DE267992C - - Google Patents

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DE267992C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K3/00Use of inorganic substances as compounding ingredients
    • C08K3/01Use of inorganic substances as compounding ingredients characterized by their specific function
    • C08K3/013Fillers, pigments or reinforcing additives

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Investigating Or Analysing Biological Materials (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 396. GRUPPE
CARL SPÄTH in BERLIN-STEGLITZ.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Juli 1911 ab.
Vorliegendes Verfahren bezweckt, Celluloid, insbesondere Celluloidfolien oder Films für wässerige Farbstofflösungen, wässerige Lösungen überhaupt und auch für Lösungen von .Fettfarben aufnahmefähig zu machen. Vorzugsweise bei der Herstellung von farbigen Rastern für photographische Zwecke werden vollständig licht- und waschechte Färbungen verlangt, und es ist bekannt, daß solche Färbungen mit alkoholischen Färbst off lösungen nicht zu erreichen sind, da diese Färbungen fast ohne Ausnahme nicht lichtecht sind.
Die Erfindung besteht darin, daß das Celluloid vor der Behandlung mit den Farbstofflösungen in ein Vorbad gebracht wird, welches für eine genügend lange Zeit seine Struktur derart ändert, daß es für Wasser und wässerige Lösungen aufnahmefähig wird. Diese Wirkung wird in den meisten Fällen durch ein Vorbad erhalten, das aus einer Mischung aus Alkohol und Aceton besteht.
Die Zusammensetzung des aufschließenden Vorbades, sowohl nach der Wahl der Be standteile wie nach deren Menge, muß sich aber nach der Zusammensetzung und Beschaffenheit des bearbeiteten Celluloids richten. So findet sich, daß man die Mengenverhältnisse des an erster Stelle genannten Alkohol-Acetonbades zwischen 80 Alkohol zu 20 Aceton und 94 Alkohol zu 6 Aceton variieren kann.
Ferner kann man für manche Celluloide den Alkohol durch Amylalkohol oder Amylacetat und bei genügender Steigerung des Acetonzusatzes auch durch Wasser ersetzen und das Aceton durch Essigsäure oder Tetrachloreton.
Die Behandlung in diesem Vorbade hat die Wirkung, daß das Celluloid ungefähr 10 Minuten lang fähig wird, Wasser und wässerige Lösungen oder auch Fettfarblösungen in Benzol oder anderen gebräuchlichen Lösungsmitteln aufzunehmen. Nach ungefähr 10 Minuten verschwindet die Empfänglichkeit für wässerige Lösungen wieder, und wenn das behandelte Celluloid vollständig getrocknet ist, so hat es seinen ursprünglichen Zustand wieder erhalten, hält aber die ihm vermittels der Farbstofflösungen oder anderer Lösungen einverleibten Körper eingeschlossen und verhält sich nunmehr genau ebenso indifferent gegen die Einwirkung von Wasser und wässerigen Lösungen wie vor der Behandlung.
In vielen Fällen, und zwar insbesondere, wenn wässerige Lösungen dem Celluloid einverleibt werden sollen, hat es sich als vorteilhaft ergeben, auf die beschriebene Behändlung im Vorbade noch eine kurze Nachbehand7 lung in reinem Wasser folgen zu lassen.
Die folgenden Beispiele sollen die praktische Ausführung des Verfahrens in einer Reihe von typischen Fällen veranschaulichen,
ι. Einfache Färbung mit wässerigen Farbstofflösungen.
Eine Celluloidfolie wird 30 Sekunden bis 2 Minuten in ein Vorbad, bestehend aus 80 Teilen Alkohol und 20 Teilen Aceton, gebracht.
Nach Entfernung aus dem Bade wird die Folie 30 Sekunden in reinem Wasser gebadet und alsdann ungefähr 1 Minute in eine 4prozentige wässerige Congoreinblaulösung eingetaucht.
Nachdem die anhängende Farbstofflösung mit Wasser abgespült ist, erscheint die Folie, -15 je nach der Dauer der Einwirkung, in mehr oder weniger dicker Schicht intensiv blau durchgefärbt. Nachdem sie in gebräuchlicher Weise getrocknet worden ist, ist der Farbstoff fest eingeschlossen, und das Celluloid hat seine ursprüngliche Beschaffenheit wieder angenommen, so daß es gegenüber weiteren Benandlungen in Wasser und wässerigen Lösungen völlig unverändert bleibt.
2. Licht- und waschechte Färbung mit an und für sich unbeständigen, in Wasser löslichen Farbstoffen.
Ein Celluloidfilm wird wie beim ersten Beispiel zunächst im Vorbad und dann ungefähr 1I2 Minute in reinem Wasser behandelt und dann 1 Minute lang in eine 4prozentige wässerige Lösung von Chinolingelb getaucht, darauf 5 Minuten lang in eine ioprozentige Lösung von essigsaurem Kupfer.
