43% OH.
Beispiel 4 : Ein Gemisch aus 400 cm3 Äthylendiamin und 100 g chlorierten Terphenylen, die 68, 4% Chlor enthielten, wurde 2, 5 h am Rückflusskühler erhitzt (117 C). Das Reaktionsprodukt wurde anschliessend in 11 Wasser gegossen. Hiebei wurde ein pulverförmiges Produkt ausgefällt, das heiss agglomeriert, mit Wasser bei 90 C gewaschen, dekantiert und dann getrocknet wurde. Nach de, m Trocknen wurden 105 g eines Produktes vom Fp. 72-78 C erhalten, das 10, 95% Stickstoff und 48, 1% Chlor enthielt.
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