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Nach Ablauf einer bestimmten Zeit in Wirkung tretende elektromagnetische
Schaltvorrichtung.
Vielfach erfordert der elektrische Betrieb die Anwendung von elektromagnetisch betätigten Schaltern, bei denen zwischen dem Eintreten hinreichender Zugkraft des elektromagnetischen Systems und der Schalterbewegung selbst eine beliebig zu bemessende Pause liegt. Als derartige Zeitschalter werden besonders Maximal-und Minimalausschalter ausgeführt, zu dem Zwecke, schnell vorübergehende und deshalb auch unschädliche Abweichungen der Stromstärke von den festgesetzten Grenzen ohne Einfluss auf den Schalter zu lassen und unnötige Unterbrechung der Leitungen zu vermeiden.
Bei den bisherigen Ausführungen der Zeitschalter wird die Verzögerung der Schaltwirkung öfters durch ein von Hand aufzuziehendes Laufwerk erreicht, das durch das elektromagnetische System ausgelöst, erst nach einer gewissen Zeit, falls es nicht bis dahin wieder arretiert wird, meist unter Vermittlung eines Hilfsstromkreises den Schalter betätigt. Dieser Einrichtung haftet wegen des Aufziehens eine gewisse Bctriebsunsicherheit an. Bei einer anderen Ausführungsform wird die den Schalter betätigende Bewegung des elektromagnetischen Systems durch ein Bremswerk verzögert, das meist in einem Windfange mit Räderübersetzung besteht.
Diese Form hat den Nachteil, dass die Verzögerung der Schadwirkung von der Stromstärke abhängig ist, mithin auch ein kürzerer Stromstoss von genügender Stärke das unnötige Ausschalten veranlassen kann.
Nachfolgend ist nun eine neue Form eines Zeitschalters beschrieben, die von den besprochenen Übelständen frei ist, keiner Nachstellung von Hand bedarf und in ihrer Wirkung nicht von der Grösse der über die zulässige Grenze hinausgehenden Stromstarke abhängig ist. Die Figur zeigt die Einrichtung in schematischer Darstellung und in Anwendung auf einen Maximalschalter. Dem vom lIauptstrom erregten Elektromagneten e gegenüber ist der Anker a angeordnet, nuf den in bekannter Weise durch eine regelbare Feder eine der Anziehung des Magneten entgegengerichtete Kraft ausgeübt wird, so dass die Bewegung des Ankers erst bei einer bestimmten Stromstärke heginnt.
Mit. dom Anhr a ist die senkrechte Stange s verbunden, die unten vermittels einer Schleife oder in sonst
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nach abwärts, wobei diese Bewegung durch die pendelnde Hemmung It bekannter Form, oder in sonst geeigneter Art, unter Vermittlung einer Anzahl von Zahnrädern und Trieben angemessen veriangsamt wird.
Um das Wiederanheben des Hebels h ohne Bewegung der Hemmung u erfolgen zu lassen, ist zwischen den Trieb t und das Zahnrad r das Sperrrad p eingeschaltet, das in bekannter Weise vermittels einer Sperrklinke Trieb und Rad
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den Hilfsstromkreis der Batterie b schliesst, wodurch der den Ausschalter auslösende Electro- magnet el erregt wird.
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sinkt abwärts, den Schaltarm k unter der verlangsamenden Wirkung der Hemmung u all. mnh1ich herumdrehend, bis dio beiden Kontaktstücke c, c verbunden sind und der Ausschalter ausgelöst wird.
Der damit wieder freiwerdende Anker a hebt nunmehr durch seine Feder f den Hebel h wieder in seine Ausgangsstellung, ohne, wie beschrieben, die Hemmung u dabei in Tätigkeit zu setzen. Das vorher selbsttätig abgelaufene Laufwerk ist damit also wieder aufgezogen und die ganze Einrichtung wieder betriebsfertig.
Ersichtlich wird der Hilfsstromkreis nur geschlossen, wenn der Hebel h Zeit hat, seinen ganzen Weg zurückzulegen. Wenn die Stromstärke aber schon vorher auf das zulässige Mass zurückgeht, so erfolgt mit Nachlassen des Ankers a das Zurückholen des
Hobels h aus seiner inzwischen erreichten Stellung in die Anfangsstellung. Durch das Lauf- werk kann doshalb unter Wahl richtiger Verhältnisse eine kürzere oder längere Zeit ein- gestellt werden, die vom Überschreiten der Stromgrenze bis zum Auslösen des Ausschalters vergehen soll, und zwar ist diese Zeit vollständig unabhängig von der Grösse der Strom- stärke nach Überschreiten der zulässigen Grenze.
Wenn bei dem vorbeschriebenen Zeitschalter kurzdauernde Stromstösse ohne Wirkung bleiben, so kann es andererseits doch erwünscht sein, den Ausschalter durch zu heftige
Stromstösse unmittelbar auslösen zu lassen. Zu dem Ende kann der Schalter noch in folgender Weise vervollständigt werden. Unterhalb dos Hebels h bezw. der Stange 8 ist ein weiterer Kontaktarm kl angeordnet, der durch die Feder 11 für gewöhnlich in seiner offenen Stellung gehalten wird. Sobald aber beim Anwachsen der Stromstärke über eine gewisse höhere Grenze die Zugkraft des Ankers a auch noch die Spannung der Feder f1 überwinden kann, erfolgt beim Niedergehen der Stange s die Drehung des Kontaktarmes kl in seine Schlussstellung, wodurch unter Umgehung des hemmenden Laufwerkes der.
Hilfs- stromkreis unmittelbar geschlossen und der Ausschalter ausgelöst wird. Der dargestellte Maximalausschalter lässt sich mit geringen Änderungen in einen Minimalausscha1ter Ussl- formen. Zu dem Ende braucht der Elektromagnet e mit seinem Anker a nur so angeordnet zu werden, dass dieser, umgekehrt wie beim Maximalausschalter, das Laufwerk freigibt, wenn er losgelassen wird, es dagegen aufzieht, wenn er selbst vom Elektromagneten an- gezogen wird.
Das in der Anwendung auf Maximal-und Minimalschalter erläuterte Konstruktions- prinzip eines Zeitschalters ist natürlich nicht auf besondere Ausbildungsformen beschränkt.
Es kann ebenso auf Fernschalter angewendet werden und überhaupt da, wo ein Schalter durch ein elektromagnetisches System unter Vermittlung eines die Schaltwirkung ver- /ögernden Laufwerkes oder einer gleichwertigen Vorrichtung zu betätigen ist. Dabei kann in allen Fällen eine zusätzliche Einrichtung Anwendung finden, ähnlich der am Schlusse der Beschreibung dargestellten, die je nach ihrer besonderen Durchbildung willkürlich oder bei Überschreiten von Kraftwirkungen bestimmter Grösse des elektromagnetischen Systems den Ausschalter unmittelbar unter Umgehung des Laufwerkes öffnet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Nach Ablauf einer bestimmten Zeit in Wirkung tretende elektromagnetische
Schaltvorrichtung, bestehend aus einer elektromagnetischen Einrichtung und einem von dieser unter Vermittlung eines verzögernden Laufwerkes bedienten Schalter, dadurch ge- kennzeichnet, dass durch die Bewegung der elektromagnetischen Einrichtung in dem einen
Sinne das Laufwerk zu selbsttätigem Ablaufe freigegeben wird, während es durch die Bewegung im anderen Sinne wieder aufgezogen wird.