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Reinigungs-und Spülmittel
Es ist bekannt, in Reinigungs- und Spülmitteln polymere Phosphate zu verwenden. Eine wichtige
Funktion der polymeren Phosphate besteht darin, beispielsweise bei sogenannten Industriereinigern Stein- ansätze in den Flaschenspülmaschinen zu verhindern. Dies lässt sich jedoch je nach den Arbeitsbedingun- gen nicht immer in befriedigender Weise erreichen, und auch der Verbrauch an Polymerphosphaten ist in- folge Hydrolyse relativ hoch. Auch die Verwendung anderer komplexbildender Stoffe, wie beispielsweise
Salze der Äthylendiamintetraessigsäure, hat keine technisch befriedigenden Ergebnisse gebracht.
Es wurde nun gefunden, dass man derartige Mängel weitgehend vermeiden kann durch Verwendung von Reinigungs- und Spülmitteln der nachstehend beschriebenen Art, die mindestens drei ganz bestimmte
Komponenten enthalten. Die erfindungsgemässen neuen Reinigungs- und Spülmittel sind gekennzeichnet durch einen Gehalt an nichtionogenen, oberflächenaktiven Stoffen, wasserlöslichen organischen Schutz- kolloiden sowie Acylierungsprodukten der phosphorigen Säure mit mindestens 2 Phosphoratomen im Molekül.
Die Acylierungsprodukte der phosphorigen Säure, die erfindungsgemäss ein Bestandteil der neuen Reinigungs- und Spülmittel sind, können nach verschiedenen Methoden, so beispielsweise durch Umsetzung der phosphorigen Säure mit Säureanhydriden und/oder Säurechloriden, insbesondere der Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure und Capronsäure, hergestellt werden. An Stelle von phosphoriger Säure und Säurechlorid kann auch PCIs und Carbonsäure in geeigneten stöchiometrischen Mengen verwendet werden. Besonders kommen die leicht zugänglichen Umsetzungsprodukte von phosphoriger Säure mit Essigsäureanhydrid bzw. Acetylchlorid oder einem Gemisch dieser Verbindungen in Frage. Die Herstellung dieser Verbindungen ist nicht Gegenstand der Erfindung.
Die betreffenden Verbindungen fallen je nach dem Herstellungsverfahren in reiner oder auch in Form von Gemischen an. Sie sind dadurch charakterisiert, dass sie mindestens 2 Phosphoratome im Molekül enthalten. An Stelle der bei der Umsetzung anfallenden Säuren ist es häufig zweckmässig, die entsprechenden Alkalisalze, wie Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze zu verwenden.
Der Anteil an Acylierungsprodukten der phosphorigen Säure mit mindestens 2 Phosphoratomen im Molekül in den neuen Reinigungs- und Spülmitteln beträgt etwa 0, 5-200/o, vorzugsweise 2 - 100/0, bezogen auf die Gesamtkomposition. Gewünschtenfalls kann man auch grössere Mengen verwenden, jedoch ist dies im allgemeinen mit keinem technischen Vorteil verbunden.
Als organische Schutzkolloide kommen beispielsweise Stoffe, wie Cellulose oder Stärkeprodukte, aber auch hochmolekulare Polycarbonsäuren, wie sie durch Umsetzung von ungesättigten Verbindungen mit Maleinsäureanhydrid erhalten werden, sowie Methacrylate in Betracht. Besonders vorteilhaft für die vorliegenden Zwecke haben sich jedoch Polymere der Acrylsäure in Form ihrer Alkali- und/oder Ammoniumsalze erwiesen. Derartige Produkte sind beispielsweise unter der Handelsmarke LATECOLL AS im Handel.
Die Menge der Schutzkolloide in den erfindungsgemässen Reinigungs- und Spülmitteln beträgt etwa 0, 1 bis 5%, vorzugsweise 0, 4 - 20/0.
Der Anteil an nichtionogenen, oberflächenaktiven Stoffen beträgt im allgemeinen 0, 2 - 10%, vor - zugsweise 1 - 5% Geeignete Verbindungen sind Polyglykoläther, die durch Umsetzung von Verbindungen mit aktiven Wasserstoffatomen, wie beispielsweise Fettalkoholen oder Fettaminen mit Äthylen- oder Propylenoxyd erhalten werden. Dabei kommen auch nichtionogene, oberflächenaktive Stoffe in Betracht,
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die lediglich aus Umsetzungsprodukten des Polyäthylenoxyds und Polypropylenoxyds bestehen und unter dem Handelsnamen PLURONICS bekannt sind.
