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Verfahren zur Herstellung des neuen 0, 0-Dimethyl-0- (4-cyanphenyl)-thionophosphor- säureesters
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung des neuen 0, 0-Dimethyl-0- (4-cyanphenyl)-thionophosphorsäureesters der Formel
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das dadurch gekennzeichnet ist, dass 0, 0-Dimethylchlorthionophosphorsäureester der Formel
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mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
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in welcher M Wasserstoff oder ein Alkalimetall bedeutet, umgesetzt wird.
Die erfindungsgemäss zugängliche neue Verbindung eignet sich hervorragend zur Bekämpfung von Schadinsekten, insbesondere von Reisbohrern und der Stubenfliege. Gegenüber ähnlich gebauten Verbindungen, z. B. der Formeln
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keit gegen Warmblütler und hohe insektizide Wirksamkeit aus.
Der in dem erfindungsgemässen Verfahren als Ausgangsmaterial verwendete 0, 0-Dimethylchlorthiono- phossäureester ist eine bekannte flüssige Verbindung mit einem Siedepunkt von 66 C bei 16 mm Hg.
Das als das andere Ausgangsmaterial verwendete 4-Cyanphenol wird ebenfalls nach einem beliebigen bekannten Verfahren hergestellt, beispielsweise nach dem Verfahren, das in J. Chem, Soc. 1942, S. 113 beschrieben ist ; es hat einen Schmelzpunkt von 110 C. Die letztgenannte Verbindung kann ohne weiteres in ihre Salze umgewandelt werden, indem das Phenol mit z. B. einem Ätzalkali, Alkalicarbonat, Alkalimetall
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oder Alkalimetallalkoholat in Wasser oder einem organischen Lösungsmittel umgesetzt wird. Als Alkalimetall verwendet man vorzugsweise Natrium oder Kalium.
In dem erfindungsgemässen Verfahren kann die Reaktion dieser Ausgangsmaterialien dadurch herbeigeführt werden, dass die beiden Reaktionspartner in einem Mol.-Verhältnis von 1 : 1 oder mit einem Überschuss des 0, 0- Dimethylchlorthionophosphorsäureesters gemischt werden. Im allgemeinen wird die Reaktion mit fast äquimolaren Mengen der beiden Verbindungen in einem indifferenten organischen Lösungsmittel durchgeführt. Wenn 0, 0-Dimethylchlorthionophosphorsäureester in einem indifferenten organischen Lösungsmittel mit Alkalimetall-4-cyanphenolat gemischt und dann erhitzt wird, findet eine Alkalimetallchlorid abspaltende Reaktion statt, wobei der gewünschte Thionophosphorsäureester erhalten wird.
Wenn an Stelle des genannten Alkalimetall-4-cyanphenolats das freie 4-Cyanphenol verwendet wird, erfolgt die Reaktion unter Abspaltung von Chlorwasserstoff. In diesem Fall kann die Reaktion vorzugsweise in Anwesenheit eines Säurebindemittels durchgeführt werden. Ein derartiges Mittel kann beispielsweise aus einer organischen Base, wie Pyridin oder Diäthylamin, aus einem Alkalimetallcarbonat oder-hydrogencarbonat bestehen. Das Verfahren kann in jedem bekannten indifferenten organischen Lösungsmittel durchgeführt werden, das die Reaktion nicht beeinflusst. Derartige Lösungsmittel sind beispielsweise Kohlenwasserstoffe, halogenierte Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Ketone und Äther.
Die Reaktion kann zwar durchgeführt werden, indem das Reaktionsgemisch lange Zeit hindurch bei Zimmertemperatur stehen gelassen wird, doch ist es im allgemeinen vorzuziehen, das Gemisch zu erhitzen, beispielsweise auf eine bestimmte Temperatur unter dem Siedepunkt des Lösungsmittels. Ferner wird die Reaktion mit guter Ausbeute vorzugsweise in Anwesenheit eines Katalysators, wie Kupferpulver oder Cuprosalzen, durchgeführt.