Nachdem der Film mit Wasser abgespült und getrocknet ist, erscheint er licht- und waschecht gelb durchgefärbt bis zu einer Tiefe, die im wesentlichen von der Dauer der Einwirkung des Farbbades abhängt.
3. Einverleiben von lichtempfindlichen Salzen (Bromsilber, Chlorsilber, Jodsilber).
Nach der Behandlung im Vorbade und im Wasserbade gemäß dem ersten und zweiten Beispiel wird der Film in eine ioprozentige Silbernitratlösung gelegt und dann sorgfältig mit Wasser abgespült. Alsdann wird er unter Abschluß des chemisch wirksamen Lichtes in eine gewünschtenfalls erwärmte ioprozentige Bromkaliumlösung gebracht und endlich mit Wasser abgespült und getrocknet.
Es findet sich, daß das gebildete Bromsilber in sehr feiner Emulsion im Celluloid eingeschlossen ist. Man kann den so erhaltenen Film ebenso wie einen in bekannter Weise als Träger einer Gelatineschicht dienenden Film zur Herstellung photographischer Negative benutzen.
Zu diesem Zweck bringt man den Film nach der Belichtung zunächst wieder in ein aufschließendes Vorbad wie oben und kann dann wie bei der Behandlung von Gelatineschichten mit wässerigen Entwickler- und Fixierlösungen auf die Emulsion einwirken. Um die Zeit zu verlängern, die zur Entwicklung und Fixierung zur Verfügung steht, empfiehlt es sich, dem Entwickler- und Fixierbade etwas Alkohol zuzusetzen.
4. Färbungen mit Fettfarben.
Die Celluloidfolie wird wie oben im Vorbade behandelt. Die Nachbehandlung im Wasserbade muß unterbleiben. Aus dem Vorbade bringt man die Folie unmittelbar in eine gprozentige Lösung von Sudan Nr. II in Benzol, spült mit Wasser und trocknet.
- Die Oberflächenschicht des Films ist wie oben bis zu einer Tiefe durchgefärbt, die im wesentlichen von der Dauer der Einwirkung abhängt.
Wenn mehrere Färbungen oder überhaupt mehrere verschiedene Behandlungen nacheinander vorgenommen werden sollen, die so viel Zeit erfordern, daß sie sich nicht in den Zeitraum zusammendrängen lassen, während dessen der Film für Wasser aufnahmefähig bleibt, oder wenn folgende Behandlungen ihrem Wesen nach so beschaffen sind, daß sie nicht unmittelbar aneinandergereiht werden können, so kann man die Behandlung im Vorbade beliebig oft wiederholen. Man kann also beispielsweise den nach dem dritten Beispiele mit Bromsilber imprägnierten Film, nachdem er getrocknet ist, von neuem in ein Vorbad aus Alkohol und Aceton bringen und mit reinem Wasser nachbehandeln, um in der alsdann wieder folgenden Wasserempfänglichkeitsperiode beispielsweise noch einen Farbstoff einzuverleiben, um die Bromsilberemulsion zu sensibilisieren.
Ähnlich kann man vorgehen, wenn es sich darum handelt, nacheinander verschiedene Färbungen auszuführen, um Farbraster nach bekannten Verfahren herzustellen.
Man hat bereits vorgeschlagen, Celluloid durch Behandlung mit Aceton für wässerige Lösungen aufnahmefähig zu machen. Dieses Verfahren liefert jedoch kein zufriedenstellendes Ergebnis. Arbeitet man lediglich mit Aceton, so wird das Celluloid sofort nach dem Eintauchen in dasselbe derart erweicht und in Lösung gebracht, daß eine nachfolgende Ausfärbung unmöglich ist. Verwendet man jedoch eine Mischung von Äthyl- oder Methylalkohol mit Aceton, so wird das Celluloid ungefähr 10 Minuten lang fähig, Wasser und wässerige Lösungen aufzunehmen. Nach dieser Zeit verschwindet die Empfänglichkeit für wässerige Lösungen wieder, und wenn das
behandelte Celluloid vollständig getrocknet ist, so hat es seinen ursprünglichen Zustand wieder erhalten, hält aber die ihm vermittels der Farbstofflösungen oder anderer Lösungen einverleibten' Körper eingeschlossen und verhält sich nunmehr genau ebenso indifferent gegen die Einwirkung von Wasser und wässerigen Lösungen wie vor der Behandlung.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren, Celluloid für Stoffe, welche in Wasser gelöst oder suspendiert sind, insbesondere für Lösungen von Farbstoffen und Gerbmitteln, aufnahmefähig zu machen, I dadurch gekennzeichnet, daß das Celluloid mit einer Mischung von Äthyl- oder Methylalkohol und Aceton behandelt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1 zur licht und waschechten Färbung von Celluloidfilms mit wasserlöslichen Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Films nacheinander in eine Mischung von Alkohol und Aceton, dann in Wasser, dann in eine wässerige Farbstofflösung und endlich in eine wässerige Metallsalzlösung, beispielsweise Kupferacetat, einbringt, worauf der Film mit Wasser gewaschen und getrocknet wird.
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