Die Verwendung gerade dieser Verbindungen hat sich als besonders zweckmässig erwiesen. Die erfindungsgemässen Mittel können gewünschtenfalls in Form von festen Produkten durch Vermischen der einzelnen Komponenten oder jedoch in Form von wässerigen Konzentraten, deren Feststoffgehalt etwa bis zu 40% betragen kann, hergestellt werden. Als weitere Zusatzstoffe kommen dabei insbesondere alkalische Substanzen, wie Natron- oder Kalilauge, Alkalisilikate, Soda und Orthophosphate, in Betracht. Je nach der späteren Verwendung kann es auch zweckmässig sein, den Reinigungs- und Spülmitteln an sich bekannte Antischaummittel, wie Fettsäuren und Fettalkohole, insbesondere mit mindestens 16 bzw. 18 Kohlenstoffatomen, oder Silicone, hinzuzufügen.
Ein derartiger Zusatz ist jedoch im allgemeinen dann, wenn Polyglykoläther, die Polyäthylenoxyd- und Polypropylenoxydgruppen gleichzeitig enthalten, verwendet werden, nicht notwendig.
Bei Anwendung als Industriereinigungsmittel werden insbesondere solche Mittel verwendet, welche die oben erwähnten Zusätze an Alkalien enthalten. Dabei kann dieser Zusatz von vornherein in dem Produkt vorhanden sein oder aber zunächst ein Wirkstoffkonzentrat, welches oberflächenaktive Stoffe, wasserlösliche organische Schutzkolloide sowie Acylierungsprodukte der phosphorigen Säure enthält, hergestellt und dieses späterhin beispielsweise mit Natronlauge verschnitten werden. In den Fällen, wo eine Anwendung in Spülbädern in Betracht kommt, können die Produkte ohne einen Zusatz an weiteren Bestandteilen den Warmwasserspülbädern zugesetzt werden. Hiedurch wird, wie sich gezeigt hat, ein Steinansatz verhütet.
Ohne dass der Erfindungsgegenstand hierauf beschränkt ist, wird er durch die nachstehenden Beispiele nochmals erläutert.
EMI2.1
triumtetrapolyphosphat, 30 Teile Natriumsilikat und 2 Teile nichtionogene Netzmittel enthielt. Dieser Reinigungslösung wurden noch 0,6 Gew. -0/0 Ätznatron zugesetzt. Bei dieser Arbeitsweise war es notwendig, die Düsen der Warmwasserspülzone täglich ein-bis zweimal von Hand zu reinigen, da sie durch Kalkansätze verstopft waren. Die Flaschenkörbe zeigten bereits nach etwa einem Monat leichten Steinansatz. Bei Verwendung eines Reinigungsmittels in Form einer 1, 5 gew. -%igen Lösung der Zusammensetzung, wie am Ende dieses Beispieles angegeben, war eine mechanische Reinigung der Düsen der Warmwasserzone nicht mehr notwendig.
Die Warmwasserdüsen wurden, ohne dass eine Verstopfung durch Kalkablagerungen vorlag, nunmehr lediglich einmal in der Woche bei der Generalreinigung der Maschine gesäubert. Die Flaschenkörbe zeigten auch nach einem Zeitraum von drei Monaten keinerlei Steinansatz.
50 Gew. -0/0 Natronlauge (50 gew. -%ig)
EMI2.2
Form des unter dem Handelsnamen erhältlichen produktes "Pluronic L 61"
1 Gew. -0/0 Äthylphenolpolyglykoläther in Form des unter dem Handelsnamen erhältlichen Produktes "Hostapal W"
4 Gew. -0/0 polyacrylsaures Ammonium (1 ? gew. -%ig) in Form des unter dem Handelsnamen erhält- lichen Produktes "Latecoll AS"
31 Gew. -0/0 Wasser Beispiel 2 : Zur Reinigung von Milchflaschen in einer automatisch arbeitenden Flaschenspülmaschine vom Typ"Seitz-Rega"wurde ein Reinigungsmittel der Zusammensetzung 20 Gew.-% Polymerphosphat, 55 Gew.-% Ätznatron und 25 Gew. -0/0 Natriumsilikat verwendet.
