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Verfahren und Mittel zum Entfernen des endgültigen Trägers eines Abziehfilms, der zur Herstellung von geätzten Druckformen dient
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Entfernen des endgultigen Trägers eines Abziehfilmes, der zur Herstellung von geätzten Druckformen dient und der im wesentlichen aus einer licht-
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Es ist allgemein bekannt, geätzte metallene Druckformen herzustellen, indem man auf eine Metallplatte oder Metallrolle ein photographisches Gelatinebild anordnet, das auf einem Abziehfilm erzeugt
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flüssigkeit behandelt.
Dieser Abziehfilm besteht prinzipiell aus einer lichtempfindlichen und l1ngeerhten Gelatinehalogensilberemulsionsschicht, vergossen auf einen dünnen, sogenannten endgultigen Trager aus Celluloseesterfilm, der seinerseits abziehbar auf einen dickeren durchscheinenden, sogenannten zeitweiligen Träger
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verwendeten Rohstoffe, wie beispielsweise Celluloseester, Polyester, Polycarbonate, Polysulfonate und Polyamide, Anwendung finden.
Bei diesem Verfahren wird beispielsweise wie folgt vorgegangen :
1. Die lichtempfindliche Schicht des Abziehfilmes wird hinter einem Raster und einem Diapositiv belichtet ;
2. die lichtempfindliche Schicht wird gerbend entwickelt, eventuell fixiert, gewaschen und getrocknet ;
3. der behandelte Abziehfilm wird durch Quetschen mit einer Walze auf eine angefeuchtete Metalloberfläche übertragen ;
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6. die ungegerbte Gelatine wird mit warmem Wasser weggewaschen und das gebildete Gelatinerelief getrocknet, und
7. die Metalloberfläche wird geätzt.
Während das Entfernen des zeitweiligen Trägers ohne Mühe durch Abziehen erfolgen kinn, stellt das Entfernen des endgültigen Trägers dagegen eine sehr delikate Behandlung dar, die leicht zu Misserfolgen
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mit einem andern Lösungsmittel auf, wie in der USA-Patentschrift Nr. 2,650,878 heschrieben. Es ist jedoch sehr schwierig nachzuprüfen, ob die dünne Nitrocelluloseschicht xollblaildig entfernt ist und die eventuell entstandenen Unvollkommenheiten werden leider nur beim Drucken entdeckt, wenn es für die Korrektur zu spät ist ;
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und behandelt dann mit warmem Wasser, so dass er durch das Abschmelzen von der darunterliegenden ungegerbten Emulsion abziehbar wird.
Eine hinreichende Durchdringung von Wasser zum Abschmelzen nimmt jedoch ziemlich viel Zeit in Anspruch und erfordert dabei eine ziemlich hohe Temperatur des Wassers.
Es fällt besonders schwer, den endgültigenTräger zu entfernen, wenn bei der vorangehenden Behand- lung die Gerbung der Bildschicht bis zu diesem Träger durchgedrungen ist. Um dies zu verhindern, ist es bekannt, zwischen der lichtempfindlichen Schicht und dem endgültigen Träger eine niedrigschmelzende dünne Gelatinschicht anzuordnen.
Es wurde nun gefunden, dass der endgültige Träger schneller und ohne Wärmezufuhr als eine zusammenhängende Membran durch Abziehen entfernt werden kann, wenn man vor dem Abziehen des endgültigen Trägers diesen Träger mit einer Mischung, bestehend aus einem Lösungsmittel für diesen Träger und einer weniger flüchtigen Flüssigkeit, in der sich der Träger nicht auflöst, anfeuchtet und diese aloi- schung zum Teil verdampft.
In der Zeichnung ist ein Querschnitt eines Abziehfilmes dargestellt, der zur Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens geeignet ist. Mit 1 ist der zeitweilige oder dicke Träger, mit U eine liaftschicht, mit III die Lichthofschutzschicht, mit IV die Abziehschicht, mit V der endgültige oder dünne Träger, mit VI eine Haftschicht und mit VII die Halogensilberemulsionsschicht bezeichnet.