Nach vollständiger Durchführung der Reaktion wird das ausgefällte Alkalimetallchlorid oder das salzsaure Salz der organischen Base abfiltriert oder es werden zum Auflösen der als Nebenprodukt erhaltenen Salze ausreichende Wassermengen zugesetzt, worauf die Wasserschicht abgetrennt wird. Darauf wird die organische Schicht im Vakuum abgedampft, wobei der gewünschte Thionophosphorsäureester als Rückstand erhalten wird. Nach diesem Verfahren erhält man eine Verbindung mit einer für die meisten praktischen Zwecke genügenden Reinheit. Erforderlichenfalls kann jedoch die erhaltene Verbindung durch Vakuumdestillation, Chromatographie und/oder durch Umkristallisation bei niedriger Temperatur weiter gereinigt werden.
Der auf diese Weise erhaltene 0, 0-Dimethyl-0- (4-cyanphenyl) -thionophosphorsäureester ist ein blassgelbes, öliges Produkt, das einen Brechungsindex nD 21, 2 von 1, 5457 und einen Siedepunkt von 119-1200 C bei 0, 09 mm Hg (unter Zersetzung) hat. Diese Verbindung ist sehr gut löslich in Alkoholen, Äthern, Ketonen und aromatischen Kohlenwasserstoffen, kaum löslich in aliphatischen Kohlenwasserstoffen und unlöslich in Wassser.
Zur praktischen Anwendung des 0, 0-Dimethyl-0- (4-cyanpheny1) -thionophosphorsäureesters kann dieser mit verschiedenen inerten Trägern und/oder anderen Insektiziden zu einem Insektenbekämpfungsmittel vereinigt werden, das eine toxische Menge der genannten Verbindung enthält. Die Insektenbekämpfungsmittel können in Form einer Emulsion, Suspension, eines Pulvers oder eines Olpräparats hergestellt werden.
Die Erfindung wird in den nachstehenden Ausführungsbeispielen erläutert, auf welche sie jedoch nicht eingeschränkt ist. Soferne nicht anders festgestellt, sind alle Teile als Gewichtsteile angegeben.
Beispiel 1 : Einem Gemisch von 23, 8 g 4-Cyanphenol und 27, 6 g wasserfreiem Kaliumcarbonat
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der ausgefällten anorganischen Verbindung wurde Wasser zugesetzt. Die organische Schicht wurde abgetrennt, mit Wasser gewaschen und über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Nach Abdestillieren des Methylisobutylketons im Vakuum wurden 45, 2 g eines rötlich-braunen Ölprodukts erhalten. Zur weiteren Reinigung wurde das Rohprodukt in einer Säule mit Aktivkohle und aktivem Aluminiumoxyd chromatographiert, wobei ein blassgelbes öliges Produkt mit einem Brechungsindex nD, 2' von 1, 5456 erhalten wurde.
Berechnet (für CgHlON03PS) : 12, 8% P, 13, 2% S, 5, 76% N.
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umcarbonat in kleinen Anteilen zugesetzt. Das während der Reaktion gebildete Wasser wird im azeotropen Gemisch mit dem Toluol zusammen mit dem gebildeten Kohlendioxyd abdestilliert. Nach vollständiger Durchführung der Reaktion wird das Reaktionsprodukt wie in Beispiel 1 behandelt, wobei man fast dieselbe Menge des Produkts erhält.
Beispiel 3 : Die Arbeitsweise des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei das 4-Cyanphenol und das wasserfreie Kaliumcarbonat durch eine entsprechende Menge Natrium-4-cyanphenolat ersetzt wurden und das Methylisobutylketon als Lösungsmittel durch Chlorbenzol ersetzt wurde. Das Ergebnis war dasselbe wie in den vorhergehenden Beispielen.