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Verfahren zur Herstellung haltbarer flüssiger Kindernahrung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung sterilisierter Kindernahrung (säurehältiger Zweidrittel-Milchnahrung) aus Vollmilch und Stärkeprodukten.
Die Bemühungen, eine haltbare, sogenannte Zweidrittel-Sauermilchnahrung (d. h. aus etwa 2/3 Milch und etwa 1/3 Wasser) herzustellen, haben bisher zu keinem befriedigenden Erfolg geführt, weil durch die Haltbarmachung der an sich bekannten Säuremilchnahrung deren Struktur leidet. Stellt man auf übliche Weise Zweidrittel-Säuremilchnahrung her, d. h. durch Zusammenkochen von Milch, Wasser und Stärkeprodukten - wobei es gleichgültig ist, ob man zuerst einen wässerigen Schleim anfertigt, dem die kochende Milch zugegeben wird, oder ob man in die kochende Milch das mit Wasser angerührte Stärkeprodukt einmischt, worauf das Ganze nach Abkühlen mit einer Säure, z. B. Citronensäure, versetzt und sterilisiert wird-so wird die anfangs feine Ausflockung durch die Sterilisation gröber und es setzt sich bald eine Schicht klarer Flüssigkeit ab.
Meistens wird durch die Sterilisation auch noch eine Verfärbung der Nahrung beobachtet. Auch stellt sich bei der so hergestellten Milch ein gallertartiges Zusammenballen der Masse ein, so dass die Milchnahrung ein klumpiges Aussehen erhält. Es ist daher verständlich, dass ungeachtet der Frage der Bekömmlichkeit eine solche Milch von Kliniken und Hebammen abgelehnt wird, zumal man befürchten muss, dass die gallertartig veränderte Milch nicht ohne weiteres durch das Loch im Sauger hindurchgeht.
Man hat auch versucht, die Haltbarkeit der Säuremilchnahrung dadurch zu erreichen, dass man die Säure der frisch gekochten Zweidrittel-Milchnahrung in der Hitze oder bei teilweiser Abkühlung auf 60 - 700 C zugab, worauf das Abfüllen auf Flaschen ohne weitere Sterilisation erfolgt. Dieses Verfahren führt aber nicht zu einer ausreichenden Haltbarkeit der Milchnahrung ; ausserdem verursacht das Zufügen der Säure in die heisse Zweidrittel-Milchnahrung eine grobe Ausflockung des Caseins. Man erhält dadurch ein leicht absetzbares Produkt, welches die obengenannten Nachteile ebenfalls aufweist.
Gemäss der vorliegenden Erfindungwerdendiese Nachteile dadurch behoben, dass man kalte Milch, vorzugsweise homogenisierte Rohmilch, mit warmem, vorzugsweise heissem Stärkeschleim verrührt, wobei man zweckmässig die Milch zum Schleim zugibt, der hiebei entstehenden und auf etwa Raumtemperatur abgekühlten Mischung eine physiologisch unbedenkliche organische oder anorganische Säure zusetzt und die erhaltene Zweidrittel-Säuremilchnahrung in Flaschen abgefüllt sterilisiert. Unter kalter Milch ist hier Milch von Zimmertemperatur oder gekühlte Milch zu verstehen. Unter einer physiologisch unbedenklichen anorganischen oder organischen Säure sind gemäss der vorliegenden Erfindung z. B. Phosphorsäuren, Salzsäure, Fruchtsäuren, Milchsäure, Gluconsäure, Adipinsäure sowie deren saure Salze zu verstehen.
Zweckmässigerweise wird gemäss der Erfindung so viel Säure zugesetzt, dass der pH-Wert der Säure-
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Vitamine, Aminosäuren, Wirkstoffe usw., der Säuremilchnahrung zugegeben werden.
Die so bereitete Milchnahrung unterscheidet sich in ihrer Struktur kaum von der frisch zubereiteten unsterilisierten Nahrung. Sie setzt kaum eine wässerig klare Oberschicht ab und ist auch nicht verfärbt.
Beispiel : 550 g Maisstärke und 1100 g Zucker werden unter Rühren in 71 Wasser unter Schleimbildung aufgekocht. Nun werden zu dem noch etwa 1000 C heissen Schleim 15 l kalte Milch eingerührt. Nach Abkühlen der Mischung auf Zimmertemperatur wird diese mit 55 g wasserfreier Citronensäure, die
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in 1/2 1 Wasser gelöst wurde, vermischt.
Danach wird in Flaschen abgefüllt, verkorkt und 20, Minuten bei 1180 sterilisiert.
An Stelle der hier im Beispiel verwendeten Maisstärke kann Hafermehl oder können auch andere Stärkeprodukte verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung haltbarer, flüssiger Kindemahrung (säurehältiger Zweidrittel-Milchnahrung) aus Vollmilch und Stärkeprodukten, dadurch gekennzeichnet, dass man kalte Milch, vorzugsweise homogenisierte Rohmilch, mit warmem, vorzugsweise heissem, St rkeschleim verrührt, der hiebei entstehenden und etwa auf Raumtemperatur abgekühlten Mischung eine physiologisch unbedenkliche anorganische oder organische Saure zusetzt und die erhaltene flüssige Kindernahrung in Flaschen abgefüllt sterilisiert.