Obwohl der genaue Mechanismus dieses überraschenden Effektes nicht völlig bekannt ist, wird angenommen, dass die Wirkung der Mischung, bestehend aus einem Lösungsmittel und einer weniger flüch-
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leicht darauf hinweist, dass das Aceton nichr mehr durchSolvatisierung, sondern durch Absorption \on der Nitrocellulose zurückgehalten wird. Dieser Übergang ist sehr scharf, erfolgt praktisch augenblicklich und wird noch durch die Abkühlung infolge der Verdampfung des Acetors beschleunigt. Der öfters auftre-
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ist durch das Fällen derselben durch da. < erklären. Durch da ? starke Quellen und Ausflocken wird der Kontakt des auf.
Nitrocellulose bestehenden endgültigen Trägers mit der darunterliegenden Gelatineschicht unterbrochen, so dass der Träger da \on leicht abgezogen werden kann.
Das neue Verfahren gewinnt noch an Betriebssicherheit, wenn der verwendete) ! Mischung, bestehend aus einem Lösungsmittel und einer weniger flüchtigen Flüssigkeit, in der sich der Träger nicht auflöst, auch eine geeignete Menge eines Quellmittels für den endgültigen Träger, wie z.B. Äthauol, zugesetzt wird.
Auf diese Weise wird der Zeitraum, in dem der endgültige Träger abgezogen werden kann, bedentend grösser, so dass die Gefahr, dass der endgültige Träger beim Trocknen wieder auf der Gelatine festklebt, völlig ausgeschaltet ist.
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praktisch durchführbarGiesszusammensetzung einen Weichmacher in einer Menge von 5 bis 40%. vorzugsweise von we@igstens 10%, zusetzen, oder, falls der zeitweilige Träger ans einem Celluloseester besteht, einen Träger wählen, der eine bedeutende Menge Weichmacher enthält, der dann in den endgültigen Träger überdiffundieren kann.
Geeignete Weichmacher sind beispielsweise : Triphenylphosphat, Trikresylphosphar, Palatinol A, Palatinol M, Palatinol 0 (Warenzeichen für Diäthylphthalat, Dimethylphthalat bzw. Di-(ss-methoxy- äthyl) -phthalat, durch die Badische Anilin- & Soda-Fabrik A. G., Ludwigshafen/Rh. in den Handel ge- bracht), Santicizer 140 (Warenzeichen für Tolyldiphenylphosphat, durch Monsanto Chemical Co., St. Louis, Mo., U. S. A. in den Handel gebracht), Sipalin (Warenzeichen für Dicyc1ohexyladipat, durch die Deutsche Hydrierwerke A. G. Düsseldorf-Holthausen in den Handel gebracht) und Triacetin (Handelsname für Glycerintriacetat, durch die Farbenfabriken Bayer A. G., Lcverkusen, in den Handel gebracht).
Die Dicke der zwischen der Emulsionssc. hicht und dem endgültigen Träger angeordneten Haftschicht ist kritisch und muss äusserst klein sein. Für den Fall, dass kein Weichmacher im endgültigen Träger verarbeitet wurde, darf beispielsweise für einen zeitweiligen Träger ans Cellnloseester und einen endgültigen
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kleinen Weichmacher enthaltenden Träger die Dicke der Haftschicht nicht grösser als zig sein. Wenn aber der endgültige Träger eine relativ grosse Menge Weichmacher enthält, ist die Dicke der obenerwähnten Haftschicht nicht so entscheidend ; sie soll aber vorzugsweise unter 0, 4 J1. liegen.
Erfindungsgemäss wird zum Entfernen des endgültigen Tragers (Behandlung 5) kein warmes Wasser benutzt. Weil es auch in der Behandlung 6 möglich ist, die Warmwasserbehandlung dadurch auszuschalten, dass das Wegwaschen der ungegerbten Gelatineteile (Behandlung 6) mittels pepti, ; ierender Lösungen, wie wässeriger Lösungen von Ammoniumbromid, Natriumsalicylat, Kaliumrhodanidoder mittels Harnstoff oder proteolytischer Enzyme erfolgt, wird durch Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens die Möglich- keit geschaffen, die langwierige Abkühlung des als Druckform dienenden Kupferzylinders vor dem Atzen (Behandlung 7) auszuschalten, so dass auf diese Weise das ganze Verfahren zur Herstellung der Druckform bedeutend verkürzt wird.