Die Anwendungskonzentration betrug 1 Gew. -0/0. Das zur Reinigung verwendete Betriebswasser hatte eine Härte von 220 Gesamtliärte und 14, 50 temporärer Härte. Bereits nach achttägiger Betriebsdauer trat in der Laugen- und besonders in der Warmwasserzone deutliche Steinbildung auf. Verwendete man in dieser Anlage unter denselben Bedingungen ein Reinigungsmittel (1 gew.-%ige Lösung), welches wie nachstehend angegeben zusammengesetzt war, so konnte nach achtwöchiger Betriebsdauer weder in der Laugen- noch in der Warmwasserzone eine Kalkablagerung festgestellt werden.
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50 Gew. -0/0 techno Natronlauge (50 gew. ig)
3 Gew.-% Acetylierungsprodukt von phosphoriger Säure mit
Acetylchlorid (60 gew.-%ige Lösung)
EMI3.1
-0/044, 5 Gew. -% Wasser
Beispiel 3 : In dem in Beispiel 2 beschriebenen Betrieb wurde über einen Zeitraum von 4 Wochen ein Reinigungsmittel mit. nachstehend angegebener Zusammensetzung in einer Konzentration von 1 Gew.-% zur Anwendung gebracht. Auch in diesem Fall konnte die Flaschenspülmaschine steinfrei gehalten werden.
EMI3.2
mit 7 Mol Äthylenoxyd) 0, 8 Gew. polyacrylsaures Natrium
6 Gew.-% Acetylierungsprodukt der phosphorigen Säure mit Acetylchlorid
23, 2 Gew.
Na, c03
Beispiel 4 : Zur Reinigung von Bierflaschen wurde in einer Flaschenspülmaschine vom Typ Enzin- ger Steril als Reinigungsmittel eine'Mischung von 0,5 Gew.-% NaOH und 0, 5 Gew.-% eines Wirkstoffgemisches, welches 30 Teile Polymerphosphat, 30 Teile Natriumsilikat und 2 Teile nichtionogene Netzmittel enthielt, verwendet. Das Betriebswasser hatte eine Gesamthärte von 25,2 und eine temporäre Härte von 12,3 . Laugen- und Warmwasserzone waren innerhalb von 2 Monaten sichtlich versteint.
Nachdem diese Flaschenspülmaschine entsteint worden war, wurde das oben beschriebene Wirkstoffgemisch gegen ein Produkt (0,5 Gew.-%), das wie nachstehend beschrieben zusammengesetzt war, ausgetauscht. Laugen- und Warmwasserzone waren auch nach einer Betriebsdauer von 3 Monaten völlig steinfrei.
13,3 Gew.-% Acetylierungsprodukt von phosphoriger Säure mit
Acetylchlorid (60 gew.-%ige. Lösung)
16,0 Gew.-% Ammoniumpolyacrylat (10 gew.- & ige Lösung)
8,0 Gew.-% nichtionogenes Netzmittel
62,7 Gew.-% Wasser Beispiel 5 : In Süssmostbetrieben ist infolge der sterilen Heissabfüllung eine erhöhte Temperatur der Warmwasserzone und damit eine erhöhte Versteinungsgefahr dieser Heisswasserzonge gegeben. In einem solchen Falle versteinte die Heisswasserzone trotz Verwendung eines polymerphosphathaltigen Reinigungsmittels so stark, dass täglich eine mechanische Reinigung der Düsen erforderlich war. Eine zasätzliche Dosierung einer 10 gew.-%igen Lösung eines Produktes, das 70 Gew. -% Polymerphosphat enthielt" in die Heisswasserzone brachte keinen merklichen Erfolg.
Wurde an Stelle des letztgenannten Zusatzprodnktes eine 10 gew.- oige Lösung eines Mittels der Zusammensetzung wie am Ende von Beispiel 4 verwendet, so war es nicht erforderlich, die Düsen der Heisswasserzone von Kalkansätzen zu befreien.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Reinigungs- und Spülmittiíl, gekennzeichnet durch einen Gehalt an nichtionogenen, oberflächenaktiven Stoffen, wasserlöslichen''organischen Schutzkolloiden sowie Acylierungsprodukten der phosphorigen Säure mit mindestens zwei Phosphoratomen im Molekül.