Folgende Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung : Beispiel l : Material : Die Herstellung eines Abziehfilmes erfolgt in der Weise, dass auf die Vorderseite eines 0, 15 mm dicken Cellulosetriacetatträgers (I), dessen Rückseite mit den gewöhnlichen photographischen Haft- (II) und Lichthofschutz- (III) schichten überzogen ist, der Reihe nach folgende Schichten aufgetragen werden :
1. Eine Abziehschicht (IV) aus einer Lösung der folgenden Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> Nitrocellulose <SEP> 8 <SEP> g <SEP>
<tb> Äthylcellulose <SEP> 4 <SEP> g <SEP>
<tb> Methanol <SEP> 700 <SEP> cm3
<tb> Aceton <SEP> 250 <SEP> cm3
<tb> n-Butanol <SEP> : <SEP> 10 <SEP> cm3 <SEP>
<tb>
2.
Ein endgültiger Träger (V) aus einer Losung der folgenden Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> Nitrocellulose <SEP> 40 <SEP> g
<tb> Trikresylphosphat <SEP> 10 <SEP> g <SEP>
<tb> Diäthyläther <SEP> 200 <SEP> cm <SEP> 3 <SEP>
<tb> Äthanol <SEP> 700 <SEP> cm3
<tb> n-Butanol <SEP> 100 <SEP> cm3
<tb>
3. Eine Haftschicht (VI) aus einer Lösung der folgenden Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> Gelatine <SEP> 2g
<tb> Wasser <SEP> 17 <SEP> cm3 <SEP>
<tb> Essigsäure <SEP> 1 <SEP> cm <SEP> 3 <SEP>
<tb> Methanol <SEP> bis <SEP> 1000 <SEP> ems <SEP>
<tb>
4. Eine orthochromatisch sensibilisierte Chlorbromsilberemulsion (VII) mit normaler Gradation, welche keine Härtungsmittel enthält.
Behandlung 1 : Dieses lichtempfindliche Material wird zuerst zu einem Halbtondiapositiv und dann hinter einem Tiefdruckraster belichtet.
Behandlung 2 : Das belichtete Material wird dann 3 Minuten in einer Lösung der folgenden Zusammensetzung entwickelt :
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<tb>
<tb> Natriumsulfat <SEP> (wasserfrei) <SEP> 5 <SEP> g <SEP>
<tb> Natriumsulfit <SEP> (wasserfrei) <SEP> 20 <SEP> g
<tb> Brenzkatechin <SEP> 6 <SEP> g <SEP>
<tb> Pyrogallol <SEP> 8g
<tb> 1%ige <SEP> 6-Nitrobenzimidazollösung <SEP> in <SEP> Methanol <SEP> 8 <SEP> g <SEP>
<tb> Wasser <SEP> auf <SEP> 1000 <SEP> cm3
<tb>
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Dann wird das entwickelte Material 3 Minuten in einc Lösung des folgenden Zusammensetzung getaucht :
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<tb>
<tb> Natriumkarbonat <SEP> (wasserfrei) <SEP> 170 <SEP> g
<tb> Wasser <SEP> auf <SEP> 1000 <SEP> cm3
<tb>
Das entwickelte Material wird dann 5 Minuten in einer Lösung der folgenden Zusammensetztuig fixiert :
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<tb>
<tb> Wasser <SEP> 800 <SEP> cm3
<tb> Natriumthiosulfat <SEP> 200 <SEP> g
<tb> Kaliummetabisulfit <SEP> 25 <SEP> g
<tb> Wasser <SEP> auf <SEP> 1000 <SEP> cm3
<tb>
Behandlung 3 : Nach Waschen und Trocknen wird das Filmblatt durch Quetschen mittels einer Walze auf eine angefeuchtete Kupferplatte übertragen.
Behandlung 4 : Nach 1 Minute wird der zeitweilige Träger durch Abziehen entfernt.
Behandlung 5 : Die Platte wird mit einer Mischung der folgenden Zusammensetzung übergossen :
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<tb>
<tb> Aceton <SEP> 400 <SEP> cm3
<tb> Äthanol <SEP> 500 <SEP> cm3
<tb> Wasser <SEP> 100 <SEP> cm3
<tb>
und nach 15 Sekunden Einwirken dieser Lösung und 15 Sekunden Trocknen an der Luft wird die dünne Nitrocellulosemembran abgezogen.
Behandlung 6 : Die Gelatinebildschicht wird mit warmem Wasser ausgewaschen und getrocknet und die nicht zu ätzenden Bildteile werden abgedeckt.
Behandlung 7 : Dann wird die Platte mit wässerigen beim Tiefdruck üblichen Ferricl1loridlöHmgen geätzt.
Beispiel 2 : Die Herstellung eines Abziehfilmes erfolgt in der Weise, dass auf die Vorderseite eines 0, 10 mm dicken Polyäthylenterephthalatträgers (I), dessen Rückseite mit den gewöhnlichen photographischen Haft- (II) und Lichthofschutz- (III)schichten überzogen ist, der Reihe nach folgende Schichten aufgetragen werden :
1. Eine Abziehschicht (IV) aus einer Lösung der folgenden Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> . <SEP> 1ischpolymer <SEP> von <SEP> Vinyliden <SEP> und <SEP> Acrylnitril <SEP> 20 <SEP> g
<tb> Methylenchlorid <SEP> ! <SEP> 50 <SEP> cm3 <SEP>
<tb> Äthylacetat <SEP> 200 <SEP> cm3 <SEP>
<tb> Aceton <SEP> 530 <SEP> cm3
<tb>
2.
Ein endgültiger Träger (V) aus einer Lösung der folgenden Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> Cellulosetriacetat <SEP> 40 <SEP> g
<tb> Triphenylphosphat <SEP> 16g
<tb> Methylenchlorid <SEP> so0 <SEP> cm3 <SEP>
<tb> Äthanol <SEP> 250 <SEP> cm <SEP>
<tb> Dichloräthan <SEP> 250 <SEP> cm3
<tb>
3. Eine Haftschicht (VI) aus einer Lösung der folgenden Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> Gelatine <SEP> 10 <SEP> g
<tb> Salicylsäure <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP> g <SEP>
<tb> Cellulosetriacetat <SEP> 5g <SEP>
<tb> Wasser <SEP> 32 <SEP> cm3
<tb>
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<tb>
<tb> Äthanol <SEP> M <SEP> cm
<tb> Aceton <SEP> 710 <SEP> cm3
<tb> Methanol <SEP> 140 <SEP> cm3
<tb> Methylenchlorid <SEP> 50 <SEP> cm3
<tb>
4. Eine Chlorbromsilberemulsion wie in Beispiel 1.
Dieser Abziehfilm wird dann weiter wie beschrieben in Beispiel 1 belichtet, entwickelt und fixiert.
Nach Waschen und Trocknen wird das Filmblatt durch Quetschen mittels einer Walze auf einen angefeuchteten hupfernen Druckzylinder übertragen. Nach 1 Minute wird der zeitweilige Träger durch Abziehen entfernt. Der Zylinder wird dann mit einer Mischung bestehend aus 85 cm3 Aceton, 10 cm3 Me- thanol und 5 cm3 Wasser gewaschen. Nach 15 Sekunden langem einwirken wird der Zylinder kurz an der Luft getrocknet, worauf die dunne Cellulosetriacetatfolie als eine zusammenhängende Membran abgezo-
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MinutenNatriumsalicylatlösung ausgewaschen. Nach dieser Waschperiode wird das zurückgebliebene Gelatinerelief mit einer kalten Mischung von 800 cm3 Äthanol und 200 cm3 Wasser übergossen und dann rasch in einem kalten Luftstrom getrocknet. Unmittelbar darauf kann mit dem Ätzen begonnen werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Entfernen des endgültigen Tragers eines Abziehfilmes, der zur Herstellung von ge-
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tinehalogensilberemulsionsschicht, einem endgültigen Träger und einem zeitweiligen Träger besteht, wobei die bildmässig belichtete und gerhend entwickelte Gelatinehalogensilbere mulsionsschicht auf eine Metalloberfläche übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass mall den endgültigen Trager mit einer Mischung, bestehend aus einem Lösungsmittel für diesen Träger und einer weniger flüchtigen Flüssigkeit, in der sich der Träger nicht auflöst, anfeuchtet, diese Mischung zum Teil verdampft und den endgültigen Träger sodann abzieht.